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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.07.1924
- Strukturtyp
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- 1924-07-21
- Erscheinungsdatum
- 21.07.1924
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- Deutsch
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-x 169, 21. Juli 1924. Redaktionell« Teil. «dr,kn«um,. ». ro,». vLchhua,«. d7Z7 trittserklärung wieder zurückgezogen. Bei einigen hat die neue Mitgliederliste des Börsenvereins vom 1. Mai 1924 gezeigt, daß sie im Börsenverein verblieben sind, also satzungsgemätz ver pflichtet bleiben, unserm Verein anzugehören. Immerhin läßt sich nicht genau angeben, wie groß die Zahl unserer Mitglieder heute ist. Wir verzeichnen folgende fünf neue Mitglieder: Fra» Martha Golla i. Fa. Max Nessel, Breslau; Josef Roth i. Fa. Jos. Roth und Geschäftsführer des Bergstadlverlags in Bres lau; Hermann Oesterwitz, Direktor der Verlagsanstalt »Görlitzer Nachrichten und Anzeiger-, Görlitz; Fräulein Anna Kaluppa i. Fa. Anna Kaluppa, Ratibor; Georg Scholz i. Fa. Georg Scholz, Zaborze. Auch die Zahl der Gesuche um Aufnahme in das Adreßbuch, die uns beschäftigt haben, ist gegen das Vorjahr beträchtlich zurückgeblieben. Anerkannt haben wir folgende Ge schäfte: M. Kowatz Offene Handelsgesellschaft, Inhaber Arthur und Max Kowatz in Beuthen; Wwe. Mayer, Hebräische Buch handlung, in Breslan; Alfons Woilok in Breslau; Berthold Köhn L Co. in Schweidnitz. Etwas größer ist die Zahl der Firmen, denen wir unsere Anerkennung versagen mußten. Wie derum blieb aber auffällig, mit wie leichtem Herzen gewisse Leipziger Kommissionsgeschäfte beflissen sind, dem Buchhandel ganz ungeeignete Bewerber zuzuführen. In der Besprechung des Jahresberichts klagte ein Mitglied darüber, daß Verleger an die Studentenämter zu Buchhändlernettopreisen lieferten. Demgegenüber stellt Herr Marcus fest, daß die Mitglieder der A. W. V. sich verpflichtet haben, bei solchen Lieferungen nur die Bestimmung in H 26 des Verlagsgesetzes zu beobachten, sonst aber den Ladenpreis zu ver langen. Weiterhin richtet der Vorsitzende nochmals einen ein dringlichen Appell an den Verlag, an neugegründete Firmen, die nicht im Adreßbuch verzeichnet sind, nicht zu liefern, sondern erst beim Kreisverein anzufragen, ob die Firmen wirklich buchhänd lerische Betriebe darstellen. Der Punkt »Schulbücherge schäft« führte zu einer lebhaften Debatte, da erwähnt wird, daß Schulbücherverleger direkt an Schulen mit 20?L Rabatt lie fern sollen. Offenbar unterbieten konkurrierende Verleger ein ander im Kainps um die Einführung ihrer Schulbücher. Ter Vorstand wird sich an die Vereinigung der Schulbuchverleger wenden mit der Bitte, direkte Belieferungen möglichst auszuschal ten und eine Regelung des Rabatts bei direkter Lieferung her« beizusühren. Der Jahresbericht findet sodann einstimmige Ge- nehmigung. Der weitere Verlauf der Hauptversammlung brachte u. a. einen interessanten Bericht des Herrn Kollegen Schilde- wahn über die Leipziger Kantateversammlungen 1924. Ein Hauptstück aber ward dann die Erörterung des Spesenauf - schlags, zugleich eine lehrreiche Meisterleistung des Vorsitzen den durch die Ausgleichung widerstrebender Ansichten, durch die kluge Feststellung der weitergehenden und des weitestgehenden Antrags, durch zeitsparende, den Redestrom dämmende Leitung des Ganzen. Die Bekanntmachung unseres Vorstandes im Börsen blatt vom 16. Mai 1924 war in Leipzig von hochgeachteter Stelle, von Herrn Albert Diederich, als einer der ungeschicktesten Beschlüsse zum Aufschlagsabbau bezeichnet worden, die bisher gefaßt worden seien. Nicht weniger als drei dringliche Abände rungsanträge lagen schriftlich vor, zwei weitere wurden in der Versammlung gestellt, und demnach ergab sich schließlich, daß jener Vorstandsbeschluß, nachdem ihn der Verstand formell zurückgezogen hatte, mit einer verhältnismäßig geringen Ände rung zum Hauptversammlungsbeschlutz erhoben ward in der Form, wie er inzwischen im Börsenblatt vom 6. Juni 1924 ver öffentlicht worden ist. Die Ergänzungswahlen zum Vorstande ergaben die Wieder wahl des bisherigen geschäftsführenden Vorstandes, der Herren B. Ausner und B. Althaus, und die Neuwahl des Herrn Rudolf Schirdewahn in Gleiwitz als neuntes Vorstands mitglied. Unser Ehrenmitglied Herr Gerhard Kaufs- mann d. Ä. bleibt selbstverständlich weiterhin Ehrenmitglied des Vorstandes. B. Althaus. Betrachtungen über einen Kongretz. Dem »tZivrnLw 4'Italis- vom 2l. Mai entnehmen wir fol gende, den deutschen Buchhandel interessierende Mitteilungen: »Es handelt sich um den Kongreß der Philosophen, der in Neapel anläßlich der Siebenhundert-Jahr-Feier dieser Universi tät stattgefunden hat, und zwar mit jenem Erfolg, wie wir ihn täglich mit pflichttreuem und melancholischem Eifer mitgeteilt haben. Wir wollen an dieser Stelle nicht nochmals über die ideale Unordnung fluchen, die diesen Kongreß der Idealität in dem Lande der Musik und des Gesanges begleitet hat. Die Auslän- der haben uns geehrt oder haben sich damit begnügt zu lächeln, mit jenem schrecklichen philosophischen Lächeln. Einige haben sich damit getröstet, daß sie die Luft und das Licht am Meeresstrand genossen haben, am parthenopeischen glorreichen Meer mit sei nen klassischen Erinnerungen und seinen volkstümlichen Schiffer booten. Es war gut für sie und auch für uns. Das Lokalkolorit, wenn nicht mehr, war gerettet. Aber neben dieser mustergiltigen Kongreßorganisation gab es noch eine andere, von der ich be- bereits gesprochen habe: eine Ausstellustg von philosophischen Abhandlungen und Büchern, die durch die internationale Buch handlung Bemporad und durch ihren bekannten und tüchtigen neapolitanischen Vertreter Herrn Pasquale Gianota in Szene gesetzt war. Für den Fall, daß nicht alle Redner der verschie densten Sprachen zu Worte kommen sollten — wie es auch wirk lich der Fall war — sollten sie wenigstens Gelegenheit haben, sich durch Überreichung ihrer Texte vorzustellen und ver- stündlich zu machen. Ein ausgezeichneter Plan. Die Systeme, Lehren und Theorien, die freimütigen Torheiten und die kühnen laienhaften Konstruktionen der Denker aus allen Zeitaltern und aus aller Herren Länder, vom heiligen Ganges bis Italien, von Frankreich bis nach Deutschland, gesammelt und als lebendiges Wahrzeichen in dem Tempel der Universität ausgestellt, als Do kumente für die Reden, die in den nahen Aulen gehalten wurden. Wir können es ganz ruhig sagen, auch dieser Plan wurde mit keinem vollen Erfolg gekrönt. Verspätetes Eintreffen der Bücher (einige aus Frankreich wurden erst am letzten Tage aus gestellt), allzu große Gleichgültigkeit der Engländer, unvollstän dige Teilnahme der italienischen Verleger und noch andere mehr oder weniger bedeutende Unannehmlichkeiten trugen daran die Schuld. Der Gang der Dinge war folgender: Von den aufgeforderten italienischen Verlegern haben nachstehende Folge geleistet: Sansoni, La Voce, Paravia, Sandron, Perrella, Formiggini, Vallecchi, Bemporad. Voll ständig ausgeblieben sind die Verleger Laterza und Bocca. Großen Anklang von seiten der Sachverständigen fand der Ver such von Formiggini, den Umschlag und die Farbe des Buches mit dessen Inhalt in harmonischen Einklang zu bringen. (Wir bemerken nebenbei, daß die Deutschen hierbei häufig übers Ziel schießen: der Nietzsche, Ausgabe Kröner, hat z. B. einen Umschlag in Batik, ähnlich den seidenen Shawls, welche die Damen jetzt um den Hals zu tragen Pflegen.) Wie ich schon sagte, hat Frankreich seine Bücher zu spät gesandt. Unter denen, die noch in aller Eile ausgestellt wurden, haben wir die roten Bände des Verlages Flammarion entdecken können, und zwar jene der Mdiiotbdgus Solontikigue', der Uoirsrsitaire' und die großartigen ,6Ias»iguss', die wir schon kannten, und einige sehr wichtige der .aieaa', welche noch in letzter Stunde ausgestellt Wurden. An der französischen Aus- stellung haben teilgenommen: der Direktor unseres französischen Instituts, Prof. Masson, und der Philosoph Schuwers (?) durch sehr bemerkenswerte Sendungen aus der Bibliothek des Instituts. Die englische Teilnahme war nicht sehr bedeutend. Wir besinnen uns auf die Bücher der »Cambridge University Preß- und die Veröffentlichung der Geschichte der indischen Philosophie von Dasgupta, eines indischen Professors, der dem Kongreß beiwohnte. Bemerkenswert in der bescheidenen holländischen Ab teilung war die Faksimile-Ausgabe der »Liebesbriefe des Leone Hebreo« von Spinoza. IL65
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