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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.06.1897
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1897-06-17
- Erscheinungsdatum
- 17.06.1897
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- Deutsch
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4400 Nichtamtlicher Teil. 137, 17. Juni 1897. ganz ernstlich, daß die Begründung eines Sortimcntervereins einen Gegensatz schaffen würde zwischen Verlag und Sorti ment, der vielleicht niemals zu überbrücken sein würde. Aus diesem Grunde habe man zu jener Zeit den Beitritt ver weigert und denke auch jetzt nicht daran; aber dafür möchte Redner plaidieren: daß eine freie Vereinigung geschaffen werde, wozu der Verband Gelegenheit gebe, um sich der jenigen zu erwehren — und er hoffe, mit nachdrücklichem Er folg — die die Feinde des Sortimentes seien. (Bravo!) Herr Prager dankt Kollegen von Zahn für dessen freundliche Begrüßung, müsse aber offen erklären, daß seine und seines Freundes Bollert Bemühungen darum, daß Berlin sich wieder thätiger im Börsenverein an der Entwickelung des Buchhandels beteilige (lebhafter Beifall), bisher leider vergebliche gewesen seien. Auf den einen Fall von Verleger schleuderei zurückkommend, den er erst bezweifelt habe, der aber, wie er vernommen, in einer Nummer der »Mitteilungen« bestätigt und des weiteren erörtert sei, möchte er doch raten, solche Fälle nicht allein zur Sprache zu bringen, sondern auch beim Börsenvereinsvorstande Klage zu erheben, denn wenn auch Z 3 Absatz 5b dem Verleger das Recht gebe, größere Partieen eines Werkes an das Publikum direkt zu billigerem Preise zu verkaufen, so gebe er doch nicht die Berechtigung, einzelne Exemplare billiger abzugeben. Es sollte gerade großen Firmen gegenüber nicht von dem guten Rechte, das die Satzungen dem Sortimenter geben, Abstand genommen werden. In Berlin sei eine solche Streitfrage erfolgreich durchgeführt worden. — Was übrigens den Vertrieb der Novitäten durch das Sortiment anbelange, so habe er den Einzelnen nicht der Lässigkeit zeihen wollen. Jedenfalls be dinge die veränderte Geschäftslage, daß der Verleger sich selbst um den Absatz seiner Neuigkeiten bekümmere. Daß manche dabei zu weit gehen, müsse er zugeben. — Die Wege, die Kollege Seippel empfohlen habe, könne er nicht für erfolg versprechend erachten. Herr Hartmann ist indessen anderer Ansicht, er meint, man dürfe auf Abhilfe rechnen, wenn alle vorkommenden Fülle von Verlegcrschlcuderei seitens der Vorstände der Kreis- und Ortsvereine mit sorgfältigen Belegen dem Verbands- vorstande gemeldet würden und dieser wieder auf Grund des Materials in freundschaftlicher Weise bei den einzelnen Ver legern vorstellig würde. Herr Pape-Hamburg führt aus: Seine Freunde be kämpften nur die zweierlei Preise, nichts anderes, weil sie darin eine so schwere Schädigung sähen, daß nicht bloß das Sortiment untergraben werde, sondern überhaupt das Vertrauen des Publikums in den deutschen Buch handel. Es schiene ja so, als ob die Vorschläge, daß im Verbandsvorslande die Centralstclle geschaffen werde, welche diese Fragen behandeln solle, allgemeine Billigung und Zustimmung finde. Nun aber auch noch das andere, daß man sich an die Verlegervercine wende, nicht an den ganzen Vcrlagsbuchhandel als solchen, mit der Bitte, doch einmal ihre Verhältnisse und namentlich ihre Satzungen daraufhin zu prüfen, ob sie den Aufgaben der Zeit thatsächlich noch ent sprächen. Ein Organismus wie ein Verlegerverein dürfe nicht in den Rahmen gebannt bleiben, den er vor Jahrzehnten bei seiner Begründung sich gegeben habe, sondern müsse Folge geben den Eindrücken, die aus der Gesamtheit der Situation auf ihn einwirkten, und müsse prüfen, ob die Auf gaben, die ein Verlegerverein sich gestellt habe, thatsächlich noch die richtigen seien, ob es für den Verlegerverein genüge, wenn er lediglich ein Krcditverein sei, eine Vereinigung, um Außenstände cinzutreiben. Das sei gewiß auch gut und nütz lich; aber es liege auch im Interesse eines Verlegervereins, zu erwägen, ob cs Maßnahmen gebe, die Gesamtheit zu schützen gegen eine Konkurrenz eines einzelnen Mitgliedes, »das — ich nenne es — auf unlauteren Wegen wandelt!« Es sei hingcwiesen worden auf die Reichsgesetzgcbung. Wenn da der eine von dem Dutzend Verleger, die die neuen Ausgaben bringen, das Mittel wähle, durch zweierlei Preise die dafür vorhandenen Abnehmer an sich zu ziehen, so würden doch die anderen Verleger, die auch Konkurrenzausgaben gemacht hätten, entschieden schwer geschädigt. Das werde jeder Verleger zu geben müssen. Er denke ferner z B. an Gelegenheiten wie die Centcnarfeier. Viele Verleger hätten gute Manuskripte gehabt, sie würdig ausgestattet und auf starken Absatz gehofft; da komme eine einzelne Handlung, wisse sich bei den Be hörden zu insinuieren oder sei selbst den Behörden gegenüber gefügig; sie wähle den Weg der zweierlei Preise, drücke den mit allen Mitteln der Reklame in alle Welt hinaus, und die vielleicht ebenso guten -und unter Umständen viel besseren Werke, die die Verleger mit großen Kosten und viel Mühe waltung hergestellt hätten, erlitten von vornherein einen der artigen Stoß, daß ihr Absatz auf ein Minimum reduziert werde. Redner meint, wenn das den Verlegervereinen ein mal vorgetragen werde, daß sie dann doch wohl daraus be dacht sein würden, Maßnahmen zur Abhilfe zu ergreifen, oder wenigstens zu prüfen, ob Maßnahmen ergriffen werden könnten. Er vertraue auf den guten Sinn der deutschen Ver leger, die in den Verlegeroercinen organisiert seien, und hoffe, es würde schon ein Mittel sein, wenn die Verleger sich dahin einigten: wir werden künftig Kollegen, die mit zweierlei Preisen arbeiten, aus den Verlegeroereinen ausschließen und ihnen dann auch die Vorteile der Einziehung der Außenstände entziehen. Kollege Pape empfiehlt nochmals den Antrag des »Kreises Norden« in seinem ganzen Umfange anzunehmen Nachdem Herr Ackermann-Konstanz noch durch zwei Beispiele die Schädigung des Sortiments durch Verleger konkurrenz dargethan hat, giebt Herr l)r. von Hase seiner Freude darüber Ausdruck, daß die Anregung gekommen sei, diese Angelegenheit in möglichst freundlicher Form vor die Verleger zu bringen. Auch er habe stets bedauert, daß die Verlegervereine sich lediglich als Kreditvereine betrachteten. Er wisse aber nicht, ob es empfehlenswert sei, sie dazu zu bewegen, ihren Wirkungskreis zu erweitern, weil, sobald sie das thäten, leicht ein organisierter Gegensatz geschaffen werde. Es dürfe daher wohl immer am rötlichsten sein, in freund schaftlicher Weise mit den einzelnen Firmen zu verhandeln. Der Vorstand des Verbandes müsse sich nicht allein zu einer Sammel- stelle der Schwierigkeiten dieser Art, sondern zu einem Sammel punkt von Verhandlungen zwischen Verlag und Sortiment noch mehr ausbilden. Es würde seines Erachtens gut sein, unter Vermeidung dessen, was erschwere, und unter An hörung dessen, was sich irgendwie zur Verteidigung sagen lasse, doch die Verleger noch mehr heranzuziehen. Redner habe in den letzten Jahren das Gefühl gehabt, daß diese in der Sache vielfach entgegengekommen seien. Sein Wunsch würde es sein, daß man an dieser Stelle nicht bloß ein freundlich ausge forderter Gast sei, sondern daß sich hier wieder die vollständige Vertretung aller Vereine vollzöge, und in einer Form, die eben naturgemäß mit dem Börsenoerein Zusammenhänge. Dah man diese Vorversammlung nicht entbehren könne, sei ja un zweifelhaft. Er würde es für gut halten, wenn der Verleger schaft das Gefühl käme, daß sie in den gemeinsamen Ver handlungen wohl aufgehoben sein würde. Sobald dies das Ziel des neuen Verbandsvorstandes ebenso sein werde, wie es das des alten gewesen sei, auf eine Einigung hinzuwirken, würden sich viele von Herzen freuen, die jetzt getrennt ständen. Es habe in der That keinen Sinn, und mache große Schwierig keiten, wie jetzt zur Messe verhandelt werde; man werde hierhin und dorthin gebeten; wo solle man sich hinwenden, wenn nicht eine Einrichtung wieder geschaffen werde, die es
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