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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.11.1871
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1871-11-20
- Erscheinungsdatum
- 20.11.1871
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- Deutsch
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268, 20. November. Nichtamtlicher Theil. 3831 Nichtamtlicher Theil. Aus den Papieren der Wcidmannschen Buchhandlung. '(Fortsetzung aus Nr. 264.) Rheinaufwärts wenden wir uns nach Straßburg. Die alte Hauptstadt des Oberrheins ist in zwiefacher Weise von Bedeutung: sie selbst erscheint einestheils eng eingefügt in den deutschen Buch handel, dann aber ist sie bemerkenswert!) als Durchgangspunkt deut scher und ausländischer, vornehmlich französischer Literatur. Zwar habe» die Leipziger unmittelbare Verbindung nach Paris (z. B. Veuvs vuobosne), aber trotzdem bedienen sie sich auch der Straß burger, um zu haben, dessen sie gerade schnell bedürfen. Denn die Pariser scheinen nicht eben sehr rasch und pünktlich. „Sie werden selbst," schreibtHerrSaltzmaunsakadcntische Buchhandlung) imOcto- ber 1784, „schon erfahren haben, mit wie vielen Verdrießlichkeiten, Aufschub, Nachlässigkeit u. s. f. und auch Kosten die Commissionen verbunden sind, die man in Paris machen läßt. Könne» wir es doch kaum hier in der Nähe dazu bringen, daß die Bedienung ordentlich geschehe, nnd sehe» wir uns genöthigt, jährlich die Reise dahin zu thun, um mit eigenen Augen zu sehen und selbst einzukaufen. Sie werden es also oft vortheilhafter und allemal eine Zeitersparniß fin den, Ihre französische Bücher von hier zu ziehen, die wir Ihnen dann gern in den billigsten jedoch immer Nettopreisen liefern wer den." Auch Andere empfehlen sich zu gleicher Besorgung, so der Ulmer Bartholomäi, dessen früher gegebener Brief von einer vorhabenden Pariser Reise redet. Doch auch umgekehrt speculirt der Straßbur ger,er denkt daran,deutscheBücher mit Gewinn nach Paris einzufüh ren. Wie der Schweighäuser'sche Appian vollendet vorliegt — 1785 —, schreibt derselbe, auch durch sein Verhältniß zu Bartholomäi uns bekannte Saltzmann, daß das Buch, wie zu hoffen, auch in Frank reich und Holland und England Abgang finden soll. Nun hat zwar der Pariser Tilliard durch des Straßburgers Vermittelung sieben Exemplare des Appian erhalten, aber sollte in der französischen Haupt stadt nicht mehr Bedarf sein? „Paris ist so groß, daß wohl einige Buchhändler Eremplare des gleichen Buches haben können, ohne ein ander zu schaden. Freilich steht das letzte Arrest im Weg, vermittelst welches von jedem in- oder ausländischen Buche, welches in Paris verkauft oder angekündigt werden soll, acht Eremplare abgegeben werden müssen." Wenn Weidmanns also auf mehreren Absatz rech nen wollten, „müßten diese acht Eremplare oder wenigstens vier Eremplare abgegeben werden, sonst dars der Appian in keinem ein zigen Journal angezeigt werden". Ob man wohl von Herrn Tilliard sich schon vier Eremplare hat geben lassen? Diese Anzahl reicht hin, „wenn man nur bis fünfzig Eremplare nach Paris senden will". Schon vierzehn Jahre vorher klagt der Straßburger Amand König über Verordnungen der französischen Regierung. Was er schrieb, ist in zweierlei Hinsicht interessant, zunächst weil es einen Einblick gestattet in das internationale Buchhändlertreiben jener Zeit, dann aber auch als Beleg dafür, wie wenig damals der französische Staat Elsaß und Lothringen als zu sich gehörig betrachtet hat. Königes Mitthellungen mögen deshalb hier unverkürzt ihre Stelle finden. Der Straßburger schreibt am 16. December 1771: .^echgeehrtec, Herr,^Freund! Weil^Sie^mll in^Dero^llf^ ^om von 78 llivres vom Centner bezahlen sollet» ^Diese Verordnung wird zwar eregniret, aber sie fällt für die königl. Finanzen ganz nnfruchtbar aus. in- tton.'inon liegen bleiben, kein einziger Buchhändler, an den dieser oder jener Ballen addressirt ist. will die 78 L. vom Centner bezahlen, folglich bleiben sic aller Orten liegen. Die Buchhändler ans allen Provinzen haben sich vereiniget, dein tionseii ü'Iitat Vorstellungen zu lhnn, daß dieser auf die Wissenschaften gelegte Impot unmöglich stattfinden könne, ihre Vorstellung ist au^ ont^26. Nov. emgegeben^ worden.^aber zur Zell ist^ noch kein fester und französischen Büchern, sic mögen gedruckt sehn, wo sie wollen. „Ans diesem Bericht können Sie sehen, daß Sie sich vergebliche Mühe und Kosten machen würden, etwas in hiesige Gegenden zu schicken, um cs soll mir solchen wieder anhero senden. Ans diesem erhellet, daß auch das durchgehende Gnth nicht einmal frey seyn soll. Mit den Römern, Floren tinern und Neapolitanern habe seit einigen Jabren allerlei) artige Geschäfte gemacht, diese aber müssen leyder anfhören, wenn wir byon nnd ^lursoille viele unterschiedene Länder nnd Provinzen kommen zu lassen, wäre eine Narrheit, da aber die Fracht nur eine vaxalelle beträgt, und an ein Paar Monat Zeit länger nicht viel gelegen ist, so habe in meinen neusten Epi- sollen, von da ich solche den Rhein heraus spazieren lassen will. Denn die Fracht zu Wasser von hier bis Amsterdam beträgt nach Ausrechnung eben soviel, als die Fracht zu Lande von hier nach Marseille, nur der weite Weg für den andern." Dieser Straßburger Brief leitet naturgemäß hinüber zu den andern Orten, welche gleicherweise den literarischen Verkehr zwischen Romanen und Germanen vermitteln. Da sind von Schweizerstädten zu nennen Genf und Lausanne, von französischen Dijon und Lyon. Der Verkehr ist sehr rege, man tauscht und kauft, man sendet Ver zeichnisse eben erschienener Bücher, die man zur Entnahme für sehr Werth hält, und bestellt dafür, was die Leipziger selbst verlegt haben, Italiens, pour ^ elioisir ls parooutre". „Nous prenärions volon- tiers" schreibt eine Lausanner Firma, „enoore äes Ooäox Ibeo- sianus, k'abrieii bibliotlieea et autres 1!vres äe vos sortes, inais ne saebant si vous aure? par eontre äes artieles äe notre konäs äe nous envo^er par Nr. Hilseller les livres alleinanäs inäi^u^s e^apres, äestin^s xonr 1a petlte bibliotb^ue äe Nr. kott. Vous vouäre? bien les faire eollationer exaetenient pour äviter ees inalbeureuses iinxerteetions." Und während die Leipziger für des Herrn Pott kleine Bibliothek Gellerts sämmtliche Schriften, sowie vieles von Weiße und Wieland einpacken, haben sie Anlaß zu erwä gen, was sie auf die Frage antworten sollen: ,,vons roste-t-il enoore beauooup äe Ibeoäosianus? On va reirnxriiner eet onvra^e a Maxies". Und umgekehrt, wie wäre es mit einem Bezug der Werke des Herrn von Voltaire? Demnächst werden wieder einige Bände davon erscheinen, wie die Lausanner angezeigt haben. Aehnlich lauten die Briefe von Dijon, wo Herr äebannin äe 543'-
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