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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.05.1889
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 20.05.1889
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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Nichtamtlicher Teil. Vuchgewerbliche Ausstellung des Börsenvereius der Deutschen Buchhändler und des Centralvereins für das gesamte Buchgewerbe im Deutsche» UiichhüudlerhlNisc zu Leipzig Buchhändlermesse 1889. (Fortsetzung aus Nr. 112). Der Ausstellungssaal im rechten Flügel. Wir verlassen jetzt den Bibliotheksaal im Hauptgebäude und wenden uns nach dem Saal im rechten Flügel. Hiermit befinden wir uns inmitten der Erzeugnisse unseres Jahrhunderts, resp. der letzten Jahre desselben. Durch zwei Scheidewände ist der Saal in drei Raume ge teilt, von welchen der mittlere Raum die Hälfte, der vordere und der Hintere je ein Viertel des Ganzen cinnimmt, die vordere Abteilung dient für gewöhnlich als Leseraum, denn außer in den gewöhnlichen Ausstellungsstunden, Vormittags 10—1 Uhr, ist das Lokal wöchentlich mehrmals von 6—9 Uhr Abends geöffnet. In dem letzten Ranm werden die wöchentlich eingegangenen Neuig keiten, Gaben und Erwerbungen einen Monat hindurch ausgestellt, bevor sie dem Bnchgewerbemnseum einverleibt werden. Der Eintritt in die Ausstellungen und die Benutzung des Leseraums sind unentgeltlich. Vordere Abteilung. Für jetzt ist der erste Ranm der Lithographie gewidmet, dieser noch neuen, und in gewisser Beziehung bereits verschwurt-. denen Kunst, der wir aus der Zeit, wo die Photographie noch nicht erfunden war, so viel des Schönen verdanken. Das Buchge werbemuseum ist (durch die Güte der Familie Brockhaus) in der Lage über eine umfangreiche (gegen 2000 Nrn.) und seltene Sammlung von Jucunabeln der Lithographie verfügen zu können. Einige Reliquien aus der ersten Zeit Senefelders liegen in dem Glaskasten Nr. 11 aus, und die Wand links ist mit einer Anzahl interessanter Blätter Senefelders und seiner nächsten Nachfolger bekleidet. Bekanntlich giebt es keins der später an- geweudeteu Verfahren in der Lithographie, wenn es nicht in der Photographie wurzelte, das Senefelder nicht erfunden und versucht hätte, wie aus seinem »vollständigen Lehrbuch der Stein druckerei-- 1818 hervorgeht (neben den Kasten ausgelegt). Die rechte Wand trägt außer der anziehenden Fries-Deko ration »Triumphzug des Königs Wein« von Ad. Schrödter (Bruckmaun) eine sehr lehrreiche Zusammenstellung der 24 Farben platten, welche zu der Herstellung des Chromobildes Stöviugs: »Inneres der Shnagoge zu Berlin-, Farbendruck von Steiubock, (Geschenk des Verlegers R. Mitscher) erforderlich waren, sowohl in den Andrucken der einzelnen Farbenplatten, als in den 24 Abdrucken des stets in der Wirkung fortschreitenden Gesamtblattes. Die übrigen Wandteile führen uns ebenfalls Chromodrucke und Zeichnungen vor. Aus den Tafeln rings um die vier Wände ist eine Anzahl vorzüglicher Erzeugnisse sowohl der Schwarz- als der Chromo lithographie ausgebreitet. Mittlere Abteilung. In Anschluß an den Inhalt der vorderen Abteilung finden wir gleich eingangs des mittlere» Raumes eine, allerdings nur kleine Zahl von Landkarte» vor, an der Scheidewand und an einem Teil der Seiteuwand, resp. der Lang-Tafel vor der letzteren. Der äußerst knappe Raum verlangte größte Sparsamkeit. Höchst interessant und vortrefflich ausgeführt sind F. Geerz' zwei historische Karten der Nordfriesischen Inseln (Homann), aus welchen so recht ersichtlich ist, wie ohnmächtig selbst die noch so energische menschliche Kraft durch Jahrhunderte gegen die ver wüstende Wirkung der Elemente während einer Stunde ankämpft. Erfreulicher ist der daneben hängende Plan der Reichshanptstadt von Sineck (D. Reimer). Da sehen wir als Gegensatz, wie groß artig emsiger Bienenfleiß unter geregelten Verhältnissen rasch wirken kann. Ein sehr lebendiges Kartenbild bietet das zerklüftete Rügen in der großen Karte von G. Müller (Bamberg). Die bedeutenden Kartenwerke: Hasseusteiu, Japan (I. Perthes) und Curtius und Kauperts Attica (D. Reimer) liegen jetzt vor, als Siegeszeichen deutscher Kartographie. Keineswegs zu verachten ist jedoch die Reihe wohlfeilster Schulatlanten in vorzüglicher Ausstattung (Vel- Hagen L Klasing, Wagner L Debes, Flemming) die, man möchte' sagen, gar nichts kosten. Eine große Rolle unter den Special karten spielen begreiflicherweise Afrika und Australien in vor trefflicher Ausführung und ebenso fast umsonst zu haben. Wir erwähnen noch P. Bäuerles Schlachtenatlas des XIX. Jahrh. Lief. 1—23. In der Mitte des Saales treffen diejenigen Besucher, die auch im vorigen Jahre die Ausstellung beehrten, fünf alte Bekannte, fünf kolossale Doppelgestelle, wenn auch am andern Orte und in andrer Compaßrichtuug; denn, wie in der großen Welt, so dreht sich und steigt und fällt auch manches im Buchhändlerhause im Laufe eines Jahres. Die zwei ersten Doppel-Gestelle (1. 2 und 3. 4.) repräsentieren ein Stück Buchgewerbemuseum. Auf den selben liegt oder steht ein Teil der notwendigsten lexikalischen, bibliographischen und technischen Hülfsmittel welche eigentlich in den Leseraum gehören, aber nicht »meßfrei« wohnten. Als einen Beleg für das höchst freundliche Entgegenkommen der Verleger weisen wir auf eine stattliche Reihe wertvoller lexikalischer Werke hin, die auf unsere Bitte in den letzten Wochen allein für die Benutzung im Lcseraum eiugingen. Darunter befinden sich verschiedene, die auch in buchgewcrblicher Hinsicht besonders hervor ragend sind, als: Tnlhausen, Spanisches Wörterbuch. 2 Tle. B. Tauchnitz. 1600 Seiten dreispaltig in kleinster Schrift vor trefflich gedruckt. — Fürst, Hebräisches u. Chaldäisches Hand wörterbuch. 3. Ausl. B. Tauchnitz. — Schlegel, Nederlandsch- Chineesch-Woordenboek. Deel I—III. Leiden, E. I. Brill. — Sachs u. Villatte, großes französisches und deutsches Wörterbuch. 2 Bdc. Jnip. 8. von über 1700 Seiten (Langeuscheidt'sche Verlags-Buchhandlung). Ein wahres typographisches Meisterstück. Unter der speziellen Fachlitteratur befinden sich auch manche bcmerkenswerthe Erzeugnisse. Wir nennen: Briguct, C. M. llapisrs et üliAi-Luee des arebivsa cke 6öne8 1154 ä 1700. L.vöo 598 clsssins auto^r. Lex.-8. Gcnsve, H. Georg. Buchhandlcrhcim, Das alte u. neue. Mit zahle. Jllustr. kl. 4. (Festschrift.) Hcincmann, O. v., Die Handschr. d. Bibliothek zu Wolfcnbiittcl. 3 Bde. Imp.-8. mit vielen Facs. I. Zwißler. Leitschuh, F., Aus den Schätzen der König!. Bibliothek zu Bamberg. 27 Taf. in Lichtdr. Imp.-Fol. Buchner'schc B. lÜMmann, Ur., lllls nrt ob rvoock-snArnviuA in Italv in tlls 15. osn- tur;-. B. Quaritch. Maul, I., Deutsche Bucheinbände. Mit 40 Lichtdrucktafcln. gr. 4. K. W. Hicrsemann. I-s I'vtit, .1, LtblioKr. des Principal es äciition» originales etc. Mit vielen Abbildungen. Jmp.-8. Quantin, Paris. Huaritscti, L., a general catalogue ok boolrs. London. Mit Supplement. 1887—89. Randcinfassungen, Initialen und Zierleisten. Neue Folge. 1888. Fol. Rcichsdruckerci. Babcs, V., Bakteriolog. Untersuchungen :c. Lex.-8 mit 21 farbigen, technisch besonders interessanten Abbild, im Text. Beit L Comp. Utid fügen noch einige Werke hinzu, die, wenn auch nicht zur Fachlitteratur gehörend, doch technisch für Fachmänner auf Grund von Eigentümlichkeiten in Schrift oder Ausstattung,Juteresse haben.
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