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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.09.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-09-19
- Erscheinungsdatum
- 19.09.1911
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- Deutsch
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106 28 «rs-nblatt f. d. Dtschn. Buch-md-I. Nichtamtlicher Teil. 218, IS. September 1S11. «rnst Wiest Nachf., BerlagSbachhandluwg, «. m. b. H. in Leipzig. I0SSS. 10858. Ivsss. Ivsss ^Lobroibsr: llbsr Lnlvarsan. 20 *8oböxp6LtiiLu: Das l's.ürsoliulinioli. 1 80 <). *2srl6gbs.t68 NoSell 6IL68 ltrisAssobltkes. 10 Williams ä- Norgate in London. 10S52 ksb. 12 sb.° 6 ä^' ^ Onräsning s.nL kianting von ALoonIIs.-. v. Zahn ä- Jaensch «erlagS-Eonto in Dresden. ivsss k'laolis: vL8 Liuä uvä 8sins ?üs^s. 6sb. 4 60 Lai86r: vis juQAS Nuttsr. 6sd. 4 ^8 60 H. Nichtamtlicher Teil. Vom Antiquariatshandel. v. Ein Buch über Frankfurt und seine Büchermessen. Im Börsenblatt vom 12. September spricht W. von Knoblauch nach einer Rezension über das Buch llbs kravkkort Look Ls.ir. lös lkraiieokoräisnss lkm- xorium vk Henri Lstienno sHonriens Ztoxbannss. Läitoä vitb üistorioal introänvtiou, orix. Latin tort v.'itb Loglisb trs.n8lg.tion on oxposits paqes anci Notes llamos Vsstkall Ibompson. Oinoazo: lös 6s.xton Olnb 1911. 4". und äußert dabei den Wunsch, daß ein deutscher Verleger den deutschen Buchhandel und das deutsche Volk mit einer guten, nicht zu teuren Übersetzung beschenken möge. Da gegen wäre nichts zu sagen, wenn auch der Wert des Buches sür die Geschichte des deutschen Buchhandels und für die Geschichtsforschung an sich nicht allzu groß ist. Wenn es aber geschehen sollte, daß auch einmal eine deutsche Übersetzung erschiene, so müßte sie wenigstens von einer besseren historischen Einleitung begleitet werden, als die »bistorioal iutroänotioii« des amerikanischen Herausgebers es ist. Übrigens ist das kleine Merkchen im Jahre 1875 in Paris von Isidore Liseux ins Französische übersetzt, in zierlichem Gewände mit dem lateinischen Text zusammen gedruckt worden und L. Sonnemann, dem damaligen Be sitzer der Frankfurter Zeitung, gewidmet. Es ist ein reizendes Bändchen, mit bunten, handgemalten Kopfleisten und Ini tialen. Diese Übersetzung sowohl, wie die alte Original ausgabe vom Jahre 1574 sind in der Bibliothek des Börsen vereins vorhanden. Aber — wie schon gesagt — die historische Einleitung des Herrn James Westfall Thompson ist nicht genügend; es ist schade, denn das Buch selbst ist kostbar hergestellt, auf echtem Büttenpapier in einer besonders dafür angefertigten Type gedruckt und reich, wenn auch nicht immer ganz dem Inhalte entsprechend, illustriert. Es ist eine Liebhaber ausgabe sür eine geschlossene Gesellschaft von Bibliophilen; sür Außenstehende nur schwer und nur zu so teurem Preise erhältlich, daß er zu dem Werte des Buches in keinem Verhältnisse steht. Der Herausgeber und Übersetzer be nutzt ziemlich altes und durch neuere Veröffentlichungen überholtes Material für seine Einleitung, unter anderem auch das »Meß-Memorial des Frankfurter Buchhändlers Michel Harder, Fastenmesse 1569. Herausgegeben von E. Kelchner und Richard Wülcker. Frankfurt a. M. Joseph Baer L Co. 1873. 4"«, und zwar mit all den vielen und schweren Jrrtümern, an denen diese Veröffentlichung so reich ist. Es ist eigentlich nichts richtig daran; die Herausgeber haben, wie das übrigens nicht unbekannt ist, Harder zunächst für einen selbständigen Buchhändler gehalten, während er nur Angestellter im Dienste der Erben der Witwe Gülfferich war und für deren Rechnung den Rest ihres Verlages in der Messe 1569 verkaufte; sie haben ferner verkannt, daß die neben den Titeln der einzelnen Werke rechts stehenden Zahlen deren Umfang nach Bogen angeben und haben darin Preise gesehen; sie haben schließlich eine »Übersicht der zur Zeit Michel Harders im Handel gewesenen und von ihm verkauften Druckschriften, nebst Angabe der Druckorte und Verleger« zu geben versucht, die ihnen aber gar nicht geglückt ist, weil sie nicht wußten, daß es sich einzig und allein um den Verlag Hermann Glllfserichs und seiner Nachfolger handelte. Das konnten sie damals auch nicht wissen, weil ihnen wichtige Quellen, die das erklärten, nicht zugänglich gewesen waren. In diese Verhältnisse hat aber Heinr. Pallmann in seinem Buche über Sigmund Feyerabend (Frankfurt a. M. 1881) und in seinen Arbeiten im »Archiv für Geschichte des deutschen Buchhandels» das nötige Licht gebracht. Daß das »Meßmemorial- so, wie es in der Aus gabe von 1873 vorliegt, von I. W. Thompson benutzt worden ist, ohne daß die späteren Korrekturen Pallmanns berück sichtigt sind, ist einer der schwersten Fehler des amerikanischen Luxusbuches. Dabei bietet diese fehlerhafte Veröffentlichung des Harderschen Registers von Kelchner und Wülcker doch Stoff genug zu Forschungen und ist besonders deshalb gut benutzbar, weil sie ein tadelloses Faksimile der betreffenden Handschrift auf 29 Blättern enthält. Es wäre z. B., namentlich auch für die Antiquare, von großem Interesse, eine Rekonstruktion des Verlagsverzeichnisses der Firma Gülfferich und ihrer Nachfolger zu haben. Sie waren die Verleger von allen den Volksbüchern, die in ihren frühen Ausgaben jetzt mit Licht gesucht werden, von König Apollonius, Brissonetus, Elucidarius, Esopus, Eulenspiegel, Euriolus und Lucretia, Fierabras, Florio und Biaiiceffora, Fortunatus, Ritter Galmy, Goldfaden, Herzog Ernst, Loher und Maller, Magelone, Marcolphus, Melusine, Octavianus, Olwyer und Artus, Pfaff vom Kalemberg, Ritter Pontus, Hug Schapler, Schiitberger, Schimpfs und Ernst, Sieben weise Meister, Tristan, Wendunmuth, Wigalois u. a. m. Der Eheteufel, Fluchteusel, Hofteufel, Jagdteufel, Saufteufel, Spiel teufel, das Heldenbuch, das Narrenschiff, der Grobianus und der Knabenspiegel waren da erschienen, dazu Bauernpraktiken und Wetterbüchlein, Destillierbücher, Kochbücher, Tintenbücher usw., ein Verlag so interessant, wie selten einer gewesen ist. Eine solche Rekonstruktion des Verlagskatalogs aber ist eine schwierige Sache; gar manches ist im Laufe der Zeiten ver schollen oder ganz verloren gegangen. — Wenn aber jemand Lust haben sollte, in Anlehnung an eine Übersetzung des Buches von Stephanus eine Geschichte der Frankfurter Messe zu jener Zeit als Einleitung dazu zu schreiben und vielleicht auch, was besonders dankenswert wäre, ein bibliographisch genaues Verzeichnis der zu damaliger Zeit in Frankfurt ver legten und gehandelten Bücher, soweit das geht, zu geben, so muß er die reichen Quellen gründlicher durcharbeiten, als Herr James Westfall Thompson vom Caxton Club in Chicago das getan hat. Ein interessantes Buch könnte es wohl werden. Bücherversteigerungen. Der Sommerschlaf — so muß man die Ruhezeit der Antiquare nennen — naht seinem Ende. Schon merkt man, daß sich einige die Augen gerieben haben, es kommen wieder Kataloge: Antiquarverzeichnisse und Auktionskataloge. Freilich zwei Kataloge machen noch keinen Winter, noch keine Saison; sie sind nur die Vorboten einer vielleicht köstlichen Zeit, in der die Hitze, die unerträgliche, allmählich weicht. M. Bruck-
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