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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.06.1877
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 11.06.1877
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- Deutsch
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3184 Nichtamtlicher Theil. HS 132, ll. Juni. Bibliographisches. — Ein sich öfters wiederholender Uebel- stand namentlich für den Sortimentsbuchhandel ist das Fehlen von Büchertiteln in unfern bibliographischen Hilfsmitteln. Dem Ein sender dieses, einem Sortimenter, sind kürzlich verschiedene Fälle vorgekommen, daß von ihm Werke verlangt wurden, welche in keinem Verzeichniß zu finden waren. Wie unangenehm dem Kunden gegen über und zeitraubend für den Sortimenter derartige Fälle sind, weiß Wohl ein Jeder, dem Gleiches auch schon Passirte, am besten zu er messen. Daß dergleichen Vorkommen kann, ist bei der Menge des zu bewältigenden Materials begreiflich; aber sicher würde die Hin- richs'sche Buchhandlung, deren Streben nach Genauigkeit ja bereits genügend documentirt ist, allen Denen Dank wissen, die sie darin unter stützen und geeignete Fälle zu ihrer Kenntniß gelangcnlassen würden. Namentlich würde sich dies auf Bücher beziehen, welche entweder im Selbstverläge oder in irgend einer nicht mit dem deutschen Buch handel in Verbindung stehenden Handlung erscheinen. Mancher Sortimenter würde dadurch der Verdrießlichkeit überhoben werden, trotz alles Zeitaufwandes dann und wann Bestellungen nicht aus führen zu können. C. Pf. „Nord und Süd", die von Paul Lindau im Berlage von Georg Stille in Berlin herausgegebene neue Monatsschrift hat trotz der schwierigsten Verhältnisse, unter denen dieselbe ins Leben getre ten ist, doch schon in dem ersten Vierteljahr ihres Bestehens einen ganz erstaunlichen Ersolg errungen. Vom zweiten Hefte, das zunächst in einer Auflage von 5000 Eremplaren gedruckt wurde, waren gleich nach Beendigung des Druckes die sämmtlichcn Exemplare durch feste Bestellungen vergriffen und noch starke Nachbestellungen auszusühren, so daß eine zweite Auflage in einer Stärke von 2500 Exemplaren nothwendig wurde. Das soeben erschienene dritte Heft ist nun in einer Auflage von 8000 Exemplaren gedruckt worden. Aus London. Zur Erinnerung an den 400. Jahrestag der Einführung des Buchdruckes durch William Caxton fand am 2. Juni in der Westminster Abbey eine gottesdienstliche Feier statt. Die im Jubiläumsjahre Guttenberg's zuerst ausgeführte Hymne von Mendelssohn bildete einen Theil der musikalischen Feier. Dechant Stanley hielt eine Predigt im Anschluß an die Worte des Gesanges: „Die Nacht weicht, der Tag naht". Der Redner gab einen geschichtlichen Abriß des Jahres 1477 und fuhr dann fort: „Wie viele Uebel sind durch die gewaltige Macht der Druckerei niedergeworsen worden! Was für ein Bollwerk ist sie gegen das Emporkommcn neuer Uebel gewesen! Was für einen weiten Umkreis hat sie erleuchtet!" Diesen Gedanken führte der Dechant mit gewohnter Beredsamkeit aus. In Paris wurde in den letzten Wochen die berühmte Kupfer stich- und Handzeichnungen-Sammlung des verstorbenen Ambroise Firmin Didot versteigert. Im Folgenden seien einige der bedeutendsten Stücke mit ihren Preisen erwähnt: Kupferstiche von Albrecht Dürer: der heilige Hieronymus, 4500 Fr.; der heilige Eustachius, 1700; der heilige Antonius, 1140; die Versammlung der Kricgsleute, 500; die Wirthin und der Koch, 600; die Melan cholie, 1000; die heilige Familie, 600; das große Vermögen, 515; Erasmus von Rotterdam, 810; Joachim Patenter, Maler von Di- nant, 800; die Wappenbilder mit dem Todtenkopf, 920; das Roß des Todes, 560; das Leben der heiligen Jungfrau (in zwanzig Holzschnitten), 2020; die Offenbarung Johannis, 900; Triumph- Bogen des Kaisers Maximilian I. (vollständiges Exemplar der zweiten Auflage von Bartsch), 3000; Triumph-Wagen des Kaisers Maximilian I. (Serie von acht Tafeln), 4050 Fr. Von Martin Schongauer: die Geburt Christi, 18,000 Fr.; die Verkündigung, 820; die Anbetung der Weisen aus dem Morgenland, 1700; der Engel der Verkündigung, 950; der Heiland, 1055; der Tod der Jungsrau Maria, 2000 Fr. Von Marc Anton Raimond: Adam und Eva (nach Raphael), 1900 Fr.; Lucretia (nach demselben), 1250; das Urtheil des Paris (nach demselben), 800; Venus, Amor und Pallas (nach demselben), 920; das Martyrium des heil. Lorenz (nach Baccio Bandinelli), 1000 Fr. Jesus empfiehlt seine Mutter dem Apostel Johannes, von Bolswcrt (nach Van Dyck), 2050; Jesus am Kreuze, von Wenzel von Olmütz, 1200; Descartes (nach Hals) von Gerhard Edelinck, 1020; Gallius de Bouma, von Bischer, 305; Winius, bekannt unter dem Namen: der Mann mit der Pistole, von demselben, 1510; Henriette de Balzac d'Entragues, von Wie- rix, 1160; die Marquise von Pompadour als Gärtnerin gekleidet, von Anselin (nach Vanloo), 510; I. B. Rousseau, von Daulls (nach Aved), 590; Jacob III. von England (nach Largilliöre), von P. Drevet, 695; Christine Caroline von Württemberg, Gemahlin des Landgrafen von Brandenburg-Onoltzbach, von demselben, 880; der Cardinal Dubais (nach H. Rigaud) von P. Jmbert-Drevet, 1000; Adrienne Lecouvreur (nach Coypel) von demselben, 1010; ein Todtenkopf von Wechtlin, genannt Pilgrim, 1480; Ludwig XIV., von Robert Nanteuil, 1810; der Philosoph La Mothe Le Bayer, von demselben, 1100; Maria Magdalena in weltlicher Lust, von Lucas v. Leyden, 2400; die Anbetung der Weisen aus dem Morgen lande, von demselben, 690; die Heimkehr des verlornen Sohnes, von demselben, 700; Virgil in einem Korbe, von demselben, 600Fr.; einzelne Blätter von Rembrandt bis 17,000 Fr. — Das Gesamint- crträgniß beläuft sich aus 626,575 Fr. Aus dem Reichs-Postwesen. — Nach einem Bescheid des kaiserl. General-Postamts vom 23. Mai entspricht es zwar den ge gebenen Vorschriften, wenn bisher, wie im Jnlande, so auch im Verkehr mit anderen Ländern, Manuscripte bei der Beförderung mit der Post nur dann gegen die ermäßigte Taxe für Drucksachen zugelassen wurden, wenn deren Versendung in Gemeinschaft mit den betreffenden gedruckten Probebogen geschah. Nachdem jedoch im Der eins verkehr, d. h. im Verkehr zwischen den verschiedenen zum allgemeinen Postverein gehörigenLändern, sogenannte Geschäfts- Papiere unter Band gegen die ermäßigte Taxe für Drucksachen zugelassen worden sind, so hat das General-Postamt von jetzt ab die gleiche Vergünstigung auch den für den Druck bestimmten Manuscripten ohne Rücksicht daraus eingeräumt, ob sie in Verbin dung mit gedruckten Sachen, oder für sich allein, versandt werden. Im inner» Verkehr Deutschlands aber werden Manuscripte nach wie vor nur in Gemeinschaft mit den dazu gehörigen Druck bogen zur Beförderung unter Band gegen die Drucksachentaxe zugelassen. — Nach der bisherigen Vorschrift hatte bei Bestellungen aus weniger als wöchentlich dreimal erscheinende Zeitungen und Zeit schriften eine Nachlieferung der bereits ausgegebenen Nummern nur insoweit stattzufinden, als dies die Bezieher ausdrücklich wünschte» und das für das dcssalls zu erlassende besondere Bestellschreibcn zu entrichtende Franco von 10 Pfennig erlegten. Um den bei Aus führung dieser Vorschrift hervorgetretenen Unsicherheiten jedoch ab zuhelfen, ist dieselbe unterin 24. Mai dahin abgeändert worden, daß das Verfahren zur Nachlieferung erschienener Nummern dann in Anwendung kommen soll, wenn die Bestellungen auf die betreffenden Zeitungen nach Beginn der Bezugszeit stattstnden. Abgesehen von den gewöhnlichen Mittheilungen ans den Kreisen des Buchhandels, finden auch anderweitige Einsendungen, wie: Beiträge zur Geschichte des Buchhandels und der Buchdruckertunst — Aussätze aus dem Gebiete der Preßgesctzgebung, des Urheberrechts und der Lehre vom Verlagsvertrag — Mittheilungen zur Bücherkunde — Schilderungen aus dem Verkehr zwischen Schriftsteller und Ver leger — sowie statistische Berichte aus dem Felde der Literatur und des Buchhandels willkommene Aufnahme und angemessene Honorirung.
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