Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.07.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1924-07-23
- Erscheinungsdatum
- 23.07.1924
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19240723
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192407234
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19240723
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1924
- Monat1924-07
- Tag1924-07-23
- Monat1924-07
- Jahr1924
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
M 171, 23, Juli 1824, Redaktioneller Teil. »»rl-l>bl«» >, v DN»n. «n»d»»dkl gN23 wir dicht daran, eine Verständigung zu haben. Man lann wohl sagen: noch nie war der Vorstand des Verlegervercins — und ich glaube auch der Vcrlegervcrein als solcher — so börsenvereinssreundlich gesinnt wie jetzt. In diese Situation ist diese Frage hincin- gcplatzt. Gestatten Sie mir, dass ich da noch etwas weiter aushole! In den drei Jahren, in denen ich mich mit den Satzungen des Bör- senvercins beschäftigt habe, hat es mir immer einen tiefen Eindruck gemacht, wenn ich erkannte, wie klug, wie gewandt und wie an ständig unsere Vorfahren waren. Unsere Satzungen sind nicht ein Gebilde, das von einem Syndikus auf einmal entworfen ist, son dern sie sind ein Organismus, der im Laufe von hundert Jahren langsam gewachsen ist. Mein Freund Paetsch hat gesagt, der Gründer des Börsenvereins wäre ein Sortimenter gewesen. Gewiß, das sei nicht be stritten, Damals hatte er 200 Mitglieder, Inzwischen ist er gewachsen, und aus einem kleinen Gebilde ist er etwas ganz Großes ge worden. Der Börsenverein von damals verhält sich zu dem jetzigen Börsenverein so wie eine Schubkarre zu einer Schnellzug- lokomotive. Diese beiden Dinge lassen sich nicht miteinander vergleichen. Man muh die letzten Jahrzehnte ansehen und sich klar machen, wie da die Praxis gehandhabt wurde. Unseren Vorsahrcn war ganz genau bekannt, daß die Mehrheit des Börscnvereins aus Sortimentern besteht und daß die Mehrheit der Kantate-Versammlung stets in den Händen von Sortimentern sein wird. Aus diesem Grunde ist cs für den Börsenvercin nur möglich, eine sortimentersreundliche Politik zu treiben. Sie können an die Spitze des Börsenvereins stellen, wen Sie wollen; er hat nur die Möglichkeit, eine sortimentersreundliche Politik zu treiben; denn für den Vor stand eines Verbandes ist cs eine absolute Notwendigkeit, daß er die Mehrheit seiner Mitglieder hinter sich hat. Die innere Zustim mung seiner Mitglieder ist für ihn so nötig wie für den Menschen das Atnren, Nun hatten unsere Vorfahren gegenüber dicker Tatsache, daß die Majorität der Kantate-Tagung in den Händen der Sorti- menter liegt, dadurch ein einfaches Gegengewicht geschaffen, daß diese Sortimentermajorität, ohne darüber zu reden, ganz freiwillig die Erste Bvrstandschast immer in die Hände eines Verlegers gelegt hat. Das ist eine sehr seine Lösung dieser überaus komplizierten Frage, und insofern ist cs eine große Ungeschicklichkeit, daß in diesem Jahre über diese Frage debattiert wurde. Das ist eine Frage, über die gar nicht debattiert werden, sondern die ganz in aller Stille erledigt werden sollte. Leider ist nun darüber debattiert worden, aus der Sache ist für beide Teile eine Ehrenfrage geworden, und Ehrenfragen sind am allerschwierigsteir zu lösen. Ich möchte daher denjenigen Herren, die noch unichlüssig sind, folgendes zu bedenken geben: In Zukunft können diese Fragen überhaupt nicht mit dem Stimmzettel gelöst.werden. Wenn Sie sie heute mit dem Stimmzettel lösen, so wird der Stimmzettel keinen endgültigen Erfolg herbeiführen, sondern Sie werden späler wieder zu der alten Praxis, die bis jetzt gehandhabt wurde, zurückkehren müssen. Ich fürchte nicht, daß die Arbeitsgemeinschaft wisscnschastlicher Verleger oder der wissenschaftliche Verlag sich ganz grollend bciseitestellen wird. Ich, kenne die Herren zu gut und bin überzeugt, daß sie das nicht tun werden, aber cs handelt sich darum, daß innere Garantien geschossen werden, daß der wissenschastliche Verlag nicht nur formal die Beschlüsse des Börsenvereins anerkennt, sondern daß er aus innerem Antrieb den Börsenverein für seine eigene Organisation hält, und aus diesem Grunde wird man früher oder später zu der alten Praxis zurückkommen müssen, daß die Majorität der Kantate-Versammlung unsichtbar, ohne daß das in Er scheinung tritt, in den Händen der Sortimenter liegt, daß aber im Börscnvercinsvorstnnd dem Verlag der Vortritt gegeben wird. Diese Möglichkeit allein schafft die inneren Garantien dafür, daß man den Verlag hinter sich bekommt, und insofern bin ich mit dem einverstanden, was Herr Or, Ruprecht gesagt hat, und mit dem, was Herr Nitfchmann gesagt hat, dessen Ansicht ich zwar sehr oft nicht gewesen bin, aber von dem ich doch aus dem Börsenvercin weiß, daß er ein sehr kluger Mann ist, und mit klugen Leuten kann man sich immer verständigen. Im komme zum Schluß und möchte dringend bitten: Überlegen Sie sich, ob Sie die Entscheidung dieser Frage wirklich dem Stimmzettel übergeben wollen! Es wäre ein großer Fehler, wenn der Verlag abseitsgedrückt würde. Es wäre ein Fehler, der erst in verschiedenen Jahren wieder langsam weggewischt werden müßte. Darum bitte ich Sie: Geben Sie von vornherein Ihre Stimme dem Vertreter des Verlegervercins! Schassen Sie dadurch die inneren Garantien, daß man den großen wissenschaftlichen Verlag hinter den Börsenvercin bekommt, und ich bin überzeugt: Sie werden aus diesem Beschlüsse die besten Erfolge ernten! (Lange an haltendes lebhaftes Bravo und Händeklatschen,) » Vorsitzender Hofrat Di, Arthur Meiner (Leipzig): Nachdem auch die letzten drei Redner zu Worte gekommen sind, ist die Aussprache endgültig beendet. Wir kommen nunmehr zur Wahl, Wie ich Ihnen vorhin gesagt habe, ist sür die Abgabe der Stimmen nur der obere Teil des Wahlzettels gültig, der, je nachdem die Herren eine bis elf Stimmen haben, verschiedene Farben hat. Aber er muß in jedem Falle mit dem Stempel des Wahlausschusses des Börscn- vercins gestempelt sein. Also der dünne Zettel, auf dem steht: »Ich wähle als Ersten Vorsteher«, Ich bitte, mit Bleistift oder Tinten stift oder sonstwie kenntlich den Namen desjenigen einzutragen, den Sie zu wählen wünschen. Ich mache einen weiteren Vorschlag, Die Herren Stimmzähler bitte ich, mit den entsprechenden Urnen bewaffnet — es sind Pappkästen — herumzugehen und die Stimmen cinzusammeln. Die Mitglieder werden gebeten, damit die Geheimhaltung der Wahl gesichert ist, den Zettel zu falten, sodaß die einsammelnden Stimmzählcr nicht sehen können, sür wen die einzelnen Stimm berechtigten gestimmt haben. Die Herren Stimmzähler werden dann ersucht, ihre Pappkästen in diese Wahlurne zu legen, die vom Wahlausschuß betreut wird. Ein anderes mögliches Verfahren wäre ja auch das, daß alle Herren hier vorbeizirkulieren und ihre Stimmzettel in die Wahlurne legten; das würde uns aber so lange aushalten, daß ich raten möchte, es bei dem ersten Vorschläge zu lassen. Ist der Wahlausschuß auch damit einverstanden? Vorsitzender des Wahlausschusses vr, Georg Paetel (Berlin): Nach den Vorschriften, die wir haben, muß im Beisein von Mitgliedern des Wahlausschusses jeder seinen Stimmzettel in die Urne legen. Ich glaube deshalb, daß das Vorbeidesiliercn er forderlich ist, VvrsitzenderHofratvr.ArthurMeinerlLeipzig): Was Herrvr, Paetel sagt, steht nur in der Geschäftsordnung des Wahlaus- schufses und nicht in den Satzungen, Wir haben infolgedessen nur nötig, uns um die Satzungen zu kümmern. Ich möchte auch das Wahlausschußmitglied sehen, welches bei einen, solchen Gedränge feststellen kann, ob es zwei Zettel oder einen in die Hand bekommt, <vr, Georg Paetel: Ich füge mich dem Vorschläge des Herrn Vorsitzenden,) — Ich höre eben mit Vergnügen, daß der Wahlaus- schuh sich dem ersten Vorschläge, den ich zur Abkürzung des Wahlverfahrcns gemacht habe, fügen will. Ich bitte also die Stimmzähler, hierher zu kommen und die sogenannten Wahlurnen in Empfang zu nehmen, (Geschieht,) Ich habe mich überzeugt, daß die Wahlurne leer ist. Ich bitte nunmehr, die Stimmzettel den Herren Stimmzählern in die Kästen zu legen, (Geschieht ) Ich frage, ob alle diejenigen, die wählen wollen, ihren Stimmzettel abgegeben haben, (Wird bejaht,) — Das ist der Fall, Die Wahl ist geschlossen. 12,8
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder