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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.09.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-09-09
- Erscheinungsdatum
- 09.09.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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10150 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Sprechsaal. 210, g. September 1811. Sprechsaal. Eine neue Vereins Buchhandlung. Die »Neue Freie Volksbühne«, Vereinsblatt für die Berliner Mitglieder, bringt in ihrem neuesten, am 1. September erschienenen Heft folgende interessante an ihre Mitglieder ge richtete Mitteilung: Unsere Buchhandlung. Die Verwaltung unserer Neuen Freien Volksbühne wird noch manche gute Einrichtung schaffen, um das Lesen erhebender, be freiender Dicktungen immer erfolgreicher zu machen. Eine be deutsame Station in der Hinsicht ist soeben erreicht worden und soll nun wirken: die eigene Buchhandlung. Ein Mitglied unseres künstlerischen Ausschusses, von Anfang an zur Leitung unserer Volksbühne gehörig, also bewährt und innig vertraut mit unserem Verein und seiner Mitgliedschaft, ist von der Verwaltung mit dem Buchhandel für uns betraut worden. Und wenn Heinrich Wibker die Lebensverhältnisse der wenigbemittelten Stände, ihr Fühlen und Denken, ihre Sehnsucht und Begeisterung, auch die Stufen ihrer Vorbildung und ihres Verständnisses genau kennt und sich durch künstlerischen Geschmack als Ratgeber oft bewährt hat, so hat er in einem geschulten Buchhändler, Herrn Frowein, einen ergänzenden Mitarbeiter gefunden, der dem Unternehmen seine fachmännischen Erfahrungen bringt. Diese beiden würdigen Persön lichkeiten werden es an nichts fehlen lassen, um das Bedürfnis unserer Mitglieder nach guten Büchern und Kunstwerken zu be friedigen, prompt und ehrlich, geschmackvoll und auf Wunsch be- ratend, endlich — was uns allen zugute kommt — unter Be teiligung unseres Vereins am Gewinn. Wer in unserer Buchhandlung kauft, gerät nicht in Gefahr, durch An preisung von minderwertigen Ausgaben oder gar von Schund literatur geschädigt zu werden. Obwohl die Inhaber der Buch- Handlung ohne weiteres Vertrauen verdienen, steht ihnen unser künstlerischer Ausschuß beratend und kritisch zur Seite. Aber unsere Mitglieder sollen auch das Ihre dazutun — vor allem Kunden unserer Buchhandlung werden. Sie liegt bequem — im Neuen Volkstheater, später im Volkskunsthaus — und erstrebt immer engere Fühlung mit unseren Freunden. Um sich geschäftlich einzuführen, nimmt sie hier das Wort: Buchhandlung der Neuen Freien Volksbühne. Unter diesem Namen ist am 1. September d. I. Köpenicker- straße 68 am Neuen Volkstheater eine Buchhandlung eröffnet, die zu gleicher Zeit Zahlstelle des Vereins ist. Das Ziel soll sein, unsere Mitglieder mit den Schätzen der Kunst und Literatur vertraut zu machen. Von Idealismus und künstle- rischem Empfinden, aber auch von buchhändlerischer Erfahrung und Umsicht geleitet, soll die Buchhandlung billige und trotz dem wertvolle Bücher führen, so daß jeder sich eine Bibliothek nach seinem Sinn einrichten kann. Ein Mittel dazu sind ge schickte Einkäufe. Aber auch unsere Vereinsmitglieder müssen helfen. Denn ohne ausreichende Kundschaft kann das Unter nehmen nicht segensreich werden. Leicht gemacht wird es unseren Freunden. In jeder Zahl stelle liegen Bestellzettel aus, auf denen jeder das Buch, das er wünscht, nur zu notieren braucht. Im Neuen Volkstheater selbst wird ein Verkaufsstand eingerichtet. In den andern Theatern nehmen die Ordner gern Bestellungen entgegen. Die Leiter der Buchhandlung, Herr Wibker und Herr Frowein, werden einen Abend in dir Woche einrichten, an dem sie Wißbegierigen Ratschläge geben. Jedes Mitglied hat wohl ein Lieblingsgebiet, das er in den Mußestunden lesend betreiben möchte; an solchen Abenden kann er erfahren, was auf dem Gebiete Lesenswertes erschienen ist und was neu er scheint. So wird ihm viel Mühe und ratloses Umhertappen erspart, und mit größerem Vergnügen und Nutzen wird er seine Freistunden ausfüllen. Nicht bloß Bücher, auch künstlerische, dabei wohlfeile Bilder sollen verkauft werden; auf dem Gebiet des Kunstgewerbes will sich die Buchhandlung gleichfalls betätigen. Ein großerTeil desGewinns kommt demVereins- vermögen zugute. Noch einmal bitten wir alle Mitglieder, eingedenk der Vereinsdevise: »Die Kunst dem Volke«!: Unterstützt uns bei unserem Streben! Besonders dankbar wären wir, wenn die Mitglieder, die sich für unser neues Unternehmen interessieren, ihren Namen und genaue Adresse angeben wollten, damit wir ständig mit ihnen in Fühlung bleiben können. So hoffen wir, mit Hilfe der Mitglieder das Ziel, das uns vorschwebt, zu erreichen und im Geiste der Neuen Freien Volksbühne etwas Ersprießliches zu leisten. Die Buchhandlung der Neuen Freien Volksbühne. Alle Zuschriften bitten wir zu richten: An die Buchhand lung der Neuen Freien Volksbühne, Berlin, Köpenicker Straße 68, Neues Volkstheater. Mit solchen Anpreisungen und Versprechungen wird also wieder für eine neue Vereins-Buchhandlung Stimmung gemacht, die dem § 1 der Buchhändlerischen Verkehrs-Ordnung nicht ent spricht und der infolgedessen die buchhändlerischen Bezugs bedingungen, sowie die Benutzung unserer Verkehrseinrichtungen (Börsenblatt, Bestellanstalt usw.) zu versagen sind. Einsender dieses fragt sich aber: Liegt denn wirklich ein Be dürfnis zu dieser Neugründung vor? Finden die Mitglieder der Neuen Freien Volksbühne nicht von selbst den Weg in eine Buch handlung, um gute Bücher zu erstehen? Hat man zu den be stehenden, ortseingesessenen Buchhandlungen so wenig Vertrauen, daß man zur Gründung eines neuen Geschäfts Veranlassung sah? Glaubt man, daß diese nur allein imstande ist, wirklich gute Bücher zu empfehlen? In ihrem Vereins-Blatt könnte die Vereins-Leitung der N«uen Freien Volksbühne jederzeit neue und gute Bücher nam haft machen, und es könnten Buchhandlungen genannt werden, welche die empfohlenen Bücher auf Lager halten. Es wären gewiß einige Buchhandlungen bereit gewesen, für diese Empfeh lung sich durch einen kleinen Inserat-Auftrag erkenntlich zu zeigen. Der Zweck heiligt aber das Mittel: Die Neue Freie Volksbühne hat die Absicht, ein eigenes Theater zu errichten, und sammelt Gelder zum Baufonds; — hierzu, vielleicht auch für andere, sonst nur an zuerkennende Bestrebungen, die der Bildung des Volkes dienen, sollen wahrscheinlich die Überschüsse (?) aus dem Buchhandlungs betriebe mit verwendet werden. So sympathisch der Einsender dieser Mitteilung den Be strebungen der Neuen Freien Volksbühne gegenübersteht, so wenig kann er diese Gründung gutheißen und sieht sich deshalb genötigt, hiermit den Gesamtbuchhandel auf diese neue Vereins- Buchhandlung aufmerksam zu machen. Unerledigte Bestellung. <Vergl. B.-Bl. 1910, Nr. 2S8 u. 278, sowie früher.» Nachstehende Einsendung zeigt, daß die genannte Firma ihre alte, schon so oft im Börsenblatt gerügte Praktik noch nicht ge ändert hat: »Am 16. Juli d. I. bestellte ich bei der Stahel'schen Ver lagsanstalt in Würzburg das Gemeindelexikon von Grübel. Da ich es nicht erhielt, fragte ich am 31. Juli zum ersten Male, am 31. August zum zweiten Male direkt mit beigefügter Ant wortkarte an, ob das Werk vergriffen sei, bzw. ob und wann neue Auflage zu erwarten sei. Beide direkte Anfragen blieben ohne Antwort. Mein Besteller faßt es nicht, daß so etwas im Buch handel möglich ist. Ist einer der Herren Kollegen vielleicht so glücklich gewesen, eine Auskunft zu erhalten? Celle, 7. September 1911. Schulze'sche Buchhandlung E. Gaede. Postkarteu-Autoinaten. Welche Erfahrungen liegen mit Postkarten-Automaten vor? Ist das von der Gesellschaft »Graphophot« vertriebene Fabrikat empfehlenswert? Für gefällige Aussprache wäre ich dankbar. Quedlinburg. H. Schwanecke i/Fa. Ehr. Fr. Vieweg's Buchhandlung.
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