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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.07.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1911-07-12
- Erscheinungsdatum
- 12.07.1911
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- Deutsch
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8178 «Srs-»«IaUd. Dtschn. BlM-mt-l. Nichtamtlicher Teil. 189, 12. Juli 1911. die Schreibwarenhandlungen, welche durch Verkauf von Schul büchern Konkurrenz Hervorrufen. Bei dieser Sachlage ist es nicht verwunderlich, daß der berufsmäßige Sortimentsbuchhandel im Lande schwer um seine Existenz zu ringen hat. Doch auch der Verlagsbuch handel ist nicht auf Rosen gebettet, da die Herstellung der Bücher eine von Jahr zu Jahr steigende Verteuerung er leidet unter dem Einfluß der Lohnbewegungen, welche die Buchbinderei- und Druckerei-Arbeiter in regelmäßigen Zwischen räumen Hervorrufen. Um so bedauerlicher erscheint es, daß von verschiedenen behördlichen Seiten aus dieser Notlage Rechnung nicht ge tragen wird, sondern daß versucht worden ist, den Weg der Submissionen in die festnormierten Preise der Bücher hinein zutragen, und daß dadurch kapitalschwache Firmen in Ver suchung geführt wurden, um eines geringen augenblicklichen Vorteils willen den an und für sich schon beschränkten Ver dienst noch um ein weiteres zu schmälern. Wenn auch die Organisation des Buchhandels derartigen Bestrebungen fast durchweg mit Erfolg entgegentreten kann, so wird doch dadurch die Gesamtlage des Buchhandels keines wegs erleichtert. Wenn nach dem eben Gesagten die Depression, die Industrie und Handel in den letzten Jahren allgemein durchzumachen hatten, im besondern von unserem Berufs zweige noch nicht überwunden worden ist, so hat es sich der Buchhandel als Träger des Idealismus gleichwohl nicht nehmen lassen, an der notwendig gewordenen Bekämpfung der Schmutz- und Schundliteratur auch in Elsaß-Lothringen hervorragend teilzunehmen, indem er seine Arbeit und seine Geldmittel in den Dienst der Sache stellte. Es steht zu wünschen, daß die Bedeutung des Kulturwerkes, das der Buch handel in seiner Vermittlerrolle zwischen Wissenschaft und Industrie in oft mühseliger Kleinarbeit leistet, in weiteren Kreisen nicht unterschätzt wird. — Soweit mein Bericht au die Handelskammer. Er schließt mit einem Hinweis auf die Einschätzung unseres Standes in der Öffentlichkeit, und mit dem gleichen Hinweis will ich auch meine heutige Darlegung schließen. Meine Herren! Es ist selbstverständlich, daß unter den heutigen erschwerten Existenzbedingungen Vorteile, soweit wir sie überhaupt noch in Händen haben, von unserer Standes organisation mit allen Mitteln, die sich mit unserer Ehre vereinbaren lassen, auch behauptet werden müssen. Aber es ist nicht alles Gold, was glänzt. Über dem Vorteil des Einzelnen steht der Vorteil der Gesamtheit; denn ohne inner lich einige und starke Organisation des Ganzen wird der Einzelne bald im Existenzkampf unterliegen müssen. Diese Erkenntnis ist allen jenen Firmen aufgegangen, welche mit allen Mitteln den Eintritt in unfern Verband erstreben, in denselben Verband, dessen Zwecklosigkeit von einzelnen seiner Mitglieder bei jeder sich darbietenden Ge legenheit betont zu werden pflegt. Dieser Erkenntnis sind sich auch die bisherigen Mit glieder Ihres Vorstands bewußt gewesen, denn nur sie er möglichte es ihnen, ihr arbeitsvolles und oft undankbares Amt im Interesse der gemeinsamen Ziele — nicht um eigener Ehre willen — durchzuführen. Dieser Erkenntnis bitte ich auch Sie sich nicht zu ver schließen in unseren heutigen Beratungen, von denen ich er hoffen möchte, daß sie nicht von gesonderten Gesichtspunkten aus, sondern im Interesse unseres gemeinsamen Standes geführt werden mögen; denn — meine Herren — nur die Einigkeit macht stark! Nach Schluß des Berichtes wird auf Antrag des Vor sitzenden die Tagesordnung dadurch verschoben, daß Punkt 5 (Angelegenheit der Ortsgruppe Mülhausen) als Punkt 2 der Tagesordnung zur Debatte gelangt, gleichzeitig mit dem An träge einer Straßburger Firma, die um Aufnahme in den Verein ersucht. Die Versammlung spricht sich im Prinzip gegen Aufnahme dieser Firma aus, vertagt aber die Ent scheidung und überläßt dem Vorstand weiteres selbständiges Handeln. Es kommt nunmehr der in Sachen des Aufnahme gesuches der Firma I. L. in Mülhausen geführte umfang reiche Schriftwechsel durch den Vorsitzenden zur Verlesung, an die sich eine lebhafte längere Debatte anschließt. Die an wesenden Vertreter der Ortsgruppe Mülhausen erklären, daß sie keineswegs die Absicht hätten, einen Ring zu bilden, in welchen weitere buchhändlerische Firmen nicht mehr Aufnahme finden sollten. Sie hätten deshalb auch eine weitere Firma, die sich ohne Zutun der Ortsgruppe oder eines Mitgliedes zum Beitritt gemeldet hätte, anstandslos ausgenommen. Die Ortsgruppe Mülhausen sei aber im Prinzip gegen die Aus nahme der Firma I. L., weil dadurch die bisher durch geführte Scheidung zwischen Buchhandel und Papierhandel aufgehoben würde. Die Mitglieder der Hauptversammlung, einschließlich der Vorstandsmitglieder, sprechen dieser Stellungnahme gegenüber ihre Sympathie aus; es erheben sich jedoch aus ihrer Mitte Bedenken bezüglich der praktischen Durchführbarkeit der Ablehnung. Herr Hofbuchhändler Singer stellt daraufhin den An trag, über die seinerzeit vom Vorsitzenden angeregte Über tragung des Schiedsrichteramtes an den Vorstand des Börsen oereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig abzustimmen. Es kommt jedoch nicht zur Abstimmung, da Herr Stllckel- berger im Namen der Ortsgruppe Mülhausen erklärt, daß die Ortsgruppe bereit sei, sich dem Schiedsrichterspruche zu unterwerfen, und daß dieselbe eine dahingehende Erklärung unter Beifügung eines die ablehnende Stellungnahme gegen über der Firma I. L. erläuternden Schriftsatzes direkt an den Börsenvereinsvorstand nach Leipzig absenden werde. Es folgt die Verlesung des Kassenberichts durch den Schatzmeister, Herrn Hurter - Straßburg, der mit einem Kassenbestand von 326 33 H abschließt. Die satzungs gemäße Prüfung erfolgte durch die Herren Staat-Straßburg und Stückelberger-Mülhausen. Zu Punkt 3, Erhöhung des Jahresbeitrages von ^ 5.— auf 8.—, wurde vom Vorsitzenden bemerkt, daß der bisherige Beitrag nicht ausreichs, um das Vereinsleben reger zu gestalten. Es sei aus Sparsamkeitsrücksichten bisher von irgendwelcher Drucklegung der Verhandlungen abgesehen worden; jedoch hätten auch die auf der Versammlung nicht anwesenden Mitglieder das Recht und die Pflicht, Einblick in die Verhandlungen zu gewinnen. Überdies ließe sich voraussehen, daß die an den Verband der Kreis- und Orts- vereine im deutschen Buchhandel zu zahlenden Beiträge infolge der auch für die Gesamtverbände jährlich sich steigernden An forderungen über kurz oder lang erhöht werden dürften. Schließlich hätten auch diejenigen Mitglieder, die Zeit und Geld opferten, um den Versammlungen des Vereins beizu wohnen, Anspruch auf einen einigermaßen würdigen Empfang. Der Antrag wurde einstimmig angenommen. Ebenso wurde Punkt 4, Verlegung der Hauptversamm lung in den Juni, als den für Elsaß-Lothringen geeignetsten Zeitpunkt, einstimmig angenommen. Bei Punkt 6, Anträge zur Versammlung, gelangt zur Besprechung die Abänderung der Satzungen, die unter den obwaltenden Verhältnissen nicht mehr zeitgemäß seien. Die Angelegenheit wird dem Vorstande zur Erwägung überlassen. Es wird schließlich aus den Reihen der Mitglieder be schlossen, im kommenden Herbst zur Zeit der Weinlese einen
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