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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.06.1889
- Strukturtyp
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- 1889-06-12
- Erscheinungsdatum
- 12.06.1889
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- Deutsch
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Nichtamtlicher Teil. 3059 134, 12. Juni 1889. von der Bchondlung der Antiqua wenig. Sie wissen namentlich nicht, daß man Titel, Kapitel- und Kolnmnen-Ueberschriften aus Versalien oder Kapitälchen, daß man einzelne Wörter oder Sätze aus fremden Sprachen, besonders Namen, Titel von Zeitungen und dergl. aus der Kursiv zu setzen hat, wodurch sie scharf hcrvortreten. Infolge dieser Mängel finden deutsche Werke im Auslande vielfach die Ausnahme nicht, die sie sonst verdienen. Sie stoßen den Leser förmlich ab. Davon könnten wir mehrere Beispiele anführen. »Freie Künste« bringen folgendes Mittel zur Beseitigung der Wellen im Papier in Vorschlag. Man setze das Druckpapier vor einen heißen Ofen und blättere es von Zeit zu Zeit durch; daun lasse man cs so lange liegen, bis das ganze Papier an einer Seite einige Centimeter breit durchwärmt ist. Zum Druck nimmt man dann stets nur kleine Stöße mit einem Male auf die Presse, und zwar die gewärmte Seite in die Greifer. »ll'Imprirnsrio- zufolge hat Sonzogno in Mailand ein Verfahren erfunden, um Bleiclichös ebenso scharf zu machen, wie gute Galvanos und diese Clichäs auch bei größtem Format und seine» Druckarbeiten von der Rotationspresse drucken zu können. Aus diese Weise wird die Auflage der »Noäa. itlrrstrata« hcrgestcllt. Das Ergebnis wird durch eine verbesserte Herstellung der Matrizen erzielt. Leider wird nicht gesagt, worin die Ver besserung besteht, nnd die Sache von Herrn Sonzogno als Ge schäftsgeheimnis behandelt. Th. Reiner in Leipzig ließ sich unter Nr. 46 170 ein Verfahren zur Herstellung künstlicher lithographischer Druck platten und -Walzen als Ersatz für lithographische Stein-, Zink- oder Kalksinterplatten patentieren. Die in der Hauptsache aus chlorsaurcr Magnesia, kicselsaurcm Kali, Glycerin, Schlämm kreide und Calcium-, bezw. Magnesiumkarbonat bestehende Mischung wird auf eine Unterlage von Eisen, Zink oder Thon aufgetragen und alsdann geschliffen. Das Verfahren ist alsdann genau wie beim lithographischen Stein. Die Platten braucht man angeblich nur anznfcuchtcn; sie eignen sich zur Lithographie, zum Umdruck und zur Autographie. Wir kommen nun zur Papicrsabrikativn. Der »Papicrzcitung« liegcn Acußcrungen von 36 Papierfabrikanten vor, welche die sogenannten Auti-Deslektionswnlzen von W. R. Schür- mnnn in Düsseldorf verwenden. Diese Aeußcrungen sind aus nahmslos sehr lobend, so daß anzunehmcn ist, daß sich die Er findung bewährt. Diese Walzen beseitigen den Uebelstand, daß die Walzen der Papierpressen nnd Glättwerke sich allmählich ver biegen. weil die Zapfen durch Gewichte oder Schrauben nach unten gepreßt werden, und daß sie schließlich in der Mitte nicht wirken. Bei den Anti-Dcflektionswalzen ist der mit dem Zapfen verbundene Kern durch einen Hohlraum von dem cylindrische» Teil getrennt, welcher unmittelbar auf das Papier drückt, so daß dieser Kern sich in dem Hohlraum biegen kann, ohne daß die Oberfläche der Walze davon berührt wird. Sie drückt also in grader Linie nach unten, gleichviel welcher Drnck aus de» Zapfen steht. Dasselbe Blatt widmet dem Festigleitsprüser von L. Schoppcr in Leipzig einen Aufsatz, dem wir folgendes ent nehmen. Bei diesem Apparat wirkt nicht wie sonst Federkraft, sondern Schwerkraft, und diese dient, wie bei Hcbclgewichtsbricf- waagen, zur Messung der Stärke einer am andern Ende des Hebels wirkenden Kraft. Jedem Prüfer sind drei Gewichte bei gegebe», welche der zum Zerreißen feiner, starker und sehr starker Papiere nötigen Kraft entsprechen, und cs sind auf der Skala drei Maßstäbe angebracht, welche bei Anwendung des einen oder andern Gewichts Giltigkeit erlangen. Von den in das Papierfach cinschlagenden Patenten wäre zunächst das Bleichversahren der bekannten Lrin's Oxz-gsn Oompan)' in Connaught Mansions (Westminster, England) zu erwähnen. Das Verfahren besteht darin, die Einwirkung des Chlors ans das Bleichgut in Gegenwart von Sauerstoff in der Weise vor sich gehen zu lassen, daß beide Stoffe sich dabei in innigster Wirkung befinden. Es haben angeblich zahlreiche Ver suche dargethau. daß der Sauerstoff hierbei so kräftig wirkt, daß entweder die Einwirkungsdauer verkürzt oder die Menge des Bleichmittels um 30—40 Prozent vermindert werden kann. Das Verfahren läßt sich mit Chlorgas. mit Chlorkalk und mit andern gechlorten Salzen ausführcn und ist auf Papierstoff wie auch ans Gewebe anwe»dbar(PatentNr.46 811, Klasse 8). >— WagnerLCo. in Cöthen erhielten unter Nr. 46 770 ein Patent auf eine Ein richtung zum Trocknen, Auflockern und Zerkleinern von Zellstoff und Holzschliff. Der Vorteil derselben liegt an scheinend darin, daß das Auflockern und Zerkleinern mit dem Trocknen gleichzeitig vor sich geht. — Der Bogentrockner von Grahl L Hoehl in Dresden (Patent Nr. 47194), arbeitet mit nur einer mit Stiften versehenen Kette ohne Ende und zeichnet sich durch Einfachheit wie rasche Wirkung aus. — F. Adler in Nendorf a. d. Spree endlich erhielt ei» Patent auf eine Vor richtung. durch welche die zum Trocknen aufgehängten Pappen sich gleichmäßig zusammenziehen können, was bei den bisherigen Apparaten nicht der Fall sein soll (Nr. 46 718). Hieran schließen wir gleich einige Worte über die neuesten Patente aus dem Gebiete der Buchbinderei. Wieder eine Drahtheftmaschine mit selbstlhätiger Klam merbildung (Patent Nr. 47 152), die wir der Firma Lasch L Co. in Leipzig-Reudnitz verdanken. Die Maschine betrifft die Erzie lung einer zwangläufigen Bewegung der Umbiege- und Eintreibc- schieber der Klammern, wodurch der Heftvorgang, nach Angabe der Erfinder, in äußerst zuverlässiger Weise dnrchgesührt und eine sichere Heftung jeder einzelnen Klammer erzielt wird. — Die Pappenfräse von Gebr. Brchmer in Leipzig-Plagwitz (Nr. 47151) soll das Ausfräsen von Pappen zur Herstellung von Schachteln wesentlich erleichtern. Auch ist sie einfacher, weil die Verrichtung der früheren beiden Walzenpaare von einer Walze besorgt wird. — Die Papierschneidemaschine von H. Lieber! in Bautzen (Nr. 46 903) bietet, dem Erfinder zufolge, den Vor teil. daß man bei geringer Belastung der Hebel eine» bedeutend höheren Druck erzielen kann, als bei den bisherigen Pressen an Papierschneidemaschinen. Unter Nr. 46 660 erhielt der unermüdliche Fr. Socnneckcn in Bonn ein Patent auf einen Briefordner, der sich in folgen den Punkten von den bisherigen unterscheidet: die Stäbchen zur Aufnahme der Schriftstücke sind in der Mappe befestigt, so daß die beim Ordnen im Wege liegenden Papiere nicht mehr ganz aus der Mappe herausgchoben und mit einer Hand festgchalte» zu werden brauchen, sondern mit einer kleinen Handbcwegung in der Mappe selber auf die Stäbchen geschoben werden. Ferner geschieht das Wiedereinführen der Stäbchen in die Röhrchen nicht wie bisher aus freier Hand, sondern halb mechanisch. — L. Lenoir in Lüttich ließ sich unter Nr. 47 045 einen Brief ordner patentieren, welchen wir bloß erwähnen, weil aus den Abbildungen und der Palentbeschrcibuug die Vorteile nicht deutlich hervorgcheu. —P. Bouveron in Berlin erhielt unter Nr. 47 149 ein Patent auf ein durch ein Zahnrädchen verlängerbarcs Buch- schloß. — W. Stier in Leipzig erfand, laut Patent 47 149, eine für den Shannon-Registra or bestimmte Sicherung, die das Hcransnehmen der eingeheftcten Briefsachcn unmöglich macht. — L. Carrcr in Düsseldorf endlich ist der Erfinder einer Papierschneidemaschine, welche, soweit aus der Be schreibung ersichtlich, gute Dienste leiste» mag (Patent Nr. 47 146). G. van Muyden. Zritungsstimmen. Unter der Uebcrschrift Der deutsche Provinzialbuchhandcl gicbt ein ungenannter Verfasser in Nr. 157 der Münchener «Allgemeinen Zeitung« (Morgenblatt v. 7. d. Dt.) die nachfolgenden durchaus klaren und zutreffenden Darlegungen über die gegenwärtige Bewegung un deutschen Buchhandel:
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