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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.07.1897
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 09.07.1897
- Sprache
- Deutsch
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4984 Nichtamtlicher Teil. 156, 9. Juli 1897. Die Versammlung schließt sich dem Wunsche nach voller Rabattierung auch bei gebundenen Schulbüchern an b) Belästigung der Provinz-Sortimenter durch die Wiener Kolportage- und Verlagshandlungen. (Belegt durch ver schiedene schriftliche Dokumente.) »Ohne Erlaubnisscheine überschwemmen Kolporteure unsere Städte und Dörfer, bereiten dem Provinz-Sorti menter empfindlichen Schaden und bringen zugleich durch ihre unhaltbaren Versprechungen den soliden Buchhandel in Mißkredit. Sogar Lehrer werden von solchen Kolportage- Buchhandlungen zu Kolportagediensten verleitet, ohne Be denken, daß diese eine Gesetzesverletzung begehen und oft recht empfindlich dafür bestraft werden. Hierin kann nur eine stramme Selbsthilfe zum Ziele führen! Möge jeder der Herren Kollegen strenge Wacht halten, alle unberechtigten Kolporteure aufgreifen und der Staatsanwaltschaft behufs Abstrafung ohne weiteres vorführen. »Eine weitere Bitte an die Herren Verleger in Wien geht dahin, Städte, in denen ein thatkräftiger Buchhandel bereits genügend vertreten ist, mit ihren direkten Ansichts sendungen zu verschonen und vorteilhafte Offerten zu herab gesetzten Preisen an die Kundschaften schon anstandshalber ganz zu unterlassen.« — Der Vorstand erklärt, in dieser Angelegenheit keine Schritte unternehmen zu können. o) Vorstellung beim hohen Ministerium wegen Ver schärfung der Vorschrift bei Gebrauch von alten und neuen Auflagen von Schulbüchern. »Da es jedem Sortimenter wohlbekannt sein dürfte, wie wenig gewissenhaft diese Vorschrift in der Regel gehandhabt wird, und welche Unannehmlichkeiten und bedeutende Kosten für den Sortimenter damit verbunden sind, sei es uns gestattet, hiermit dem löblichen Vorstande des österreichisch-ungarischen Buchhändler-Vereines eine Eingabe um Verschärfung der bis herigen Vorschrift an das Ministerium vorzulegen, diese einer Revision zu unterziehen und sodann hohenorts befürwortend vorlegen zu wollen.« — Der Vorstand wird die Angelegenheit in Erwägung ziehen. ä) Vorstellung beim Ministerium wegen Beschränkung von Teilkonzessionen und deren Erteilung nur dort, wo eine entsprechende Befähigung nachgewiesen und wo noch keine Buchhandlungen vorhanden sind. »Der geehrte Vorstand wird im Gesamtinteresse des Buchhandels gebeten, diese Angelegenheit hohenorts vorzu tragen und um Schutz zu bitten, da sonst der solide, höchst besteuerte Buchhandel Gefahr läuft, durch die massenhaft er teilten Teilkonzessionen auf die empfindlichste Weise geschädigt oder gar ganz zu Grunde gerichtet zu werden.« — Der Vorsitzende teilt mit, daß in dieser Angelegenheit die Wiener Korporation bereits früher Schritte gethan habe, daß Teilkonzessionen von den Polizeidirektionen erteilt werden und der Korporations-Vorsteher fast nie befragt werde, ob ein Bedürfnis, solche zu erteilen, in den nachgesuchten Fällen vorhanden sei. Herr Herzmansky konstatiert, daß auch für den Mu sikalienhandel zahlreiche Teilkonzessionen ausgegeben werden, und bittet den Vorstand, geeignete Schritte zur ferneren Ver hütung dieser Thatsachen zu thun. Der Vorsitzende giebt die Erklärung ab, geeignete Schritte im Namen des Vereins ergreifen zu wollen. e) Für welche Verleger soll der Sortimenter insbesondere thätig sein? »Gewiß in erster Linie für solche, die ein warmes Herz und ein Verständnis für die Leiden eines Sortimenters haben. Unstreitig hat cs die Praxis vielfach erwiesen, daß entgegen kommende Verleger dankbare Sortimenter finden, die stets dann bemüht sind, durch verdoppelte Thätigkeit ihre Anerkennung zu beweisen. — Mit Genugthunng und Dank sei es auch begrüßt, daß fast der ganze Verlagsbuchhandel bereits in diesen Bahnen wandelt und somit das gegenseitige Interesse für beide Teile gleichmäßig gewahrt erscheint.« — Der Vorsitzende läßt zu diesem Punkte eine Debatte nicht zu, da es jedem Sortimenter unbenommen bleibe, nur für coulante Verleger thätig zu sein. Er konstatiert, daß nunmehr die Tagesordnung erschöpft sei, und fragt, ob noch irgend welche Anfragen oder Wünsche gestellt werden. Herr Herzmansky bittet den Vorstand um Inschutz nahme der Musikalienverleger gegenüber dem in Galizien schwunghaft betriebenen Verkauf von Nachdrucksausgaben. Es gelangt die vom Vereine an den Obmann dcr Sektion Galizien, Herrn Gubrynowicz, gerichtete Zuschrift zur Ver lesung, in der derselbe auf diesen Unfug aufmerksam gemacht wird. Herr Gubrynowicz giebt zu, daß viele Nachdruck- Ausgaben zu fabelhaft billigen Preisen aus Russisch-Polen ins Land kommen, und teilt mit, daß er die Zuschrift des Vorstandes mit folgender von ihm unterfertigten Anrede »Lemberg, 23. Juni 1897. »Hochverehrte Kollegen! »Vom Vereine der österr.-ungar. Buchhändler auf gefordert, behufs Einhaltung der Verbreitung der in Moskau, Warschau, Petersburg veranstalteten Nach drücke der besten musikalischen Kompositionen, die neuerer Zeit in vielen galizischen und Krakauer Musik handlungen sich vorfinden sollten, übersende ich den an mich als Obmann für Galizien und Bukowina gerichteten Brief und bitte innigst, den Inhalt dessen sehr in Erwägung nehmen zu wollen« an alle Musikalienhändler Galiziens und der Bukowina sowie an die Warschauer Firmen versendet und auf die Konsequenzen aufmerksam gemacht habe. Er verspreche, noch weitere Schritte in dieser Angelegenheit thun zu wollen. Herr Müller giebt den Musikalienhändlern den Rat, jeden im Urhebergesetz gewährten Schutz in Anspruch zu nehmen, und versichert Herrn Herzmansky der fortgesetzten Unterstützung des Vorstandes in dieser Angelegenheit. Um 2 Uhr verkündet der Vorsitzende den Schluß der Hauptversammlung und fordert die Anwesenden auf, zahlreich an dem gemeinsamen Abendessen teilzunehmen. A. Einsle, Sekretär. Kleine Mitteilungen. Deutsche Bücher-AuS- und Einfuhr. — Die Ausfuhr deutscher Bücher ist von jeher nicht unbedeutend gewesen; es ist aber erfreulich, daß sie sich in neuerer Zeit noch weiter hebt und damit bekundet, daß deutscher Geist und Wissenschaft sich im Aus land steigender Beachtung erfreuen. Auch für den Verlag ist das außerdeulschc Absatzgebiet wichtig und wohl auch noch erweite rungsfähig. Nach dem soeben erschienenen 18. Jahrgang des statistischen Jahrbuchs für das deutsche Reich (Berlin, Puttkammcr L Mühl brecht) betrug im Jahre 1896 die deutsche Bücherausfuhr (worin auch Karten und Musikalien eingeschlossen sind) l,7 Prozent der gesamten deutschen Ausfuhr, und ihr Wert belief sich auf 62,2 Millionen Mark. Im Jahre vorher rangierten die Bücher noch zwischen Handschuh leder und Wollengarn; ihr Anteil an der Ausfuhr betrug 1,5 Prozent und ihr Wert 52,5 Millionen. Diesmal nehmen sie unter den 54 aufgeführten Spezialwaren die 12. Stelle ein; gleich dahinter kommen Farbendruckbilder und Kupferstiche, deren Ausfuhrwert auf 50,2 Millionen angegeben ist. Von der 1896er Bücherausfuhr, die ein Gewicht von 11512 Tonnen (L 20 Zentner) repräsentierte, ging der Hauptteil wie immer nach Oesterreich-Ungarn. Diese Länder bezogen für 27,9 Millionen Mark deutsche Bücher gegen 22,8 Millionen im Jahre 1895; ihnen folgt die Schweiz mit 7,4 Millionen (5,8), dann kommen die Vereinigten Staaten von Amerika mit 7 (6), Rußland mit 5,5 (4,5), Groß britannien mit 3 (3,4), die Niederlande mit 2,8 (2,3), Frankreich mit 2 (1,8), Belgien (1) und Schweden (0,8) mit je 1,1 und Italien
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