4996 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Fertige Biicher. ^ 93, 24. April 1911. lum ZkmkZterwöcliskI bitten win, nicbt auf tagen febien ru laeeen: I-gllgensedLilÜscli!! eämtlieben gnieebiscben unö nömiscken Klaeeilien in neueren öeuteeben ^U8isnübkr8ötrungsn a tlefenung 35 Pf. onll., 25 Pf. netto, 21 Pf. bar (11/10). ^tis Vorrügliclrlceit äiescr L/ Lsminlung in berug uuk äie unübcrtrokksne Le- äiegcnlieit 6er Obersetüun- §en sowie 6ie günstigsten Lerugsbeälngungsn :::: 40°/° un-i 11/10 Insssn eine Verwendung 6u- kür als loknsnä erscheinen. Xomm!88ion8lagen gewähren wir bereitwilligst, ebenso stellen wir Kataloge in jecker beliebigen ^nrnbl kostenlos rur Verlegung. Au8liefenung8lagkn: Lviprig, kt. Nartmann Stuttgart, Kocb L Oetinger IVivn, Ködert klakr. l-sngsnscrksicitsoks Vsnlsgsbuoiiksncilutig t^rof. O. I-angsnsobsIclO ösrlin-Soliönsborg Eine Geschichte erzählt von Otto Oertel Preis 2 M. broschiert, 3 M. gebunden. Professor Gregor» führte am 19. Januar im Los- und Nationaltheater zu Mannheim von Otto Oertel ein Drama Die Waldschnepfe auf, das trotz seiner Schlichtheit einen entschiedenen Achtungserfolg brachte. Die Kritik nahm allenthalben das Stück als die Arbeit eines wirklichen Dichters auf. Der große Schweizer I. V. Widmann schrieb in einem ausführlichen Feuilleton u. a.: Oertel hat sich eine volkstümlich wirkende Sprache von echter Natür lichkeit, Kraft und Naivität zu schaffen gewußt. Nicht ein photographischer Abklatsch wird uns in sprachlicher Hinsicht geboten, sondern jene treue Wider spiegelung der Volksseele, wie wir sie im Volkslieds genießen. Die Waldschnepfe wurde vor fünf Jahren niedergeschrieben. Erst jetzt über gibt Otto Oertel wieder ein neues Werk der Öffentlichkeit, seine Bauerngeschichte Im Bann der Heimat. Ein bekannter Redakteur und Schriftsteller schreibt darüber u. a.: „Eine Dorfgeschichte von packender Eigenart. Diese Dorf tragödie in erzählender Form stürmt wuchtig ihrem Höhepunkt zu und erhebt sich in den Schlußszenen zu einer Größe, die den Leser atemlos mit fortreißt, bis der versöhnende Schluß die Spannung löst. Flammen des Lasses und der Liebe, des Todes und des Lebens haben die Heimat dem Helden gewinnen helfen, der aus der Fremde nach langen Jahren heimgekehrt ist und seine Heimat mit der Einführung der Maschinenwirkerei beglücken will, wogegen sich dis Bauern sträuben und wehren, da sie mit Recht dann Arbeitermangel be fürchten. So prallt in den Schicksalen des Bernhard und seines Kauptwider- sachers, des Vaters seiner Lore, die alte und die neue Zeit zusammen und schafft den Konflikt. Die Geschichte steigt, wenn sie auch bis zum Äußersten geht, zur Löhe eines Otto Ludwig und Ludwig Anzengruber auf, und man folgt dem Dichter bis in die Greuel eines Brandes und eines Selbstmordes, weil der Leser eine Meisterhand spürt. Die Geschichte wird Aufsehen erregen." Der deutsche Bauernroman beginnt wieder in den Vordergrund des literarischen Interesses zu treten, nachdem er seit dem großen Erfolge des Vüttnerbauers mit dem Tode seines Verfassers eine Zeitlang zurückzutreten schien. Vielleicht ist Otto Oertel dazu berufen, eine Blüte des Bauern romans mit in die Wege zu leiten. Bezugsbedingungen siehe weißen Zettel. Leipzig. Verlag von Georg Merseburger.