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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.12.1871
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- Erscheinungsdatum
- 06.12.1871
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- Deutsch
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281, 6. Dccembcr. Nichtamtlicher Theil. 4095 Allgemeinen befriedigt fühlt, so verlangt das denlsche Publieuni da gegen neben einem solchen Oules auch noch ein Otilo, eine dem ernsten Grundcharaktcr des deutschen Belkes entsprechende Art von wissenschaftlichem Beiwerke. Mit gerechter Anerkennung darf man wohl sagen, daß die Herausgeber des neuen Jllustrirtcn Weihnachts-Cataloges nach Kräften be müht gewesen sind, den an einen solchen Catalog vom deutschen Publicum zu stellenden Anforderungen überall Rechnung zu tragen, diesem Erstlingsversuche eine Gestaltung zu geben, welche die solchen ersten Ver suchen stets anhaftenden Mängel möglichst vermissen, wohl aber dagegen ahnen läßt, bis zu welcher Höhe der Vollkommenheit das Unternehmen, auf Grund des reif lich erwogenen Planes und bei Ausdauer der jetzt schon von Seiten des deutschen Buchhandels in ganz unge wöhnlichem Maße bewiesenen Theilnahme, noch ge tan g e n m u ß. Der Catalog zerfällt in einen mehr dem Interesse des Publi kums gewidmeten wissenschaftlichen und einen zweiten mehr die In teressen des Buchhandels vertretenden mercantilen Theil. Was den zweiten Theil zunächst bptrifft, der den englischen und französischen Wcihnachts-Catalogen am meisten ähnelt, so kann sich zwar mit diesen der neue Catalo^ zur Zeit noch nicht messen; der englische sowohl als der französische Catalog zeigen hauptsächlich im Punkte der Illustrationen noch eine weit größere Mannigfaltigkeit und anziehende Abwechselung, als solche den Herausgebern ihrem neue» Unternehmen zum ersten Male zu geben möglich gewesen ist. Aber erwägt man, daß jetzt bereits 100 verschiedene Firmen zur Herstellung des zweiten Thciles ihre Beiträge geliefert haben, und unter diesen Firmen gerade viele der in Deutschland angesehensten, die zur Machfolge künftig anffordcrn müssen, so kann darüber wohl kein Zweifel sein, daß sich im Punkte der Illustrationen ein zweiter Versuch der Herausgeber, zumal diese selbst auf bei» Gebiete des illnstrirten Verlages eine hervorragende Stellung einnehmen, den englischen und französischen Katalogen ebenbürtig an die Seite stellen wird. Es kann sicher nicht fehlen, daß sich die Verleger von illnstrirten Werken um ihres eigenen Interesses willen bei dem neuen Jllustrirtcn Weihnachts-Cataloge, der alle Fähigkeit besitzt, sich beim Publicum als einen beliebten literarischen Wegweiser cinzubürgern, mit Musterstücken ihres jllustrirtcn Verlages künftig noch zahlreicher bethciligcn werden, als es diesmal der Fall gewesen ist. Was nun den ersten oder, wie oben gesagt, wissenschaftlichen Theil anlangt, so finden wir denselben in zwei auf den Seiten nebeneinander herlaufende Abschnitte geschieden, wovon der eine das systematisch geordnete Verzeichniß empfehlcnswcrther Bücher und Bildcrwerke und der andere nach Art eines dazu gehörigen Cvminen- ears einen literarischen Jahresbericht enthält. Mit Ausschluß der streng fachwissenschaftlichen Literatur, die natürlich in einen für das größere Publicum bestimmten Weihnachts-Catalog nicht gehört und welche daher auch im literarischen Jahresberichte unberücksichtigt ge blieben ist, sind in dem systematischen Verzeichnisse nicht weniger als 1637 Werke unter 17 Hauptrubriken aufgezählt, und zwar unter I. Geschichte 136, II. Kulturgeschichte 6l, III. Literaturgeschichte 60, IV. Geschichte der Künste 35, V. Biographien und Biographi sches 136, VI. Selbstbiographien, Memoiren und Briefe 61, VII. Schöne Literatur 733, VIll. Aesthctik und Theorie der Künste 19, IX. Kritische und erläuternde Schriften zur Literatur und Kunst 31, X. Aufsätze, Studien und Essays vermischten Inhalts 36, XI. Länder- und Völkerkunde, Reisen 114, XII. Naturwissenschaften 110, XIII. Mythologie, Volksmärchen und Sprichwort 25, XIV. Bil- derwerke 78, XV. Jugendschriften 113, XVI. Literatur für die Hausfrau 23, XVII. Religiöse Literatur 66. Unter diesen 17 Haupt rubriken, von denen einzelne je nach ihrer mehr oder minder großen Umsänglichkeit wiederin mehrere Unterrnbiken zerfällt sind, findet sich eine — nicht alphabetisch geordnete, sondern nach Maßgabe der Aehnlichkeit des Stoffes gruppirte— Auswahl des Besseren undEm- psehlenswerlheren der neuesten deutschen Literatur zusammengestellt- Mag auch der Eine und der Andere in dieser Auswahl das oder jenes Buch vermissen, welches seiner Ansicht nach ebenfalls und mit ganz gleichem Rechte, wie die im Cataloge verzeichneten, mit aufzuführen gewesen wäre, so bleibt dies insofern gleichgültig, als bei dergleichen Auswahlen etwas absolut Vollständiges und Alle gleichmäßig Be friedigendes niemals wird erzielt werden können. Die Hauptsache ist bei der für einen solchen Weihnachts-Catalog zu treffenden Aus wahl immer das, daß in demselben nichts zugelassen werden darf, was nicht wirklich empfohlen zu werden verdient. Und in diesem Punkte glaube ich das Schriftenverzeichniß des neuen Illnstrirten Weihnachts- Cataloges als einen sichern und zuverlässigen Rathgeber mit Ueber- zeugnng bezeichnen zu dürfen. Damit aber der Weihnachts-Catalog die Bezeichnung eines Rathgcbcrs in vollem Maße verdiene, hat man die glückliche Idee chabt, dem systematischen Bücherverzeichnisse, wie schon oben er wähn', einen literarischen Jahresbericht — etwas, was den seit herigen Wc>hnachts-Catalogen durchweg gefehlt hat — mit beizugeben, mittelst dessen sich die Leser in zusammenhängender und angenehm unterhaltender Lectüre über die hervorragenderen Literaturerschci- nungen des letzten Jahres näher unterrichten, und die Trockenheit, Welche mit derDurchsicht eincsVerzcichnisses von bloßen Bücherliteln stets mehr oder weniger verknüpft ist, befeuchten und beleben können. Die Bearbeitung eines solchen literarischen Jahresberichtes hat ihre sehr großen Schwierigkeiten und ist für den Einzelnen fast ein Werk der Unmöglichkeit, insofern dazu gehört, daß der Bearbeiter das ganze Literaturgebiet, über dessen Bewegung er zu reserircn und zu kritisircn hat, durchaus beherrschen muß, das Gebiet der gesumm ten für den Gebildeten bestimmten deutschen Literatur aber ein viel zu ausgedehntes ist, als daß es dem Einzelnen möglich sein dürfte, Alles und Jedes kennen zu lernen und dessen Werth gehörig zu be messen. Gleichwohl ist man dem Bearbeiter des Jahresberichtes im Weihnachts-Cataloge die Anerkennung schuldig, daß er das Seinige redlich gethan hat, die Leser zusriedenzustellen, und das von den Herausgebern im Weihnachts-Cataloge verfolgte Ziel — das Publi cum möglichst zu orientiren — mit erreichen zu helfen. I. Petzholdt. Miscellen. Der Musikalien-Erport Leipzigs als Productions- und Stapelplatz ist höchst bedeutend, wie man weiß. Bestimmte Ziffern der Ausfuhr über die sächsisch-böhmische Grenze liegen jetzt für den Zeitraum von 1866 bis 1870, resp. 1871, 1. Semester, vor. Der Export des Zollvereins nach Oesterreich-Ungarn hat darnach voriges Jahr 954 Zollcentner Musikalien betragen, wie die Wiener „Presse" vom 1. d. M. meldet. — Davon kommen auf Sachsen allein 48ch>, auf Süddeutschland 50°ch — Dieser Export hat sich in dem 5jährigeu Zeiträume um 106U, gesteigert! 1866, von welchem Jahre an die Musikalien in den Listen getrennt von den Büchern und Karten erscheinen, wurden 463 Centner exportirt, vier Jahre darauf weit über das Doppelte, nämlich 954. Heuer nun beträgt die Ausfuhr im ersten Halbjahre bereits 506 Centner, also bereits viel mehr, als im ganzen Jahre 1866. — Oesterreich-Ungarn führt seinerseits im Jahre durchschnittlich nur 320 Centner nach dem Zollverein aus. Im Jahre 1866 erportirte es 324, voriges Jahr 374 Centner, was eine Zunahme von 1^9H bedeutet. Die oesterreichische Ausfuhr er reicht noch nicht die Hälfte der durchschnittlichen Zollvereins-Aus fuhr nach Oesterreich. (Lpzgr. Tagebl.) 580*
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