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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.07.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-07-24
- Erscheinungsdatum
- 24.07.1911
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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8536 Börsenblatt f. d. Dtschii. Buchhandel. Amtlicher Teil. ^ 16S, 24. Juli 1911. A. Francke, Verlag in Bern seiner: August Hirschwald in Berlin. 8848 A. Laumann in Tittmen. v L V. Lxisseen: l'nnts Llüroe llaritäteu. 84. II. 3 3k; ged. 4 3t. Lindner'S Buchst, u. Aut. (Paul Lchwcikhardt) in «tratzbnrg i. ». 8847 —1905. 2 80 ° ^ Indrsn 1871 Di. Eduard von Master, «erlag Akropolis, in Miinchen. 8848 Richard Miihlmann'S Verlag (Max «rosse» 8883 in Halle a. E. »Delbrück: Warum wurde Pastor Jatho seines Amtes ent setzt? 8. Aust. 80 <). Paul Nrubner in Köln. 8844 Iaido: 1?rödliLd6r (1 dulde. 6sd. 3 60 Erich Reist «erlag in Berlin. 8SS0. 8881 ged. 4 »Der sterbende Napoleon. Unveröffentlichtes Tagebuch von Hudson Lowe. Herausgegeben und mit Anmerkungen ver sehen von Frsmeaux. 3 geb. 4 »U. Ttislungsverlag in Potsdam. 8847 Fürs Deutsche Haus 1912. Kalender. 40 4- Bernhard Tauchnitz in Leipzig. 8848 lauoduite Lckition. Voll. 4276. 4277: »IViUiamson, 0 11. anä L. Ü1.: Ido 6od1on Liloncs. 1 3t 60-s. «. «. Tcubner in Leipzig. 8849 von IVoder. 28 3t 60 «erlag des Missionshauses Knechtsteden in Knechtsteden. 4848 Missionslalender der Väter vom Heiligen Geiste 1912. Nichtamtlicher Teil. Aus dem französischen Buchhandel. ii. Aus Paris kommt eine Nachricht, die so sonderbare Ansichten in bezug aus das Urheberrecht an den Tag legt, daß sich ein näheres Eingehen auf diesen Fall lohnt. Robert Schumann soll, angesteckt von der Bewegung, die das tolle Jahr 1848 mit sich brachte, eine Anzahl von revolutionären Kompositionen hinterlassen haben, die in Text und Musik ziemlich scharf gewesen sein sollen und der da maligen Zensur fraglos zum Opfer gefallen wären. Dies wird wohl auch der Grund dafür gewesen sein, daß diese Kompositionen nie veröffentlicht wurden. Das Manuskript ist, Gott weiß wie, in den Besitz der Bibliothek der Großen Oper in Paris gelangt, aber die Kenntnis von der Existenz dieser Blätter scheint auch nach Deutschland gedrungen zu sein. Einem deutschen Männerchor, der um Mitteilung dieser Kompositionen bat, die inzwischen längst Allgemeingut geworden sind, wurde diese Bitte mit folgender Begründung seitens des Bibliothekars der Oper verweigert: Mit Ihrem Schreiben vom 22. dieses Monats er suchen Sie mich um Mitteilung der Chöre von Robert Schumann, deren unveröffentlichtes Manuskript ich besitze. Gründe materieller, moralischer (?) und politischer Natur verbieten mir indessen, Ihrer Bitte zu willfahren. 1. Diese Autographen haben einen um so größeren Wert, als sie jedermann außer mir unbekannt sind. An dem Tage, an dem ich sie Ihnen Mitteilen würde, würde nicht nur alle Welt sic kennen, sondern der erste beste hätte das Recht, sie nachzudrucken und zu veröffentlichen. Ich habe somit alles zu verlieren und nichts zu gewinnen, und der Geizige hütet seine Schätze. 2. Schumann hat, mit oder ohne Grund, gewünscht, daß diese Kompositionen nicht veröffentlicht würden, und das Manuskript hat den Besitz seiner Erben nur ver lassen, um in den weinigen überzugehen. Warum also soll ich gegen seinen Willen handeln, warum soll ich etwas veröffentlichen, was er geheim zu halten wünschte? Die Stimme eines Toten soll uns allen heilig sein. 3. Der Text dieser Kompositionen hat einen ausgesprochen revolutionären Charakter. Wenn diese Chöre in Frank reich, dem Lande der Freiheit, gesungen würden, so wäre das nichts Außergewöhnliches, aber in einem monarchischen Staate wie Deutschland dürften Gesänge mit Worten wie: »zu den Waffen-, »brechen wir unsere Ketten-, »Tod den Tyrannen-, »es lebe die Freiheit- kaum geduldet werden. Was mich persönlich betrifft, so würde ich, dem S. M. Kaiser Wilhelm II. die Ehre erwiesen hat, seinen Kronenorden zu ver leihen, mich zu einer Inkorrektheit dieser Art nicht verstehen. Aus allen diesen Gründen bedaure ich Ihrer Bitte nicht entsprechen zu können. (Folgt Unterschrift).- Diesen sonderbaren Standpunkt glaubt der Verfasser dieses Briefes durch folgende Gründe rechtfertigen zu können: »Ich bin ein eifriger Sammler, und meine Kollektion unveröffentlichter musikalischer Autographen, die ich nach meinem Tode dem Pariser Konservatorium vermachen werde, dürfte einzig in ihrer Art sein. Ich besitze unveröffentlichte Stücke von Mozart, Mendelssohn, Mcyerbeer, Schumann und vielen anderen. Dieser Sammeleifer hat mich immer davor bewahrt, selbst etwas zu komponieren. Wäre meine Musik schlecht geworden, so hätte man sie ohne weiteres mir zugetraut, wäre sie gut gewesen, so hätte man mich beschuldigt, aus meinen unveröffentlichten Schätzen geschöpft zu haben. Unter diesen Manuskripten befinden sich verschiedene Kompositionen von Robert Schumann aus dem Reoolutions- jahr 1848 mit feurigem Text. Musikern oder öffentlichen Gesellschaften, wie z. B. der Akademie, habe ich Einblicke in meine Schätze stets ohne weiteres gestattet, so auch vor einigen Jahren einem Herrn Schneider, der im Begriffe stand, ein umfangreiches Werk über Robert Schumann zu veröffentlichen. In seinem Werke wies Herr Schneider auch auf meine Manuskripte hin und dieser Wink trug mir sofort ein Gesuch der österreichischen Botschaft ein um Mitteilung der Kompositionen. Ich lehnte dieses Gesuch damals ab, ganz so wie heute dasjenige des deutschen Männerchors, mit der Begründung, daß Schumann, wenn er diese Komposi tionen nicht veröffentlicht hat, dies nicht hat tun wollen. Außerdem sind diese Manuskripte heute mein Eigentum, ich habe sie s.Z. auf einer Versteigerung zusammen mit einem Stoß alter Papiere und Briefschaften erstanden, von dem niemand, auch ich selbst nicht, glauben konnte, daß irgend etwas Unveröffentlichtes sich darunter befinden würde.
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