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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.06.1889
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1889-06-26
- Erscheinungsdatum
- 26.06.1889
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- Deutsch
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3298 Nichtamtlicher Teil. 146, 26. Juni 1889. zu heben, auf seinen oft gar nicht geebneten Pfaden zu unterstützen, Weizen und Spreu zu unterscheiden. Wir haben das erste Geschäftsjahr hinter uns, in welchem die neuen Börsenvereins-Satznngen mit ihrer Rückwirkung auf die Provinzial- und Lokalvereine zur Anwendung kamen. Soweit die deutsche Zunge reicht, mar man eifrigst bestrebt, seine Satz ungen mit drm Börsenvereins-Statnte und den vom Vorstande mil Bekanntmachung vom 28. Juni v. I. festgestellten Bestim mungen über Gewährung von Rabatt, welche für Bücher einen höheren Diskont als 5°/g nicht zulassen, in Einklang zu bringen. Auch wir blieben nicht zurück. Es war voransznsehen, daß die Dlnchsührung der neuen Ordnung der Dinge nicht ohne Schwierigkeiten vor sich gehen würde. So ist es denn auch gekommen! Unterm 11. Juli v. I. beschloß der Verein der Buchhändler zu Leipzig zu allgemeiner Freude, für sein Gebiet den Höchst- Rabatt ven 5"/g anznerkennen und hielt an diesem Beschluß fest, trotzdem der Börsenvereins-Borstand sich später genötigt sah, für den Berliner Lokalverkehr einen Rabatt von 10°/y vorübergehend zu bewilligen. Er hob aber diesen Beschluß in seiner General versammlung vom 21. Januar d. I. wieder ans und beschloß mit 105 gegen 87 Slimmen, den für Leipzig giltigen Rabatt ebenfalls ans 10°/g sestzusetzen, so lange Berlin 10<"g gebe. Damit nicht genug, resultierte ans einer außerordentlichen Generalversammlung der »Vereinigung der Berliner Mitglieder des Börsenvereins« vom 3. Mai d. I. der Beschluß, daß ein Höchst- Rabatt von 5«/g für Berlin überhaupt nicht durchführbar und der Vorstand des Börscnvereins zu ersuchen sei, Maßregeln zu ergreifen, um einen Höchst-Rabatt von 10°/, allgemein wieder zulässig zu machen. Der weitere Verlauf ist Ihnen in frischer Erinnerung; Ein tracht und die Sorge für das gemeine Wohl haben für einmal über die Sondcr-Jnteressen gesiegt, das Weitere geben wir der Zukunft anheim! Unser Dank aber gebührt dem Manne, der in ernster .Stunde voll und ganz für sein Werk eintrat, trotzdem ihm vermehrte geschäftliche Pflichten dies nahezu zur Unmöglich keit machten, Herrn Adolf Kröner. Ich glaubte diesen Gang der Dinge in kurzem Zusammen hänge nochmals berühren zu sollen, da derselbe auch für uns von nicht zu unterschätzender Tragweite ist. Meine Ansicht ist deswegen nicht, daß wir alles Heil von außen zu erwarten haben; ich unterschreibe voll und ganz die Worte, welche Herr Präsident Schultheß anläßlich der Eröff nung unserer 40. Generalversammlung sprach, daß es für uns Hauptsache bleibt, Ordnung im eigene» Hause zu halten. Daß sich auch hier Schwierigkeiten entgegenstellen, hat mir meine ein jährige Amtsführung gezeigt, und es bleibt Ihrem neuen Vor stande noch manches zur Ebnung Vorbehalten. lieber den Personalbestand ist folgendes zu bemerken: Durch den Tod verloren wir die Mitglieder: A. I. Koppel in St. Gallen (geb. 1820), C. F. Prell in Luzern (geb. 1834), Frau Josefine Doleschal in Luzern und Arnold Kaeser in Bern (geb. 1858). Aus unserm Vereine ausgetreten sind infolge Aufgabe oder Verkaufes ihrer Geschäfte die Herren: Richard Becker in Davos, H Ernst (vormals Schweiz. Antiquariat) in Zürich, Kurt Klemm in Zürich, Emil Rummel in Rorschach. Ferner sind ausgeschieden die Firmen: A. Doppler in Baden, I. Herzog in Zürich, F. I. Moriell in St. Gallen, Scherer'sche Buchhandlung in Solothurn, Suter L Lierow in Bern, Staub L Co. in Zürich, Ulrich L Co. in Zürich. Es sind dies der Mehrzahl nach Firmen, welche verniöge der Natur ihres Geschäftes wenig oder kein Interesse haben, unserm Vereine anzugehören und welche den Anlaß des Ueber- ganges zu den neuen Statuien und des damit verbundenen Börsenvereins-Milgliederzwanges benutzten, um ihren Austritt zu nehmen. Seit unserer letzten Generalversammlung sind als Mitglie der neu ausgenommen worden: 1) Das Schweizerische Vereinssortiment in Olten (vertreten durch seinen Geschäftsführer Herrn H. Hambrecht), 2) Herr H. Unflad, Buchhandlung und Antiquariat in Zürich, 3) Herr F. Zahn in Chaux-de-Fonds, 4) Herr Jacques Meyer, Buchhandlung und Anti quariat in Zürich, 5) Herr Hans Bernhard in Chur. Im ganzen zähle» wir heute 105 Mitglieder, wovon 100 dem Börsenverein angehören (Vor einem Jahre 114 Mitglieder, unter diesen 44 dem Börsenverein angehörig.)« Firmenändernngen: Rich. Becker's Buchh. in Davos jetzt Hugo Richter's Sort.; — H. Ernst in Zürich jetzt A. Unflad; — Orell Füßli L Co. Sortiment in Zürich jetzt Albert Müller; — C. F. Prell in Luzern jetzt C. F. Prell's Nächst; — Emil Rnmmet in Rorschach jetzt H. Hon er; — C. Honegger-Schmid in Zürich jetzt I. Müller-Baumann; — Kurt Klemm in Zürich jetzt Jaques Meyer; — Buch handlung Jent in Solothurn jetzt Buchhandlung Jent L Co. Der Jahres- und Kassenbericht wurden einstimmig ge nehmigt. Wahlen: Der Vorstand für 1889/90 besteht aus de» Herren: Carl Schoch-Schaffhausen, Präsident; H. Georg- Basel, Kassierer; — Alex. Francke-Bern, Schriftführer; Engen Fehr-St. Galle», Friedrich SchultHeß-Zürich. Als zweiter Delegierter für die Leipziger Ostermesse 1890 Wurde gewählt: Herr R. Reich-Basel, im Amte bleibt Herr Alex. Francke-Bern. Die Stuttgarter Vuchhändlermeffe. Vergnngungsbericht. Es ist ein gar trauriges Thema, das Wetterthema, beson- sonders wenn das Wetter ein wirklich tristes ist, wie es an den Tagen vor der diesjährigen süddeutschen Buchhändlermesse war und dem Vergnügungsausschuß schwere Sorgen machte. Aber es hat immer eine gute Seite für den Berichterstatter, wenn er sich auch nur wenig auf dasselbe einlüßt, denn es ist immer ein er wünschter Anfang seines Berichtes, und so war es auch dem Schreiber dieser Zeilen ein Retter in der Not, denn — der An fang ist ja nun gemacht. — Also, am dritten Montag des Juni fand wieder satznngs- gemäß die Generalversammlung der süddeutschen Buchhändler statt, und die Vertreter unseres Standes in Stuttgart, besonders die Herren Kommissionäre und Verleger, rüsteten sich, ihre» Gästen den Aufenthalt in der schwäbischen Hauptstadt recht an genehm zu machen und ihnen die Sorgen — abgesehen von den Zahlungslisten und den damit verbundenen schweren Umständen — abznnchmen. Die »Silberburg«, die alle Jahre ihre Pforten den Buch händlern öffnete, war auch diesmal wieder die erste, die am Vorabend, Sonntag den 16. Juni, die fremden Gäste zum Empfang und zur Begrüßung seitens der Stuttgarter Kollegen ausnahm. Anfangs war es nur ein kleines Häuslein, das sich einstellte, und es schien, als ob der Besuch der Messe, trotz gra phischer Ausstellung und trotz der überaus verlockenden Ein ladung des Vergnllgnngsausschnsses ein recht schwacher werden sollte. Allmählich aber stellte sich einer nach dem andern der gewohnten Besucher aus früheren Jahren und auch mancher neue Gast ein, jedes bekannte Gesicht wurde mit Freuden begrüßt, be sonders der greise Herr Witter von Neustadt wurde mit Jubel empfangen, als er spät erschien, und gleich darauf Herr Petters, der »Spender des Armentrostes«, wie es in einem
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