Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.12.1878
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 23.12.1878
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18781223
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-187812232
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18781223
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1878
- Monat1878-12
- Tag1878-12-23
- Monat1878-12
- Jahr1878
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
5202 Nichtamtlicher Theit. 297, 23. Decembeb. vereinen zur Vorbedingung von Reformen im Statut des Börsen vereins gemacht. Namentlich ist ihm erst dadurch die Aufstellung einer Buchhändlerrolle möglich, die schon 1834 vorgeschlagen, von der Staatsgewalt bei Seite geschoben und von uns nicht selb ständig ausgeführt worden ist. Das sollten wir jetzt nachholen. Es ist nicht nöthig, nicht einmal zu wünschen, daß alle Buch händler im Bezirke eines Kreises Mitglieder des Kreisvereins werden, sondern nur solche, welche von Gemeinsinn beseelt sind. Aber das ist unerläßlich, daß die Kreisvereine nicht bloß aus Sortimentern bestehen, sondern auch aus Verlegern, die ja den Schleudereien aus den Centralpunkten gegenüber viele Interessen mit ihnen gemein haben, und in deren Händen die wirksamsten Mittel gegen diese Schleudereien liegen durch Vorschriften an ihre Commissionäre in Bezug auf die Auslieferung. Die letztere selbst sind nicht in der Lage, die Initiative zu ergreifen, haben es auch nie gethan. Was überhaupt von den Buchhändlern der Centralpunkte zu verlangen und zu erwarten ist, wäre ein würdiger Gegenstand für die Verhandlungen in den Kreisversammlungen. Wenn ich nun auf die Wirksamkeit der Kreisvereine das größte Gewicht lege, bin ich doch weit davon entfernt, den Börsenverein und Börsenvorstand in ihrer Thätigkeit beschränkt zu wünschen, sondern hoffe das Beste von der Wechselwirkung zwischen ihnen, wozu jetzt der Börsenvorstaud den Anlaß gegeben hat. Nur davor möchte ich warnen, im Börsenvereine auf directe oder indirecte Weise einen persönlichen Unterschied zwischen großen und kleinen Buch händlern aufkommen zu lassen, das Uebergewicht der großen Städte und Centralpunkte zu vermehren. Aus den kleineren Städten sind große Buchhandlungen hervorgegangen. Ich will bloß an Tübingen mit Cotta, Passau mit Pustet, Freiburg mit Herder, Gotha mit I. (W.) Perthes, Braunschweig mit Vieweg, Essen mit G. D. Bädeker, Bielefeld mit Velhagen L Klasing erinnern. Es kommt im Buchhandel in höherem Grade als in jedem anderen Gewerbe mehr auf den Mann als auf den Ort an. Alle Genannten — mit Ausnahme von Wilhelm Perthes, der aber seine Schule im Sorti ment von Perthes L Besser gemacht hatte — sind ursprünglich bloß oder auch Sortimenter gewesen. Die Reformvorschläge, die ich vor zwei Jahren gemacht habe, gipfelten darin, an die Stelle der einen, fast nur von Verlegern und durch den Strafthaler hineingenöthigten Leipzigern besuchten, auf wenige Stunden beschränkten Hauptversammlung mehrtägige jährliche Zusammenkünfte der Börsenmitglieder und vorgängige Berathungen unter ihnen über die Wahlen und andere gemeinsame Anordnung des Sortimentslagers, Berechnung der Sortimentsspesen. Verlagsberechnung und Bestimmung des Ladenpreises u. s. w. Es bedarf kaum Erwähnung, daß alles dieses mehr beispielsweise als normgebend ausgesührt ist, da im einzelnen Falle wohl mancher Gegenstand übergangen und ein anderer an die Stelle gesetzt werden kann. Es kam mir hauptsächlich daraus an, zu zeigen, daß es nicht schwer ist, solche Gegenstände der Prüfung zu wählen, die es leicht machen, den Grund der buchhändlerischen Bildung eines künftigen Collegen ziem lich genau zu erforschen. Auch das ist nicht meine Meinung, daß eine vollkommene Ge wandtheit in den angeführten Geschästsarbeiten und Kenntnissen verlangt werde; es wird genügen, wenn sich bei der schriftlichen und mündlichen Prüfung nur eine Uebung und Erfahrung verbunden mit Verstand und Nachdenken kundgibt. Endlich habe ich geglaubt, die Gegenstände der Prüfung nur aus dem Bereiche unseres Geschäfts wählen zu dürfen, ohne einen gewissen Grad von Schulkenntnissen unbedingt zu verlangen, so wünschenswerth ein solcher (und ein nicht zu niedriger! gewiß ist. Wir haben aber unter unS sehr glänzende Beispiele, wie sich Einzelne, trotz ihrer höchst mangel haften Schulkenntnisse, bloß durch natürliche Anlagen und die Bildungs- Mittel, welche der Buchhandel selbst bietet, zu Buchhändlern des ersten Ranges emporgeschwungen haben, daß ich Bedenken trage, ein Normal maß der Schulbildung aufzustellen . . . Angelegenheiten herbeizuführen. Dadurch allein kann die persön liche Fühlung zwischen den Einzelnen, auch zwischen Verlegern und Sortimentern, die fast verloren gegangen ist, ermöglicht und das Gemeingefühl geweckt und erhalten werden. Deswegen scheint mir bei der bevorstehenden Revision des Börsenstatuts die Erörterung der Frage von hervorragender Wichtigkeit: ob nicht die Hauptversammlung des Vereins von der Abrechnung zu trennen und auf einen Buchhändler- Congreß zu verlegen sei? Wenn aber die jetzigen Bestrebungen zur Bekämpfung der Nothlage einen Erfolg haben sollen, hängt alles davon ab, daß sich, wie vor mehr als fünfzig Jahren, Solche finden, denen das Gemeinwohl über den augenblicklichen scheinbaren persönlichen Vortheil geht, und die den Muth, die Ein sicht und den Willen haben, mit ihrem Beispiele voran zu gehen; Zeit und Arbeit dran zu setzen. In den bevor stehenden Verhandlungen des Börsenvorstands mit Verlegern wird sich zeigen, worin diese den Wünschen der Sortimenter entgegen- kommen können und wollen und was sie dagegen von diesen zu ver langen haben. Hoffentlich gelingt es, billige und durchführbare Normen für den Geschäftsverkehr aufzustellen, und, wenn diese auch nicht von Vielen sofort angenommen werden, sollte doch von Wenigen der Anfang gemacht werden, und zwar zunächst für eine beschränkte Zeit. Das würde den Beitritt und das Festhalten erleichtern. Auf die Reichs- oder Staats-Gesetzgebung dürfen wir auch nicht warten, wir müssen ihr — wie vor mehr als 40 Jahren beim Nachdrucks gesetz — Vorarbeiten. Die Engländer haben von jeher das Sprich wort gehabt und mit Glück befolgt: „Gott hilft Denen, die sich selbst helfen." Wir selbst haben die Pflicht, zu thun, was in unserer Macht steht, und den Erfolg Gott anheimzustellen. Jena, 8. December 1878. Fr. I. Frommann. Verbote. Auf Grund des Socialistengesetzes sind ferner verboten: Declamator, Gedichtsammlung, zusammengestellt von Jul. Vahl- teich. Chemnitz 1878, Genossenschaftsbuchdruckerei. 2.Hst. 2.Aust. Das photographische Gruppenbild, auf welchem sich die Medaillon- portraits von neun socialdemokratischen Reichstagsabgeordneten mit Beifügung ihrer Namen und oben zu beiden Seiten, sowie in dem Mittelfelde die Inschriften finden: „Haltet fest an der Organisation. Sie wird Euch zum Siege führen! F. Lassalle. — Die Gewählten des nach Freiheit ringenden Volkes, welche im Kamps für dasselbe von der Tribüne des Deutschen Reichs tages dessen Willen heldenmüthig bekundeten. Reichstagskampf vom 9/9.-19/10. 1878". Grüwel, W., Deutscher Arbeiter-Kalender auf das Gemeinjahr 1873. 2. Aust. Berlin (Selbstverlag). — Aus dem Socialdemokrat. Leitartikel und Aufsätze aus dem Organ der socialdemokratischen Partei. Berlin 1868 (Selbst verlag). Heinzen, Karl, wer und was ist das Volk? Sandusky, Ohio, 1869. Most, Johann, Kapital und Arbeit. Selbstverlag. Politzer, Sigm., die Behandlung der politischen Gefangenen in Baiern. Prozeß Franz Rohleder's. München 1878 (Selbstverl.). Protokoll über die Verhandlungen des Allgemeinen Deutschen social demokratischen Arbeitercongresses zu Eisenach am 7., 8. und 9. Aug. 1869. Stenographisch niedergeschrieben von H. Roller in Berlin. Leipzig 1869. Scholl, Karl, die freien religiösen Gemeinden und die Socialdemo kratie. Ein Wort zum Frieden. Heidelberg 1877 (Selbstverlag).
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder