Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.09.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-09-04
- Erscheinungsdatum
- 04.09.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19110904
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191109040
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19110904
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1911
- Monat1911-09
- Tag1911-09-04
- Monat1911-09
- Jahr1911
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
3884 Börsenblatt f, d. Dtsch I. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 205. 4. September 1911 könne doch auf die Dauer nicht angehen. daß der Verlag sich zweierlei Preise schaffe, während das Sortiment auf einen Preis eingeschworen sei. Die Rabattfrage zeitigte wieder die Erörterungen, die schon seit mehreren Jahren dem Verlag immer wieder vor gehalten sind, man sprach von Einschränkung des Novitäten- vertriebes, da derselbe nicht mehr lohnend sei. Paetsch- Königsberg wollte ziffermäßig beweisen, daß er erhebliche Ersparnisse durch die Einschränkung erzielt habe. Überzeugt hat er mich nicht. Ich gebe zu, daß es im äußersten Osten schwierig ist, den Versand wissenschaftlicher Nooiiäten über haupt so zu gestalten, daß ein wenn auch noch so be scheidener Nutzen bleibt, aber ich kann es mir nicht denken, daß ein Sortiment wissenschaftlicher Richtung auf die Dauer ohne Schmälerung seines Umsatzes den Novitätenvertrieb stark einschränken oder gar ganz aufgeben kann. — Nach Erledigung der sehr umfangreichen Besprechung des Jahres berichts erhielt der Schatzmeister das Wort zur Rechnungs legung, die ja auch kein sehr erfreuliches Resultat ergab. Die Herbstversammlung in Jena hat so viel Geld ver schlungen, daß man auf die Dauer ohne Beitragserhöhung nicht auskommen wird. Beschlossen wurde sie nicht, da die Abgeordneten sämtlich erklärten, sie könnten eine Erhöhung nicht bewilligen, ohne vorher ihren heimatlichen Kreisverein gesragt zu haben. Sie finden als Konsequenz dieser Ansicht auf unserer heutigen Tagesordnung auch wieder diesen leidigen Punkt. Ich bsdaure, daß im vorigen Jahre der von mir beantragte Beitrag von 10 nicht angenommen worden ist, dann wäre der neue Antrag in diesem Jahre unnötig gewesen. Eine Herbstoersammlung wurde wiederum be schlossen, wir haben inzwischen schon eine vorläufige Ein ladung erhalten. Die Versammlung wird voraussichtlich in Eisenach stattfinden, als Tage sind der 9. und 10. September in Aussicht genommen ljetzt auf den 23.u. 24.Sept. verlegt. Red.). Man trat dann in die Besprechung der Tagesordnung der Hauptversammlung des B.-V. ein, die zunächst eine Er örterung der geplanten Reform des Börsenblattes brachte. Der stellvertr. Vorsitzende des Börsenblattausschufses, Herr A. Meiner-Leipzig, referierte eingehend über diesen Punkt. Die Umwälzungen sind ja recht einschneidende. Man beabsichtigt, die bisherige Versendungsart des B.-Bl. aufzugeben, das Blatt dem Postdebit zu übergeben und es jedem Mitglied durch die Post zustellen zu lassen. Dasür soll der Mitglieds beitrag auf ungefähr 24 ^ erhöht werden, was ja für die Abonnenten des B.-Bl., die das Blatt bisher unter Kreuz band bezogen haben, eine erhebliche Ersparnis sein würde. Ein weiterer Vorteil würde speziell für die inserierenden Verleger darin liegen, daß nunmehr jedes Mitglied des Börsenvereins auch Abonnent des B.-Bl. sein würde. Um nun die bislang geübte Sekretierung des B.-Bl. festzuhallen, soll ein Prohibitiopreis bis zu 300 ^ vorgeschlagen werden. Diese ganze Manipulation soll in Szene gesetzt werden, um die Erträge des B.-Bl., die sich seit einigen Jahren stark vermindert haben'), zu steigern. Man betonte immer wieder, ') Die Erträgnisse des Börsenblattes in den letzten 10 Jahren waren folgende: 1901: 63 844.56 1902: > 78 638.58 1903: 77 372.34 1904: > 86 458.41 1905: > 84346.47 1906: 91301.78 1907: 91 589.79 1908: 82 821.56 1909: 9209994 1910: 87 248.53 Also dreis der letzten Jahre: 1906, 1907 und 1909 haben mehr daß die Sekretierung unantastbar bleiben müsse, was namens des Börsenvereinsvorstandes auch zugcsichert wurde. Auch soll dem zur Prüfung der Vorschläge zu berufenden Ausschuß ans Herz gelegt werden, nur im äußersten Notfälle der Ver sammlung Vorschläge zu unterbreiten, die Satzungsänderungen nötig machen. Die Versammlung beschloß dann den Vor schlägen des Börsenblattausschusses gemäß, sodaß vielleicht an die nächste Hauptversammlung ein Antrag auf Reform des B.-Bl. gelangen wird. Es würde nun zu weit führen und unsere immerhin beschränkte Zeit zu lange in Anspruch nehmen, wenn ich Ihnen die Diskussion Uber Punkt 4 der Tagesordnung: «Entwurf abgeänderter Satzungen» eingehend darstellen wollte. Ich will mich daher bemühen, die Sache so kurz als möglich darzustellen. Pragers Antrag: »zu h 3 Ziffer 4 einen Zusatz, Warenhäusern und Vereinigungen aller Art, die nicht im Adreßbuch stehen, die Lieferung zu versagen», wurde abgelehnt, doch wurde die erste Abstimmung bemängelt, so daß eine zweite erfolgte, deren Resultat Annahme mit 4 Stimmen Majorität war. Ich habe dagegen gestimmt, nicht als ob ich an und für sich gegen die Änderung wäre, die tatsächlich etwas Gutes will, sondern weil ich aus dem Vortrage des Herrn vr. Ehlermann den Eindruck ge wonnen hatte, wir beschließen da etwas, was eine ganz andere Behandlung erfordert, um buchhändlerisches Gesetz zu werden. Der Ausschuß war gar nicht kompetent sür einen solchen Vorschlag, der nicht eine Richtigstellung der Satzungen bedeutet, sondern ein völliges Novum in die Satzungen hineinbringen würde, und dazu gehört ein eigener Antrag on die Hauptversammlung. Meine Ansicht wurde in der Hauptversamm ung des B.-V. auch von der Mehrzahl der Anwesenden geteilt, denn während der Antrag in der Delegierten-Versammlung, wie ich vorhin ausgesllhrt habe, mit 4 Stimmen Majorität zur Annahme gelangte, fiel er in der Hauptversammlung. — Die Frage der Aufnahme eines Vertreters des Vereins deutscher Musikalienhändler in den Vereinsausschuß wurde sehr lange erörtert, allen Gegnern erwiderten vom Börsen vereinsvorstand die Herren vr. Ehlermann und Kom merzienrat Siegismund. Ein Beschluß wurde nicht gefaßt, es schien so, als ob man nach den Darlegungen des B.-V.-V. den Widerspruch fallen lassen wolle. Der tz 5 »Lieferungszwang« gab Herrn Paetsch Gelegenheit zu einer längeren Rede, in der er das bekannte Urteil des O -L.-G. Dresden verteidigte. Seine Ausführungen konnten die Ver sammlung nicht überzeugen. Es wurde ihm mit Recht vorgehalten, daß ebenso, wie ihm als Sortimenter es niemand übelnehmen könne, wenn er sür einen Verleger, dessen Geschäftsgebaren ihm nicht passe, nicht arbeiten wolle, man es keinem Verleger übelnehmen könne, wenn er einem Sortimenter nicht selbst liefern wolle, bekommen würde der Sortimenter die Verlagsartikel ja doch, wenn er wolle. Man gelangte schließlich nach lebhaften Rededuellen zwischen vr. Bollert, vr. de Gruyter, vr. Ehlermann einerseits und Paetsch andrerseits zur Annahme des Z 5 mit allen gegen eine Stimme. Auch die Adreßbuchreinigungssrage wurde wieder er örtert. Man brachte verschiedene Beispiele, daß die Züchtung von Auchbuchhändlern unentweat von, den Grossoficmen, be sonders von Otto Maier in Leipz-g und Louis Abel in als das Borsahr 1910 gebracht, während 1908 noch unter dem vorjährigen Ergebnis geblieben ist. Die jährlichen Einnahmen aus Inseraten werden sehr ungleich beeinflußt durch wichtige die stets eine größere literarische Produktion Hervorrufen und den ! Anzeigenteil unseres Blattes anschwellen lassen. Red.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder