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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.05.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-05-06
- Erscheinungsdatum
- 06.05.1911
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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5536 ssq-M-tt s ». Dpchn. «E-nd-r. Mchtamtlicher Teil. 10«, 6. Mai 1911. lation lautet genau so — eollation; unter qairo versteht man eine Lage, also die Auseinanderfolge zu einem Bogen gehörender Blätter. Werke, die noch nicht vollständig er schienen sind, werden als in oonrss ok xubliestioo befindlich bezeichnet. Liegen die Bände eines Werkes in verschiedenen Auf lagen vor, so ist dies zu erwähnen, und zwar entweder summarisch (z. B. 4^— 6^ vä.) oder, wenn es von Belang ist, für jeden Band separat in Parenthese. Z. B.: 7 vols. (I. «t»', II. 3^., III—VII Lrst eä.). Manchmal empfiehlt es sich zu betonen, daß nur der eine oder der andere Band in neuer Auflage erschienen ist. VII. Die Inkunabeln. Die englischen Antiquare beschreiben ihre Jncunabula nach den auch bei uns und in Frankreich maßgebenden Grundsätzen und benutzen dazu einen Wortschatz, der hier so vollständig als nötig wiedergegeben ist. Die gewöhnlichsten Buchschristen, txpes, die in Betracht kommen, sind: I. 6otie — gotisch, meist blaeklsttsr (deutsch Fraktur) genannt. Ist ein Produkt der kirchlichen Veroielfältigungs- kunst, wie denn überhaupt alle Druckschrift ihren ursprüng lichen Charakter der kalligraphischen Handschrift, welche am sorgsamsten in Klöstern gepflegt wurde, entlehnte. Zirka 1445 wurde die gotische Schrift zuerst in Haarlem verwendet, daher sie auch die flämische Schrift genannt wurde. Guten- beig und Schösser verwendeten sie nachweislich 1454, in Frankreich fand sie 1473, in England erst durch Caxton in Westminster 1480 Eingang. II. Roman t^po — Romanische (italienische) Schrift, Antiqua. Erscheint zuerst 1464 in Straßburg, dann 1465 in Subiaco. In Rom zuerst 1467 verwendet, taucht sie in Venedig 1469 und in Paris 1470 auf. III. Lsstarä rvman (Lastarä italian), die Schrift der 31° und der 30zeiligen Bibel (-inäulgsnosr) wurde zuerst im Jahre 1454 in Mainz, dann zunächst 1478 in Oxford, verwendet. IV. Lurgunäian — Burgunder. Nachweislich zuerst 1470 bis 1472 zu Brügge verwendet, daher ihr Name. Caxton druckte 1477 seine viotes auä Lamings ok tbo kbilosopkvrs damit. Außerdem ist noch erwähnenswert die Cursio — it»Iie-t^pe, in welcher Aldus Manutius im Jahre 1500 seinen Virgil druckte. Sie soll eine Nachahmung der wegen ihrer aus nehmenden Schönheit berühmt gewesenen Handschrift Petrarcas sein. Die sonstigen Schriftgattungen hier aufzuführen, halte ich nicht für zweckmäßig. Höchstens könnte noch interessieren, daß die griechische Schrift -- greslc tz-pes, zuerst in einer von First und Schoeffer 1465 gedruckten Ausgabe von Ciceros äs oküoüs vorkommt. Das erste ganz griechisch gedruckte Buch erschien in Mailand 1467. In England druckten zu erst Worde 1519 und Reginald Wolfe 1543 mit ihr. In einem und demselben Inkunabel können mehrere siess — Schriftgrößen Vorkommen. Ost bestehen äoubls eolumvs — zwei Kolumnen, Satzreihen. Daher kann es in der Be schreibung heißen: äoubls ooluiuus, 45liussto » pags ^ zwei Kolumnen L 45 Zeilen enthält jede Seite. Die Bogen, manchmal (bei Folianten) auch die Lagen, werden durch siguaturss — Signaturen gekennzeichnet, für die Numerierung kommt eine Ziffer hinzu. Wenn zwei Teile zusammen- gehörcn, wird der erste mit kleinen, der andere mit großen Buchstaben versehen. Die Kennzeichnung von vier durch inj ist nicht selten; noch höhere Zahlen können auf die gleiche Weise ausgedrllckt sein, wobei die letzte Eins stets die Form eines j hat. In Blockbüchern werden diese Signaturen auch zur Paginierung der einzelnen Seiten verwendet. Am Schluffe jeder Seite, unterhalb der letzten Zeile, steht das -eateb-vorä», nämlich das hier und an der Spitze der nächsten Seite wiederholte letzte Wort, mit dem der Text auf der betreffenden Seite abbricht. Siäs-uotss sind die An merkungen an den äußeren Rändern der Seiten, welche eine kurze Andeutung von dem Inhalt des Abschnittes, neben welchen: sie stehen, geben. Die »ääition-Is»vss sind die weißen Blätter, welche viele Inkunabeln im Anschluß an den Text enthalten. Die Abkürzung für Blätter (ff) ist II., die für Seiten pp. Bet Angabe der Seitenzahl kommt zu erst xp. und dann die Zahl, also xp. 257 — 257 Seiten stark, über Druckfehler gibt das Isak ok errat» --- Druck fehlerverzeichnis Aufschluß. Das Titelblatt kann oder muß mitunter fehlen, da es erst 1491 durch Caxton cingeführt wurde. Oft gibt das ooloxbon, das kurze, über das genaue Datum der Vollendung rc. referierende Schlußwort des Druckers Aufklärung. Innerhalb des Textes von Inkunabeln können von besonderem Werte sein: 1. tbs initiale^-die Initialen, besonders wenn sie illu- minatsä — übermalt sind. Im Anfänge der Buchdruckerkunst wurden die Initialen nicht gleich mitgedruckt, sondern es wurde für sie ein entsprechender leerer Raum gelaffen, der dann von einer dazu befähigten Person, dem Rubrikator, durch Handkolorit ausgefüllt wurde. Es kam aber auch vor, daß einem solchen Rubrikator bedenkliche Jrrtümer unterliefen, weshalb es zu einer ständigen Gepflogenheit wurde, die Initialen vorzudrucken. In manchen Inkunabeln sind diese Vordrucke trotz der Übermalung leicht zu erkennen, manch mal vergaß man aber auch ganz ihre Vollendung und ließ sie so, wie sie waren. Manches Rubrikators spezielle Kennt nisse müssen auch nicht von weit her gewesen sein, weil viele Drucker es sür nötig fanden, die zu kolorierenden oder ganz neu in Handkolorit einzufügenden Buchstaben auf den äußeren Rändern der Seiten zu wiederholen. Sehr wenig beschnittene Inkunabeln weisen die Spuren dieser Nachhilfe noch heute auf. Unter rlottsr8 grisss« verstand man ganz besonders fein ausgearbeitets Initialen. Bald traten an die Stelle der letzteren die oLpitals — kunstvoll mit Blumen gewinden umgebene oder in Ornamente eingefügte große Anfangsbuchstaben. Mitunter waren es Federzeichnungen — psu Isttvrs. Mit der Zeit verfiel diese Kunst, die Initialen verschwanden, und gewöhnliche »Kapitäler«, Anfangsbuch staben ohne jeden Zierat, traten an ihre Stelle. Ihre letzten wertvollen Repräsentanten waren die .priutvä oruawsutsl (üovsrsä) eapitals» — gemalte Anfangsbuchstaben in Orna menten (oder Blumenmotioen). 2. lös wiuiaturss --- die Miniatures. Jeder Bücher liebhaber kennt diese entzückend schönen kleinen Gemälde, die anfänglich nur in Handschriften vorkamen, dann die hervor ragendste Zierde manches Wiegendruckes bildeten, um später gleichfalls den Fortschritten der Druckindustrie, die den eben falls sehr geschätzten Holzschnitt an ihre Stelle setzte, zum Opfer zu fallen. Manche Miniature ist ein polychromes Meisterwerk; am schönsten pflegten die Wirkungen von Blau und Gold zu sein. Ich verweise im übrigen auf die ein schlägige reichhaltige Literatur. 3. Sonstige Beilagen, wie wusios.1 uotatiovs — Musik noten (in den wlssulss — Meßbüchern), ooutswporarx U. 8. aääitiovs — gleichzeitige handschriftliche Zusätze. Zu bemerken erübrigt nunmehr noch, daß bei der Buch- bcschreibung die Ausdrücke verso die Seite rechts, rseto die Seite links vom Beschauer bezeichnen und daß sigbts und kours Lagen zu 8 und 4 Blättern bedeuten. 10 Isavss b-> besagt, daß das Buch aus 10 Blättern besteht, wovon 6 mit dem Buchstaben », 4 mit b paginiert sind. »—K »k r bedeutet in der Kollation: vorhanden je 8 Blätter, signiert mit den Buchstaben »—Ir und 4 Blätter mit >, was mitunter -rltsru-rtsly — abwechselnd, der Fall sein
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