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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.08.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-08-17
- Erscheinungsdatum
- 17.08.1911
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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9246 BSrsmblatt s. d. Dtichn. Buchend«. Nichtamtlicher Teil. ^ ISO, 17. August 1911 Bemerkung: Als Nachdruck gilt auch die eigenmächtige Wiedergabe eines musikalischen Werkes mittels irgendwelchen mechanischen Noten. Artikel 25. Die Klage auf Ersatz des durch die Ver letzung des Urheberrechts zugesügten Schadens, sowie die im vorhergehenden Artikel angegebenen Forderungen können auf Wunsch des Klägers auf dem Wege des Zivilprozesses ohne gleichzeitige Anhängigmachung eines Strafprozesses erledigt werden. Artikel 26. Das Recht zur Klage auf Ersatz des durch die Verletzung des Urheberrechts entstandenen Schadens erlischt nach Ablauf von 5 Jahren von der Begehung der Verletzung an. Die auf der Verletzung des Urheberrechts fußenden Klagen betreffend Aushändigung der Nachdrucksexemplare, sowie der zum Nachdruck benutzten Vorrichtungen (Art. 24) können während der ganzen Dauer des Urheberrechts angehoben werden, solange überhaupt solche Exemplare und Vorrichtungen vorhanden sind. (Fortsetzung folgt.) Eine individuelle Verlagsstatistik. Die Buchführung ist, wie ich selbst schon wiederholt feststellte, des Buchhandels schwächste Seite. In einer sehr großen Anzahl von Verlagshandlungen herrschen Buch führungssysteme, die von den kaufmännischen so gründlich abweichen, daß ein Buchhalter, der einer anderen Branche entstammt, vollkommen -umlerncn» muß, bis er sich in dem eigenartigen Jdeengang zurechlfindet, der das Soll und Haben des Verlagsbuchhändlers klarzulegen sucht. Ich halte es auch für ganz unmöglich, ein Buchführungssystcm aufzustellen, das für alle Verlags buchhandlungen, gleichviel welcher Größe und Rich tung, paßt. Als ich, ein gelernter wissenschaftlicher Anti quar von Berus und Neigung, plötzlich, sozusagen über Nacht, gezwungen war, die Weiterführung eines nicht ganz unbedeutenden, sehr alten und an Artikeln reichen Verlages zu übernehmen, stand ich auf dem Gebiete der Verlagsbuch führung völlig kenntnislos da. Ich hatte nur eine dämmernde Vorstellung von der unbedingten Notwendigkeit, mir stets ein möglichst genaues und zuverlässiges Bild der Vermögens lage und Rentabilität des Betriebes verschaffen zu können, wußte aber nicht, wie ich das anfangen sollte. Zunächst verlegte ich wich auf das Studium der älteren, neueren und neuesten Buchführungs-Lehrbücher für den Buch handel, von denen ich infolgedessen noch heute eine Samm lung von wohl selten vorkommender Reichhaltigkeit besitze. Die Praxis warf aber ein System nach dem anderen über den Hausen, bis ich schließlich bei einem solchen ankam und verblieb, das völlig individuell, weil wohl einzigartig, ist. Ich erlaube mir, einen der wesentlichsten Bestandteile des selben kurz zu skizzieren, in der Annahme, dadurch vielleicht die eine oder die andere Anregung zu geben, wie verschiedene Lücken in den sozusagen offiziell anerkannten Buchsührungs- Melhoden (vgl. Lehrbuch des Buchhandels Bd. I, S. 387 u. ff.) zu überbrücken wären. Von den rein kommerziell-buch halterischen Arbeiten (Bilanz, BUcher-Abschluß usw.) sehe ich ganz ab, wie ich auch den Geheimnissen der doppelten Buch- sührung geflissentlich aus dem Wege gehe. Also: meine Verlagsartikel sind meine Soldaten, die für mich kämpfen müssen, aber nicht sterben, sondern endlos leben und gedeihen sollen. Ich übertrumpfe sogar den Staat, der seinen männlichen Nachwuchs vom Tage der Geburt an in Evidenz zu halten sucht, denn bei mir erhält jedes Buch schon in dem Augenblick, da ich das druckfertige Manuskript in Händen habe, sein erstes Kontoblatt: das Herstellungskonto. Es ist mit Verfasser-Namen und Titel überschrieben, verzeichnet die bereits gemachten und noch zu machenden Aufwendungen — letztere als Voranschlag — und ermöglicht mir, auf Grund einer Wahrscheinlichkeitsrechnung, die ungefähre Voraus beurteilung der Rentabilität. Seit Einführung dieser Blatt- Konten habe ich kein Buch erscheinen lassen, dem nicht ein solches Konto gewidniet war, aber manches Buch, das schon sein Konto besaß, ist dann nicht oder in ganz anderer Form herausgekommen. Ist das Buch erschienen, so erhält es ein neues, das »Umsatz-Konto». Dieses ist mit Verfassernamen und Titel, Ordinär- und Nettopreis, Erscheinungsdatum, Herstellungs kosten und Auflagenhöhe überschrieben und wird nach dein Verfasser-Alphabet in die übrigen Konten eingereiht. Die Auslieferung wird auf Tages-Kassablättern notiert, nämlich losen Blättern, für jeden Tag eins, von welchen dis einzelnen Posten in die betreffenden Bücher bzw. Konten übertragen werden. Jeder Verlagsartikel wird nur mit seinem Anfangsbuchstaben, bei solchen mit gleichen Anfangs buchstaben event. auch mit den nächstfolgenden Lettern usw. bezeichnet; z. B. »Herr: r Lob /1, / >/, 0 / V / >/, o« bedeutet: die Firma Herz erhielt je 1 Exemplar Schachlehrbuch, Liebes briefsteller, englischer und französischer Anekdotenschatz, Offerten- briessteller, Wunschbuch 1. u. 2. Teil apart und komplett. Vom Tageskonto kommt jede einzelne Angabe auf das Konto des betreffenden Buches. Wurde eine Partie des selben Artikels an eine einzelne Firma verkauft, so wird dieselbe namentlich angesührt; wurden pro Firma nur 1—3 Exemplare abgesetzt, so kommen ebensoviele Striche nach dem Sammelworte -Auslieferung». Sowohl die Angaben über die Anzahl als auch jene über die er zielten Einnahmen werden »transportiert». Beispiel: Ruff, Heilmittelschatz ll I.— ord., Sö b bar (2.) Auflage 1000 Expl., Herstellungskosten ll 240.— III. 445 7 Schrinner, Pola 3 50 220 — 467 12 Ausl.//////////// 6 226 — IV. 468 11 Karg!, Waidhofen 6 231 — 608 40 O.-M. lUtt L 70 b 28 269 — Dieses Konto ermöglicht mir, jeden Augenblick zu sagen: 1. wieviele Exemplare bisher abgesetzt wurden und inner halb welcher Zeit, 2. welche Firmen sich besonders sür den Artikel verwendeten, 3. welche Beträge bisher dafür verein nahmt sind, 4. ob oder bis zu welchem Grade die Herstellungs kosten hereingebracht oder bereits Gewinne erzielt wurden und 5. ob der Absatz flott oder langsam von statten geht. Wie aus dem Beispiel ersichtlich, sind auch die zur Ostermeffe bezahlten Exemplare, die infolge des geringeren Rechnungs-Rabattes höhere Erlöse erzielen, mit einbezogen. Wer meine Rechnungsfakturen sieht, auf denen nur steht: (z. B.) 10 Broschüren L 60 b ord., 40 b no. usw., wird sich wundern, wie ich den Einzel-Absatz fest- stelle. Es ist aber ganz einfach. Auf dem Konto des Sor timenters erscheint jeder einzelne Artikel, allerdings nur mit den ersten Buchstaben, notiert. Zur Ostermesse versende ich Remiltenden- bezw. Disponenden-Fakluren mit Angabe der einzelnen Titel. Remiltenden können pauschaliter berechnet werden nach dem Muster meiner Fakturierung, bei den Disponenden verlange ich aber genaue Angabe jedes einzelnen Artikels. Sobald im Januar alle Kontoauszüge heraus geschrieben sind, ermittle ich die Anzahl der von jedem Artikel auswärts befindlichen Exemplare. Das Abstreichen der remit tierten und disponierten Exemplare auf den einzelnen Konten ist bei mir nicht mehr verläßlich, seit ich die hin und wieder
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