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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.06.1924
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- 1924-06-20
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- 20.06.1924
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8594Börsenblatt f. b. Dtschn, Buchhandel. Redaktioneller Teil. iv- l43, 20. Juni 1924. täglich an und nahm in den letzten Tagen einen solchen Umsang an, das; viel weniger besser gewesen wäre, weil das Drängen und Schieben eine nähere Besichtigung oft schwierig, wenn nicht unmöglich machte. Geneigtheit zu kaufen zeigte sich allenthal ben reichlich, aber den Worten des Erstaunens und der Bewun derung über die Fülle schöner Bücher der deutschen Ausstellung folgte leider nur zu oft ein bedauerndes »oaro, tioxpo caro«, wenn der Preis der gewünschten Bücher genannt wurde. Auch bei ernstlichen Kaufliebhabern. Das erklärt sich erstens aus dem wirtschaftlichen Druck, der jetzt auf Italien lastet, und sodann aus dem Unterschied des Preises der deutschen und der italie nischen (und französischen) Bücher. Bei dem jetzigen Stand der Lira (1 Lira - 18,5 Goldpfennig) mußten die deutschen Bllcher- preisc hoch, sehr hoch, oft zu hoch erscheinen. Alle Hinweise auf den niederen Stand der Lira und darauf, daß die italienischen Bücher zu einem guten Teil zweifellos gegenüber den doch eben falls beträchtlich gestiegenen Herstellungskosten zu billig sind die italienischen Verleger werden sicherlich bald ihre Preise noch mehr erhöhen müssen, als sie es schon getan haben —, fruchteten nur dann, wenn das Begehrte etwas Besonderes an Inhalt oder Ausstattung aufwies oder das Portemonnaie des Kauflustigen groß genug dafür war. Diese Erfahrung machten selbstverständ lich auch alle anderen Aussteller (deutsche), wie das in einer von der deutsch-italienischen Handelskammer Mailands in dankens werter Weise veranlaßten Zusammenkunft von Vertretern deut scher Firmen zum Ausdruck kam. Sie muß uns den alten Satz aufs neue cinzwängen, daß wir Deutschen die notwendigen ge schäftlichen Erfolge im Ausland nur dann erzielen können, wenn wir wesentlich Besseres und Schöneres bieten als andere, sie muß uns zwingen, allenthalben und unausgesetzt in dieser Be ziehung alle Kräfte anzuspannen und sie mutz uns zugleich warnen, die Preise auch nur um ein weniges höher anzusetzen, als es die Herstellungskosten unbedingt erfordern. In bezug auf unfern Zweig, den Buchhandel, ist dabei noch im Auge zu behalten, daß der italienische Verlagsbuchhandel «inen großen Eifer zeigt und seit längerer Zeit schon — vielfach ja unter deutscher Führung — beträchtliche Fortschritte aufweisen kann. Wenn, um ein Beispiel anzufllhren, die Firma de Agostini, Novara, jetzt einen geographischen Atlas in der Größe der be kannten deutschen (Stielcr, Andres usw.) in sauberer Ausfüh rung und auf gutem Papier gedruckt mit l02 Karten hcrstsllt und diesen für 106.— Lire verkauft, so müssen die Deutschen schon etwas Besonderes aufweisen, wenn dafür bei fast gleichem Umfang der 3—4fache Preis gezahlt werden soll, und es gehören ungewöhnliche Anstrengungen des deutschen Sortiments im Aus land dazu, diesen Wettbewerb auszuhalten. Bei der Bemessung der sofvrt erzielten Erfolge darf ferner nicht übersehen werden, daß die Zahl der die Buchausstellung besuchenden Wiederverkäufer nur gering war und von den Bücher liebhabern, dem großen Publikum, beim Besuch der Ausstellung gewiß nur wenige daran gedacht haben, Bücher und dazu deutsche Bücher, und gerade die ausgestellten, zu laufen, weil sie meist -vorher Wohl nicht einmal ahnten, daß solche in dieser Fülle, vor- gefuhrt würden. Es liegt auf der Hand, daß sich die vielen Be sucher zunächst darauf beschränken mußten, sich die Titel und Preise für späteren Erwerb vorzumerken. Beträchtlich war die Zahl derjenigen, die, angeregt durch die Ausstellung, Bestellungen auf nicht ansgcstellle deutsche Bücher aufgnben, und noch größer die Zahl der Ersuchen um Ratschläge über Bücher aus den verschie denen Wissensgebieten und auch von Bestellungen auf Fach kataloge jeder Art. Bücherprospekte und -Verzeichnisse hätte man noch zehnmal mehr haben können, so sehr man auch darauf be dacht war, sie nicht in die Hände der von allen Ausstellungen be kannten Drucksachenmarder geraten zu lassen. Sehr oft bekam man auch nach gegebener Auskunft zu hören: Schön, ich werde das oder die Bücher bei meinem Buchhändler am Ort oder bei meinem Buchhändler in Deutschland beziehen. Wenn also die Iü«ra compicmai-m iatsrnMianals, wie schon eingangs gesagt, mehr als Ausstellung angesehen werden muß »nd wenn die Augen blickserfolge dementsprechend recht ansehnlich genannt werden können, so unterliegt es doch andererseits gar keinem Zweifel, daß mit der Vorführung des deutschen Buches eine ganz beträchtliche ^ Werbearbeit geleistet, daß damit Saat ausgestreut wurde, die unbedingt aufgehen und eine Ernte bringen wird — noch auf lange hinaus. Und noch eins sei gesagt: es steht fest, man schätzt in weiten Kreisen Italiens die Deutschen, man achtet deutscher Wissen und Können, und vielfach begegnet man Sympathien für das Deutschtum, und wenn der deutsche Buchhandel durch diese Vorführung deutscher Geistesprvdukte alles dies gestärkt hat, so sind das zwar keine klingenden Erfolge, auf die der Geschäfts mann angewiesen ist, aber sie gehören zu jenen, die der Buch händler stets mit in Betracht ziehen muß, wenn er seine Tätig keit überblickt. Es war das zweite Mal, daß der deutsche Buchhandel in Mailand vertreten war, daß bei Wiederholung sich die Erfolge steigern werden, ist mit Sicherheit anzunehmen. Auch die Zahl der die Messe besuchenden Wiederverkäufer, die schon diesmal größer als im Vorjahr war, wird sich weiter heben. Diese müs sen zu einem guten Teil noch mehr dazu erzogen werden, und da für wird sich die ^ssooiaLivns <Ist llbrai, Milano, besonders an- strengen. Mit ihrem rührigen Präsidenten Herrn Comm. Bcltrami und ihrem jetzigen eifrigen und gewandten Gene ralsekretär Herrn Adv. Marrubini ist sie nicht nur unaus gesetzt'darauf bedacht, allenthalben gesunde Verhältnisse im italienischen Buchhandel zu schaffen, veraltete Zustände zu ver bessern und Auswüchse und Konkurrenz zu entfernen, sie ist vor allem auch, jetzt weit mehr als früher, eifrig dahinter her, den italienischen Jungbuchhandel zu erziehen, seine Fachkenntnisse zu vermehren, seine Liebe zum Stand zu vergrößern. Allen Anzeichen nach Wird auch da der Erfolg nicht ausbleiben, auch der italienische Sortimentsbuchhandel wird an Bedeutung ge winnen. War man in den ersten Tagen der diesjährigen Messe im Zweifel, ob der Aufwand an Geld, Mühe und Zeit eine ange messene Entschädigung finden und ob eine Wiederholung in den nächsten Jahren sich lohnen würde, so konnte man am Ende die Frage doch getrost mit Ja beantworten. Wie gesagt, nicht sofort kann der Erfolg in die Erscheinung treten, aber er wird nicht ausbleiben, und er wird sich um so sicherer einstellen, je mehr der deutsche Verlagsbuchhandel die oben ausgesprochenen Winke be rücksichtigt, wenn er ferner noch mehr, als es in diesem Jahr teilweise geschah, darauf bedacht ist, nur tatsächlich Wertvolles vorzuführen, und wenn auch derjenige Teil des deutschen Verlags sich daran beteiligt, der solche Erzeugnisse besitzt und sie ans irgendwelchem Grunde in diesem Jahr nicht vorführte. Bericht der Deutschen Buchhändler-Lehranstalt zu Leipzig über das Schuljahr 1823/24, erstattet von dem Studiendirektor Prof. Or. Frenzel. Die Deutsche Buchhändler-Lehranstalt zu Leipzig, in der sich die ehemalige Lehranstalt des Vereins der Buchhändler zu Leipzig forisetzt, stand von Ostern lS23 bis Ostern 1924 im 71. Jahre ihres Bestehens. Trotz der allgemeinen Anerkennung, deren sic sich bei Behörden und bei Buchhändlern in und außer dem Reiche zu erfreuen hat, wäre sie Ostern 1923 beinahe wie so viele deutsche Kuliurerrungcnschaften ein Opfer der trostlosen deutschen Währungsverhältnisse geworden, die cs dem Verein der Buchhändler zu Leipzig unmöglich machten, sie auf seine Rechnung weiterzuführen. Nachdem die Gründung der Anstalt auf Antrag des Buchhändlers Stadtrat Friedrich Fleischer am 29. März 1852 von einer außerordent lichen Hauptversammlung des Vereins einstimmig beschlossen und die Anstalt selbst am 2. Januar 1853 eröffnet worden war, hat der Verein der Buchhändler zu Leipzig als Schulträger die Buchhändler-Lehranstalt durch sieben Jahrzehnte unterhalten, wofür ihm ein Anspruch auf den Dank des gesamten deutschen Buchhandels zusteht. Nim aber war für den Leipziger Ortsder- ein die Schullast zu groß geworden, als daß er sic noch ferner zu tragen vermocht hätte. Es bestand daher die große Gefahr, daß die Buchhändler-Lehranstalt, die auf der Internationalen Aus stellung für Buchgewerbe und Graphik Leipzig 1914 die höchste Auszeichnung ihrer Gruppe, den Großen Preis der Bugra, er-
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