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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.05.1889
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 21.05.1889
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18890521
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infolge der Inseratenpreis-Erhöhung noch günstiger gestaltet, als wir im Voranschlag angenommen hatten. Bei Punkt 2 und 3 unserer heutigen Tagesordnung wird der Herr Schatzmeister Ihnen auf Wunsch nähere Auskunft über diese verlegerische Seite des Börsenblattes gern erteilen. Es sei hier nur erwähnt, daß zur Zeit 250 Exemplare des Börsenblattes mehr abonniert sind als im vorigen Jahre. Durch seine Eingaben vom 21. Juli und 7. November 1888 an den Preußischen Minister der öffentlichen Arbeiten ist es dem Vorstand gelungen, ein vorläufig nur für den Eisenbahu-Direk- tions-Bezirk Elberfeld erlassenes Verbot des Bücherverkaufes auf Eisenbahnstationen rückgängig zu machen, bevor es, wie es den Anschein hatte, auf weitere Bezirke ausgedehnt worden ist. Unsere historische Kommission hat im Laufe des Jahres de» 12. Band des Archivs für die Geschichte des Buchhandels erscheinen lassen, und die in derselben befindlichen Herren, voran unser unermüdliches Mitglied, Herr vr. Albrecht Kirchhofs haben sich dadurch Anrecht auf neuen Dank des Vereins er worben. Es will dem Vorstand scheinen, als ob gerade der neueste Band besonders interessantes Material enthielte, und Sie alle, meine Herren, werden aus dem darin abgedruckten ersten Bericht des Herrn Professor Koch mit Gcnugthuung ersehen haben, daß derselbe eifrig an der Fortsetzung der Geschichte des deutschen Buchhandels arbeitet, dessen erster Band ebensogut den Namen Albrecht Kirchhofs wie Friedrich K a p p auf dem Titel zeigen könnte. Wie die meisten Einrichtungen und Organisationen des deutschen Buchhandels ans lokalen Leipziger Einrichtungen hervorgegangen sind, so wird Prof. Koch auch in der historischen Darstellung Leipzig in den Mittelpunkt rücken und stets von ihm ausgehen. Wir können erwarten, daß er die Fäden klarlegen wird, welche in die gegenwärtigen Verhältnisse hinüberführen. Dem im Börsenblatt vom 17. April d. I. abgedruckten Jahresbericht unseres Herrn Bibliothekars hat der Vorstand nach den Mitteilungen des BMothekausschusses nur hinzuzu fügen, daß nunmehr die Bearbeitung unserer Blattsammlungen wird in Angriff genommen werden können, nach deren Vollendung der Börsenverein erst ein richtiges Bild von dem Reichtum der Bestände gewinnen wird. Die damit verknüpften Kosten werden wir nicht scheuen dürfen und vermutlich wird noch im Laufe des Jahres der betr. Antrag an den Rechnungsaus- schnß gelangen. Das Buchhändlerhaus, welches mit Aufbietung aller Kräfte in überraschend kurzer Zeit bis zu dem für die Ein weihung festgesetzten Tage gebaut worden ist, war naturgemäß an manchen Stellen noch unfertig und zu verbessern und ein so großer Gebäudekomplex wird auch in Zukunst all jährlich manche Reparatur- und Erneuerungsausgaben verur sachen. lieber die Schönheit der Räume herrscht nur eine Stimme, und bei der Benutzung hat sich die Einrichtung im wesentlichen auch als eine praktische herausgestellt. Die Verwendung des unteren Saales im Flügel des Gerichtsweges als Garderobe hat sich als eine außerordentliche Verbesserung bewährt. Die Bibliotheksräume, namentlich das Lesezimmer sind nicht sehr groß, und es wird notwendig sein, einigen bei der Benutzung hervorgetretenen Mängeln der Einrichtung im Lause des Jahres abzuhelsen. Die Redaktionsräume für das Börsen blatt und das Adreßbuch werden vergrößert werden müssen durch teilweise Hinzunahme der Zimmer, welche zur Zeit die Buch- druckerbernfsgenossenschaft innehat, sobald es uns gelungen ist, den Mietsvertrag mit demselben zu lösen. Das Druckereigebäude, welches seit dem Sommer von der Börsenblattdruckerei bezogen worden ist, wird eine kleine Umänderung in der Beziehung zu erfahren haben, daß das Dachgeschoß, welches als Arbeitsraum vorausgesetzt war, soweit gehoben wird, , daß die Gewerbepolizei die bisher verweigerte Genehmigung erteilt, dasselbe als ständigen Aufenthalt für Arbeiter benutzen zu dürfen. Daß die Akustik großer Säle durch Physiker oder Archi tekten theoretisch noch nicht ergründet ist, mußten wir leider an diesem Saal erfahren, von dessen Tonnengewölbe häufig ein so starker Wiederhall ertönt, daß das gesprochene Wort an manchen Stellen des Saales schwer zu verstehen ist. Vorstand und Ver- waltungsausschnß, welch letzterer in zahlreichen Sitzungen seines Amtes gewaltet hat, sind bemüht, diesem Uebelstande abzuhelfen, und es ist kaum zweifelhaft, daß es nach einigen Versuchen ge lingen wird. Der Saal ist im Laufe des Jahres für eine Reihe von Festen z. B seitens des Rates der Stadt Leipzig, seitens eines buchhändlerischen Jubilars, zu einer Scdanfeier -c. benutzt worden, und das Haus wurde als einer der schönsten Monumentalbauten Leipzigs im Laufe der letzten Monate von nahezu 600 Personen gegen Eintrittsgeld besichtigt. Am 2. März erwies Ihre Ma jestät die Königin Carola von Sachsen dem Börsenvereiu die Ehre, das Haus in Augenschein zu nehmen. Seit dem vorigen Jahre hat der Festsaal eine Verschönerung erfahren durch das farbige Glasfester oberhalb des Haupteingangs, welches Vereius- genosscn ans Rheinland-Westfalen dem Börsenverein heute über geben werden und durch die von Leipziger Kollegen geschenkte, nun mehr aufgestellte Marmorbüste Sr. Majestät des Königs Albert von Sachsen. Eine fernere Verschönerung des Saales steht uns dadurch bevor, daß unser Mitglied Herr Franz Lipper Heide in Berlin in hochherziger Weise einen Betrag von 20 000 ^ zur Verfügung gestellt hat zur Ausmalung der Bogen über den Galerien an den Schmalseiten des Saales. Nach mündlichen Unterhandlungen mit dem Stifter wird sich der Vorstand ver mutlich entschließen eine beschränkte Konkurrenz unter einigen für solche Gemälde in großem Maßstabe besonders befähigten Malern auszuschreiben und die Entscheidung herbeizuführen im Verein mit dem Stifter und einigen Künstlern, welche Vorstandsmitgliedern nahestehen. Es ist möglich, daß im nächsten Jahre eines der Bilder den Saal bereits schmückt; aber heute schon sei Herrn Franz Lipperheide hiermit der wärmste Dank ausgesprochen. Die Beobachtung des Vorstandes, daß buchhäudlerische Ver sicherungen gegen Feuerschaden namentlich niit Rücksicht auf die Herstellungskosten der Vorräte und den sogenannten imaginären Wert von Holzstöcken, Platten -c. häufig in einer nicht absolut bindenden Weise und Form abgeschlossen werden, und der Ge danke, daß eine große und solide Versicherungs-Gesellschaft sich bereit finden würde, nach einem Uebereinkommen den Mitgliedern des Börsenvereins günstigere Bedingungen, wohl sogar einen Ab zug von der Prämie zu gewähren, hat den Vorstand veranlaßt, nach manchen andern Verhandlungen, mit der große» 18l9 be gründeten Leipziger Feuerversicherungs-Anstalt, vorbehaltlich der Genehmigung der Hauptversammlung, ein Abkommen zu treffen, laut dessen für die Versicherungen von Mitgliedern des Börsen vereins besondere, eine korrekte Versicherung erleichternde For mulare zur Anwendung kommen und daß die Gesellschaft zu einer Vergütung von 150/g der Jahresprämie verpflichtet ist. Es lag am nächsten, diesen Vorteil den einzelnen versicherung nehmenden Mitgliedern seitens der Gesellschaft in Abrech rechnung bringen zu lassen; aber angesichts eines Kartells, durch welchen die soliden Gesellschaften gebunden sind, einen solche» Prämieurabatt nicht zu gewähren, hat die Leipziger Ver sicherungs-Anstalt die Verpflichtung übernommen, diese IS"/«, an den Beamten - Pensionsfonds des Börsenvereius abzusühren. Wenngleich ein derartiger Beitrag zu unserem Beamten-Pensions- sonds, welchem sonst nur 50/0 unserer jährlichen Vermögensver mehrung zufließen und welcher angesichts der vermutlich stets steigenden Anzahl unserer Beamten jeden Zuwachs vertragen kann, dem Börsenvereine äußerst willkommen sein muß, so sieht der Vorstand hierin doch nicht den Hauptnutzen der mit der Leipziger Versicherungs-Anstalt getroffenen Vereinbarung. Er erblickt den größeren Gewinn darin, daß viele Mitglieder richtiger versichern werden und ihnen infolge des Verhältnisses des Vereins zur Gesellschaft eine coulante Entschädigung im Brandschadensall ge-
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