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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.07.1924
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- 1924-07-07
- Erscheinungsdatum
- 07.07.1924
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9284Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^ 157, 7. Juli 1924. könnte bMigcr produzieren, wenn importierte Ware wicht teilweise durch Zölle und Einfuhrspesen so weit über dem Friedenspreis zu stehen käme. Durch die Zeitungen geht die Mitteilung »A u shebun -g der Einfuhrverbote«. Was sür Möglichkeiten erschließen sich, wenn die Einfuhrverbote aufgehoben werden? Die gegenwärtig noch bestehenden Einfuhrverbote stammen bekanntlich aus einer Zeit, in der alle anderen Rücksichten zuriicktreten mußten zum Schutze unserer Wäh rung. Heute ist diese Frage nicht mehr so brennend, und die Ne gierung will aus diesem Grunde die Einfuhrverbote aufheben, aller dings ist diese Freiwilligkeit nur eine indirekte, denn das Ausland hat ja wiederholt erklärt, daß es Deutschland nur sanieren würde, wenn die Einfuhrverbote zur Aufhebung kommen und auch darin Deutschland die Friedensbedingungen einsührt. Der Negierung licgi anscheinend, trotzdem sie immer wieder hervor hebt, es soll abge- bnu't werden, nichts an einem Abbau, sobald die Einnahmen der Ne gierung selbst etwas geschmälert werden. Es sollen an Stelle der Einsuhrzölle andere zollpölitischen Maßnahmen getroffen werden- Es muß also abgcwartet werden, ob nicht diese zoll politischen Maßnahmen Industrie und Handel genau so belasten wie die Einfuhrzölle. Der Gedankengang der Negierung müßte doch der sein, daß durch die Aus hebung der Einfuhrverbote die Wiederanknttpfung der Beziehungen zwischen der deutschen und der Weltwirtschaft gefördert wird. Bei der Aufhebung der Einfuhrverbote hat auch Deutschland einen Trumps in der Hand, und hoffentlich machen die Wirtschaftspolitiker die Ne gierung gerade darauf aufmerksam, daß auch Deutschland sich von den begünstigten Ländern einen entsprechenden Gegendienst verschafft. Es wäre doch ein nicht auf der Höhe stehender Kaufmann — wenn man die Negierung hier einmal als einen Kaufmann bezeichnen will —, der seine Grenzen sür ausländische Waren öffnet, ohne die Gewähr dafür in der Tasche zu haben, daß die begünstigten Länder ihrerseits ihre Grenze für deutsche Maren ebenscMs offener halten als bisher. Aussichten sür eine bessere Wirtschaftslage sind demnach "Vorhanden. Es brauchen nur die Wege befolgt zu werden, die die Tagesereignisse der Wirtschaft den Ncgiernngsstcllen zeigen. Die Lage im B n ch - b r u ck ge w e r b e hat sich in den letzten «Wochen ebenfalls verschlechtert. Auch das Buchdruckgewerbc, das eine Zeitlang recht gut beschäftigt war, ist in vielen Städten zur Kurzarbeit übergegangen. Für das graphische Gewerbe 'ist besonders noch die Lage dadurch schwer, daß der Export vollständig nn-te Minden ist. Betriebe, die früher 50 und 60°/, Export hatten <besonders Gcschäftsbücherfäbrike-n), haben teilweise fast gar keinen, teilweise einige Prozent Export. Das graphische Ge werbe erhält ja auch trotz öfterer Eingaben keinerlei Unterstützung von den Stellen, die diese Erleichterungen auch dem Buchdruckgewerbc geben könnten, wie Kredite, di« die Nentenbank der Landwirtschast und Montanindustrie gibt, noch irgendwie die Möglichkeit der Kredit- hergabe seitens der Golddiskontbank. Die Golddiskontbank, die ihre Berichte regelmäßig veröffentlicht und Millionen Mark ausgeliehen hat, ist für das graphische Gewerbe im allgemeinen verschlossen, weil die Gold diskout bank nur für den da -ist, der exportieren kann, also Devisen zu erwarten hat. Der M a t e r i al i c n m a rk t ist unverändert. Preisermäßi gungen sind wicht eingetreten und auch augenblicklich nicht zu erwar ten, mit Ausnahme von einigen Waren, die vom Lager angeboken werden und iv-o die Betreffenden Geld brauchen. Es hat sich auch die Vermutung unseres Berichterstatters als richtig erwiesen, daß auch dann kein Absatz besteht, wenn die Ware unter 50°/, abgegeben wird. Versuche haben die Nichtigkeit bestätigt, der Geldmangel ist zu groß. Ri. Berussgcnossenschast sür den Einzelhandel. — Am Sonnabend, dem 28. Juni d. I., fand in Frciburg i. Br. im großen Saale des Hotels »Zähringer Hof« die bl. ordentliche Genossenschaftsversammlung statt. Aus dem Verwaltungsbcricht für das Jahr 1923 ist hcrvorzuhcbcn, daß die durch die Inflation des verflossenen Jahres bei der Beruss- genossenschast vorübergehend ausgetretenen Schwierigkeiten bereits seit Ende des Jahres 1923 wieder behoben und die Verhältnisse nunmehr durchaus als geordnet zu betrachten sind. Die Zahl der versicherten Betriebe ist von 76 067 Ende 1922 auf 74146 Ende 1923 zlunück- gegangen; in erster Linie eine Folge der ungünstigen Wirtschasts- verhältnisse, die manchen Betricbsunternehmer zwangen, seinen Be trieb wegen Mangels an Waran und Betriebsmitteln einz »stellen. Auch die Zahl der versicherten Personen hat einen Rückgang erfahren von 396 778 Ende 1922 ans 332 919. Die Zähl der im Betriebssaihr neu gemeldeten Unfälle belief sich aus 24-79, darunter 18 Todesfälle. Be sondere Aufmerksamkeit wurde der vorläufigen Fürsorge geschenkt und in 118 Fällen das Heilverfahren bereits innerhalb der gesetzlichen Wartezeit übernommen. Dem Jahresbericht der der Berufsgenossen schaft angegliedcrten »Haftpflichtversicherungsanstalt« war zu ent nehmen, daß trotz der infolge des Währungsverfalls des letzten Jahres begreiflichen Zurückhaltung der Einzelhändler beim Abschluß von Ver sicherungen es dennoch möglich war, den Versicherungsbestand von 175 Mitgliedern auf 373 Mitglieder zu erhöhen. Neu eingeführt wurde am 1. Januar 1924 die F e st m a r k - V c -r s i ch c rung nnd die Berech nung des Beitrags für die Betriebshastpjlicht nach der Zahl der beschäftigten Personen, um einesteils die Beitragsabrech nung am Jahresschluß zu vereinfachen, andererseits aber um den Mit gliedern die zeitraubende Aufstellung des Lohnnachweises zu ersparen. Ter Neinübcrschuß aus dem Rechnungsjahr mit 2 416.76 Goldmark ist der Rücklage zugeführt worden. Die Entwicklung der »Renten-, Wit wen- und Waisenkasse des deutschen Einzelhandels a. G.« wurde, wie alle Versicheruugsuutcrnchmen, durch die Ungunst der wirtschaftlichen Verhältnisse ebenfalls g-anz erheblich beeinträchtigt. Obgleich in weiten Kreisen die Notwendigkeit einer Altersversicherung durchaus anerkannt wird, war eine ungehinderte Entwicklung der Kasse nicht möglich. Die Zahl der Mitglieder erhöhte sich von 87 Ende 1922 auf 193 Ende 1923. Nach erfolgter Einführung der festen Währung ist auch die Kasse ab 1. Januar 1924 aus Goldmark umgestellt worden. Als Tagungsort sür die nächste Genossenschaftsversammlung wurde Königs- ivinter bestimmt. Verein der Freunde der Preußischen Staatsbibliothek. — Am 29. Juni fand in den Räumen der Bibliothek der übliche Tee-Nach mittag statt, zu dem sich trotz des schönen Wetters eine große Zahl von Mitgliedern nnd Freunden eingefunden hatte. Herr Pros. L. D a r m st a c d t e r begrüßte die Anwesenden -und sprach über die Ziele der Vereinigung. Hieraus hielt Herr Gehcimrat Milkau, Generaldirektor der Staatsbibliothek, einen kurzen inhaltsvollen Vor trag über unsere erst in relativ neuerer Zeit erworbenen Kenntnisse aus -dem Gebiete der antiken Technik des Bibliothekswesens und wies darauf hin, baß in Griechenland in den Bibliotheken die Büsten von Gelehrten und Dichtern stanben. Heute ist das aus verschiedenen Gründen nicht mehr möglich. Um so mehr haben wir die Verpflich tung, die Erinnerung an Geistesgrößen, deren Werke unsere Biblio theken füllen, festzuhalten. Damit hatte der Vortragende den Über gang bewerkstelligt zu dem folgenden Vortrag bes Herrn Vr. Ernst Eonsentius über Klopstock. Selten hat er in diesem Räume ein Vortragender so verstanden, einen hervorragenden Mann sowohl als Menschen wie als geistigen Arbeiter der Zuhörerschaft näherzu bringen. Leider verbietet es der Raum, auf diesen natürlich auch vom bibliophilen Standpunkt aus wichtigen Vortrag cinzugehen. Tann wurde die A u.s st ellung besichtigt, die eine große Fülle von Hand schriften und Ausgaben von Klopstock enthielt, u. a. eine zu Lebzeiten Klopstocks bloß in 34 Exemplaren gedruckte Sammlung seiner dichte rischen Werke, von denen die Staatsbibliothek aus einem interes santen Nachlaß ein Exemplar l>esitzt. Auch die prachtvolle, seinerzeit ans Veranlassung des dänischen Königs (bei dem Klopstock lange lebte) veranstaltete Ausgabe des »Messias« lvgil. Bbl. Nr. 155) konnte bewundert werden. W. I. Falsches wertbeständiges Reichsbahn-Notgeld. — In letzter Zeit sind zunächst vereinzelt, dann aber häufiger falsche Eisenbahnnotgeld- schcinc über 8,40 Mark --- zwei Dollar angehaltcn worden. Die fal schen Scheine tragen zwar ein echtes Wasserzeichen, ihre rosa Färbung jedoch ist nur äußerlich angebracht; das Papier selbst ist weiß, was man durch Radieren seststcllen kann. Das am leichtesten und sofort er kennbare Merkmal ist das erste Wort unter der Wertbezeichnnng: 8,40 Mark Gold - zwei Dollar. Es heißt »Gcdckt«, muß aber »Gedeckt« heißen; es fehlt der Buchstabe »e« hinter dem »d«. Vcrausgaber solcher Fälschungen übergebe man der Polizei. Gcschäftsaussichten. 6. Liste. (1. u. 2. Liste s. Vb-l. Nr. 14«1 u. 143.) — Folgende buchhä Me rische .Firmen ^sind unter Geschäftsaufsicht gestellt worben: H ans B e y c r i-n D u-r >l a ch. Aufsichtsperson: Kaufmann Walde mar Knttner kn Dnrlach; G eb r. Kamp f in Heidclbe r g. A-nfsichtsperson: Josef Kretz, Bahnhofstraße 25; Friedrich Katz in Berli »i. Aufsichtsperson: Au-gust Belten in Berlin W. 30, Habersaindstraßc 3; Max Laza-russvn in Berlin-Wilmersdorf, Pfälzburger- stiraße 22. Aufsichtsperson: Handelsrichter Heinrich Worms in Berlin W. 50, Geisbergstraße 18. Aufgehoben ist die Geschäftsaussicht über die Firma Friedrichs L Bley in Leipzig. (Vgl. Bbl. Nr. 146.)
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