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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.12.1871
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 23.12.1871
- Sprache
- Deutsch
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4308 Nichtamtlicher Theil. JZ 296, 23. December. widern. Die Tabellen zu meiner Ausgabe des Müuzgesetzes sind von einem tüchtigen Rechner berechnet; um gleichzeitig mit der Annahme im Reichstag dies mit großer Spannung erwartete Gesetz herausgeben zu können, hat der Herr den schnelleren Weg der Addi tion vierstelliger Dezimalstellen bei der Bremer Währung gewählt, statt mit sechs Stellen Summe für Summe zu mullipliziren. In den niederen Zahlen sind dadurch Abweichungen um Tausendstel eines Schwareu entstanden, die dann allerdings bei der höchsten Summe eine Differenz von einigen Grote» betragen. — Die Irrungen in der Hamburger Währung entspringen thatsächlich einer schlechten Ziffer in der amtlichen Vorlage. Die Bruchzahl in dem Passus 2. des 8- 8. 8 Mark, 5dh Schilling u s. w. war gequetscht und gleich einer 2. Die Differenz beschränkt sich auch hier auf 0,oo2 in den niederen Zahlen, mit den daraus resullirenden Folgen für die großen Summen, die indeß auch an sich unerheblich sind. Es liegt mir fern, diese mir selbst sehr unangenehmen Fehler irgendwie beschönigen zu wollen. Nachdem sie bemerkt — es war 2 Tage nach Ausgabe —, ist sofort mit Versendung innegehalte», die sämmtlichcn Vorräthe cassirt und eine neue in jeder Beziehung den Anforderungen der Praris entsprechende corrccte Tabelle dafür eingefügt worden; diese ist in Auflage 7 und folg, enthalten- Für spätere Auflagen ist eine sehr umfassende Tabelle in Vorbereitung, worin auch der beste Rechner vergeblich Fehler suchen wird, und welcher der Bremer „Courier", will er wahr sein, seine Anerkennung nicht versagen wird. Auf die sehr nach Concurrenzneid schmeckenden persönlichen An zapfungen auch nur ein Wort zu erwidern, werde ich den Lesern des Börsenblattes und mir ersparen; sie sind zu haltlos und kindlich. Berlin, 15. December. 1871. Fr. Kortkampf, Verlag der Reichs-Gesetze. Die Colportagegeschäste der Landräthe. — Im Februar d. I. brachte die Hessische Morgenzcitung einen Artikel aus Schmalkalden, in welchem bitter über das Colportiren von Bildern, Kalendern, Kriegsgeschichten re. durch die Landrathsämter geklagt und gefragt wurde, ob denn ein Landrath mit seinem hohen Gehalt noch nöthig hätte, den Buchhändlern Concurrenz zu machen, wofür er nicht einmal Steuern zu bezahlen brauche. Der Landrath fühlte sich durch diesen allerdings Aufsehen erregenden Artikel in seinem Amte beleidigt und veranlaßte den Staatsanwalt zur Erhebung einer Anklage. Nach verschiedenen Verhören kam endlich im Juli die Sache vor dem königl. Kreisgericht zu Cassel zur Verhandlung und obwohl der Anwalt des Beklagten evident das Ungesetzliche der Handlungsweise des Landrathes hervorhob und durch Verordnungen bewies, daß den Landräthen und deren Untergebenen das Colpor- tireu ausdrücklich verboten sei, wurde Beklagter doch zu fünf Thalcr Strafe vcrurtheilt, weil die Form des Artikels die Absicht der Be leidigung verrathe. Aus eingereichte Berufung erfolgte nun am I I. December die endgültige Entscheidung von dem königl. Appel lationsgerichte in Cassel, welche in kurzem dahin lautet: „Es sei nicht erwiesen, daß Beklagter die Absicht der Beleidigung gehabt habe und daß derselbe sich bewußt gewesen sei, mehr als zur Wah rung seiner Interessen erforderlich war, gesagt zu haben." IV. Mit der nun vollständig vorliegenden Weber'schen Illu strieren Kriegs-Chronik von 1870/71 (Preis: In engl. Ein baus mit Deckelprcssung 6sH Thlr.) hat der verdienstvolle Heraus geber dem reichen Kranze seiner Verlagserzeugnisse ein neues glanz volles Blatt hinzufügt. Diese durch und durch gediegene Leistung der Weber'schen Verlagsbuchhandlung beweist aufs neue, daß die Werkstätten der „Jllustrirten Zeitung" fortwährend an der Spitze der rhlographischen Kunstleistungen gehen. Kanin wird es eine illu- strirte Geschichte irgend einer Epoche geben, die den ausgesprochenen Zweck, die handelnden Personen und die Schauplätze wichtiger Tha- tcn derselben uns in naturgetreuen Abbildungen vorzuführen und so uns gleichsam in ihre Mitte zu versetzen, mit einem Worte, welche das Interesse der Erzählung so glücklich durch die Verkörperung der erzählten Begebenheiten und der handelnden Persönlichkeiten zu er höhen wüßte, als die vorliegende. Sämmtliche (350) Abbildungen sind selbstverständlich weit entfernt davon, bloße Schöpfungen der. Phan tasie zu sei». Die Zeichner der „Jllustrirten Zeitung" befanden sich vielmehr an Ort und Stelle, hatten überall Zutritt und machten ihre Skizzen häufig im Gewühle der Schlachten. Die Portraitähnlichkeit wurde durch photographische Aufnahmen erreicht. So haben wir eine Galerie von Kriegsbildern vor uns, welche vermöge ihrer Vollstän digkeit und Treue künftigen Geschlechtern als ein in seiner Anschau lichkeit unübertreffliches historisches Monument dienen wird. Aber nicht allein Griffel und Stift haben alles gethan, um die „Jllustrirte Kriegs-Chronik" zum würdigen Gcdenkbuch einer großen Zeit, zu einem Denkmal deutscher Größe, Einigkeit und Stärke zu machen, auch die erzählende Kunst des Historikers hat nichts versäumt, um in dem beigegebenen Tert der fortlaufenden Geschichtserzählung, sowie in den feuilletonistisch beigefügten Erklärungen der Bilder, vor uns ein würdiges geistiges Bild der großen Begebenheiten zu ent rollen. Wie cs dem Deutschen geziemt, hat der kundige Erzähler die begeisterte Stimmung der Zeit zwar immer durch seine Berichte durchtönen, aber ihr auch nie die zügelführende Hand und das maß gebende Urtheil fehlen lassen. Deutliche Erkenntniß des Pragma tismus und ruhige Klarheit der Darlegung der Thalsachen waren die leitenden Prinzipien, die man durchweg mit unparteiischer Gerech tigkeit von demselben festgehalten findet. Sicherem Vernehmen nach wird mit dem neuen Jahre eine kritische Wochenschrift für Politik, Literatur und Kunst: „Die Gegenwart" unter der Redaction von Paul Lindau (Verfasser der „Literarischen Rücksichtslosigkeiten", welche in wenigen Monaten drei Auflagen erlebten, rc>) und unter Mitwirkung von hervorragen den Kräften der Wissenschaft und Kunst im Verlage von Hrn. Georg Stilke in Berlin zu erscheinen beginnen. Auf einer am 1. Dec. in Dresden abgchaltenen allgemeinen Versammlung deutscher Papierfabrikanten wurden folgende Beschlüsse gefaßt: Infolge der fortwährenden Steigerung aller Materialien ist es als eine Nothwendigkeit zu bezeichnen, bis auf Weiteres einen Preiszuschlag gegen die Papierpreise im Frühjahre nach Höhe von mindestens 12 Proc. eintrcten zu lassen. Die durch schnittliche Berechnung ergibt zwar einen Mehraufwand von 16s/z Proc. beider Fabrikation; dennoch begnügte man sich mit der Erhöhung von 12 Proc., weil man eine baldige Ermäßigung der ineisten Materialien- und besonders der Kohlen-Preise erwarten zu können glaubte. Aus dem Reichs-Postwesen. — Um die Möglichkeit zu sichern, die mit der Post beförderten Pallete auch beim Fehlen der Begleitbriefe richtig zu bestellen, hat das General-Postamt die An ordnung getroffen, daß, wenn die Pallete nach größeren Städten, namentlich nachBerlin, gerichtet und nicht für größere Firmen oder allgemein bekannte Personen bestimmt sind, die Woh nung des Adressaten nach Straße und Hausnummer nicht nur auf dem Begleitbriefe, sondern auch auf dem Packete selbst genau bezeichnet werde.
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