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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.06.1924
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- 1924-06-20
- Erscheinungsdatum
- 20.06.1924
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- Deutsch
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8bS8 «Srsrnbl-ll s. d. Doch». euch-»»«-! Redaktioneller Teil. X° 143, 29. Juni 1924, lhek, die Stadtbibliothek, die Bibliothek der Handelskammer und die Deutsche Bücherei benutzen konnten; für die Bücherentleihung hat der Berichterstatter persönlich die erforderliche Bürgschaft übernommen, doch sind die entliehenen Bücher immer bestim mungsgemäß pünktlich zurückgegcbcn worden. Auch die Lehr mittelsammlung, die früher so ansehnlich war, daß wiederholt besondere Ausstellungen für buchhändlerische und andere Kreise, so gelegentlich für die Richter und Staatsanwälte des Bezirks Leipzig, veranstaltet werden konnten, bedarf nunmehr wieder der Erneuerung und Erweiterung, nachdem die letzten Jahre auf diesem Gebiete Zurückhaltung auferlegt hatten. Der Schulvor stand bringt dieser Frage jegliches Verständnis entgegen und wird auf die Beschaffung von Mitteln bedacht sein, um der Lehr mittelsammlung, insbesondere für Buchgewerbekunde und Kunst geschichte, die nötigen Neuanschaffungen zu ermöglichen. Eine einmalige Unterstützung, die das Sächsische Wirtschaftsminists- rium nach Beginn des neuen Schuljahres in Höhe von 200 999 Mark dankenswerterweise bewilligt hatte, ist nach Eingang sofort zum Ankauf von Anschauungsmaterial verwendet worden. In den Kreisen des Handels und auch des Buchhandels ist seit geraumer Zeit lebhaft gewünscht worden, daß die Gehilfen die Bedienung der Schreibmaschine erlernen möchten; bei Stel lenausschreibungen heißt es oft: Kenntnis der Schreibmaschine und Kurzschrift erwünscht oder Bedingung! Die Klagen darüber, daß in den kaufmännischen Fachschulen, zu denen auch die Deutsche Buchhändler-Lehranstalt zählt, die Bedienung der Schreibmaschine bisher vernachlässigt worden ist, hatten sich zu mehrfachen Eingesandts in den Tageszeitungen verdichtet, da sich die männlichen Bewerber den weiblichen gegenüber bei Stellenbesetzungen häufig deshalb benachteiligt sehen, weil sie die Schreibmaschine nicht zu bedienen wissen und die bloße Be herrschung der Kurzschrift den Bedürfnissen der Praxis nicht genügt. Eine Rundfrage, die der Berichterstatter in der Lehr anstalt bornahm, ergab, daß sämtliche Schüler und Schülerinnen Maschineschreiben erlernen wollten. Die Schulleitung und der Schulvorstand haben daher in Aussicht genommen, binnen kur zem eine Anzahl Schreibmaschinen anzuschaffen und den Unter richt im Maschineschreiben demnächst als wahlfreien Lehrgegen stand in der Anstalt einzuführen; sie werden auch Sorge tragen, daß der Unterricht im Maschineschreiben für Gehilfen und Ge- hilsinnen auch im Rahmen der künftigen Fortbildungskurse mit erscheint, um den Angestellten ein leichteres Fortkommen im Be rufe zu gewährleisten. Damit wird ein Plan endlich verwirklicht, den die Anstalt schon seit mehreren Jahren verfolgt hat. Günstige Umstände haben zusammengewirkt, daß die Lehr anstalt seit Ende Januar über das neueste wundervolle Ver kehrsmittel für das gesprochene Wort und für Musik verfügt, eine eigene Radio-Anlage, um deren Zustandekommen sich namentlich Herr Studienrat Korselt verdient gemacht hat. In einer langen Reihe von Vorträgen konnte die Anstalt in ihrem großen Lehrsaale zahlreiche Gäste aus allen Kreisen des Buch handels begrüßen, wodurch sie sich bei der anfangs so lebhaften allgemeinen Teilnahme an dem Rundfunkwesen ziemlich bekannt gemacht hat. Den Rundfunk-Vorführungen gingen Experimen- talvorträge voraus, die die Wellentheorie in der Mechanik, der Wärme, dem Schall und Licht und den Bau von Aufnahme- Apparaten zum Gegenstand hatten. Von der zur Frühjahrsmesse ausstellenden Firma Behm L Co. in Berlin wurde der Anstalt eine vollständige Apparatur überlassen, die sie im Dienste des Sprachunterrichts, der Literatur und der Musikgeschichte bestens zu verwerten gedenkt. Die Mittel für die Vorträge und zur Be schaffung von Ersatzteilen stellte dankenswerterweise der Bör- senvcrein zur Verfügung, dessen Schatzmeister, Herrn Hofrat Linnemann, hierfür der besondere Dank der Anstalt aus gesprochen wird. Der Schulvorstand und die Schulleitung sind ständig dar auf bedacht, die Anstalt immer mehr zu vervollkommnen, und sie nehmen dankbar jede Anregung entgegen, die diesem Zwecke dient, sie komme von selbständigen Buchhändlern oder von der Ge hilfenschaft. Als ein erfreuliches Zeichen darf 'sie es deuten, daß ihr vielfach zu gelegentlichen Ausführungen und Mitteilun gen im Börsenblatt zustimmende Äußerungen von hochgeschätz ter buchhündlerischer Seite zugingen und daß eine starke Nach frage nach jungen Buchhändlern und Buchhändlerinnen herrschte, die die Anstalt durchlaufen haben, ohne daß es ihr — trotz der gestiegenen Schlllerzahl — möglich war, den Bedarf zu decken. Das gilt besonders von den Besuchern des Fachkursus für hochschulmäßige Ausbildung im Buch-, Kunst- und Musika lienhandel. Die Schulleitung wird auch ferner ihre Hauptauf gabe darin erblicken, alljährlich zu Ostern eine größere Anzahl tüchtig geschulter Kräfte in die buchhändlerische Praxis zu ent lassen, die den auf sie gesetzten Erwartungen entsprechen. Be merkenswert ist die Äußerung eines hervorragenden Leipziger Verlagsbuchhändlers, der in den Schulbetrieb der Fachschule Einblick gewonnen hatte und sich dahin aussprach; »Ihre jungen Leute sind zu beneiden um das, was ihnen auf der Schule ge boten wird; sie lernen im Laufe eines Jahres alles kennen, was ich mir mühsam in 3vjähriger Arbeit habe erwerben müssen-. Und dennoch gibt es viele deutsche Buchhändler im Reiche und im Reichs-Ausland, die die Deutsche Büchhändler- Lehranstalt kaum dem Namen nach kennen oder über ihren Lehr betrieb und den Umfang des in ihr Gebotenen doch nur höchst unvollkommen unterrichtet sind. Darum sei zur Nacheiferung für alle, die es angeht, dem Brief eines Buchhändlers aus einer norddeutschen Großstadt Raum gegönnt, der kurz vor Ostern von der Waterkant schrieb: »Mit Dank bestätige ich den Eingang der mir frdl. übersandten Satzungen nebst Lehrplan der Deutschen Buchhändler-Lehranstalt. Nach eingehender Prüfung der Satzun gen sowohl, als auch des Lehrplans reifte in mir der Entschluß, meinen Sohn der Buchhändler-Lehranstalt als für seine weitere Ausbildung durchaus wichtig anzuvertrauen. Jedoch kann ich meinen Sohn erst Ostern 1925 dorthin schicken. Mein Sohn be sitzt Obcrsckunda-Reife und steht im väterlichen Geschäft im 3. Jahre der Lehrzeit. Rach Beendigung derselben soll er unbe dingt ein Jahr die Lehranstalt besuchen. Die für den deutschen Buchhandel seit vielen Jahren bestehende Lehranstalt, welche ich als eine der vortrefflichsten und durchaus wichtigsten Einrich tungen für den buchhändlerischen Nachwuchs bezeichnen muß, scheint unter der Prinzipalität des deutschen Buchhandels noch zu wenig beachtet zu werden. Es dürfte somit noch mancher Auf ruf im Börsenblatt nötig sein, den Sohn und die Tochter der Prinzipale zum Besuche der Lehranstalt zu veranlassen. Ich per sönlich bedaure, meinen Sohn nicht schon diese Ostern der Lehr anstalt übergeben zu können, bringe ihn aber nächste Ostern be stimmt selbst dorthin. Wenn ich mich recht erinnere, besteht ein Verein zur Pflege und Unterstützung der Lehranstalt. Ich möchte diesem Verein als Mitglied beitreten. Würden Sie die Liebens würdigkeit haben, diese Anmeldung weiterzugeben, damit ich als Mitglied ausgenommen werde und meinen Beitrag dorthin ent richten kann. Für die mir frdl. übersandten Satzungen und den Lehrplan füge ich diesem Schreiben 5.— Rentenmark bei--. Mögen diese Worte, die keines Zusatzes bedürfen, um sie nicht abzuschwächen, im deutschen Buchhandel ein kräftiges Echo finden! Gewiß aber dürfen sie die ausgezeichneten Männer mit Genugtuung erfüllen, die es Ostern 1923 mit Einsetzung ihrer Person, ihres Ansehens und unter mannigfachen Opfern an Zeit, Mühe und Geld unternahmen, das »Schulschiff» dem deutschen Buchhandel aus der düsteren Gegenwart für eine hoffentlich wie der freundlicher werdende Zukunft zu erhalten. Ihnen und allen anderen deutschen Buchhändlern, die dabei mitgewirkt haben, insbesondere aber dem Sächsischen Wirtschaftsministerium, dem Rate und den Stadtverordneten der Stadt Leipzig sowie dem Börsenverein der Deutschen Buchhändler und den Mitgliedern des Vereins der Buchhändler zu Leipzig, sei auch an dieser Stelle der Dank der Deutschen Buchhändler-Lehranstalt dargebracht und damit die Bitte verbunden, ihr auch fernerhin jede mögliche Unterstützung angedeihen zu lassen.
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