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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.07.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-07-10
- Erscheinungsdatum
- 10.07.1911
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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157. 10. Juli 1911. Nichtamtlicher Teil. f. ». Mich». 8095 Ich lege kein Gewicht darauf, ob einige Vereine vielleicht noch mit dieser Revision im Rückstände sind; für mich kommt es darauf an, wie jetzt die Aufnahme in das Adreßbuch er folgt. Die Geschäftsstelle hat darüber unter anderem an einer Stelle eines Briefes folgendes berichtet: »In höflicher Erwiderung Ihrer Anfrage bringen wir zu Ihrer gesl. Kenntnis, daß neuerdings bei der Eintragung neuer Firmen in das Adreßbuch besondere Vorsichtsmaß regeln getroffen werden, damit die Ausnahme unberechtigter Firmen vermieden wird. Bei jeder Firma, deren Ausnahme in das Adreßbuch auch nur fraglich erscheinen könnte, werden vorher Ermittlungen angestellt, ob und in welcher Weise sie den Buchhandel betreibt. In Zweiselsfällen fragen wir zu nächst bei den Kreis- und Ortsvereinen an, lassen uns Ver lagskataloge von den Firmen vorlegen und ersuchen deren Koknmissionäre um Mitteilung von Material, das ihre Komit- tenten als buchhändlerische Betriebe ausweist. Überdies werden derartige fragliche Fälle dem Ausschuß für das Börsenblatt als zuständigem Ausschuß vorgelegt.» Damit kann man sich nur einverstanden erklären, wenn nur seitens aller Kreis- und Ortsvcrcine eine zuverlässige Prüfung erfolgt. Im Kreise Norden haben wir es wiederholt erreicht, bei der Ausnahme von Zeitschriftenverlegern diese zu verpflichten, keine Bücherprämien zu vertreiben. Es ist nun Wohl an der Zeit, daß wir uns nach jenen umschauen, die nach wie vor dem Buchhandel eine ähnliche Art von Geschäften zusühren, welche wir gestrichen haben, weil sie nicht in unser Adreßbuch hineingehören. Zu den Firmen, die diese, das Interesse des Buchhandels schädigende Arbeit unentwegt sortsetzen, gehören die Grossisten, und zwar namentlich die Firmen Otto Maier in Leipzig und Louis Abel in Berlin. In der Papier- und Schreibwaren- Zeitung bei Moritz Warschauer in Berlin steht folgender Passus, den wir in einem Rundschreiben des Kreises Norden veröffent licht haben: Für Papierhändler, die sich mit dem Vertrieb von Büchern beschäftigen wollen und bisher noch keinen Kom missionär in Leipzig oder Berlin haben, empfehlen wir, um den Buchhändlerrabatt eingeräumt zu erhalten und die dazu nötigen Informationen zu bekommen, sich an den Ver lag der Papier- und Schreibwaren-Zeitung, Berlin, Pots- damerstr. 80a, wenden zu wollen, der geeignete Kommissio näre nennen wird. Diese Anzeige befindet sich am Kopfe einer besonderen Rubrik mit der Überschrift »Büchermarkt«. Sobald sich ein Reflektant meldet, empfiehlt der Verlag dieser Papier- rmd Schreibwaren-Zeitung für Berlin als Kom missionär die Firma Abel, für Leipzig Otto Maier. Nach einiger Zeit erhält der betreffende Papierhändler von diesen beiden Firmen eine Offerte. Unentwegt werden solche Firmen ins Buchhändleradreßbuch gebracht, im Börsenblatt sehen wir alle Augenblicke von der Firma Otto Maier neue Kommittenten angezeigt; die weitere Folge ist, daß jeder Papierhändlsr ohne weiteres durch Otto Maier in das Buchhändleradreßbuch kommt. Bei der Adreßbuchrevision haben wir gesehen, daß gerade die Firma Otto Maier und verschiedene andere Grossisten es sind, die uns dieses Heer von Auchbuchhändlern bringen. Der Ausschuß für das Börsenblatt soll nach der Vorlage gleichzeitig für das Adreßbuch sorgen. Es ist schon imvergangenen Jahre in Jena angeregt worden, einen außerordentlichen — nicht einen ständigen Ausschuß — zur Prüfung der Adreßbuch- srage einzusetzen; leider hat man die Sache aus sich beruhen lassen. Ich bin der Meinung, wenn wir im Herbst vielleicht zusammenkommen wegen der Reorganisation des Börsenblatts, daß wir dann auch über die Ausnahmebestimmungen für das Adreßbuch zu einer Verständigung kommen sollten; denn die sind bis jetzt noch nicht so ganz sestgelegt. In Hamburg figurieren wieder neue Firmen in der Buchhändlergeographie, die wir nicht kennen. Der Außerordentliche Ausschuß für das Buchhändleradreßbuch müßte vor allem darüber beraten, unter welchen Bedingungen die Ausnahme stattsinden darf; außer dem kämen wohl einige Verbesserungsvorschläge in Frage, so z. B. die jetzige Alphabetierung, welche nicht jedermanns Sache ist — (Zuruf: Machen Sie ein besseres!) Die Angelegenheit, die ich hier angeregt habe, geht auch die Herren Leipziger Kollegen an. Ich habe schon früher betont, daß es sehr gut wäre, wenn der deutsche Buchhandel mit seiner Vertretung in Leipzig und Berlin nur solche Firmen betraute, die wirklich die Interessen des deutschen Buchhandels wahren, nicht aber Firmen, die unseren Interessen in vorher geschilderter Weise entgegenarbeiten. Herr H. Streller, Leipzig: Aus der Erfolglosigkeit Ihrer Bemühungen gewissen Leip ziger Firmen gegenüber ersehen Sie wohl, daß die Sache am falschen Ende angesaßt worden ist. Ich habe seinerzeit mit dem Syndikus Herrn vr. Orth über die Sache konferiert. Es ist ein Unding, das Adreßbuch reinigen zu wollen, wenn man nicht erst feste, allgemein gültige Bestimmungen für die Auf nahme schafft. Warum führen die Leipziger Grossisten ihre Kunden ein? Einfach aus dem Grunde, weil sonst ein anderer sie einführt. — Unsere Kunden werden nicht nur von den Grossisten selbst eingeführt, auch von den Kommissionären. Ich habe selbst den Fall gehabt, und bin schon im eigenen Inter esse für eine straffere Regelung der Adreßbuchfrage. Ich habe schon zwei Fälle gehabt, wo ich den Leuten geschrieben habe: setzt euch mit eurem Kreis- und Ortsverein in Verbindung. Acht Tage später führte sie eine sehr große Leipziger Kom missionsfirma ein, und ich habe das Nachsehen; denn sobald die Leute im Verzeichnis sind, bekommen sie die Sachen von den Barsortimentern. Wir wünschen auch, daß die Sache in eine ordentliche Bahn kommt; aber nicht so, daß darnach geurteilt wird, ob der Manu verdächtig aussieht oder nicht; denn sobald den Mann ein Grossist einführt, sieht er so ixso verdächtig aus. Die all gemeinen Aufnahmebedingungen müssen der breitesten Öffent lichkeit bekannt gemacht werden, denn dann verschwinden auch die Inserate, in denen jedem Schuster versprochen wird, ihn zum Buchhändler zu machen, weil das dann gegen besseres Wissen geschähe. Herr H. Schöningh: Die Worte des Herrn Streller verkünden ja die Morgen röte einer besseren Zeit. Wenn Herr Streller empfindet, daß es mit der bisherigen Züchtung von Auchbuchhändlern nicht so weitergehen kann, dann, glaube ich, werden wir bald soweit kommen, daß alle Leipziger Kommissions- und Großfirmen einig gehen, und diese Existenzen, die jetzt denselben Rabatt bekommen wie die Sortimente, im Rabatt eingeschränkt werden. Auch Sie fühlen sich jetzt behindert in Ihrem Geschäfte, aber die Schuld au dem Lause der Dinge liegt doch bei dem Groß sortiment ! Nicht mit Unrecht sagt der Verlag und das Kom missionsgeschäft: Warum sollen wir uns das entgehen lassen, was die Herren Großsortimenter ständig einheimsen. Wenn Sie das empfinden, Herr Streller, so rate ich Ihnen dringend (Sie sind doch die älteste hier in Frage kommende Firma), sagen Sie in Zukunft: Wir wollen den Leuten nicht mehr in der bisherigen Weise liefern, bis sie (Zuruf: In die Orts- und Kreisvcrcine eintreten), dann haben wir viel mehr erreicht, als heute mit dem Kamps gegen ? S. Wir wollen doch hier fest nageln, was Herr Streller in schöner Rede dargelegt hat. Herr H. Streller: Ich rmd viele einsichtsvolle Kollegen vom Großsortiment stehen auf dem Standpunkt, daß diese Leute, die keine Fach bildung haben und kein Risiko tragen, gar nicht in den Genuß wsi»
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