Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.08.1874
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 24.08.1874
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18740824
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-187408241
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18740824
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1874
- Monat1874-08
- Tag1874-08-24
- Monat1874-08
- Jahr1874
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
lassen, so würde er gesunden haben, daß das Verfahren des Unter zeichneten Gcrichtsamtcs ein vollständig gesetzliches gewesen ist. Zu bedauern aber bleibt cs immerhin, wenn durch Mißverständniß oder absichtliche Entstellung die gröbsten Unwahrheiten verbreitet und die rechtsprechcnden Behörden ganz unverdienter Weise einer mißliebigen Kritik unterzogen und in ihrem Ansehen geschädigt werden. Reichenbach, 17. Aug. 1874. Königliches Gerichtsamt. Forkel. Herr O. A. Schulz hat soeben den Ansragebogcn behufs etwaiger Aenderungen in seinem Buchhändler-Adreßbuch für 18 7 ü versandt. Möchten doch alle Firmen, ehe sic den Bogen — bloß unterschrieben, zum Zeichen, daß alles bleibt, wie es ist — znrück- senden, sorgfältig erwägen, ob auch wirklich gar nichts zu ändern ist. — Mancher findet doch vielleicht, daß eine Aenderung eintreten könnte, und sei cs nirgends, dann wenigstens in der Rubrik: „Ver langte antiquarische Kataloge". Ob es wirklich Anfänger gibt, die so kühn sind, Jedem, der 20 bis 25 Kataloge verlangt, auch diese Anzahl zu senden, in Summa also 4200 Stück Kataloge zu drucken? — wer weiß es? — Lange wird's einer wohl nicht treiben, dann wird er sich seine eigenen Gedanken über den Maculaturbedars im deutschen Buchhandel machen, und über die Art und Weise, sich solchen zu verschaffen. Eines schickt sich nicht für Alle und nicht Jeder hat Verwendung für jede Wissenschaft; wenn aber Univcrsitätsbuchhand- lungen z. B. sich mehr als 40 verschiedene Katalogsnummern nach und nach schicken lassen, darunter vielleicht 10 philologische und 4 philosophische, vieles Gute zu civilen Preisansätzcn enthaltend, und daraus nie für einen Groschen bestellen, so dürfte diesen doch ein Wirkungskreis für derartige Verzeichnisse überhaupt abzusprcchen sein. Sie stehen aber in jedem neuen Jahrgänge, mit derselben Ziffer 10 oder 20 versehen, wie bisher. Viele Handlungen wissen vielleicht gar nicht, daß sie in dieser Rubrik stehen, verbreiten auch vielleicht prinzipiell keine Antiquariatskataloge, weil sie schlechte Erfahrungen damit gemacht haben; ihre Firma ist eben darin stehen geblieben, weil ein früherer Besitzer sich gern mit Katalogvcrsenden besaßte. Andere wieder haben als Neulinge im riesigen Versenden aller Publicationen ihr Heil gesucht, und deshalb, ohne Aussicht aus wirb lichen Bedarf, recht viele Kataloge erbeten — sie werden ja gratis gegeben. Später haben sie sich zwar aus einen bestimmten Kunden kreis beschränkt, aber die Anzahl der Kataloge zu reduciren vergessen. Manche haben vielleicht gar kcineAhnung, was bei den so gesteigerten Preisen für Satz, Druck und Papier ein einziger Bogen herzustellen kostet. Allen aber möchte doch zu empfehlen sein, daß sie recht ge wissenhaft sich fragen: Brauchst du wirklich für deine Kundin anti quarische Kataloge? — und in der Anzahl, die im Adreßbuche stehh? — oder magst du dich überhaupt nicht damit befassen? — Bleiben Firmen, die notorisch keine Verwendung für Antiquaria haben, bei ihren bisherigen Ansprüchen stehen, so dürfte wohl nur eine schwarze Liste gegen diese Schröpfung helfen, verzeichnend alle diejenigen, welche ihren Maculaturbedars aus so kostspielig gewordenem Betriebs material recrutiren. Bon unsrem thätigen College» Steiger in New-Uork ist im Anschluß an seine auf die Wiener Weltausstellung gesandte Samm lung von Probenummern der periodischen Literatur Nordamerikas jetzt ein Katalog der amerikanischen Presse*) erschienen, ll'Iia xorlodioal lttaraturs o! tbs Uaitod Ltates ot Lmariea. tVltb indsx and apxondieee. Ov bl. (4. 139 8.) User-lkork 1873,8t6iS6r. Nit anKSbänAtom „Lpeelinan ok an attompt at a oatoloxuo Ltoi^er. (14 8.) Uev-Vorlr 1873, 8t6ix6l-. worüber sich Hr. vr. Jul. Petzholdt in seinem „Neuen Anzeiger sür Bibliographie rc." mit so hoher Anerkennung ausspricht, daß wir nicht unterlassen wollen, diese ehrenvollen Worte, denen ja jeder Sach verständige nur zustimme» kann, auch hier zur weitern Mittheilnng zu bringen. Es heißt daselbst: „Das Erscheinen des Stciger'schc» Ka- taloges der nordamerikanischeu periodischen Literatur ist, sowohl in Hinsicht der Entstehung des Katalogcs als seiner Ausführung, aus bibliographischem Gebiete ein Ereigniß nicht gewöhnlicher Art, wel ches die Aufmerksamkeit des gebildeten Publicums überhaupt, mehr aber noch die Beachtung Dessen, welcher mit den Schwierigkeiten der zur Herstellung solcher Kataloge erforderlichen Manipulationen nur einigermaßen bekannt ist, in hohem Grade verdient. Seine Ent stehung verdankt der Katalog der von Steiger sür die Wiener Welt ausstellung im Jahre 1873 unternommenen Sammlung von Probe exemplaren der nordamerikanischeu Journalistik Bei dieser Sammlung ist nun Steiger nicht stehen geblieben, sondern hat die selbe, damit deren etwaiger Nutzen nicht bloß aus die zeitlichen und örtlichen Grenzen der Wiener Ausstellung beschränkt bliebe, zur Grundlage eines neuen Werkes, seines Kataloges der gesammte» nordamerikanischen periodischen Literatur, gemacht, der, wenn er auch in seinem bescheidenen Aeußern als mäßiger Quartband vor der Fvliantenphalanx der Sammlung in 119 Bänden zurücktreten muß, gleichwohl dieser an Wichtigkeit keineswegs nachsteht, ja, meiner An sicht nach, nicht bloß der größeren Mühwaltung wegen, die seine Bearbeitung verlangte, sondern auch wegen des Nutzens, den der Ka talog schasst, jener Sammlung voranzustellen ist. Wersen wir nur einen flüchtigen Blick in den Katalog, in dem man, einige Hundert Blätter abgerechnet, sonst eine fast vollständige Uebersicht der ver schiedenen periodischen Literatur-Erscheinungen der Vereinigten Staaten, 8081 an der Zahl, zusammcngcstellt, und zwar diese Er scheinungen in alphabctischerReihensolgcnach den Namen derStaaten und innerhalb der Grenzen derselben nach den Namen der Orte ge nannt, in gedrängter Kürze beschrieben und nach ihrem Hauptinhalte d. h. den Zielen und Ausgaben, die sich die verschiedenen Blätter ge stellt haben, angegeben, überdies und zum Schluffe noch in einem Sachregister unter nicht weniger als 417 Rubriken ihrem Inhalte nach nochmals zusammengesaßt findet — so müssen wir wirklich staunen über das riesige Material, welches wir im Kataloge an- gchäust, ja aber nicht bloß angehäust, sondern mit einer bcwunderns- werthcn Präcision und Sorgfalt z» einem organischen Ganzen ge gliedert antressen. Bei der Durchsicht des Kataloges, der zugleich in typographischer Hinsicht als Muster von Eleganz und Nettigkeit ge rühmt zu werden verdient, drängt sich ganz unwillkürlich die Frage aus, worüber man mehr zu staunen Ursache habe, ob über den Unter nehmungsgeist, der sich an die Ausführung eines solchen Werkes ge macht hat, oder über die Arbeitskraft und den Muth, die dazu gehört haben, ein solches Werk auch wirklich durchzusühren. Einem solche» Unternehmungsgeist gegenüber und im Hinblicke aus die Arbeitskraft, die Steiger durch sein Werk im vollsten Maße bewährt hat, wird man die Nachricht, daß derselbe Mann mit einer Sammlung der periodischen Erscheinungen aller Länder der Erde sich beschäftige — die, wenn nicht früher, im I. 1876 in Philadelphia ausgestellt werde» soll — nichts weniger als sür eine bloße Chimäre halten dürfen, wie man dies unter anderen Umständen zu thun wohl berechtigt sein würde. — Im Anschluß an diesen Zeitungskatalog hat Steiger noch die Probe eines anderen Kataloges geliefert, welche» er, wenn auch vor der Hand nur in beschränkten Grenzen, von den übrigen Originalerzeugnissen der nordamerikanischen Presse (mit Ausnahme der Belletristik und Schulbücher) herauszugeben beabsichtigt, um die öffentliche Aufmerksamkeit auf die seither gewiß weit unterschätzte Bedeutung der Originalliteratur seines jetzigen Vaterlandes hinzulenken."
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder