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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.05.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-05-16
- Erscheinungsdatum
- 16.05.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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5966 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. .-st 112, 16. Mai 1911. ab * Post. Schiffsliste für billige Briefe nach den einigten Staaten von Amerika (10 H für je 20 §). »George Washington« »Kronprinz Wilhelm« »Amerika« .... »Kaiser Wilhelm II.« »Cincinnati« .... »Prinz Friedrich Wilhelm« »Kaiser Wilhelm der Große »Kaiserin Auguste Victoria »Kronprinzessin Cecilie« »Kronprinz Wilhelm« »George Washington« »Kaiser Wilhelm II.« »Amerika« .... Alle diese Schiffe außer Bremen 20. Mai „ Bremen 23. „ „ Hamburg 26. „ „ Bremen 30. „ „ Hamburg 1. Juni „ Bremen 3. „ „ Bremen 6. „ „ Hamburg 8. „ „ Bremen 13. „ „ Bremen 20. „ .. Bremen 24. „ Bremen 27. „ Post- schluß Ankunft der Frühzüge Hamburg 29. »Cincinnati« sind Schnelldampfer oder solche, die für eine bestimmte Zeit vor dem Abgang die schnellste Beförderungsgelegenheit bieten. Es empfiehlt sich, die Briefe mit einem Leitvermerk, wie »direkter Weg« oder »über Bremen oder Hamburg«, zu versehen. Die Portoermäßigung erstreckt sich nur auf Briefe, nicht auch auf Postkarten, Drucksachen usw. und gilt nur für Briefe nach den Bereinigten Staaten von Amerika, nicht auch nach anderen Gebieten Amerikas, z. B. Canada. Handschriften «oetheS und Schillers. — Dem Germa- nischen Seminar der Universität Berlin hat Mrs. Sears in Boston, deren Haus einen Mittelpunkt des dortigen Kunst lebens bildet, Handschriften Goethes und Schillers aus den verschiedensten Zeiten ihres Lebens, Prosa und Verse, geschenkt, in der Absicht, daß die Reliquien nicht etwa in einer Bibliothek eingeschlossen bleiben, sondern der akademischen Jugend unserer Reichshauptstadt während ihrer Arbeit auf den Gebieten der deutschen Sprache und Literatur fort und fort anregend vor Augen stehen sollen. Die Tafeln, in denen die Handschriften unter Glas angebracht sind, prangen nun an der Wand des Hauptraumes. Sie enthalten u. a. eins der reizendsten Billets Goethes an Gustchen Stolberg sowie das Gedicht »Donnerstag nach Belvedere«, von Schiller das Manu skript »Laura am Klavier«. Mit den Direktoren haben alle Seminarmitglieder der edlen Spenderin, deren Gemahl einst diese Schätze von Freiligrath erworben hatte, herzlichst gedankt. Personalnachrichten. «eftorben: am 12. Mai nach langem Leiden in einer Heilanstalt bei Eß lingen Herr Verlagsbuchhändler Karl Baedeker im Alter von 74 Jahren. Der Dahingeschiedene war der Sohn des Gründers des weltbekannten Reisebücher - Verlags Karl Baedeker. Die Firma ist im Juni 1827 von Karl Baedeker dem Vater (1801—69) in Koblenz gegründet worden. Angeregt durch das Vorbild der Reisehandbücher des Engländers John Murray, die er bei den rheinaufwärts nach der Schweiz und Italien reisenden Engländern sah, gab Karl Baedeker (der Vater) im Jahre 1839 zunächst Reisehandbücher für Belgien und Holland heraus, denen in den vierziger und fünfziger Jahren solche für Deutschland und Österreich, für die Schweiz und Paris folgten. Baedeker ging dabei äußerst gewissenhaft vor; vor jeder neuen Auslage bereiste er die beschriebenen Gegenden selbst und erreichte dadurch für seine Bücher eine Zuverlässigkeit und praktische Brauchbarkeit, wie sie bei Werken dieser Art bis dahin ganz unbekannt gewesen war. Unter seinem Sohne, dem jetzt verstorbenen Karl Baedeker dem Jüngeren, wurde das Geschäft im Jahre 1872 nach Leipzig ver legt. Bereits 1878 trat dieser aus dem Verlage aus und über- ließ die Leitung seinem jüngeren Bruder Fritz Baedeker, der sie, in Verbindung mit seinem langjährigen Mitarbeiter Herrn Heinrich Ritter und Johannes und Ernst Baedeker noch heute innehat. Ulbert Zacher s. — Der römische Korrespondent der »Frankfurter Zeitung«, Schriftsteller vr. Albert Zacher, ist im Alter von 60 Jahren an Zwerchfellentzündung in Rom gestorben. Zacher, ein Bonner von Geburt, ist nach Erledigung seiner Studien 1896 nach Italien gekommen, wo er sich völlig einlebte, Land und Leute gründlich kennen lernte und mit großer Lebendigkeit schilderte. Seine Bilder aus Italien sind mehrfach auch in Buchform erschienen, wie: »Aus Quirinal und Vatikan« (1901), »Venedig als Kunststätte« (1902), »Rom als Kunststätte« (1903), »Was die Campagna erzählt« (1903), »Im Lande des Erdbebens« (1909), »Römisches Volksleben der Gegenwart«, Arbeiten, die durch reichen Gehalt und fesselnde Form ausgezeichnet sind. Zacher hat sich auch als Novellist und Romanschriftsteller hervorgetan, wobei er gleichfalls zumeist das italienische Kolorit verwertete. Sein bekanntester Roman ist »Assessor Assemacher in Italien« (1902), — die sehr interessante Geschichte eines Katholiken, der voll gläubiger Inbrunst nach Rom pilgert, um die Herrlichkeiten des Vatikans in der Nähe zu schauen, und der bei wachsender Vertrautheit mit dem päpstlichen Hofe Erfahrungen macht, die seine Begeisterung stark abkühlen, so daß der gläubig veranlagte Mann zwar an der Religion fest hält, aber mit schweren Bedenken gegen die Kurie und ihr Walten nach der Heimat zurückkehrt. Als Übersetzer ist Zacher u. a. mit Bellamys Buch »Doktor Heidenhoffs Wunderkur« (1889) und G. G. Bellis »Narrenspiegel der ewigen Stadt« (1906) hervor getreten. Sprechsaal. Ein Mittel zur Spesenvcrringernng für Verlag und Sortiment. Der Umstand, daß zum Welkdruck vielfach mit Erde be schwertes Papier verwendet wird, was eine bedeutende Erhöhung der Fracht-und Kommissionsspesen und wesentliche Verminderung des Gewinns im Gefolge bat, ist meines Wissens im Börsenblatt bis jetzt noch nicht erörtert worden, und doch dürfte er m. E. der Beachtung in hohem Grade wert sein. Vor mir liegt ein Buch aus dem Warneckschen Verlag in Berlin: »Rantzau, Der Dritte«; es umfaßt 292 Seiten auf feder leichtem, kräftigem unsatinierten Papier (Zellulosestoff?) und wiegt gebunden nur 300 s, daneben ein anderes Buch von nahe zu gleichem Format aus einem großen, vielseitigen Verlag, der fast ausschließlich bleischweres, erdehaltiges Papier zu seinen Publikationen, worunter auch zahlreiche Schulbücher, verwendet. Umfang 348 Seiten, Gewicht 670 §. Vergleicht man nun diesen erheblichen Gewichtsunterschied und berücksichtigt man dabei den nach Aussage eines Fachmanns sehr geringen Preisunterschied zwischen diesen Papieren, so liegt sicher kein Grund vor, die Mehrzahl derjenigen Bücher, die nicht illustriert sind, auf das schwere Papier zu drucken, das sowohl das Sortiment als auch den Verlag durch gewiß recht unnötige Versandspesen schädigt. Überdies ist der Zellulose stoff widerstandsfähiger als der mit Erde beschwerte; und daneben muß es bei letzterem als großer Übelstand empfunden werden, daß er in der Regel hochgradig satiniert ist, wodurch die Augen beim Lesen nicht wenig angegriffen werden. Es dürfte daher die Bitte an die Verleger nicht ungerecht fertigt erscheinen, bei allen nicht illustrierten Werken, namentlich bei Schulbüchern und sonstigen Massenprodukten, wo irgend mög lich, leichteres Papier ohne Hochglanz zu verwenden, was schon der Jugend zugute käme, die die schweren Schulbücher kaum noch zu schleppen vermag. Bücher von leichtem Gewicht, wie das oben genannte, müssen im Sortiment und nicht zuletzt beim Publikum Helle Freude erwecken. Mehrere gute Zwecke ließen sich also bei Beachtung des Vorstehenden miteinander vereinigen, und es würde mich freuen, wenn diese Anregung auf fruchtbaren Boden fiele. Göppingen, 13. Mai 1911. Erwin Herwig. Freie Benutzung oder Nachbildung? iVgl. Nr. 104 u. IV8.> Der angezogene Fall liegt nach dem Urheberrecht vollständig klar. Das aufzunehmende Objekt untersteht selbst nicht dem Ur heberrecht, und somit kann jedermann soviel und von jeder Stelle aus photographieren, wie er Lust hat. Ob die gleiche Stelle dabei bewußt oder unbewußt gewählt wird, spielt absolut keine Rolle. Geyer.
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