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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.07.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-07-25
- Erscheinungsdatum
- 25.07.1911
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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8870 Börl-nbloU s. d. Dpchn. Buchh-mdil, Nichtamtlicher Teil. 170, 25. Juli 1911. 8 (1900—1905) in T. 21 (1906—1909) 78 63 8: 191 144 6: 147 113 v: 122 101 L: 23 19 8: 66 52 6: 110 80 8: 68 43 Wüßte man nicht, daß möglichste Reichhaltigleit erstrebt wird, jo lönnte man vermute», der Umsang würde künstlich beschnitten. P. E. Richter. Kleine Mitteilungen. BuchhändIeris<herFraktur-vu»d, Leipzig. — Nachstehender Aufruf ist soeben als Rundschreiben an die nächstbeteiligten Verlagsfirmen direkt versandt worden und wird hiermit in der Hoffnung veröffentlicht, daß noch recht viele Sortiments- wie Verlagsfirmen dem Buchhändlerischen Fraktur-Bunde beitreten werden. Um eine möglichst allgemeine Unterstützung zu erreichen, ist der jährliche Mindestbeitrag auf 3 ^ festgesetzt. Alle Zahlungen oder Anweisungen werden erbeten an den mitunter zeichneten Herrn vr. Kurt Koehler. Das Rundschreiben lautet: Sehr geehrter Herr! Bei der letzten Kantate - Messe sind eine Reihe von Herren zusammengetreten zur Gründung eines Buchhändlerischen Fraktur-Bundes, der die Aufgabe haben soll, dem bedrohlichen Uberhandnehmen der Antiqua in der deutschen Büchererzeugung entgegenzutreten. Fern liegt es uns, dafür eintreten zu wollen, daß etwa die Antiqua ausgerottet werden müsse, aber wir wollen der Fraktur die Herrschaft in unserem Vaterlande zurückerobern und er halten, da uns ihre Lebensfähigkeit und der Antiqua gegenüber ihre größere Berechtigung für unsere Sprache feststeht. Das wird auf einzelnen wissenschaftlichen Gebieten, wie z B. dem naturwissenschaftlichen, vielleicht unerreichbar sein, aber es darf wenigstens in den übrigen Wissenschaften nicht auch noch dahin kommen, daß es fast selbstverständlich wird, in Antiqua zu drucken. Nahe daran sind wir bereits mangels genügender Aufklärung der Gelehrtenwelt und mangels Organisierung des An griffs der Bücherkäufer. Bald gibt es hier kein Zurück mehr. Wenn es aber erst in allen Wissenschaften für auffällig gilt, in Fraktur zu drucken, so wird Antiqua immer mehr auch in der Schönen Literatur für vornehm gelten. Eine Zeitschrift nach der andern kommt jetzt schon in Antiqua heraus, selbst für die Frauenwelt berechnete! Unsere Tages zeitungen werden unzugänglicher, weil nach jeder Notiz zugunsten der deutschen Schrift gleich eine Flut von Gegenäußerungen der kleinen, aber fanatischen Schar von Lateinschriftlern auf die Re daktionen eindringt und das große Publikum untätig bleibt. Hat doch der Verein deutscher Zeitungsverleger den Redaktionen eine freundliche Stellungnahme zum unausbleiblichen Übergänge der Lateinschrift empfohlen. Wenn Sie sich vergegenwärtigen, welche bedeutenden Werte in den vorhandenen Stereotypplatten unserer Schulbücher, Jugendschriften und Klassiker liegen, so werden Sie leicht er messen, daß wir deutschen Verleger ein ganz hervorragendes materielles Interesse an der Schriftfrage haben, die bis jetzt vorwiegend nur vom lesetechnischen, ästhetischen oder historischen Standpunkte aus betrachtet worden ist. Hier stehen Summen auf dem Spiele, welche die Millionen-Verluste der Schulbücher.Verleger bei der Durchführung der neuen Rechtschreibung in den Schatten stellen würden. Zu den lesetechnischen und ideellen Gesichtspunkten, die für die deutsche Schrift sprechen, tritt auch eine wirtschaftliche Notwendigkeit, die Herrschaft der erprobten deutschen Schrift in zwölfter Stunde neu zu sichern. Diese Aufgabe können aber die bisherigen Organisationen nicht erfüllen. Es besteht in Berlin ein Ausschuß zur Abwehr des Lateinschriftzwanges. Der negative Name dieses Aus schusses wirkt allein schon nicht anfeuernd auf weitere Kreise, und gelähmt erscheint sein bisheriges Vorgehen. Der Allgemeine deutsche Schriftverein Adolf Reineckes ist bisher durch diese Verhältnisse gezwungen gewesen, ohne Fühlungnahme mit dem Abwehrausschuß selbständig Die Deutsche Kanzlei unter Leitung des Schriftstellers Rolf hat zwar die Ausführung der Bureau-Arbeiten des Schrift- Vereins übernommen, aber sich bishec vergebens bemüht, die Eigenwilligkeit der beiden Parteien zu überwinden. Es scheint aber, daß sie bei Zuwendung entsprechender Geldmittel am ge- eignetsten sein würde, die ganze Bewegung in die richtigen Bahnen zu bringen. Der Abwehrausschuß hat augenblicklich Schulden. Schließlich gibt es noch in Darmstadt eine Vereinigung der Freunde deutscher Schrift. Alle diese Vereinigungen arbeiten bis jetzt ohne Fühlung und Arbeitsteilung, und es ist als ein Grundfehler anzusehen, daß sie alle in der Verteidigung allein ihren Hauptzweck erblicken. Mit solchen Mitteln läßt sich eine einheitlich organisierte angriffskrästige Bewegung nicht zurückwerfen. Es ist dringend notwendig, daß diese Gruppen zur Arbeitsteilung gebracht und mit großen Geldmitteln versorgt werden, um aus ihrer lähmenden Verteidigungsstellung in zwölfter Stunde endlich zum Angriff übergehen zu können. Der Buchhändlerische Fraktur-Bund soll es übernehmen, dies durch eine einheitliche Organisation zu stände zu bringen und in ihr als ein Organ zu wirken vor allem durch Herstellung geeig neter Aufklärungsschriften, die jedem Buchhändler als dem be- rufenen Aufklärer des Publikums zur Verteilung in seinem Kundenkreise unentgeltlich, vielleicht aber mit einem lediglich ihm zugute kommenden geringen Ladenpreise zur Verfügung gestellt würden, ferner durch Aufbringung der für eine großzügige Propaganda unbedingt notwendigen großen Geld- mittel. Diese sind es, die zunächst beschafft werden müssen. Es handelt sich darum, für die nächsten Jahre die Summe von 8t>00 jährlich bereitzustellen, einerseits durch Werbung von Mitgliedern mit Jahresbeiträgen, andrerseits durch die Hilfe besonders interessierter Kreise, die der Organisation für einige Jahre einen größeren Zuschuß gewähren. Wir wenden uns daher hiermit in erster Linie an unsere Kollegen vom Schulbücher-, Jugendschriften- und Klassikerverlag mit der Bitte, uns, wie es der Bedeutung der Sache gerade für sie entspricht, reichliche Geldmittel zur Verfügung zu stellen. Wir bitten auch Sie, für Ihre Firma einen der Be- deutung Ihres Verlages entsprechenden Beitrag zu- nächst wenigstens für 3 Jahre gütigst zu zeichnen, und erklären uns gern bereit, in unserer weiteren Arbeit auch etwaigen besonderen Wünschen, um deren Mitteilung wir bitten, Rechnung zu tragen, soweit es uns durchführbar erscheint, und Rechnung zu legen. Doppelt gibt, wer schnell gibt. Ihrer freundlichen Antwort gern gewärtig in vorzüglicher Hochachtung Kommerzienrat Alfred Bonz, (Fa. Adolf Bonz L Comp, in Stuttgart) Ferdinand Carl, (Fa. Loewes Verlag Ferdinand Carl in Stuttgart) vr. Eugen Görlach und vr. Walter Kohlhammer, (Firmen W. Kohlhammer in Stuttgart und C. L. Hirschfeld in Leipzig) D. Gundert, (Fa. D. Gundert in Stuttgart) Anton Hoffmann, (Fa. K. Thienemanns Verlag in Stuttgart) Walther Keller und Euchar Nehmann, (Fa. Franckh'sche Verlagshandlung. W Keller L Co. in Stuttgart) vr. Kurt Koehler (Fa. K. F. Koehler in Leipzig) Robert Kröner, (Fa. I. G. Cotta'sche Buchhandlnng Nachfolger in Stuttgart) Arndt Meyer, (Fa. Bibliographisches Institut in Leipzig) Ernst Pfeiffer, (Fa. Greiner L Pfeiffer in Stuttgart)
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