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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.07.1924
- Strukturtyp
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- 1924-07-23
- Erscheinungsdatum
- 23.07.1924
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- Deutsch
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9820^b»-enblatt f. b. Dtschu. Buchhandel. Redaktioneller Teil/ X- 17l, 23. Juli 1924. hier in der Frage der Vorsteherwahl erleben, ist die Ursache ja leider größtenteils die Haltung der AWB. Die AWV ist in der Wahlsrage von Anbeginn das Hemmnis. Ich begreife es, daß sie aus Prestigerücksichten heute bis zur letzten Minute daran sestgehalten hat: sie wünscht an erster Stelle einen Verleger an der Spitze des Börsenvsreins zu sehen. Aber, meine Herren, ich begreife es nicht, daß, nachdem gestern bereits daraus hingewiesen worden ist, daß man uns hier bange machen werde, daß es prompt eingetreten, was ich gestern anlündigte. Herr vr. Springer hat es für richtig gehalten, durch gewisse Hinweise zu drohen. Das sollte nicht sein, denn es handelt sich hier doch nicht um einen Kegelklub, aus dem eine Gruppe jeden Augenblick verärgert herausgehen kann, sondern es handelt sich um eine Wirtschaftsorganisation, zu der, wenn je eine Gruppe verärgert wurde, diese Gruppe immer wieder zurückkehren muß. Solche Verärgerungen haben wir ja des öftern bereits erlebt, und wir haben uns immer wieder zusammengefunden, weil wir uns zusammenfinden mußten, und ich hoffe und wünsche, daß die AWV einsehen wird, daß sie den Börsenverein nicht in Gefahr bringen darf; denn sie allein würde die Verantwortung tragen. Nun, meine Herren, ich wußte, als ich abreiste, daß ich für die Kandidatur meines Freundes Röder würde einzutreten haben, ich habe aber nicht geglaubt, daß ich ihn gegen einen Vorwurf in Schutz nehmen müßte, nämlich gegen den, ein ner vöser Mensch zu sein. (Heiterkeit.) Meine Herren, ich habe noch niemals eine ruhigere Natur kennengelernt als den Kollegen Röder, und noch niemals habe"ich einen Mann treffsicherer im Urteil gesehen als gerade ihn in den schwierigsten Situationen! An Sie, meine Herren Kollegen vom Sortiment, brauche ich mich nicht mehr ausführlich zu wenden. Wir haben uns über diese Frage am gestrigen Tage eingehend ausgesprochen, und Ihr lange anhaltender Beifall hat mir ja bewiesen, daß wir vollständig übereinstimmen. Ich kann mich kurz fassen, und zwar dahin: Sie wissen, was Sie heute als Ihre Pflicht zu tun haben; Sie wissen, was Sie Ihrem Stande, was Sie Ihrem Berufe schuldig sind; Sie wissen, daß Sie heute zu wählen haben den Kollegen Röder. (Stürmisches Bravo und Händeklatschen bei den Sortimentern.) Oscar Schmorl (Hannover): Meine Damen und Herren! Ich befinde mich in der unglücklichen Lage, sowohl den Vorrednern von verlegerischer Seite als auch meinem lieben Vorredner von Sortimenterseite, Herrn Paetsch, widersprechen zu müssen. (Heiterkeit.) Ich habe es, wenn man sich einem verwickelte» Problem gegenüber befindet, immer als durchaus zuträg lich gesunden, daß man einmal ganz Abstand nimmt von allen den Momenten, die da Hineinspielen, und sich zunächst auf einen ruhigen, natürlichen Boden zurückzufinden sucht. Da muß ich denn uu» eines sagen: Wir befinden uns hier weder im Ber- legerverein, noch in einem Sortimenterverein, sondern wir befinden uns hier im Börsenverein (Sehr richtig!), der beide Teile umschließt. Herr vr. Kilpper hat von einer natürlichen Lösung gesprochen. Nun, in dem Börsenvercin, wo beide Telle ver einigt sind, ist die natürliche Lösung in diesem Falle darin zu suchen, daß man zunächst den altbewährten Mann an die Spitze stellt. Ich wüßte nichts Natürlicheres. Wir kennen unjern lieben Röder seit mehreren Jahren in verantwortlicher Tätigkeit, wir wissen, was er uns für die nächsten Jahre bringen wird. Wir kennen Herrn Georg! zwar von früher auch; aber die letzten Jahre ist er hier wenig zu Worte gekommen, und so tritt er uns dcch fremder gegenüber als Herr Röder. Dieser natürlichen Überlegung ist ja auch der Wahlausschuß gefolgt, und er hat ganz unbefangen, ohne vorher in diese differenzierten Sachen einzutreten, Herrn Röder als Kandidaten zum Ersten Vorsteher aufgestellt. Ich kann eigentlich nicht begreifen, was dazu führen sollte, diese ganze natürliche Entwicklung auf einmal über den Haufen zu stoßen. Ich bin der An sicht, daß wir noch niemals eine so glückliche Gelegenheit gehabt haben, einig zu sein. Heute trennen uns keine wirtschaftlichen Fragen, die selbstverständlich zwischen Verlag und Sortiment hier und da scheidend einwirken müssen heute trennt uns über haupt nichts, denn wir sind, wie ich schon einmal sagte, hier im Börsenverein beisammen. Uns hat in diesem Falle lediglich die Überlegung zu treiben: Finden wir in Herrn Röder die geeignete Persönlichkeit? Sind die Vorschläge des Wahlausschusses ohne weiteres akzeptabel oder nicht? Und da muß ich denn doch sagen: es erübrigen sich eigentlich alle weiteren Worte. Wir wissen, daß Herr Röder eine Persönlichkeit ist, und eine Persönlichkeit gehört an die Spitze des Börsenvereins. Ich möchte mit einem Vorschläge schließen — wieweit der Ihren Beifall findet, kann ich im voraus nicht sagen, well ich noch mit niemandem darüber ernsthaft gesprochen habe —: Wie wäre es, wenn wir uns entschlössen, beide Kandidaten aufzustellen und in einem Wahlgange zu wählen, mit dem Zusatze, daß derjenige, der die meisten Stimmen erhält, in den Posten des Ersten Vorstehers einrückt und derjenige, der die zweitmeisten Stimmen erhält, den Posten des Zweiten Vorstehers übernimmt? (Bravo! bei den Sortimentern.) Auf diese Weise zeigen beide Parteien, daß sie gewillt sind, sich unter das Gesetz einer jeden Wahl zu stellen: demjenigen den ersten Posten anzuvertrauen, der die meisten Stimmen auf sich vereinigt; andererseits zeigt die Gegenseite dadurch, daß sie durchaus bereit ist, mit dem Verlage zusammenzuarbeiten und seinem in den Vorstand zu entsendenden Vertreter ihr Vertrauen cntgegenzubringen. (Bravo! — Lebhaftes Händeklatschen.) Georg Merseburger (Leipzig): Meine Herren! Ich nehme an, daß jeder von Ihnen sich darüber klar geworden ist, wen er zu wählen hat. Ich will deshalb hier keine Agitationsrede halten. Was mich veranlaßt, dieses Podium zu erklettern, das ist eine Bemerkung des Herrn Nitschmann, die mir in die Rase gefahren ist (Heiterkeit); das ist sein liebevolles Eingehen auf den Wahlausschuß als solchen. Wir sind ja da immer verschiedener Meinung gewesen. Es ist richtig, daß im vorigen Jahre der Wahlausschuß zwischen die Puffer zweier großer Maschinen geraten war, und dabei hat es einige Tote und Verwundete gegeben. Aber er hat sich Gott sei Dank wieder erholt und ergänzt, und er kommt sich noch sehr lebensfrisch vor. Wir wollen im Prinzip doch betonen, daß wir trotz aller Vorkommnisse der Meinung sind, daß der Börsenverein einen Wahlausschuß braucht. (Bravo!) Nicht etwa den Wahlausschuß, den er jetzt hat! (Heiterkeit.) Aber gerade wegen der Gegensätze, die zum Vorschein gekommen sind, ist es notwendig, daß eine erfahrene Vermittlungsstelle für den Börsenverein weiterbesteht. Wenn sie nicht da wäre, »dann müßte sie geschaffen werden. Es ist eine altbewährte Einrichtung, und wir müssen sie beibehalten. Den Standpunkt des Herrn vr. Springer kann ich vollkommen verstehen. Außerdem muß ich den Verlegerverein energisch in Schutz nehmen gegen die Anschuldigung, die der Parteigänger des Verlegervereins, Herr Nitschmann, trotzdem hier vom Stapel zu lassen für notwendig hielt. Ich glaube nicht, daß eigennützige Gesichtspunkte maßgebend sind und daß die Drohung, die Herr Nitschmann vermutet, irgendwie im Sinne des Verlegervereins ist. Herrn Schmorl glaube ich auf seinen Vorschlag erwidern zu müssen, daß er satzungsgemäß nicht möglich ist. (Widerspruch.) — Soweit ich die Satzungen im Kopse habe, ist es unmöglich, auf diese Art abzustimmen, so schön und verlockend es an sich wäre. Aber jeder soll doch ruhig seine Farbe bekennen. Ich glaube nicht, daß es möglich ist, so zu verfahren. Ich werde mich aber noch genau informieren. Ich habe zunächst nur auf Grund dessen gesprochen, was ich von den Satzungen in der Erinnerung habe. (Bravo! und Hände klatschen.) ^ Fritz Schnabel (Prien): Meine Damen und Herren! Wenn ich als Vertreter der jüngere» Generation des Buch handels in der Frage der Wahl Stellung nehme, dann tue ich es nicht, um für oder gegen eine Kandidatur zu sprechen, sondern ich möchte Ihnen nur einmal ruhig und sachlich sagen, wie wir Jüngeren über diese Angelegenheit denken. Wir haben mit peinlicher Beschämung erst hier in Leipzig davon Kenntnis erhalten, daß neben dem vom Wahlausschuß vorg schlagenen Herrn Röder plötzlich ein anderer Kandidat aufgestellt worden ist. Es liegt uns fern, zu diesem neuen Kandi daten in irgendeiner Form Stellung zu nehmen; aber wir bitten Sie, nur einmal daran zu denken, was vor einem Jahre sich
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