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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.06.1889
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1889-06-24
- Erscheinungsdatum
- 24.06.1889
- Sprache
- Deutsch
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3260 Nichtamtlicher Teil. ^ 144,-24. Juni 1889. begreifen, daß ich dann in einen Zwiespalt mit mir selbst geraten würde, wenn ich als Vorsteher pflichtmäßig diejenige Meinung verfechten wollte, welche meiner Ansicht nach diejenige anch der Mehrheit unserer Vereinsgenosscn ist. Anderseits würde es mit meinem, im Geschäftsbericht geäußerten aufrichtigen Wunsche, daß die Maßnahmen des neue» Börscnvereinsvorstandes von Erfolg begleitet sein möchten, im Widerspruch stehen, Ivenü ich durch das Beibehalten des Vorsteheramtes irgendwie dem Verein hinderlich zu sein das Gefühl hätte, wenn er, wie er es manchmal gethan, das Gewicht seiner moralischen Unterstützung für jene Maßnahmen in die Wagschale werfen wollte. Aus diesem.Grunde werde ich bei der Ncukonstitnierung des Vorstandes, die statutengemäß, wie alljährlich, so auch diesmal stattfinden muß, ineine Herren Kollegen ini Vorstand bitten, von meiner Wiederwahl als Vorsteher ab- znsehen, und ich halte mich für verpflichtet, dies vor der Wahl zu Ihrer Kenntnis zu bringen. Ans dem Vorstand selbst ausznscheiden, würde ich für unrecht - halten, nachdem mich einmal Ihr mir als große Ehre geltendes Vertrauen für eine bestimmte Zeit in denselben berufen hat und weil mir eine Ver tretung auch der Minderheit, deren Vorhandensein ich ja immerhin, wenigstens unter den Verlegern des Vereins, voraussetzen darf, im Vorstand ganz sachgemäß erscheint. Ich ersuche n»n die geehrte Versammlung, zur Wahl zu schreiten. Das Amt der Stimmzählung haben wohl die Herren Pcttcrs-Hcidclberg und Liebermann-Karlsruhc zu übernehmen die Güte. Herr Limbnrth hat gebeten, von seiner Wiederwahl abzuschen, weil er durch sein Amt als Verbandsvorstand so sehr in Anspruch genommen sei, daß ihm zu diesem weiteren Amte keine Zeit mehr übrig bleibe. Wenn Sie, wie mir scheint, ein bestimmtes Wahlprogramm vermissen, so möchte ich, ahne Ihren Entschließungen irgendwie vorgreifcn zn wollen, Ihrer Erwägung anheiingcbcn, ob cs nicht zweckmäßig und am einfachsten sein würde, Herrn Winter als Vorstandsmitglied und Herrn Lim- bar th als Stellvertreter zu wählen, also einfach die beiden Aemter zu vertauschen. Gewiß wird Herr Limbarth, dessen Zeit unter solchen Umständen nicht oder säst nicht in Anspruch ge nommen werden wird, alsdann sich doch entschließen, im Vor stände zu verbleiben. Herr Limbarth: Meine Herren, ich muß entschieden auf meinem Entschluß beharren. Ich bin wirklich nicht in der Lage, eine auf mich etwa fallende Wiederwahl in den Vorstand an- znnchnien. Die nun folgende Wahl hat folgendes Ergebnis: als Vor standsmitglied ist auf 3 Jahre wieder gewählt: Herr C. Winter- Heidelberg mit 58 von 60 Stimmen, als Stellvertreter Herr Limbarth-Wiesbaden gleichfalls mit 58 Stimmen. Weitere Stimmen haben erhalten die Herren: Bergstraeßcr und Witt- wer als Vorstandsmitglieder und die Herren Bergstraeßer und Liebermaun als Stellvertreter. Die Gewählten nehmen die Wahl an. Vorsitzender: Soeben wird mir von den Herren Rcch- uungsrevisorcn niitgctcilt, daß sich bei Prüfung der Vereins rechnung ein Anstand nicht ergeben habe. Es dürfte nunmehr unserem Herrn Kassierer die Dccharge zu erteilen sein unter dem Ausdruck des verbindlichsten Dankes für seine Mühewaltung auch im abgelausenen Jahre. (Widerspruchslose Zustimmung.) Hiermit ist unsere Tagesordnung erschöpft. Ich stelle die Frage, ob aus der Mitte der Versammlung noch irgend ein Mitglied das Wort zn ergreifen wünscht, beziehungsweise Anträge zn stellen hat. Herr Alfred Bonz-Stuttgart: Als wir im vorigen Jahre beisammen waren, hatten wir Gelegenheit, das Vorgehen des Leipziger Sortimentervercins zu' rügen und eine Kundgebung gegen diesen Verein zu erlassen. Heute sind wir nun wiederum in der Lage, mit einem Teile unserer Kollegen unzufrieden zu sein. Die Berliner Buchhändler sind nämlich gegen die süd deutschen Buchhändler in einer Weise vorgegangen, welche der Süddeutsche Buchhändlerverein denn doch nicht ganz unberührt lassen darf. Ich möchte daher den Antrag stellen, daß wir eine entsprechende Kundgebung gegen die Berliner Bnchbändler er lassen. Vorsitzender: Ich stelle zunächst die Unterstützungsfragc. (Viele Mitglieder erheben sich zum Zeichen der Unterstützung.) Der Antrag ist genügend unterstützt, ich ersuche daher Herrn Bonz, seinen Vortrag fortzusetzen. Herd.Bonz: Ich stelle den Antrag, eine Kundgebung im Börsenblatt zu erlassen, worin dem Bedauern Ausdruck gegeben wird, daß Berliner Buchhändler die satzungswidrige Absicht haben, auch außerhalb Berlins den ihnen nur für ihren Bezirk ge statteten Skonto zu gewähren. (Herr Bonz verliest die Resolution, deren Wortlaut mit Ausnahme der soeben eitierten Stelle dem jenigen entspricht, wie er unten als Beschluß abgedruckt ist.) Vorsitzender: Meine Herren, Sie haben diesen Antrag gehört, ich stelle denselben zur Diskussion. Herr Limbarth: Meine Herren, ich erachte die von Herrn Bonz vorgcschlageue Resolution für sehr zweckmäßig und richtig. Sie wird ein Zeichen der Stimmung bilden, welche im süd deutschen Buchhandel das satzungswidrige und fast unerhörte Vor gehen unserer Berliner Kollegen hervorgebracht hat. Wenn die Reso lution bekannt wird, so wird sie auch ans die Stimmung im gesamten deutschen Buchhandel nicht ohne Einfluß sei», denn anch die Verleger außerhalb des Verbandes sehen hieraus, daß diese Frage hier lebhaft behandelt worden ist und die Sortimenter werden sich auch wieder etwas ermutigt sichle». Anderseits glaube ich, daß das Bekauntwcrdcu dieser Resolution in den maßgebenden Kreisen bei den Behörden von gutem Erfolge sein wird. Es ist notwendig, daß wir in dieser Sache ins Mittel treten und ich unterstütze daher den von Herrn Bonz gestellten Antrag. Herr Kommerzienrat Kröner: Dürfte cs sich nicht empfeh len, statt »die Berliner Buchhändler zu sagen: -ein Teil der Berliner Buchhändler«, denn im allgemeinen können wir doch nicht von den Berliner Buchhändlern in dieser Beziehung sprechen, sofern wir in Berlin anch Kollegen haben, welche ganz auf dem Boden der Satzungen stehen und danach handeln. Ich möchte also diesen Abänderungsantrag stellen. Vorsitzender: Ich stelle auch diesen Abänderungsantrag zur Debatte. Herr Bonz: Ich bin mit diesem Abänderungsantrag voll ständig einverstanden und bitte meinen Antrag mit dieser Ab änderung anzunehmen. Vorsitzender: Da sich niemand weiter zum Wort meldet, so ist die Diskussion über diesen Gegenstand geschlossen und wir schreiten zur Abstimmung. Ich ersuche diejenigen Herren sich zu erheben, welche dem von Herrn Bonz gestellten und von Herrn Kommerzienrat Kröner modifizierten Anträge zustiininen, eine Kundgebung im Börscnblatte folgenden Inhalts zu erlassen. Die heute in Stuttgart tagende Generalversammlung des Süddeutschen Vuchhändlervereius bedauert aufs lebhafteste, daß ein Teil der Berliner Buchhändler die satzungswidrige Absicht hat, auch außerhalb Berlins den ihnen nur für ihren Bezirk gestatteten Skonto zu gewähren, und erblickt in die sem Vorgehen eine Schädigung des gesamten deutschen Buch handels. (Einstimmig aiigcuvmmen.) Wünscht noch jemand das Wort zu ergreifen? Es ist nicht der Fall, und ich habe somit die Ehre, die heutige Generalver sammlung zu schließen. Ich wünsche Ihnen und uns allen ein fröhliches Wiedersehen im nächsten Jahre, indem ich Ihnen gleich zeitig den verbindlichsten Dank für Ihr zahlreiches Erscheinen ausspreche. Herr Dctlosf-Bascl: Meine Herren, ich möchte Sic frenndlichst ansfordern, unserem Gesamtvorstande und ganz besonders unserem Vorsteher Herrn Werlitz den verbindlichsten Dank ausznsprechen
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