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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.06.1889
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1889-06-05
- Erscheinungsdatum
- 05.06.1889
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
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für dir soeben ausgesprochene Bewilligung zu sagen. Es wäre mir sehr peinlich gewesen, wenn wir die Publikation des Archivs hätten unterbrechen müssen. Da mir speziell von seiten der Historischen Kommission die Oberleitung der Arbeiten übertragen worden ist, so gebe ich das Versprechen ab, daß wir möglichst sparsam verfahren werden, um die Bedenken des verehrten Ncchnungsausschnsscs, soweit es bei uns steht, zu heben. Herr Vorsteher Pareh: Bevor wir zum nächsten Punkt der Tagesordnung übergehen, macht Ihnen der Vorstand, wie bereits im Gesctäftsbericht erwähnt, jetzt erst Mitteilung von der Entwickelung der Rabattfrage bis zum heutigen Tage und wird am Schlüsse unserer Verhandlungen von Ihnen eine Erklärung erbitten, deren Wortlaut Sie in einer der Drucksachen finden, welche ans Ihren Sitzen niedergelegt waren. Ich habe die Ehre, Ihnen den Bericht zu erstatten Meine Herren! Gleich in seiner ersten unmittelbar der vorigen Hauptversammlung folgenden Sitzung hat den Vorstand die Frage beschäftigt, ob ihn § 3 Ziffer 5a der Satzungen verpflichtet, ohne eigenes Urteil jedem anerkannten Kreis- oder Ortsverein diejenigen Verkaufsnormen zu genehmigen, welche derselbe als für sein Gebiet festgestellt meldet. Der Vorstand mußte sich sagen, daß die ihm durch die Satzungen vorbehaltene Genehmigung nur dann einen Sinn hat, wenn sie auch verweigert werden kann, und deshalb trat er in eingehende Beratungen darüber, welche Verkaufsnormen er seiner Zeit würde genehmigen dürfen und welchen er die Genehmigung zu versagen Hütte. Nun ist es dem Vorstand selbstverständlich aber nicht in den Sinn gekommen, damals einen prinzipiellen und überhaupt einen Beschluß zu fassen, sondern er war einstimmig der Meinung, daß man zuerst abwarten müsse, wie die Anträge auf Genehmigung der Verkaufsnormen seitens der hauptsächlichsten Vereine lauten würden, und daß jedenfalls nach Z 35 der Satzungen auch der Vereinsausschuß vorher zu hören sei. Im Börsenblatt vom 7. und 17. Mai und vom 14. Juni vorigen Jahres forderte dann der Vorstand die anerkannten Kreis- und Ortsvereine auf, die Genehmigung ihrer Verkaufsnormen beim Vorstande zu beantragen, damit dieselben in ihrer Gesamtheit dem am 25. Juni znsammentrctenden Vcrcinsansschnsse als Material diene bei Abgabe des von ihm seitens des Vorstandes erbetenen Gutachtens über die Frage, bis zu welcher Rabattziffer den seitens eines Kreis- oder Ortsvereins festgestellten Verkaufsnormen die Genehmigung zu erteilen sei. Der Vereins-Ausschuß fand bei seinem Zusammentritt die Anträge von 15 der wichtigsten Vereine des Reiches vor, welche sämtlich einen Rabatt bezw. Diskont von 5 Prozent genehmigt zu sehen wünschten, und sah sich ferner gegenüber einer Verfügung des Kgl. Sächsischen Gcsamtministerinins an drei sächsische Buchhündlervereine, laut welcher die sächsischen Behörden ans einen höheren Rabatt als 5 Prozent verzichteten. Daß diese beantragten Verkaufsnormen sämtlich genehmigt werden mußten, verstand sich von selbst; sämtliche Mitglieder des Vereins-Ausschusses und des Vorstandes sprachen es darauf aber als ihre einstimmige Ansicht aus, daß Verkaufsnormen mit höherem Rabatt als 5 Prozent keinem Verein zu gestanden werden möchten, und der Vorstand erließ darauf seine Bekanntmachung vom 28. Juni, in welcher er nicht nur die eingegangeneu Anträge ans einen Höchstdiskont von 5 Prozent genehmigte, sondern gleichzeitig aussprach, daß diese Verkaufs normen auch allen übrigen Vereinen bewilligt seien. Thatsächlich ist auch von keiner Seite ein Antrag ans Genehmigung von Verkaufsnormen mit noch geringerein Rabatt cingelaufen. Der Vorstand sah nunmehr den ganzen Provinzial-Buchhandcl des Reiches auf einen Höchstrabatt von 5 Prozent geeint, einschließlich Leipzigs, dessen großer, inzwischen Organ des Börsenvereins gewordener Verein den Beschluß unter der Bedingung bestätigt hatte, daß keinem Verein Verkaufsnormen mit höherem Rabatt als 5 Prozent zu genehmige,: seien. Aus dieser Sachlage ergab sich für den Vorstand in Voraussicht der bei unseren heutigen Verkehrsverhältmffen und aus anderen Gründen unvermeidlichen Schwierigkeiten eines Differentialrabatt-Tarifs die unabweisbare Pflicht, wenigstens den Versuch als baldiger Herbeiführung eines Einheitsrabattes zu machen. Hätte er jenen, vielleicht nie wiedcrkehrenden Augenblick, in welchem fast sämtliche i» Betracht kommenden Vereine (außer Berlin) freiwillig auf 5 Prozent geeint erschienen, vorüber gehen lassen, ohne diesen Versuch zu wagen, so hätte inan ihn: einen berechtigten Vorwurf machen können, und es blieb ihn: also keine Wahl. Daraus ergab sich von selbst, daß der Vorstand die obenerwähnte Leipziger Bedingung annehme:: mußte, schon um Zeit zu gewinnen, ans die Behörden und Vereinsgenosseu in Berlin einzuwirken; allerdings aber in dem Bewußtsein, daß die Bedingung sich vielleicht als unerfüllbar erweisen und damit der Leipziger Verein die Freiheit seiner Entschließung behufs Festsetzung eines Lokalrabattes für sein Gebiet zurückgewinnen würde. - Der Vorstand hatte damals ans mancherlei Anzeichen, infolge persönlicher Rücksprache mit maßgebenden Personen, gegründeten Anlaß zu der Hoffnung, daß cs einem energischen Vorgehen in Berlin gelingen würde, die städtischen und staatlichen Behörden zu einem ähnlichen Beschluß wie dem des Kgl. Sächsischen Gesamt-Ministeriums und wenigste,^ eine größere Gruppe Berliner Sortimenter zur Kooperation zu bewegen. Der Vorstand versuchte nun, aller Orten cinzuwirken. Er hat im Laufe des vorigen Sommers an zweihundert handschriftliche Eingaben in je auf die besonderen Verhältnisse berechneter Fassung ausgefertigt, er hat persönliche Ver handlungen geführt und durch sein fast von allen Vereinen in Tausenden von Exemplaren verbreitetes Flugblatt »Feste Bücherprcise auch das Privatpubliknm auszuklüren gesucht; kurzum, er hat jedes erdenkliche Mittel angewendct, um den Widerstand zu brechen. Der Erfolg, welchen das Vorgehen des Vorstandes bei verschiedenen anderen staatlichen und städtischen Behörden in überraschender Weise hatte, und die stets hinausgeschvbenc Beschlußfassung über diesen Gegenstand seitens der Vereinigung der Berliner Mitglieder des Börsenvereins < belebte die Hoffnung des Vorstandes, und noch in: September versuchte derselbe durch einen warmen Appell an unsere Berliner Mitglieder die Einigung des Gesamtbnchhandels ans das ersehnte Ziel eines Höchstrabatts von 5 Prozent herbeizuführen. Die Behörden und Bibliotheken in Berlin ver harrten aber auf ihrem passiven Standpunkt, und wegen des am 26. September v. I. in Berlin gefaßten, einer Ablehnung gleichkommcndcn Vcrtagnngsbcschlnsscs mußte sich der Vorstand zu seinem tiefen Bedauern bereits sagen, daß es in diesem Entwickelungsstadinm, welches ihn noch immer nötigte, Hoffnung zur Schau zu tragen, wohl nicht gelingen würde, Berlin zu gewinnen, und er faßte in seiner Sitzung an: 12. Oktober v. I. bereits einen Eventualbeschluß, durch welchen seine beiden Berliner Mitglieder beauftragt wurden, mit den führenden Berliner Sortimentern nötigenfalls auf anderer Basis zu ver handeln Am 16. November wurde der entscheidende Beschluß der -Vereinigung der Berliner Mitglieder des Börsenvereins« gefaßt. Der Berliner Buchhandel erklärte durch denselben, für den Platz Berlin den Höchstrabatt nicht weiter als auf 10 Prozent herabsctzen zu können. Der Vorstand sah sich nun also gegenüber: Die ablehnenden städtischen und staatlichen Behörden und Bibliotheken
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