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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.05.1889
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1889-05-29
- Erscheinungsdatum
- 29.05.1889
- Sprache
- Deutsch
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2808 Nichtamtlicher Teil. 124. 29. Mm 1889. Grundsätze, welche dabei leitend waren, finden Sie in dem kleinen »Führer« ausgesprochen, welcher sich in Ihren Händen befindet. Die hier zur Messe zahlreich versammelten Buchhändler haben sich einstimmig dafür ausgesprochen, daß sie diese engere Ver bindung zwischen Börsenverein und Centralvercin als eine für beide Teile höchst günstige betrachten. Der erste Vorsteher des Börscnvcreins hat dies in seinem Jahresbericht in amtlicher Weise bestätigt und der Teilnahme für den Centralverein in ehrender Weise Worte verliehen. Es bleibt noch übrig, von dem Fortgang einer der wich tigsten, zugleich der schwierigsten Aufgaben des Ccntralvcreins zu berichten: der Förderung der künstlerisch-akademischen Ausbildung der Angehörigen des Buchgewerbes und der für dieses arbeitenden jüngeren Künstler. Können wir auch heute noch nicht greifbare Ergebnisse des Wirkens des Centralvereins nach dieser Richtung hin vorlegen, so möchten wir wenigstens auf das großartige Kunstakademie- Gebände, das sich bald seiner Vollendung nähert, Hinweisen, als ans ein äußeres Zeichen, daß die königliche Regierung die von ihr in Bezug ans das Buchgewerbe kundgegebene Absicht kräftig durchführen werde. Hat der Centralvercin etwas dazu beige tragen, das Interesse für diese Angelegenheit rege zu machen und zu erhalten, so werden Sie, meine Herren, Grund haben, mit den Ergebnissen der ernsten und mühsamen Arbeiten zufrieden zu sei», welche ganz besonders Ihre Akademie-Kommission im ver gangene» Jahre trafen. Auf die Stellung einer selbständig handelnden Hauptperson bei den akademischen - Aufgaben kann der Verein ja schon ans Grund der materiellen Lage desselben keinen Anspruch machen. Der letztcJahrcsbcricht erwähnte bereits, daß Verhandlungen mit dem königlichen Ministerium des Innern angeknüpft wären. Wenige Tage nach der Ausgabe des Berichts erging schon eine Ein ladung an die drei Herren Delegierten des Centralvereins, mit den Herren Regierungsdelegierten zu einer Konferenz unter Vorsitz des Herrn Obcrregierungsrat vr. Roscher zusammen zu treten. Diese Konferenz fand zu Leipzig am 7. Januar 1888 statt. Seitens der Vereinsdelegierten wurden besonders folgende Punkte als dringend notwendig betont. 1. Schaffung einer Meisterwerkstatt für Ornamentierung unter Leitung einer hervor ragenden künstlerischen Kraft. 2. Errichtung einer Versuchs station im größeren Stil für alle neu entstehenden Illustrations- Verfahren, besonders die photvmechanischen und photochemischen, ebenfalls unter Leitung eines, das Fach vollständig beherrschen den Mannes. 3. Unter Beteiligung desselben Auskunftserteilung an Belehrungsuchcndc ans den verschiedenen Gebieten der buch- gewerblichen Künste. 4. Möglichste Selbständigkeit der graphischen Abteilung der Akademie. 5. Ein innerhalb festgesetzter Grenzen berechtigter Einfluß des Centralvereins als Organ der ver schiedenen Zweige des Buchgewerbes bei der Entscheidung über wichtige, die Interessen desselben betreffende Fragen der gra phischen Abteilung der Kunstakademie. Wie cs auch kaum anders zu erwarten war, erfolgten aus dieser ersten Konferenz keine bestimmten Ergebnisse. Anfang März 1888 ging eine Znfertigung seitens des königl. Ministe riums des Innern den Delegierten des Vereines zu, mit der Aufforde rung, ihre Gutachten darüber abzugeben, welche Einrichtungen in betreff des Lehrziels und des Lehrganges der einzelnen buchgewerblichen Unterrichtsfächer der Kunstakademie festzustellcn sein würde». Namentlich wurde Antwort auf fünf bestimmt formulierte Fragen erbeten. Das königliche Ministerium stellte damit allerdings den Vereinsdclegierten eine sehr schwierige Aufgabe. Eher hätten letztere die theoretische Ausstellung eines schulgerechten Lehrgangs- Programms von der Direktion der Kunstakademie erwartet, um ihre Begutachtung, unter Rücksicht aus die Forderungen des praktischen Geschäfts, daran zu knüpfen. Indes, man hielt es für Pflicht, den Wünschen des königlichen Ministeriums nach besten Kräften nachzukommen. Mitglieder des Vereins, nament lich der Akademie-Kommission, gaben ihre Gutachten über die verschiedenen Lehrfächer an eine kleine, zum Zweck ernannte Kom mission ab, welche ihrerseits diese Gutachten zu einem vollstän digen Schul- und Lehrplan verarbeitete, den sie dann den Dele gierten des Vereins zur freien Benutzung übergab. Diese nahmen den Plan in allen Punkten an, und es wurde derselbe am 21. Juli 1888 dem königlichen Ministerium — zugleich den Mitgliedern unseres Gesamtvorstandes und der Akademie-Kom mission — in autographierten Abdrücken überreicht. Man wollte damit eine Unterlage schaffen, welche die Direktion der Kunst akademie veranlassen würde, entweder mit bestimmten Verbesserungs vorschlägen hcrvorzutrctcn, falls der Entwurf überhaupt eine geeignete Unterlage hierzu abgeben würde, oder, wenn das nicht der Fall sein sollte, dann einen neuen, ebenfalls detaillierten Gegeneutwurf aus eigener Initiative vorzulcgen. Die Beteiligten sind voll be friedigt, wenn sie den Anstoß geben konnten zur Beschleunigung der so sehnsüchtig von allen Zweigen des Buchgewerbes erwarteten Lösung einer so tief einschneidenden Frage. Wer sie löst, ist ihnen Freund, wenn nur die Lösung gesunden wird. Bis jetzt haben wir über den Stand der Angelegenheit nichts weiteres erfahren. Der anscheinend etwas verzögerte Gang derselbe» kann nicht im mindesten unsere Zuversicht wankend machen, daß das königl. Ministerium des Innern mit seiner tiefen Einsicht und seinem festen Willen das durchzusetzen, was es für richtig erkannt hat, den rechten Weg einschlagen wird, um die für das ganze Buchgewerbe wichtige Angelegenheit in würdigster Weise zu lösen; hoffen wir, daß wir bald Entscheidendes mit- zuteilen imstande sein werden. Daß die Schule für Buchdruckerlehrlinge in Ver bindung mit der städtischen Gewerbeschule ins Leben getreten ist, konnten wir bereits früher mitteilen. Nachdem eine ein getretene grundsätzliche Meinungsverschiedenheit über die Stellung des Kuratoriums des Buchdrucker-Vereins zu dem Direktorium der Gewerbeschule glücklich beseitigt worden ist, geht die Schule ihrer ruhigen Entwickelung entgegen. Bereits in nächster Zeit wird eine Selekta gebildet, in welcher diejenigen Schüler, welche nach Erledigung des dreijährigen Kursus Lust haben und Fähigkeit besitzen, sich weiter auszubilden, hierzu Gelegenheit haben werden. Auch der Verein der Buchhändler zu Leipzig hat beschlossen, das seinige zu thun, den planmäßigen Besuch der Sammlungen des Buchgewerbe-Museums seitens der fortge schritteneren Zöglinge der Lehranstalt für Buchhandlungslehrlinge zu fördern. Wir zweifeln nicht, daß der Gedanke, auch dieser Anstalt eine Selekta hinzuzufügen, namentlich zur Belehrung über die Technik der Buchgewerbe, bald reifen wird. Wenn in den obigen Mitteilungen auch nicht glänzende Thaten zu verzeichnen waren, so hoffen wir doch, daß die geehrten Herren Mitglieder des Vereins — namentlich, wenn sie die schwierigen Verhältnisse dieses Jahres berücksichtigen — nicht ein ruhiges planmäßiges Vorwärtsschreiten vermissen werden. Entwurf der Bestimmungen für den Verband der Kreis- und Ortsvereine im deutschen Buchhandel. 8 1- Laut 8 15, Nr. 4 der Satzungen des B.-V. sind die Kreis- und Ortsvereine Organe des B.-V., und ihr Zweck ist nach tz 45 der Satzungen des B -B., die Förderung der besonderen geschäftlichen Aufgaben der ver schiedenen Geschäftszweige des deutschen Buchhandels: die Wahrung ört licher Interessen und die Unterstützung des B.-V. in seiner Vertretung der allgemeinen Interessen des deutschen Buchhandels. 8 2. Die besonderen Ziele, Zwecke und der Wirkungskreis der einzelnen Kreis- und Ortsvereine ist in ihren, vom B.-V.-Vorstande genehmigten Satzungen zum Ausdruck gekommen.
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