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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.05.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-05-27
- Erscheinungsdatum
- 27.05.1911
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- Deutsch
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Nichtamtlicher Teil. 121. 27. Mai 1S11. Autographen ist wohl das interessanteste der Verlags- vertrag zwischen Henry Fielding und seinem Verleger Andrew Miller über den Roman »Tom Jones» vom 5. März 1749 nebst der Quittung über das Honorar von ^ 600.— dafür. Zwölstausend Mark ist selbst jetzt noch ein anständiges Eutgeld für einen Roman; für die damalige Zeit ist es erstaunlich hoch. Nicht weniger wird Robert Burns' eigenhändige Niederschrift von -'übe joll^ bozgars« umworben werden. Daneben wären noch zu erwähnen: Sir Philipp Sidney, John Dryden, Daniel Defoe, Richardson, Smollett. Oliver Goldsmith. Thomas Gray. Keats. Shelley, Byron, Charles Lamb, Walter Scott. Dickens. Thackeray. Tennyson u. a. — Von deutschen Namen sind verhältnis mäßig wenige zu nennen: Joh. Seb. Bach. Beethoven, Friedrich d. Gr.. Freiligrath, Friedrich Wilhelm IV.. Goethe. Haydn. Alex, von Humboldt, Angelika Kauffmann, Luther. Melanchthon, Felix Mendelssohn-Bartholdy, Mozart, Schiller. Uhland und Karl Maria von Weber. Der Brief Schillers ist an Goethe gerichtet und vom 31. August 1794 aus Jena datiert, einer der frühesten in der Korrespondenz der Dichter, dabei einer der wertvollsten und eigentlich derjenige, durch den die Freundschaft der beiden inauguriert wurde. Man denke an die Stelle: »Unsere späte, aber mir manche schöne Hoffnung erweckende Bekanntschaft ist mir abermals ein Beweis, wie viel besser man oft tut, den Zufall machen zu taffen, als ihm durch zu viele Geschäftigkeit vorzugreifen. Wie lebhaft auch immer mein Verlangen war, in ein näheres Verhältnis zu Ihnen zu treten, als zwischen dem Geist des Schriftstellers und seinem aufmerksamsten Leser möglich ist, so begreife ich doch nunmehr vollkommen, daß die so sehr verschiedenen Bahnen, auf denen Sie und ich wandelten, uns nicht wohl früher, als gerade jetzt, mit Nutzen zusammen führen konnten.« Die genannten Namen und die angeführten Beispiele werden genügen, um erkennen zu lassen, daß es sich trotz der geringen Zahl der einzelnen Stücke hier um eine Sammlung von ganz außergewöhnlicher Bedeutung handelt. Neuere Hilfsbücher für Antiquare. Aus den Veröffentlichungen der letzten Wochen ist eine Reihe neuer Hilssbücher zu nennen, deren Erscheinen von vielen Antiquaren mit aufrichtiger Freude begrüßt werden wird. In erster Linie steht hiervon der Katalog der illustrierten Inkunabeln, der das be kannte achtbändige Werk: »dlarmel äe l'amatsur äe 1a gravurs snr bole et sur mstal au XVe sidole. Lar IV. D. Scürvibsr (Leipzig; Otto Harraffowitz), das seit dem Jahre 1891 erscheint, jetzt zum Abschlüsse bringt. In der Reihe der Bände der fünfte, ist er doch zuletzt erschienen, und zwar in zwei Abteilungen in den Jahren 1910 und 1911. Das erklärt sich aus der Fülle des Stoffes — das Buch enthält die Beschreibung von rund 2600 Inkunabeln, mehr als die dreifache Zahl der von Muther in seinem Werke: »Die deutsche Bücherillustration der Gotik und Frührenaissance« erwähnten. Es ist durchaus erklärlich, daß hierzu eine nicht geringe Zeit gehört hat, um so mehr, als in dem Katalog der Besitz von über 200 Bibliotheken wiedergegeben ist. Der Einleitung, die über die ganze Anlage des Bandes be richtet, und den Verzeichnissen der angeführten Bibliotheken und der benutzten Literatur folgt eine geschichtliche Ab handlung Uber die Verbreitung der Bücherillustration in Deutschland, der Schweiz, Österreich-Ungarn und Skan dinavien; auf diese Länder beschränkt sich auch der Katalog selbst, weil für die übrigen: Holland, England, Frankreich und auch für die wichtigsten Städte Italiens, für Venedig und Florenz, schon anderweitige, vorzügliche Verzeichnisse derart existieren. Sehr dankenswert ist ferner die beigegcbene Liste der deutschen Bischöfe vom Jahre 1450 bis 1500, die zunächst nach Städten und dann chronologisch geordnet ist, und in der die Würdenträger nach ihren Geschlechtsnamen angeführt find, was ihre Identifizierung sehr erleichtern wird. Das kommt für die zahlreichen kirchlichen Drucke in Betracht, die in ihrem Aufträge hergestcllt worden sind. Zuletzt unter den Vorstücken findet sich die eingehende Beschreibung der »Leeipiss« und »Naxister eum äiseipulis Holzschnitte» in 75 Varietäten, von einem Lehrer mit einem Schüler bis zu einem Lehrer mit elf Schülern, wie sie Schreiber im Vereine mit Paul Heitz 1908 in einem größeren Werke mit zahl reichen Faksimiles eingehend behandelt hat. Die Liste dient dazu, die Beschreibung der häufig vorkommenden Holzschnitte dieser Art entbehrlich zu machen und durch den bloßen Hin weis auf die betreffende Nummer zu ersetzen. — Der Katalog selbst ist durchweg alphabetisch angeordnet und mit Ver weisungen reichlich versehen; der Beschreibung der Holz schnitte mit samt ihren Maßen ist die größte Sorgfalt ge widmet. Die Literatur ist sehr reichhaltig zitiert, besonders wichtig aber für den Antiquar ist die Anführung der Biblio theken, in denen sich Exemplare der katalogisierten Inku nabeln finden, weil sich daraus aus die relative Seltenheit eines Druckes mit einiger Sicherheit schließen läßt. Wenn z. B. Schedels luder obroniearum. Nürnberg: Koberger 1493, mit über hundert vorhandenen Exemplaren nach gewiesen wird, so ist ein Schluß auf die Häufigkeit nicht schwer; ebensowenig, wenn von dem Speygel der leyen. Lübeck 1496, den kürzlich Olschki sür 5000 Frcs. ausbot (s. Börsenblatt Nr. 110, S. 5854), nur je ein Exemplar in Göttingen und Wolfenbüttel aufgeführt ist. Beschlossen wird das Verzeichnis durch ein Register nach Städten und Druckern, eine Konkordanz der Hain-, der Copinger- und der Proctor- Nummern und durch eine Liste der bemerkenswerten Initialen mit entsprechenden Hinweisen. — Der vortrefflich gearbeitete Katalog, der ein in sich durchaus abgeschloffenes Ganzes bildet, wird vermutlich nicht selten einzeln gekauft werden, soweit nicht die geringe Anzahl von 400 gedruckten Exem plaren dem bald ein Ziel setzt. Der Preis der beiden Teile ist 24 Gewissermaßen eine Ergänzung hierzu bildet der »Oata- Departmsnt ok priots anä ärarvinAS in tbe Britlsb Nuseum. Oampbell Doä^eon. Vol. II. Iionäon: llritisü üluseum 1911. IX, 450 S. mit 21 Tafeln. 8°. Dlotb. sb. 21/-; denn dieses Verzeichnis, dessen erster Band im Jahre 1903 erschienen ist, setzt das Schreibersche Werk gewissermaßen fort. Die beiden Bände behandeln in der Hauptsache die erste Hälfte des sechzehnten Jahrhunderts, und wenn sie sich auch auf den Besitz des Dritisü Nusoum beschränken, so ist dies doch derartig reich an deutschen Holzschnitten und mit Holz schnitten illustrierten Büchern, daß der Katalog, der noch weiter fortgesetzt wird, vorläufig einen trefflichen Ersatz sür eine noch fehlende Gesamtdarstellung der behandelten Epoche zu bieten imstande ist. Dies um so mehr, als von den Büchern nicht nur die beschrieben werden, die in dem De partment vk prints anä ärarviags vorhanden sind, sondern auch der ganze Besitz der Bibliothek, des Department ok printsä boolrs. Während in dem ersten Bande vor allen andern Dürer breiten Raum einnahm, sind in dem vor liegenden zweiten Schäufelein, H. Burgkmair, Hans Weiditz, Christoph Amberger, Daniel Hopfer, Albrecht Altdorfer, Michael Ostendorfer, Lucas Cranach l., Hans Cranach, Lucas Cranachll., Hans Brosamer u. a. ausführlich behandelt. Über Hans Weiditz (vgl. über ihn Börsenblatt 1911, Nr. 72—74) wird eine Spezialstudie des Herausgebers Campbell Dodzson an gezeigt, die in den Veröffentlichungen der Libliograplüeal Society erscheinen soll. Man kann sich von dem Reichtums der Sammlungen des Dritisb Uusvmn einen Begriff machen,
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