SKI 8 BSrs-M-U s. d. DM». «uchlMch-I. Fertige Bücher. ^ ISS, 28. August 1S11. Ein Llrteil über Lienhard Gelegentlich der Ernennung Friedrich Lienhards zum Professor schreibt der Hannoversche Courier: „Wenn je einer Konfessor war, ehe er Professor wurde, so ist es Fr. Lienhard gewesen. In den Tagen des krassesten Naturalis mus, als man von Goethe wenig und von Schiller gar nichts wissen wollte, trat er auf, furchtlos und treu, um in seinen Wegen nach Weimar die ethische und ästhetische Schönheit der klassischen Ideale zu predigen, in seinen Dichtungen ihre unveränderte Gültig keit am Beispiel zu erhärten. Achselzucken und Lohn war der Dank der Vielzuvielen. . . . Anbekümmert ist er indes seines Weges geschritten, des Weges, den ihm sein Gewissen wies, und er hat die Freude, die schließlich doch jedem Aufrechten wird, daß er sich durchgesetzt hat als Dichter, als Kunstphilosoph und als Patriot. Fr. Lienhard steht jetzt im 46. Lebensjahr, also in der rüstigsten Mannes- kraft. Gegen zwanzig Werke hat er dem deutschen Volke schon geschenkt. Sein Roman Oberlin, der vorigen Herbst erschien, hat sich überraschend schnell in die Gunst des großen Publikums, dessen Geschmack er doch gar keine Zuge ständnisse macht, eingenistet; sein Schauspiel Odysseus hat vor zehn Tagen auf dem Bergtheater in Thale, unter nachhaltigem Eindruck auf alle Hörer, seine Ur aufführung erlebt. Immer mehr Literaturfreunde lernen so den Dichter Lienhard kennen und verehren. . . Auf das in diesen Tagen zur Versendung kommende Rundschreiben über Lienhards Schriften sei hierdurch aufmerksam gemacht. Verlag: Greiner L Pfeiffer, Stuttgart.