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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.08.1924
- Strukturtyp
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- 1924-08-08
- Erscheinungsdatum
- 08.08.1924
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- Deutsch
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10342Börscnblc>tk s, d. Dtichn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. X- 185, 8. August 1924. Zeitverluste und die Verärgerung der Redakteure, wenn nur —St. Büro kratius triumphiert! — Ein spaßiger Auswuchs des bureaukratischcn Geistes wirb zu dieser der Postverivaltung wenig zum Ruhme gereichenden Drucksachenbehanblung dem »Korrespondent für Deutsch lands Buchdrucker und Schriftgießer- aus Hamburg berichtet. Dort wollte auf einer fertigen Drucksache mit erheblicher Auflage der Be steller nachträglich zwei Worte durch Druck auf der Maschine ausgestrichen haben. Infolge des über die betreffenden Worte ge druckten Striches wurde von der Post die Drucksache nicht mehr als solche anerkannt, und es muhte ein höheres Porto entrichtet werden! Hoffentlich wird mit dieser unglücklichen Neuerung bald aufgeräumt. Wertpakete nach Lettland. — Vom 1. August an wird der Meist- betrag der Wertangabe bei Postpaketen »ach Lettland auf dem See wege über Lübeck oder Stettin aus MW Fr. erhöht. Die Kunstanstalt und Verlag Jos. Scholz In Mainz ist am 4. August von einem Schadenfeuer betroffen worden. Das Feuer konnte auf den Dachstuhl beschränkt werden, und der Betrieb erleidet keine Unterbrechung. Verbotene Zeitung im besetzten Gebiet. — Die Rh einland- kommission hat durch Beschluß vom 2. August 1924 die »Aachener Arbeiterzeitung» für einen Zeitraum von einem Monat vom 2. August 1924 ab im besetzten Gebiet verboten. PersonalnaAIAen. Generaldirektor vr. Fritz Milkau von der Staatsbibliothek in Berlin erreicht Ende September di« Altersgrenze von KS Jahren. Wie man erfahrt, wird aber das Ministerium von der Ausnahme bestimmung des Uberalterungsgesetzes Gebrauch machen und die Amts- daucr Geheimrat Milkaus, der erst Ostern 1921 von Breslau in die hiesige Stellung versetzt wurde, um ein Jahr verlängern. Gestorben: am 2. August nach kurzem, schwerem Leiden im 78. Lebensjahre Herr BennoGoeritz in Braunschweig. Ein Veteran des Buchhandels, ein Buchhändler von echtem Schrot und Korn, ist mit ihm dahingegangen. Goeritz hatte am 1. Juni 1877 die 1879 gegründete Firma Oscar Haering in Braunfchweig erworben und hat sic i» zäher Arbeit bis zu feinem Austritt (1923) geführt und ausgebaut. Am 1. Januar 1879 nahm er Gerhard zu Putlitz als Teilhaber auf, wodurch die bisher unter der alten Be zeichnung geführte Firma sich in Goeritz L zu Putlitz änderte, bis sie 1888 »ach Austritt des Teilhabers in die im ganzen Buchhandel bekannte und geehrte Firma Benno Goeritz umgeändert wurde. Neben der Pflege seines besonders juristische Literatur vertreibenden Ge schäfts hat sich der Entschlafene auch dem Wähle seines Standes in hervorragender Weise gewidmet. Im Vorstand des Buchhändlcrver- bands Hannover-Braunschweig hat er verschiedene Ämter innegehabt und den Verband verschiedentlich als Vorsitzender geleitet. Als 1897 der Verband Hannover-Braunschweig zum Vorstand des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine berufen wurde, da trat Goeritz mutig mit seinen Kollegen Julius Zwißler und Hellmuth Wollermann an bas Steuer des Verbandes. Er hat bis 1991 treu seines Amtes als Schrift führer gewaltet. Im Börsenverein hat er von 1991 bis 1996 in dem wichtigen Versinsausschutz gewirkt. Im Juni vorigen Jahres legte er nach 48 Jahren emsiger Arbeit sein Geschäft in die Hände jüngerer Kollegen und zog sich ins Privatleben zurück. Die verdiente Muße ist ihm nur kurze Zeit beschickten gewesen. Einen aufrechten Mann, der in zäher Arbeit sein Geschäft in die Höhe gebracht hatte, einen wackeren Vorkämpfer im Streit hat der deutsche Buchhandel mit Benno Goeritz verloren; ferner: am 31. Jul! im 82. Lebensjahre Herr MaxHoltzmann in L e i p z i g, bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand, Ende 1919, Redakteur an Brockhaus' Konversations-Lexikon. 45 Jahre hat er der Firma Brockhaus wertvolle Dienste geleistet und sich in dieser langen Zeit durch vielseitige Kenntnisse, eisernen Fleiß und liebenswürdiges Wesen bei seinen Chefs und Mitarbeitern Anerkennung und Achtung erworben. SpreWal. Zur Nundfunk-Werbung. (Vgl. Bbl. Nr. 83, 94, IW, 128, 185 u. 171.) Ich glaube, daß der Verlag alle Ursache hat, den Gedanken der Rundfunkreklame sehr vorsichtig zu prüfen, ehe er auf Ihn etugeht. Es handelt sich um bezahlte Besprechungen und um bezahlte Vorlesungen. Und bezahlt werden soll nicht nur die Benutzung der Rundfunkeinrichtung, sondern auch der Vorleser. Bisher konnten Verlag und Verfasser, was beide jedoch aus naheliegenden Gründen zu unterlassen pflegten — sogar Honorar von den Vorlesern ver langen. Aber nie dachte ein Vorleser daran, sich seine Vorlesung vom Verlag honorieren zu lassen, wenn nicht etwa in einzelnen Fällen dieser ihn zur Abhaltung eines Lescabeuds engagiert hatte. Im Rund funkwesen ist aber nicht der Verleger, sondern die Sendegesellschaft die Auftraggeber!» des Vorlesers. Die Bezahlung an die Sendegesellschaft dafür, baß sie das Buch' »rezensieren» oder aus ihm vorlefen läßt, dürfte bald sehr unange nehme Rückwirkungen auf die Presse haben. Bisher genügte zur Erlangung einer Zcitungsbesprechung die Übersendung eines Buches an die Schriftleitung des Blattes. Erhäst der Rundfunk nun eine Bezahlung, so wird bald auch die Presse für jede, Buchbe sprechung Zahlung verlangen. Versucht worden ist das schon früher, es ist aber bei einzelnen Versuchen geblieben, die erfreu licherweise fehlgefchlagen sind. DasPublikum wird außerdem bald genug wissen, daß es sich bei den Rundfunk-»Besprechungen» in Wirklichkeit um bezahlte Reklamen handelt und sie entsprechend einschätzeu. Die Folge? Dte gute Absicht erzielt eine ihr entgegengesetzte Wirkung. Ich hörte von einer dem Rundfunk sehr nahestehenden Seite, es befänden sich in einzelnen Hauptpostbezirken 59 999 und mehr Rund funkteilnehmer. Nun gibt es in vielen Großstädten Zeitungen, die einen populären Inhalt mit großer Billigkeit verbinden und es auf Auflagen von erstaunlicher Höhe gebracht haben. Bekannt ist aber auch, daß sehr häufig die Zahl der für Bücherkäufe in Betracht kom menden Bezieher in einem sehr winzigen Verhältnis zur Auflagen höhe ihres Blattes steht. Dasselbe tst beim Rundfunk zu befürchten. Viele schließen sich ihm an, weil er Vieles für wenig Geld bringt. Ein Teil dieser Teilnehmer verbringt die ganze freie Zeit am Apparat, hört wahllos alles an, was ihm geboten wird, würde sich also wohl auch die Buchreklame mit anhören, in der Hoffnung, daß bald etwas »Besseres», etwa der neue Operettenschlager, steigen werde. Diesen eifrigen Rundfunkausnutzern bleibt zum Lesen eines Buches keine Zeit. Die Schwarzhörer dürften in der Regel auch Schwarzlescr sein, sich also allenfalls einmal ein Buch leihen. Andere Teilnehmer wieder legen die Hörer weg, stellen den Laut sprecher ab, wenn etwas kommt, was sie nicht interessiert — das wird in vielen Fällen gerade die Buchwerbung treffen. Es ist ja etwas ganz anderes, ob jemand sich eine Karte kaust und den Weg in den Vortragssaal macht, um eine Vorlesung ans einem literarischen Werke zu hören, oder ob er, mehr zufällig, durch dte billige Rund- fuukverbtndung an eine solche Vorlesung angeschlossen wird. Diese gufallshörer, die noch lauge nicht immer wirkliche Zuhörer sind, werden als Bücherkäufer auf Grund kurzer Vorlesungen wahr scheinlich nur in verschwindend wenigen Ausnahmefällen auftreten, während etne Saalvorlesung einen immerhin ansehnlichen Prozentsatz von Bücherkäufern zu stellen pflegt. Ganz verfehlt scheint mir die Absicht einzelner Scndegesell- schaften zu sein, Bücher auszugsweise und sozusagen »mit verbindendem Text» vorlesen zu lassen. Das fehlte noch gerade! Tann hätten dte vielen Oberflächlichen, denen nur daran liegt, »mitreden zu können-, überhaupt nicht mehr nötig, Bücher selbst zu lesen, sondern würden sich durch den Rundfunk »hinreichend orientiert» fühlen. Nun ein Wort über die Koste n. Es ist doch anzunehmen, daß die Gebühren jeder einzelnen Sendegesellschaft zu zahlen sind, deren Sender die Ankündigung oder die Vorlesung writergibt. Das würde bei den zahlreichen Gesellschaften eine sehr starke Belastung herBücher bedeuten, eine Belastung, dte sehr häufig dasschlechte jBuch eher als bas gute zu tragen imstande wäre. Die von den Sendegescllschaften vorgeschlageuc Methode der Buchwerbung Ist der ^ Beginn einer A m c r i k a n I s i e r u n g, vor der das deutsche Buch gewerbe sich hüte» muß. Beabsichtigen die Gesellschaften, wert volle Programme aufzustellen, dann werden sie auch an dem guten i Buch nicht Vorbeigehen können; soweit sie aber sich auf leichte Unter haltung einstellen und das Buch nur gegen besondere Bezahlung
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