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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.06.1924
- Strukturtyp
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- 1924-06-16
- Erscheinungsdatum
- 16.06.1924
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- Deutsch
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840 4 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. 139, 16. Juni 1924. worden ist, wird die Bibliothek in ihren jetzigen Räumen Prinz-Al- brecht-Strafte 7 a verbleiben und fortan Len Namen führen: Staatliche Kunstbibliothek, vormals Bibliothek des Kunstgewerbe-Museums. Sie wivö in erweitertem Umfange neben dem Kunstgewer'be auch die Lite ratur der freien Künste uniö die einschlägigen Anschauungsinittell pfle gen, soweit sie der Kunstbildung und der Kunstpflege dienen. Der Lesesaal steht wochentäglich von 9 Uhr früh bis 9 Uhr abends für alle Freunde nnd Mitarbeiter der Kunst und des Kunstgewerbes offen. Ein Mehrheitsbeschluß über das »schönste« Bild. Die Ge nossenschaft der bildenden Künste in Wien veranstaltet eine Frühjahrsausstellung, denn bestes Bild mit einem »Volkspreis« ausgezeichnet werden soll. Jeder Besucher erhält an der Kasse zu sammen mit der Eintrittskarte einen Stimmzettel, in den er die Kata- lognummcr desjenigen Werkes eintragen kann, das er des Volks preises für würdig erachtet. Das Bild, das die meisten Stimmen er hält, gewinnt den Preis, für den eine stattliche Summe Zur Verfügung steht. Selbstmord eines Bricsmarkenfälschers. — In Wien erregt der Selbstmord des bekannten Briefmarkensammlers Derfingcr gro ßes Aufsehen, dem vorzügliche Fälschungen von Poststempeln der ganzen Welt, ja sogar altdeutscher und altitalienischer sowie die Her stellung falscher »^«-Lochungen für die bayerischen Eisenbahnmarken in ausgedehntem Maße zur Last gelegt werden. SpreWlll. Ditcher-Erzeugung und -Verteilung. Die ernsten »wirtschaftlichen Betrachtungen» des Herrn vr. Kitpper im Bbl. Nr. IM vom Juni werden gewiß ini Gesamtbuch handel lebhafte Zustimmung finden. Sehr wertvoll erscheint mir, was Herr K., der neue Vorsitzende des Verlegervereins, Uber di« notwen dige Einschränkung der Bticher-Erzeugung sagt. Jeder Sortimenter beklagt die Überschwemmung mit Neuerscheinungen, die alle nach An sicht ihrer Verleger »besonders wichtig und zeitgemäß» sind, die alle »reihenweise ins Schaufenster gehören«, fiir die alle sich der Sorti menter »vorwiegend verwenden» soll. Ganz ausgezeichnet aber sind die Ausführungen des Herrn K. über den Apparat der Buchverteilung und seine Zurückftihrung auf ein vernünftiges Maß. Dis Idee vieler Verleger, »sie könnten für ihre Bücher gar nicht genug Wiederver käufer haben«, wird hier vo» autoritativer Sette endlich einmal als falsch hingestcllt. Alle Kollegen, die an der Spitze von Kreisvereine» stehen, werden Herrn K. von Herzen dafür dankbar sein. Wieviel Zeit und Geld wird von Woche zu Woche in den Bureaus der Kreis- vereinc mit den fortgesetzten Gesuchen um Aufnahme ins Adreßbuch unnütz vertan! Wie zähe wird von Leipzig aus immer wieder ange fragt, wenn man vorgcschlagcn hat^cine Firma abznlchnen! Welch« Überzahl von für den Verlag ganz wertlosen Firmen findet sich im Adreßbuch! Sehe sich jeder Verleger im Adreßbuch die Zahl der Firmen in den ihm persönlich genau bekannten Orten an, und er wird staunen, wie wenig er davon auch nur dem Namen nach kennt. Ist es ein Wunder, daß bei der Überfülle von Firmen, die sich in den Absatz teilen, ein gewisser Prozentsatz, nur um zu leben, schleu dert? Herr K. sagt »mehr oder weniger verschämt«. Ach nein, sie schämen sich leider nicht. Darum hätte er ruhig dem letzten Wort eine Vorsilbe zusctzcn können. Und das Schlimmste ist: diese Übervölkerung und diese Schleuder«! im Sortiment werden uns vom Reichs-Wirtschafts ministerium als ein deutliches Zeichen für die glänzenden Verdienst möglichkeiten im Sortiment vorgchalten! Werden die Leipziger Stel len, die es angeht, der Mahnung des Herrn vr. K. Folge leisten? Köln a. Rh. PaulStnermer. Bücherpreise. Im Anschluß an die Ausführungen des Herrn vr. Kilpper in Nr. 139 des Bbl. möchte ich mich auf deren, nach meiner Ansicht wich tigstes Hauptstück etwas weiter einlassen: auf die Bücherpreise. Ich kämpse schon seit etwa einem halben Jahr gegen den Ansturm von allen Seiten, der mir die vermeintlich zu hohen Preise unserer Bücher entgegcnwirst. Das geschieht nicht nur aus Verbraucherkreisen, die ja vielleicht eine gewisse Berechtigung dazu hätten, sondern auch von Sortimentern, von denen ich cs nicht begreifen kann; nicht nur wegen des höheren Gewinnes, den der Verkauf eines teureren Buches abmirft, sondern auch wegen der ständig wiederkehrenden Behauptung, der Sor timenterzuschlag habe noch keinen Käufer abgeschreckt, also der Preis spiele gar nicht die große Nolle, wie man meine. Dieser Kampf ist nicht ganz leicht.durchzuführen angesichts der Preise anderer Bücher. Bei manchen Neuerscheinungen muß sich jeder Kenner wirklich kopf schüttelnd fragen, wie dabei die Herstellungskosten oder gar ein wenn auch noch so bescheidener Gewinn herauskommen soll. Davon können höchstens der Drucker und Buchbinder einen Vorteil haben, der Ver leger sicher nicht, und der andere ist geschädigt. Ich bin mir bewußt, daß es geschäftlich unklug sein kann, sich dieser Jagd nach dem billigen Buch entgegenznstellen, oder besser ge sagt, nach dem verhältnismäßig zu billigen Buche. Aber ich halte diese Neigung für uns alle für zu gefährlich, als daß ich schweigen könnte. Wir haben schon vor dem Kriege darunter gelitten und werden es noch jetzt zu bereuen haben. Wir dürfen uns durch die Schleuderei, die wir der jetzigen Notlage zu verdanken haben, nicht nervös machen und uns in den allgemeinen Strudel Hineinreißen lassen. Ich habe in der dies jährigen Hauptversammlung schönwissenschaftlicher Verleger diese meine Ansicht ausgesprochen und dem Vorsitzenden nahegclegt, die Mit glieder in diesem Sinne aufzuklären und vor der unbeabsichtigten Schleuderei zu warnen. Leider wurde mir erklärt, daß das den Ab sichten der Regierung entgegenarbeite, die gerade auf Verbilligung der Bücher dringe, daß wir unmöglich gewissermaßen die volkswirtschaft lichen Notwendigkeiten mißachten könnten. Genau trifft das nicht das, was ich wollte, und ich halte auch nach wie vor mein Bestreben durchaus für volkswirtschaftlich richtig. Es handelt sich ja nicht um eine unnötige Verteuerung, sondern ich wende mich nur gegen eine gemeingefährliche Verbilligung der Bücher. Nein rechnerisch sind die Bücher, wie ja auch Herr vr. Kilpper ausgesprochen hat, absolut nicht zu teuer; nicht nur wegen der er höhten Herstellungskosten. Es sprechen auch noch andere-Dinge mit. Jeder weiß, daß die Geschäftsunkosten wesentlich gestiegen sind und vielleicht noch höher werden; jeder weiß, daß in so schwierigen Zeiten wie den unseren die Werbekosten ständig wachsen, und endlich sind wir gezwungen, oder richtiger gesagt, wir sind in der glücklichen Lage, die Ausstattung immer weiter zu verbessern. Ich meine aber, wir sollten noch weiter denken, wir sollten auch die ideellen Werte eines guten Buches nicht vergessen, wir sollten ständig in deiü Sinne ansklärend wirken, daß ein gutes Buch auch seines Lohnes, wie alles audere, wert sein müsse. Derjenige, der die Bücher lediglich nach dem Preise verkauft, ist wohl ein Bücher-, nicht aber ein Buchhändler. Das setzt allerdings die Güte der Bücher voraus, und es kann nicht oft genug das Gewissen sowohl der Verleger als auch der Sortimenter wachgerufen werden. Nur Gutes bringen und verkaufen! Der Aufruf zur Beschränkung aus dem Munde des Herrn vr. Kilpper hat mich sehr gefreut. Es gilt wirklich, sich immer der Verantwortung der Allgemeinheit gegenüber bewußt zu bleiben. Nach Henry Ford soll sich ja auch dieser Idealismus glänzend bezahlt machen. Stuttgart. E. Berkhan. Fritz Reuter-Gedenktag. Welcher Kollege kann mir ein Fritz Neuter-Btlö Nach weise», bas sich zum Aushang im Schaufenster für bcn 12. Juli eignet? Überhaupt wären mir Angebote von Verlegern plattdeutscher Literatur lieb. Jena. H c r m a » n T r e i ch e I. Warnung! Im Frühjahr trat in hiesiger Gegend ein Maler und Radierer auf, der angeblich beauftragt sein wollte, für ein historisches Werl dieser oder jener Regierung historisch wichtige Gebäude zu mailen, und der nebenbei auch die Buch- imd Kunsthandlungen besuchte, um nach Wunsch Radierungen »sw. herziistcllcii. Er hat sich hierbei Betrüge reien schuldig gemacht und, wie ich aus den Alten ersah, Kollegen geschädigt. In unserer Stadt hat der angebliche Doktor mitsamt seiner angeblichen Krau ein zehn Lage altes Kind zurückgelafsen und wird neben anderen vielfachen Betrügereien auch bicserhalb gesucht. Er nannte sich vr. Scheltc-Braiikmanii, heißt aber in Wirklichkeit Waldemar Hoya, geb. zu Barop am 13. Dezember 1881, auch soll er sich der Namen Hartmann und Kuzhad bedient haben. Der Mann wird steckbrieflich verfolgt in Sachen L8S--21 von der Amts-, anwaltschaft Hagen. Kollegen werden gegebenenfalls gebeten, die Ortskrimiiialpolizei zu benachrichtigen. B a d S a bz u f l e n. GeorgSchade.
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