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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.07.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1924-07-09
- Erscheinungsdatum
- 09.07.1924
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- Deutsch
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159, 9. IM 1924. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b. Dtschn. Buchhandel. tzZ41 Haus in der MUHlenstraße wurde mit den Jahren zu klein, und 1920 mußte das Hans Hüxstraße 17 hi nznge kauft rverden. In dieses siedelte der Verlag über, während das Sortiment in der Mühlenstiraße ge- dl jeden ist. Tagung der Buch- und Zeitschriftenhändler. — Vom 28. bis 30. Juni tagte der C c n t r o l v e r e i n deutscher Buch- und Zeitschriftenhändler, Sitz Berlin, in Halle. Am Abend des 28. Jnni wurden die zahlreich erschienenen Delegierten und Gäste in den Räumen der Loge »Zu den drei Degen« begrüßt. Um 9 Uhr abends versammelten sich Vorstand und Prüfungsausschuß zu einer gemeinsamen Sitzung. Sonntag früh um 8 Uhr kamen die Delegierten zur Vorbesprechung zusammen. Gegen )H14 Uhr begann die Hauptsitzu u g i n d e r Bergloge. Gegen 11 Uhr erosfncte der Vorsitzende Herr Her mann Schild, Berlin, die 36. Mitgliederversammlung des Zen« tralv-ereins. Er fand herzliche Willkommensivorte für die Abgesandten der Vereine und die Gäste. Als besonders erfreulich bezeichnte er es, daß diesmal auch eine Anzahl Mitglieder aus dem besetzten Gebiet zur Stelle sei, die im vergangenen Jahr durch die Vcrkehrssperre am Erscheinen verhindert waren. Mit besonderem Beifall begrüßt wurde der Gründer des Centralvereins, das E h r e n m itglied Ernst Globig aus Berlin, der nun bald 40 Jahre dem Verein augehört. Hermann Schild widmete den fünfzehn im Berichtsjahr verstorbenen Mitgliedern einen herzlichen Nachruf. Die Tagesordnung sah dann den Geschäftsbericht des Vorstandes vor. Ta der Bericht bereits in dem Organ des Cenlralvereins veröffentlicht ist, sahen die Erschienenen non seiner Verlesung ab. Der Vor sitzende gab noch einen kurzen Rückblick auf die katastrophalen Verhältnisse der Inflationszeit, beleuchtete das Aufkommen der Nen- tenmark und betonte, daß nun die Möglichkeit des Neuaufbaues gegeben sei. Dem Zeitschriftenhändler sei es bedeutend schlechter gegangen als dem Buchhändler, der sich noch ein Lager hätte halten können, während der Zeitschristenhändlcr naturgemäß davon absehen mußte. Mit der dem Buch« und Zeitschristenhandel eigenen Zähigkeit sei es gelungen, die Geschäfte wieder in Fluß zu bringen. Einzelne Unternehmer hätten' bereits den Friedensstand der Abonnentenzohl wieder erreicht. Verlag und Buchhandel seien auseinander angewiesen. Beide wollen leben. Und das sei möglich, wenn die gegenseitigen Erfordernisse klug abgegrenzt werden. Daß die Verhandlungen unter diesen Zeichen stehen möchten, war der Wunsch dcs.Nedners. Ter Vorsitzende dankte sodann dem Kossen- und dem Geschäftsführer, die in schwerer Zeit uneigennützig auf ihren Posten ausgeharrt haben. Der Kassierer gab daraus einen kurzen Rückblick über die Kosseusührung, aus dem zu erkennen ist, daß es ollmählich wieder vorwärts geht. Tie Versamm lung entlastete einstimmig den Gesamtvorstand, die beiden Schatz meister und die Zcituugskommission. Eine längere Aussprache ent spann sich über den Ausbon des Fochorgans. In der Schlußsitzung wurde zwei um die Entwicklung der Organisation des deutschen Zeit- fchrifteuhandels besonders verdienten Mitgliedern, den Herren Felix Hacker (Hannover) und Emil Molzahn (Berlin), die Ehreu- m i tgl ie d sch ast zucrka nn t. Sericnbücher in Amerika. — Einen alten Ausspruch aus Bücher annenbeud kann man den Unterschied des Buchhandels in den Ver einigten Staaten wndbei uns bezeichnen: Hier viele Bücher und dort viel Bücher. Ter Herdentrieb ist auf allen Gebieten drüben stärker eutirickllt und daher auch die Einheit des Geschmacks größer. Man trägt den gleichen Nock, den gleichen Hut, steuert das gleiche Auto .und liest das gleiche Buch. Aus diesem Grunde blühen dort die »Scrics«, die Rechenbücher mehr als bei uns. Der Verleger weiß, daß, wenn ein Buch gefiel, ähnliche Bücher auch gelesen werden, und so werden unendlich ausgedehnte Rechenbücher geschaffen, die den gleichen Grundgedanken in der veLfchiebensten Form immer wieder holen. Ter all« Verlag Scribncr gibt jetzt eine Reih« heraus: »6reat Holländers«. Jeder weiß, was das bedeutet, wer es ober nicht weiß, wird es nicht in- einem gewöhnlichen Wörterbuch finden, denn es müßte »vuteümen« heißen. Da aber der Ausdruck »vnleü« drüben zu einem Neckwort für dm Tpntschen, den »Oerman« geworden ist, wollte der Verlag dies vermeiden und die zu ehrenden Männer be sonders schön bezeichnen, denn er buchte sie doch nicht mit dem an rüchigen Mort clutcü benennen. Nun Hot er sich aber erst recht vergriffen, denn unsere nordwestlichen Nachbarn erklären immer wieder, das; man sie nicht »Holländer«, sondern »Niederländer« nennen soll. Sic weichen freilich selbst in einem gewissen Schlendrian oft Börsenblatt den Deutschen Buchhandel. 9l. Jahrgang. davon ab. Die vereinigten Niederlande bestehen aus 11 Provinzen, davon heißen zwei Holland (Nord und Süd), die onderen neun Pro vinzen und die darin wohnenden Leute haben mit Holland gar nichts zu tun. Ter Amerikaner hätte nun Netherlonders sagen müssen, das gibt es aber auch nicht im Wörterbuch. Man sieht, wie schwer es ist, den gewohnten Wortweg zu verlassen. Tie neuen Bücher der jetzt erschienenen Reihe sind »Wilhelm dem Schweiger« und »Erasmus von Rotterdam« gewidmet. Absalzkrisc im Buchhandel. — Unter dieser Spitzmarke plaudert ein Herr vr. E. V. im N e u e n WiencrIour u a l vom 26. Juni über den zurückgehenden Absatz in den WienerBu chh andlun - gen. Es heißt da u. a.: »Erkundigt man sich heute bei den führenden Wiener Buchhand lungen nach dem derzeitigen Geschäftsgang, dann bekommt man über einstimmend und ans tiefstem Herzensgrund die Antwort: Miserabel! Zehnmal schlechter als es die Sommer- und Reisesaison, die immer mit einer gewissen Stagnation im Buchhandel einhergeht, begründen würde. Tie Wirtschaftskrise, der Börsenkrach, die allgemeine Geld knappheit und Unsicherheit hoben ans den Wiener Buchhandel konster nierend gewirkt. Der Absatz stockt fast vollkommen. Die wissenschaft lichen Werke sind für jene, die als Käufer dafür in Betracht kämen, nach wie vor viel zu teücr. Die Nachfrage nach der schönen Literatur hat ebenfalls sehr stark nachgelassen. Von sogenannten Saisonbüchern, die früher zu Hunderten in einer Woche abgesetzt wurden, gehen heute höchstens ein paar Stück im Monat ab. Wenn man heute von einem Soisonbnch sprechen w^sl, dann ist es: ,Tarzan bei den Affen', das scheinbar wegen des Titels verhältnismäßig stärker gekauft wird. Sonst aber herrscht Ebbe, vollkommene Ebbe«. Der Verfasser weist dann daraus hin, daß die Zeit der Neureichen, die Wert ons luxuriöse Ausstattung usw. legten, jetzt vorbei sei, da die Zeit der in geometrischer Progression onwachsenden Vermögen zu Ende sei, und fährt dann fort: »Ter Wiener Buchhandel hat seine kaufkräftigsten Abnehmer ver loren und sicht sich, bisher allerdings ziemlich vergeblich, nach Ersatz mn. Tenn auch der Export ins Ausland stockt mit wenigen Aus nahmen. Hingegen werden die verschledonen Antiquariate mit Bücher angeboten überlaufen. Einzelne Werke und ganze Bibliotheken sind in solchen Mengen auSgeboten, daß die Magazine der Buchhandlungen nicht mehr ausreichen, die Flut des znströmenden Materials zu fassen. Die meisten Antiquariate haben denn auch den Ankauf von Büchern bis ans weiteres eingestellt. Übei-eii.stimmend geht die Wahrnehmung der Buchhändler dahin, daß eine Wiederbelebung des Buchhandels nur durch eine Verbilli gung der Preise ermöglicht werden kann. Besonders die reichs- dcntschen Verleger werden mit ihren Ansätzen stark heruntergehen müssen, wenn sie Absatz Ihrer Vcrlagswerke finden wollen. Die deut schen Verlegcrpreise stehen heute weit über Frieöensparität. Für Bücher, die im Frieden drei Mark kosteten, werden heute vier bis fünf Goldmark berechnet. Das Publikum, das heute Bücher zu kaufen geneigt ist, zeigt keine Lust, mehr als 40 000 Kronen für ein Buch an- znlcgen, denn es sind wieder die kleinen Leute, der Mittelstand von ehedem, der seine Neigung für Bücher noch immer nicht verloren hat, der aber gezwungen ist, den Schilling oder die Zehntausendkronennvte zehnmal umz-ndrehen, ehe er sie ons gibt«. Dem Rat, durch Preisermäßigungen einen Versuch der Absatz belebung zu machen, wird man gern folgen, sobald die Herstellungs kosten eine entsprechende Wendung nehmen. Wie aber soll man zu billigeren Bücherpreisen kommen, wenn Papierfabriken und Druckereien vorläufig nur immer wieder mit Preiserhöhungen kommen? Der Hauptvorstand des Deutschen Buchdrucker-Vereins tagte am 27. und 28. Juni in Lübeck. Tie dortig« I n n u ng der Buch- d r n ck e r e i b e s i tz e r feierte am 27. Juni ihr 2 5 j ä h r i g e s Be- stehen. Am gleichen Tage hielt auch die Sektion X der Deutschen Buchörncker-Berufsgenosscuschast in Lübeck ihve Sektionsversammlung ab. Bemerkenswert ist die Festschrist, die von der Innung an läßlich Ihres Jubiläums hcransgcgeben wurde. Sie ist nicht nur drucktechnisch eine hervorragende Arbeit der Firma H. G. Nathgens, sondern sie ist auch in historischer Und bernfswissenschastlicher Hinsicht von Bedeutung. Versaßt wurde die Festschrift von den Herren P. Wm. Adolf Ney und Georg Schmiöt-Nömhild. Im Jahre 1903 hatte in Lübeck bereits eine Hauptversammlung des Deutschen Buchdrucker-Ver eins stattgesundcn. Damals zählte dieser 1100 Mitglieder, heute dagegen 57d6. Bei der diesmaligen Tagung des Hauptvorstandes des Deut schen Buchdrucker-Vereins wurde u. a. die Umstellung der Aktien der 1215
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