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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.07.1924
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- 1924-07-28
- Erscheinungsdatum
- 28.07.1924
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X; 175, 28. Juli 1924. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtsch». Buchhandel. 9965 Starke Berufsabwandcrungcn unter den Arbeitnehmern im Buch- -ruckgcwcrbe. — Wie der »Korrespondent für Deutschlands Buchdrucker und Schriftgießer«, das amtliche Organ des freigewerkschaftlichen Verbandes der Deutschen Buchdrucker, berichtet, haben seit Beendi gung des Weltkrieges nicht weniger als 22 OVO Buchdruckerge hilfen, Mitglieder des vorgenannten Verbandes, ihrem erlern ten Beruf den Rücken gekehrt und find zu anderen Berufen übergegangen. Auf das vergangene Jahr entfallen allein 4182 Be rufsabwanderungen. Nur 606 Mitglieder kehrten im Laufe des Jah res zum Buchdrucker-Berufe zurück. Auch die Zahl der Lehrlinge hat eine sehr starke Abnahme erfahren. Der Buchdruckerverband hat vor einigen Jahren eine sogenannte Lehrlingsabteilung eingerichtet, die zu Anfang des vorigen Jahres 9784 Lehrlinge als Mitglieder zählte; am Schluffe des Jahres waren nur noch 7362 Lehrlinge vor handen. Dieser Rückgang ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, daß bedeutend weniger Lehrlinge sich zum Buchdruckcrberuf gemeldet ha ben: 400 Lehrlinge gingen im Laufe des vergangenen Jahres zu an deren Berufen über. Die Mitgliederzahl des Verbandes der Deut schen Buchdrucker, der über 90A aller Berufsangehörigen umfaßt, ist im Jahre 1923 gleichfalls zurückgegangen. Am Anfang des Jahres zählte der Verband 72 976 Mitglieder, am Ende des Jahres aber nur noch 67 477 Mitglieder. Dieser Rückgang wird in erster Linie auf die vielen Berufsabwanderungen zurückgeführt. Katastrophaler Rückgang der russischen Papier-Industrie. — Wie aus einer Mitteilung der Industrie- und Handels-Zeitung zu er sehen ist, steht die russische Papier-Industrie vor ihrem Zusammen bruch. Nicht weniger als 6024 der Aktienkapitalien wurden bereits aufgebraucht, und die Erzeugungsfähigkeit ist um 40°/o gesunken. Viele Maschinen sind verrostet und unbrauchbar. Bezeichnend ist auch, daß seit April d. I. keine Arbeitslöhne mehr in dieser Industrie gezahlt worden sind. Ein Frauenprotest gegen moderne Kunst. — Gegen die im Nahmen des »Stuttgarter K u n st s o m m e r s« unter staatlicher Leitung veranstaltete Ausstellung »Neue deutsche Kunst« haben, wie die »Voss. Ztg.« meldet, der Bund evangelischer Frauen und der katholische Frauenbund einen flammenden Protest ver öffentlicht. Es heißt darin, die Ausstellung enthalte Werke, »die von der Frauenwelt aus das entschiedenste abgelehnt werden müssen, aus ethischen und erzieherischen Gründen. Es wird als eine unerhörte Zumutung gerade von kunstsinnigen Frauen empfunden, daß nicht nur vollkommen unverständliche Machwerke ausgestellt werden, son dern auch Dinge, die mit ihrer Brutalität und rohen Sinnlichkeit jedes Feingefühl verletzen und ein allgemeines Ärgernis sind«. Es wird ferner Einspruch dagegen erhoben, daß zu dieser »würdelosen Verirrung« für den Besuch von Schulen ermäßigte Eintrittspreise fest gesetzt sind, da es nicht zu billigen sei, die beanstandeten Werke der Jugend zugänglich zu machen. Die vereinigten Frauenbünde verlangen die Entfernung der gekennzeichneten Werke. Zur Eröffnung der Bayrcuthcr Festspiele 1924 sei daran erinnert, daß ein starker Anteil an ihrer Ermöglichung auf Leipzig fällt. Der gcschäftsführeude Vorstand der »Zentralleitung des Allgemeinen Richard Waguer-Vercius« berief Ende Mai 1921 unter Vorsitz von Hofrat Richard Linncmann eine Versammlung von Freunden der Bayreuther Sache, in erster Linie von Vertretern der Richard Wagner-Vereine verschiedenen Namens nach Leipzig, um im Einver ständnis mit Siegfried Wagner und in Gegenwart des Ersten Bürger meisters von Bayreuth die in ihrem Weiterbestand gefährdeten Fest spiele auf die wirtschaftliche Grundlage eines zu schaffenden Garantie fonds von mindestens drei Millionen zu stellen, der durch Patronats scheine aufgebracht werden sollte. Bereits Anfang Juni schritt man in Bayreuth selbst durch die Errichtung der »Deutschen Fest- spiclstistung Bayreuth« zur Verwirklichung der in Leipzig gefaßten Beschlüsse. Ser genannten Leipziger Zentralleitung fiel die Werbung für die Patronatsschcine und für sonstige freiwillige Del- -trägc zu, und dank reger Werbetätigkeit waren bis Ende 1922 schon 8 Millionen Mark eingegangen. Durch sofortige Ausführung der nötigen Erneuerungsarbciten am Festspielhaus, Rücklagen von Edcl- valutcn und sonstige praktische Maßnahmen konnte den Wirkungen der Geldentwertung nach Möglichkeit vorgcbeugt und so die notwendige geldliche Grundlage der diesjährigen Festspiele gesichert werden. (Leipz. Neueste Nachr.) 19. Allgemeiner Ncuphilologentag zu Berlin. — Vom 1.—4. Ok tober d. I. veranstaltet der Allgemeine Deutsche Neuphilologen-Vcr- band die 19. Allgemeine Tagung zu Berlin. Dem Ehrenausschuß ge hören u. a. an: der Herr Reichspräsident, Reichskanzler vr. Marx, Kultusminister vr. Boelitz, Exzellenz von Harnack, Prof. vr. Roethe und vom Buchhandel die Herren vr. A. G i e s e ck e i. Fa. B. G. Teub- ner und Verlagsbuchhändler Otto Stollberg. Vorsitzender des Aktionsausschusses ist Herr Professor Wilhelm Doegen, Direktor der Lautabteilung an der Preuß. Staatsbibliothek, Berlin-Zehlendorf, Her mannstraße 7. Die Tagesordnung verspricht außerordentlich reich haltig und wertvoll zu werden. Die drei Verhanklungstage sehen eine Fülle von Vorträgen vor, von denen nur erwähnt seien die von Geh. Rat Brandl-Bcrlin, Geh. Rat Schwarz-Greifswald, Prof. Ekmall- Lund, Prof. Deutschbein-Marburg, Prof. Ettmayer-Wien, Geh. Rat Förster-Leipzig, Geh. Rat Stumpf-Berlin, Prof. Doegen-Berlin. Tie Tagungen finden im Neuen Aulagebäuöe der Universität statt. Wäh rend der Tagung wird eine umfangreiche Ausstellung von Bü chern und Lehrmitteln veranstaltet, zu deren Gelingen bereits eine große Anzahl Verleger ihre Zustimmung gegeben hat. Die Lei tung dieser Ausstellung, Auswahl der Bücher usw. hat Herr Pros. Doegen übernommen, an den Anfragen wegen Beteiligung u. ä. zu richten sind. (Adresse s. oben.) Mit der Ausstellung der Bücher usw. wurde Herr Verlagsbuchhändler Arthur C o l l i g n o n - Berlin be auftragt. Amerikanische Preise für deutsche Briefmarken. — Daß das Interesse für alte deutsche Briefmarken in den Vereinigten Staaten wieder erwacht ist, zeigt die Auktion der Sammlung des verstorbenen Dr. Alfred Schirmer aus Chicago, über die im »Eicerone« berichtet wird. Für die erste sächsische D r e i - P f e n n i g - M a r k e in rot aus dem Jahre 1850 wurden 73 Dollar gezahlt, für eine 2 Gro schenmarke auf Kuvert Hannover 1859 12^4 Dollar, 20-4 Dollar für eine 10 Groschenmarke auf Kuvert Hannover 1859, 27'/« Dollar^für eine -4 Groschenmarke Oldenburg 1861, 22Vs Dollar für ein Paar 2-4- und eine 2 Schillingmarke Lübeck 1859. Nobel-Friedenspreis für Macdonald. — Man meldet ans London, daß man dort die Absicht habe, für den Nobel-Friedenspreis dieses Jahr den englischen Ministerpräsidenten Namsay Macdonald vorzu- schlagen. Antike Generalstabskarten. - Bei Allsgrabungen in der Nähe von Damaskus hat mau einen sehr interessanten Fund gemacht. Man stieß dort auf einen Schild, auf dessen Lederbczug eine Karte gemalt war. wie die römischen Legionäre sie mit sich führten, um sich zu orien tieren. Der Schild gehörte einem Bogenschützen aus dem 3. Jahrhun dert. Auf der Karte ist das Meer, auf dem Schiffe augcdeutet sind, blau gemalt; das Land ist rot und auch die Flüsse sind eingezeichnet. Die verschiedenen Lagerplätze sind in griechischer Sprache verzeichnet, und ihr Abstand ist in Meilen angegeben. Die Strecke beginnt mit dem Abmarsch von Odessus (jetzt Warna) und geht dann über Callatis (Mangalia) und Toni (Konstanza) zur Donau, weiter quer durch Bessarabieu und Südrußland nach Heraclea Chersonesus (Sewastopol) auf der Krim. Die Karte beweist, daß die Römer zur Zeit des Kaisers Severus Garnisonen in Südrußland in Tyrus (Akkcrmau, Olbia an der Mündung des Bug) hatten, die durch gute Straßen verbunden waren. Schwere Bestrafung eines ungarischen Dichters. — Der ungarische Dichter Attila Joszef hatte vor kurzem in einer literarischen Zeitschrift unter dem Titel »Der revoltierende Christus« ein Gedicht veröffentlicht, an dem religiöse Kreise Anstoß nahmen. Der Staatsanwalt erhob gegen den Dichter Anklage wegen Gotteslästerung. In der Verhandlung erklärte Joszef, daß es ihm fernstehe, Gott zu lästern. Das Gedicht stelle das Gebet eines primitiven Arbeiters dar, der nach sozialer Gerechtigkeit strebe. Joszef wurde zu 8 Monaten Gefängnis und 200 000 Kronen Geldstrafe verurteilt. Mctallmarktbericht der Deutschen Metallhandel Aktiengesellschaft in Bcrlin-Obcrschöncweidc vom 25. Juli 1924. — Die Befestigung des Bleikurses, durch welche die Tendenz des Metallmarktes in der vorigen Woche charakterisiert wurde, hielt auch in der Berichtswoche an. Bemerkenswert ist, daß nach wie vor der Londoner Kurs nur un erheblich gestiegen ist; dagegen ist prompte Ware in Berlin weiter stark gesucht. Die Folge hiervon ist, daß Berlin zurzeit über Parität liegt, doch ist anzunehmen, daß auch London im Preise folgen wird. Der Zinnkurs wies in der letzten Woche keine erheblichen Veränderungen auf. Der höchste Stand von k 245.—.— konnte gehalten werden. I2S5
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