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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.05.1889
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 29.05.1889
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18890529
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124, 29. Mai 1889, Nichtamtlicher Teil. 2807 Inventar zweckmäßig umarbeiten. In dieser Weise konnte jeder Ranin der zwei Säle, aus welchen durch den Ausbau thatsächlich drei geworden sind, ansgenutzt, daneben — für die Zeit außer halb der Buchhändler-Messe — ein vorläufiger Lese- und Studicnraum gewonnen werden. Dürfen wir nun die Ranmfrage auch nicht als in jeder Hinsicht endgiltig entschieden betrachten, so ist doch für eine längere Zeit für die Entwickelung im Innern und für die so nötige Arbeitsruhe ein fester Standpunkt gewonnen. Sie werden aus dem Obigen sehen, daß, wenn auch die Kasse des Ccntralvereins von dem Jahre des Auszuges und der Einrichtung nicht unberührt bleiben konnte, wir der königlichen Regierung und dem Börsenvcrein den größten Anteil der errungenen äußeren festeren Stellung zu verdanken haben. Auch für die Zukunft hat diese Stellung an Sicherheit durch zwei reiche Gaben gewonnen. Seitens des Rates der Stadt Leipzig wurden 2000 seitens des Vereins der Buchhändler zu Leipzig 1000 ^ als Jahresbeitrag für das Jahr 1889 an unseren Herrn Schatzmeister bereits ausgezahlt. Wir sprechen der obersten Verwaltung der Stadt und der erwähnten hochangesehenen Korporation unseren herzlichsten Dank ans, nicht nur für die sehr willkommene Hilfeleistung an sich, sondern auch für die den Cen tralverein ehrende und ermutigende Anerkennung seiner Be strebungen, die in diesen Unterstützungen liegt. lieber das Wachstum des Deutschen Buchgewerbe- Museums können wir nur Befriedigendes berichten. Vor allem müssen wir einer beträchtlichen Vermehrung der kgl. bibliographischen Sammlung (Klemmsches Museum) gedenken. Das königl. Ministerium des Inneren hatte bereitwilligst dem Vorstand die Summe von 10 000 aus dem Klemmschen Fonds zur Disposition gestellt behuss angemessener Einkäufe aus dem Klemmschen Nachlasse oder bei sonst sich darbietender Gelegenheit. Namentlich um einige Lücken der Sammlung in bezug auf ältere holländische Drucke auszufüllen, wurden 3 676 in der Klemmschen Auktion ver ausgabt. Mit der übrigen Summe soll zunächst die Erwerbung einer Anzahl wirklich schöner Drucke aus dem XVII. und XVIII. Jahrhundert versucht werde», damit die wichtigeren Drnckorte nicht nur durch die ältesten, sondern auch durch die besten Drucke vertreten sind, namentlich durch solche, in welchen sich tüchtige Vorbilder der Ornamennerung der verschiedenen Zeiten und Länder finden. Was unser Jahrhundert betrifft, so wächst das Buchgewerbe- mnseum fort und fort, zunächst durch die große Liberalität, mit welcher die Herren Verleger fast jeden Wunsch, selbst wenn dieser manchmal nicht gar zu bescheiden ist, erfüllen, und zwar nicht nur in der Zahl der Gaben, sondern auch im Wert und Umfang. Seit dem 1. Januar 1888 beläuft sich die Summe der geschenkten Nummern ans 796, von welchen aber sehr viele eine größere Anzahl von Bänden enthalten; so umfaßt z. B. die Prachtausgabe von Wielands Werten in 4." mit Kupfern 42 Teile. An Einzelblättern betrug der Zuwachs 2 269, an Gegenständen verschiedener Art 20 Nummern. Von der Eröffnung des Museums ab bis auf heute erhielt dasselbe von 503 Schenkgebern an Werken 2 091 Nummern, an Einzelblättern 2 960, an verschiedenen Gegenständen 58 Nummern. Die vom Verein angelegte Muster-Sammlung von Bucheinbänden in Abbildungen beträgt über 800 auf Kartons gezogener, chronologisch und nach Ländern geordneter Blätter. Ihre Nützlichkeit ist bereits vielfach erprobt und sie besitzt auch einen nicht geringen materiellen Wert. Als ein besonders erfreulicher Beweis von dem lebhaften Interesse, welches die Herren Verleger den Bestrebungen des Central vereins nach den verschiedenen Richtungen hin entgegenbringen, möchten wir erwähnen, daß sie nicht allein das Museum mit Schaustücken bereichern, sondern auch unseren Studien- und Leseraum durch viele belehrende und bildende Werke und selbst durch einen reichen lexikalischen Apparat ausgerüstet haben. So bedurfte es vor wenigen Wochen nur einer Anregung bei 19 Verlegern von zum Teil umfangreichen und teueren lexikalischen Werken, un, siebzehn von ihnen zu veranlassen die gewünschten Artikel, oft drei bis fünf von einem Verleger, sofort einzusenden. Es führt uns dies von selbst darauf Ihnen nähere Mit teilungen über die Einrichtung unserer Ausstellungen und Leseabende zu machen. Unsere stehende Ausstellung ist vier mal wöchentlich von lO^/z—1 Uhr für jedermann unentgeltlich zugänglich. Außerdem ist zweimal wöchentlich abends von 6—9 Uhr der Leseraum geöffnet. Abgesehen von der Vorführung des festen Bestandes des Museums, soweit es der Raum zuläßt, werden jetzt in einer besonderen Abteilung des einen Saales die eingesandten Neuig keiten und die neuen Erwerbungen des Museums ausgelegt, bevor sie demselben einverleibt werden, hauptsächlich um den regelmäßigen Besuchern der Ausstellung und den Buchhändlern Gelegenheit zu geben, ohne Schwierigkeit das ihnen noch nicht Bekannte aufzu finden. Wir hoffen damit nicht nur den Wißbegierigen, sondern auch den Geschäftsmännern im allgemeinen einen Dienst er wiesen zu haben. Eine zweite ganz der erwähnten ähnliche Abteilung ist vorläufig als Lesezimmer eingerichtet. Sowohl in den ge wöhnlichen Ausstellungsstunden als in den Leseabendcn ist es nun möglich zu arbeiten und zu lesen. Jedes Buch wird auf Wunsch dem Betreffenden verabreicht. Eine Anzahl von Zeit schriften liegt zur Benutzung vor; die Musikalien-Händler stellen im Verein monatlich ihre Neuigkeiten aus. Bekanntlich mußten wir in der alten Buchhändlerbörse auf eine solche Einrichtung verzichten, da kein heiz- und beleuchtbarer Raum vorhanden war. Unfern dringendsten Wunsch, die Erlangung eines abge schlossenen größeren Raumes zur Ausstellung der Hilfs- und Handbibliothek, so wie für genügende Einrichtung für den Bedarf der Studierenden und Lesenden konnten wir allerdings noch nicht vollständig erfüllen; auch sind dafür die Aussichten augenblicklich nicht gerade günstig, doch geben wir keineswegs die Hoffnung auf unser Ziel zu erreichen, um so weniger als der mit den Leseabenden gehabte Erfolg ermuntert, diesen eine größere Ausdehnung zu geben, da sie einem wirklichen Bedürfnis abhelfen. Unter den vielen Zeichen der Teilnahme, welche dem Museum geworden, haben wir in erster Reihe den am 2. März 1889 stattgehabten allerhöchsten Besuch Ihrer Majestät der Königin Carola zu erwähnen, welche bei längerem Verweilen in huld reichster Weise vielfach das lebhafteste Interesse für das Buch gewerbe bekundete. Bereits am 4. Juni 1888 hatte Seine könig liche Hoheit Prinz Georg das Museum mit seinem hohen Besuch beehrt und war ebenfalls den Bestrebungen mit Teilnahme gefolgt. Das erst in jüngerer Zeit ausgelegte Besuchbuch, in welches auch Ihre Majestät sich einzuzeichnen geruht hat, weist bereits eine lange Reihe Namen von Besuchern aus, darunter nicht wenige hervorragender Persönlichkeiten aus den verschiedensten Ländern. Als einen ganz wesentlichen Fortschritt müssen wir die Eini gung mit dem Börsenverein der Deutschen Buchhändler in Be treff des Aussiellungswesens betrachten. Der Börsenverein hat seit einer langen Reihe von Jahren in der jedesmaligen Oster messe eine Ausstellung veranstaltet, deren Ausfall jedoch ganz von Zufälligkeiten abhängig war und nie recht den Zweck hat erreichen können. Jetzt hat der Börsenverein einen ständigen Ausstellungs-Ausschuß ernannt, bestehend aus dem jedesmaligen ersten Schatzmeister des Börsenvereins, einem Mitgliede von dessen Verwaltungsausschuß und dem Vorsitzenden des Centralvereins, falls dieser Börsenvereinsmitglied ist, und dieser Ausschuß hat den Centralverein mit der Durchführung der Ausstellung betraut. Durch diese Vereinigung und die Möglichkeit einer planmäßigen Vorbereitung von einem Jahre zum anderen läßt es sich erreichen eine größere belehrende und unterhaltende Ausstellung zu stände zu bringen. Die diesjährige kann Sie davon überzeugen. Die
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