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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.06.1923
- Strukturtyp
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- 1923-06-20
- Erscheinungsdatum
- 20.06.1923
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Redaktioneller Teil. 141, 20. Juni 1923. Die Wahl hat folgendes Ergebnis: Herr Rudolf Frank in Fa. Pallas-Verlag A.-G. Herr EdgarHanfstaengl in Fa. Franz Hansstaengl, Herr Emil Kunis in Fa. Meißner L Buch. Herr Länder in Fa. F. Sala L Co., Herr von Metzsch in Fa. Richard Bong, Herr Wilhelm Möller in Fa. Ludwig Möller, Herr Schnitzer in Fa. Gebr. Schnitzer, Herr Re i n h o l d V i e tz in Fa. Ges. z. Verbr. klaff. Kunst, Herr Leonhard Wohlgemuth in Fa. Wohlgemulh L Litzner, Herr Zehr seid in Fa. Otlo Gustav Zehrfeld. Di« gewählten Herren nehmen die Ämter an. Herr Wohlge muth dankt im Namen der Versammlung dem Vorstand und Bei- rat für die bisher geleistete Arbeit. Der Antrag des Vorstandes, Ziffer 4 der Tagesordnung, be treffend einmaligen Selb st einschätzungsbeitrag, wird, nachdem Herr Frisch sich dahin geäußert hat, daß er die vom Vor stände festgesetzten Betröge für sehr niedrig hält, einstimmig ange nommen. Der Punkt 5 der Tagesordnung wird vorläufig zurllckgestellt und gleich zu Punkt 6 übergegangen. Herr Schultz« verliest den Antrag des Vorstandes betr. Verteilung des Valuta mehrerlöses. Wegen des unmittelbaren Zusammenhanges dieses Antrages und des Antrages Grauert und Genossen werden beide Anträge zusammen besprochen. Herr Schultz« teilt zunächst mit, daß Reichswirtschaftsminisicrinm und Reichswirtschaftsrat die Aufhebung der Ausfuhrkontrolle für Gegenstände der Tarifnummer 876» beabsichtigen. Er fragt die Versammlung nach ihrer Ansicht. Die Abstimmung ergibt, daß di« Versammlung gegen die Stimmen der Herren Bllchle, Draeger und Schauer für die Beibehaltung der Kontrolle eintritt. Herr Schultz« berichtet über die mit dem Reichs- wirtschaftsrat und Reichswirtschaftsministerium eingeleitcten Ver handlungen, die bezwecken, daß 676» unter Kontrolle bleibt. Er teilt mit, der Vorstand stehe auf dem Standpunkt, daß, wenn 676 a frei werde, auch die Tarifnummer 676 d auf die Freiliste gesetzt werden müsse. Aus der Versammlung heraus wird darauf hinge wiesen, daß, wenn die Kontrolle fällt, die Jnlandpreise erhöht wer den müßten. Herr Schultz« schlägt auf Grund dieser Aussprache folgende Resolution, die dem Reichswirtschaftsministerium und dem Reichs- wirtschastsrat übermittelt werden soll, vor: »Die ordentliche Hauptversammlung hält einstimmig eine Aufrcchterhaltung der Ausfuhrkontrolle für Schnellpressendrucke (Tarifnummer 676») für unbedingt notwendig. Sie teilt die bereits wiederholt von ihrem Vorstände dem Reichswirtschafts- ministcrinm und dem Reichswirtschaftsrat kundgegebene Ansicht über die katastrophale Wirkung der Aufhebung und lehnt die Ver antwortung für die preissteigerndc Wirkung der Aufhebung auf den Jnlandskunstmarkt mit allem Nachdruck ab. Sie weist darauf hin, daß durch die Beibehaltung der Kontrolle eine Arbeitslosig keit nicht verursacht werden kann, weil die durch die Kontrolle vorgeschriebencn Ansfuhrmindcstpreise in ausländischer Währung der Konkurrenzfähigkeit dieser Blätter mit gleichwertigen in dem betreffenden Ausland« auf den Markt kommenden Blättern Rech nung tragen». Diese Resolution wird einstimmig angenommen. Herr Dr. Dietze begründet nunmehr den Antrag des Vor standes (Punkt 6 der Tagesordnung). Herr Grauert will sich mit dem Beschluß des Vorstandes einverstanden erklären, aber seine Be strebungen betreffend Änderung der Melde- und Abgabepflicht ener gisch weiter verfolgen. Der Antrag des Vorstandes wird einstimmig angenommen. Herr Grauert begründet den Antrag (Punkt 7 der Tages ordnung). Absatz ui des Antrags wird mit Rücksicht auf den ange nommenen Vorstandsantrag zurückgezogen. Der übrige Teil des Antrags wird mit 22 gegen 13 Stimmen angenommen. Herr vr. Dietze berichtet über di« Moskauer Ausstellung, die im Juli d. I. stattfinden soll. Er gibt die Bedingungen, die mit der Kniga, die unter dem besonderen Schutze der russischen Regierung diese Ausstellung veranstaltet, vereinbart worden sind, bekannt. Herr Or. Di« tze erstattet nunmehr das Referat, -Die Be. deutung der Schlüsselzahl für Kunstverlag und Kunst Handel» (Punkt 5 der Tagesordnung). Infolge der eingetretenen Geldentwertung ist es notwendig geworden, die in den Ordnungen der Vereinigung genannten Geld beträge an die jetzige Geldentwertung anzupassen. Die Hauptver- sammlung gibt daher ihrer Willensmeinung dahin Ausdruck, daß die in der Geschäftsordnung im Z 2, Ziffer 6 und 7 genannten Geld beträge als Grundzahlbcträge aufzufassen sind. Herr Schultz« teilt mit, daß Vorstand und Beirat folgende In- terpretation des H 6 der Lieferungsbedingungen beschlossen haben: »Der Begriff,Norm' ist dahin zu verstehen, daß ein Angebot von 2SS Skonto in keinem Falle erfolgen darf«. Herr Vietz weist noch auf den Artikel des Reichskunstwarts vr. Redslob im -Berliner Tageblatt» hin und bittet um Maß nahmen gegen die Preispolitik der Reich s- druckerei. Schluß der Sitzung 9 Uhr. Geschäftsbericht 1922/2». Erstattet i» der ordentlichen Hauptversammlung am 19. Mai 192». Die politische Lage unseres Vaterlandes kennzeichnet sich durch die Worte -Rhein und Ruhr». Mit dem ihm trotz aller plötzliche» Blut aufwallungen eigenen gefühlskalten Sadismus hat sich der Franzose auf unseren kranken Bolkskörper gestürzt, um gierig ans ihm möglichst de» letzten Blutstropfen hcrauszusaugen. Unser Volk der Träumer steht einer solchen Äußerung »moderner Zivilisation» etwas verständ nislos gegenüber und wundert sich, daß die übrigen Völker der Welt diesem Treiben vielfach so gleichgültig zuschauen. Trotz allem Ma terialismus auch in unserem Baterlande sind wir Träumer geblieben. Der Traum von einem ewigen Frieden hat unsere Kopse verwirrt, hat uns die letzten Waffen aus der Hand gleiten lassen. Und so hat uns schließlich träumender Idealismus in unsere heutig! Lage geführt. Der Wehrlose, Schwache genießt wenig Ansehen. Wir sehen das auch jetzt wieder, wenn wir die Einstellung der Völker deL Erde uns gegen über beobachten. Aber die bittere Schule des Leidens, durch die unser Volk jetzt gehen muß, lehrt vielleicht die Köpf« der Leichtgläubigen, ihre Ideale wieder auf den feste» Grund der Tatsachen zu stellen. Experimente macht mau in kleinen Räumen mit kleinen bereitgestelltcu Mittel». Mißglückt der Versuch, so ist der Schaden nicht groß. Mit einem ganzen großen Volke das Experiment der Völkcrbeglückung zu mache», ist mehr als leichtfertig und straft jetzt nicht nur die Leichtgläubigen, sondern auch die damals verlachten Warner, kurzum das ganze Volk. Die ersten Zeichen einer gesunderen Einschätzung der Tatsachen sind in dem erfreulichen Widerstande der Nuhrbevölkerung gegen die Ein dringlinge zu sehen. Alle Schichten der Bevölkerung bis auf eine kleine Gruppe von verbrecherischen Elementen Jrregesührtcr sind einig in dem Willen, lieber Schwerstes zu erleide», als na.lzugeben. Der Feind hat nicht mit der Zähigkeit echten WcstsalcubluteS gerechnet. Die Nachkommen der alten germanischen Sachsen sind willenshart. Wer Westfalen anpackt, beißt auf Granit. Bon dieser durch alle Augenzeugen betonten vorbildlichen Haltung unserer Landsleute an der Ruhr geht eine wohltuende moralische Erstarkung auf weite Kreise des übrigen Vaterlandes über. Möge dieser Kampf — nur mit den Waffen des Menschen- und Vatcrlaudsbewutztseins geführt — den von uns allen heiß erstrebten Erfolg eines gerechten Ausgleichs zwischen den Völkern herbei führen. Möge er wieder freie Bahn schaffen für den friedlichen Wettstreit der Völker ans wirtschaftlichem Gebiete zum Segen unseres Vaterlandes — zum Segen der Menschheit! Die deutsch« Wirtschaft wurde durch die von unseren Feinden trotz aller Verträge einseitig vorgenommene Wetterführung des Krieges schwerer noch als in den Vorfahren erschüttert. Die fort schreitende Entwertung unserer Mark, die gewaltsamen Eingriffe van außen in unser Wirtschaftsleben uuterwühlten die festen Grundlagen, auf denen sich eine Friedenswirtschaft, allein dem Kleiße und der Tüch tigkeit Vorteile gewährend, aufzubaucu pflegt. Auch der Kunstverlag litt darunter. Die Geldentwertung und der sich! daraus ergebende ständig« Rückgang der inneren Kaufkraft der Mark blieb auch auf ihn nicht ohne tiefere Einwirkung. Wenn trotzdem bis Anfang dieses Jahres, bis zum Einbruch der Franzose» i» das Ruhrgebict Kunst verlag und Kunstsortimeut guten Absatz erzielten, zeitweise sogar eine ausgesprochene Hochtousuuliur und stürmische Nachfrage bestand, so war es doch jedem Einsichtigen klar, daß einerseits die erzielten Preise für
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