Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.02.1897
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 19.02.1897
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18970219
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189702193
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18970219
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1897
- Monat1897-02
- Tag1897-02-19
- Monat1897-02
- Jahr1897
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1334 Nichtamtlicher Teil. 41, 19. Februar 1897. Wenn auch das Papier eine glatte Oberfläche zeigt, so ist es infolge des geringen Stoffes doch schlecht zu verdrucken. Es stäubt, überzieht die Form wie Mehl und setzt sich so in das Klischee, vermischt sich mit Farbenresten und verwandelt sich zu unvermeidlichen und nicht zu beseitigenden Klecksen. Wenn auch die Druckform öfters gewaschen wird, so dauert es doch nicht lange und der Drucker steht wieder vor der selben Kalamität. Der zweite Punkt ist die Art der Illustration. Es ist bekannt, daß ein Holzschnitt oder ein nach diesem her gestelltes Galvano sich viel leichter und besser beim Drucke behandeln läßt, als eine Zinkätzung. Die weichen Töne des Holzschnitts sind viel besser herauszubringen als das Korn einer Autotypie. Außerdem weist auch die Herstellung einer solchen im Vergleich mit einer andern schon Verschiedenheiten auf, die der Drucker vorher gar nicht ersehen kann. Eine Aetzung ist seichter als die andere, das Korn einmal gröber, das andere Mal feiner, die Aetzung entweder von einem ge schickten oder einem ungeschickten Chemigraphen angcfertigt. So sehr diese Unterschiede nun bei wirklichem Jllustrations- drucke sich infolge gewisser Umstände ausglcichcn lassen, so sehr prägen sie sich beim Massendrucke aus, das gut hergerichtete Klischee wird sich gut drucken lassen und wenig Mühe beim Zurichten machen, während das schlechte Klischee naturgemäß die gegenteiligen Eigenschaften zeigt. Ein weiterer springender Punkt ist die Zurichtung. Ich meine nicht die Art derselben, sondern die Zeit, die dafür aufgewendet werden kann. Während beim Prachtillustra tionsdruck niemals die Zurichtungszeit zu knapp bemessen werden darf und kann, ist dies für den Masscndruck durch aus nicht angängig. Bis zur letzten Minute wird am Satz gearbeitet, dann geht es hinein in die Maschine, die Illustrationen, von denen vorher notdürftige Ausschnitte gemacht worden sind, werden noch einer kurzen Ausbesserung unterzogen, und vorwärts geht es mit dem Druck, denn bereits steht der Buchbinder hinter dem Drucker, weil er pünktlich zum Versendungstage abliefern muß. Da bleibt wenig Zeit zu außergewöhnlicher Sorgfalt. Und wenn die Zeit da wäre, wer bezahlte sie? Die Preise sind schon so gestellt, daß mit jeder Minute Arbeitszeit gerechnet werden muß. Dasselbe gilt auch vom Druck, den ich als letzte Ursache anführen will. Während man beim Jllustrations- druck vom Drucker kaum mehr als 500 Exemplare in der Stunde beansprucht, verlangt man beim Massendruck wo möglich die Maximalleistung, d. h. 800—1000 Exemplare in der Stunde. Schon aus diesem Unterschiede in der Leistung ist ersichtlich, wie verschieden auch die Güte der Drucke ist. Ich hoffe, daß in den vorstehenden Zeilen alles gesagt worden ist, was wissenswert und sogar notwendig zu wissen ist. Daß es gesagt wurde, entsprang aus dem Umstande, daß dem Verfasser selbst öfters Vorwürfe in Bezug auf die Druckausführung gemacht wurden, die znrückzuweisen ihm oft nicht geringe Mühe machte. Derartige aufklärende Worte zwischen Verleger und Drucker sind gewiß nicht zu verwerfen, nützen sie doch beiden Teilen. L. G. 688dU6ll ä6k ^äl'688KÜ6ll6I'. Vor-isiolmis von llgasiM kaoll-, ganägls-, Ltkiätg- u. ULlläsr-^är688- bükstttrn äsr Usli. Hrsg. V. ä. Osntral8tsIIs kür L.ärs88- büobsr r>. ^ärs886vrvs8öv, I-sipriK, (juei8tr. 33. Haimar 7997. 80. (48 8.) UeipriA, 8obnlrs L 60. 50 -H. Das Verzeichnis umfaßt außer dem Jnseratenanhang zwei Teile: Fach- und Handels-Adreßbücher und Städte, und Lander- Adreßbücher. Der erste führt nach dem Alphabet von etwa 135 Fächern mit noch mehr Verweisungen 487 Titel, der zweite in einem Alphabet gegen 300 Städte und Länder auf. — Biblio graphische Vollständigkeit ist bei dem zunächst den Interessen der -Centralstelle für Adreßbücher» dienenden Adreßbuch nicht bezweckt, so daß mau leider besonders die Angabe der Verleger vermißt. Da übrigens unzweifelhaft viele Adreßbücher nicht mit dem Buch. Handel direkt in Verbindung stehende Verleger haben, anderseits die Centralstelle vermutlich die Besorgung aller Adreßbücher nicht nur für das Publikum, sondern (wenn auch mit entsprechender Provision vom Nettopreise) für den Buchhandel übernimmt, so kann man dies nur als ein folgerichtiges Verfahren bezeichnen. — Von besonderem Interesse für den Buchhandel dürsten u. a. sein die Fächer: Bibliotheken (6 Nrn.), Briesrnarkenkunde (5 Nrn), Buchhandel (11 Nrn.), Hochschulen (2 Nrn. — Hier wäre be sonders Mushackes Schulkalendcr nachzusügcn), Museen, Biblio theken rc. (l Nr), Sammler (1 Nr.), Schriftsteller (l Nr.), Schulen (7 Nrn ), Universitäten (neben 1 Gesamtverzeichnis nur 6 Einzelverzeichnisse), Vereine (3 Nrn, wozu übrigens der Grundbesitz und viele andere Adreßbücher Ergänzungen bieten), Zeitschriften (3 Nrn. Merkwürdigerweise fehlt hier das Ver zeichnis der deutschen Reichspost). Stellenweise scheint zu Gunsten des Schlagwortes von den eigentlichen Titeln abgewichen zu sein, wie bei den unter -Musiker», -Schriftsteller» u. a. Schlag- wörtern ausgeführten Verzeichnissen jedenfalls die bezüglichen Kalender mit ihren Personalverzcichnissen gemeint sind. Hier wäre ein genaueres Verfahren oder mindestens Angabe der Ver leger allerdings sehr wünschenswert. Es ergiebt sich übrigens auch hieraus, daß das Büchlein in erster Linie für den Laien be stimmt ist. Kleine Mitteilungen. Vom Reichsgericht. Konkursordnung. Gemeinschuld ner. — Der Goldarbeiter Carl K. hatte bis 1891 ein Geschäft be trieben, wo er in Konkurs geriet und wegen betrüglichen Bankerotts bestraft wurde. Nach Verbüßung der Strafe setzte er das inzwischen von seinem Bruder verwaltete Geschäft unter dem Namen seiner auswärts wohnenden Schwester Marie K. fort, von der er formell Generalvollmacht zum Betriebe des Geschäfts hatte. Er beantragte später Eröffnung des Konkurses, und dieser wurde über das Vermögen der Marie K. eröffnet. Wegen Begünstigung eines Gläubigers wurde Carl K. vom Landgericht Posen zu einer Strafe verurteilt, indem daraus, daß Marie K. völlig geschäfls- unkundig war und sich nie um das Geschäft kümmerte, Carl K. aber es allein geleitet, Ein- und Verkäufe besorgt und Zahlungen geleistet hat, gefolgert wurde, daß er der thatsächliche Inhaber des Geschäfts gewesen sei. Das Reichsgericht hat jedoch am 13. Oktober 1896 (IV 2900/96) das Urteil aufgehoben und die Aushebung im wesentlichen wie folgt begründet: -Ein Konkurs kann nur über das Vermögen einer bestimmten Persönlichkeit eröffnet werden, nicht über ein Handels- oder Erwcrbsgeschäft. Der Konkurs trifft das Vermögen der im Eröffnungsbcschlusse genannten Person; diese allein stellt den Gemeinschuldncr dar. Eine andere physische Per son kann nicht die Rolle des Gemcinschuldners spielen. Es ist un zulässig, auf dem Wege juristischer Folgerungen für die namhaft gemachte Person eine andere zu substituieren. Hier ist Konkurs über das Vermögen der Marie K., nicht über das des Angeklagten, eröffnet. Die Voraussetzung des ß 211 der Konkursordnung, daß der, über dessen Vermögen der Konkurs eröffnet worden ist, einen Gläubiger begünstigt habe, liegt also nicht vor.» (Papierztg.) Litterarische Jahresproduktion Italiens. — Nach dem Lollsttiuo clslls pubblioLLiovi italiaus Ho. 265—266 ist die Anzahl der in Italien neu erschienenen nichtperiodischen Schriften, einschließ lich der Akademie-Schriften, der politischen Zeitschriften, gegen 1895 um 341, nämlich auf 9778 gewachsen, dagegen ist die der neu erschienenen periodischen Schriften, einschließlich der politischen Zeitungen und Zeitschriften, um 141, nämlich auf 332 gefallen, und es ergiebt sich eine Gesamtsumme von 10110. Von diesen fallen auf Bibliographie 89 (3 Periodica), Encyklopädie 3, Akadcmie- schristen 28, Philosophie und Theologie 128 (3 Per ), Religiöse und erbauliche Litteratur 820 (17 Per.), Unterricht und Erziehung 374 (11 Per.), Schulbücher 602 (5 Per.), Geschichte und Geographie 492 (1 Per.), Zeitgenössische Biographie 420, Philologie und Lilte- ralurgeschichle 368 (1 Per ), Zeitgenössische Litteratur: Poesie 326, Romane und Novellen 322, Theaterstücke 179, Vermischtes und volkstümliche Litteratur 276 (67 Per.), Gesetzgebung und Rechts wissenschaft 333 (6 Per.), Akten des Senates 234, Akten der Ab geordneten 283, Volkswirtschaft 459 (16 Per ), Statuten, Rechen schaftsberichte u. dergl. 1023, Physik, Mathematik und Naturwissen schaften 359, Medizin 1099 (8 Per.), Jngenieurwesen 135, Kriegs und Seewesen 125 (3 Per.), Schöne Künste 178 (2 Per.), Ackerbau, Industrie und Handel 998 (64 Per.), Politische Zeitungen und Zeitschriften 125. Den Provinzen nach verteilt sich die Gesamt menge folgendermaßen: Lombardei 1917 (58 Per.), Latium 1543 (20 Per.), Toskana 1378 (44 Per.), Piemont 1091 (41 Per.), Emilia 872 (20 Per.), Venetien 750 (14 Per.), Campanien 537 (36 Per.),
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder