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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.09.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-09-23
- Erscheinungsdatum
- 23.09.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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10888 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 222, 23 September 1911. sollte. Das Zustandekommen dieser Vereinigung scheiterte aber an dem Widerstande der gerade an Mitgliederzahl größten Vereine, weil das Programm vielfach mißverstanden oder über haupt nicht begriffen wurde. An Stelle des geplanten Kartells der einzelnen Vereine gründete sich dann in Halle a/S. die »Allgemeine Vereinigung Deutscher Buchhandlungsgehilfen«, mit der dann allerdings eine ganz andere Organisation zustande kam, als sie der »Saldo« ursprünglich erstrebt und erhofft hatte. Nicht einseitig sollten die Interessen der Gehilfenschaft vertreten werden, sondern es müsse stets die wirtschaftliche Gesamtlage des deutschen Buchhandels dabei im Auge behalten und berücksichtigt werden, da es nur dann dem Jungbuchhandel gut gehen könne, wenn dies auch bei dem Gesamtbuchhandel der Fall sei. Redner forderte zum Schluß die Aufstellung eines Arbeitsprogramms und endete seine interessanten Ausführungen mit der frohen und festen Überzeugung, daß der »Saldo« nach wie vor in alter »Saldo«-Herrlichkeit und -Einigkeit in den Kämpfen um die Er- Haltung der kostbarsten Güter unseres Berufes und Standes am richtigen Platze ausharren und erfolgreich fein werde kraft des in ihm wohnenden, festgewurzelten, alten, unverfälschten und be währten Saldogeistes wahrer Freundschaft und Kollegialität. Nachdem Herrn Steinbicker der Dank der Versammlung durch den Herrn Vorsitzenden übermittelt worden war, teilte Herr Stichling mit, daß in der letzten außerordentlichen Generalver- sammlung der Verein einstimmig beschlossen habe, Herrn Stein bicker zum Ehren-Vorsitzenden zu ernennen, und bat Genannten um Annahme dieses Ehrenamts. Sehr erfreut über diese neue Ehrung dankte Herr Steinbicker in bewegten Worten, den Verein auch fernerhin seines lebhaften Interesses und seiner Unterstützung mit Rat und Tat versichernd. Hierauf ging man zur Abschiedsfeier über, die mit einer Ab schiedsrede des Unterzeichneten eingeleitet wurde. Redner feierte die Verdienste der drei scheidenden Kollegen, der Herren Stich ling, Thelemann und Rahm und verweilte besonders lange bei der Vereinstätigkeit des Erstgenannten. Hat doch Herr Stichling, der »Erz'Saldot«, während nahezu anderthalb Jahrzehnt dem Ver ein in den verschiedensten Ämtern und Kommissionen gedient, darunter etwa fünf Jahre als Vorsitzender. Viele segensreiche Einrichtungen und Veranstaltungen verdanken ihm ihr Dasein; Vortrüge, Ausstellungen, Buchführungskurse usw. sind von ihm zahlreich veranstaltet worden. Jeder der scheidenden Herren er hielt vom Saldo ein Präsent. Ein fröhlicher, lebhaft bewegter Kommers beschloß die Abschiedsfeier. Möge diese erste größere Veranstaltung des neuen Vereins- juhres ein gutes Omen sein zu einer weiteren glücklichen Ent, Wicklung des Vereinslebens. Die zum 1. Oktober nach Hannover kommenden Kollegen sind herzlich eingeladen zum Anschluß an den »Saldo«. Verschiedene Vorträge und gesellige Vergnügungen sind schon für die erste Hälfte des Winterhalbjahrs angesetzt; so ist der Vorstand bestrebt, auch fernerhin den »Saldo« zum Hort aller gutgesinnten hiesigen Kollegen zu machen, die sich auch stets gern um sein Banner sammelten. Wilhelm Riedel. Personalnachrichten. Jubiläum. — Am 20. September waren 24 Jahre ver gangen, daß der Markthelfer und Lagervcrwalter Herr Jakob Klotz in den Dienst der E. Schweizerbart'schen Verlagsbuchhand lung Nägele L vr. Sproesser in Stuttgart getreten war. Die ihm an diesem Tage seitens der Chefs und der Angestellten der Firma erwiesenen Ehrungen gaben der Wertschätzung beredten Ausdruck, deren sich der Jubilar durch seine treuen und gewissenhaften Dienste zu erfreuen hat. Johannes Pröltz -f-. — Aus Stuttgart kommt die Nachricht, daß der Dichter und Literarhistoriker Johannes Prölß im Alter von 58 Jahren gestorben ist. Von seinem Vater Robert Prölß, dem Historiker des Dresdener Hoftheaters und Biographen Heinrich Heines, der sich auch als Dichter mannigfach versucht hat, wurde er früh in das literarische Leben eingeführt. Nach Erledigung der Studien in Jena und Leipzig übernahm er 1880 die Redaktion des Feuilletons der »Frankf. Ztg.«, das er durch neun Jahre leitete, und ging dann als Beirat der Verlagsgesellschaft »Union« nach Stutt gart; einige Jahre wirkte er auch als Redakteur der »Gartenlaube«. In den letzten Jahren lebte er als freier Schriftsteller in der wärt- tembergischen Hauptstadt. Seine erste selbständige Veröffentlichung war das 1876 erschienene Buch .Weinphantasien aus Auerbachs Keller«; dieser folgten im Lause der Jahre eine Anzahl Novellen und Romane, in denen er ideale Tenden mit realistischer Dar stellung zu verbinden strebte. Zu seinen wertvollsten Schöpfun- gen auf diesem Gebiete dürfen die Romane »Bilderstürmer« (1896) und »Das Bild der Königin« (1906) gezählt werden. In seiner Sammlung von Gedichten, die er 1886 unter dem Titel »Trotz alledem« veröffentlichte, zeigt er sich als geschmackvoller Dichter. Der Schwerpunkt seines Wirkens aber lag in den von ihm verfaßten literarhistorischen Werken, von denen besonders das 1892 erschienene umfangreiche Buch »Das junge Deutschland«, sowie eine Lebensbeschreibung Viktor von Scheffels zu nennen sind. Auch Prölß' anregendes Werk über den Humoristen und Dialekt dichter »Friedrich Stoltze und Frankfurt a. M.« (1906) sowie die Ausgabe der gesammelten Werke und nachgelassenen Dichtungen Scheffels und die Veröffentlichung «Aus Scheffels Herzensleben« (1905) verdienen Erwähnung. In früheren Jahren war er wieder- holt mit anregenden Aufsätzen im Börsenblatt vertreten. Robert Label -f-. — Der bekannte schlesische Schriftsteller Robert Sabel ist nach kurzem schweren Leiden am 19. September im Alter von 51 Jahren gestorben. Der Verewigte wurde zu Lindenau, Kreis Grottkau, geboren, besuchte das Seminar zu Ziegenhals, das er im Jahre 1880 mit dem Zeugnis der Reife verließ. Im Schuldienst der Stadt Breslau stand er seit >883 und amtierte als Rektor an der katholischen Volksschule Nr. I^V seit 1908. Rektor Sabel war auch als schlesischer Dialektdichter erfolgreich tätig. Nicht nur in Breslau, sondern auch in vielen Orten Schlesiens wurde Rektor Sabel als Vortragskünstler seiner humorvollen Dichtungen in den »schläschen Obenden« bekannt. Seine Dichtungen veröffentlichte er in mehreren Sammlungen: »Wull gespeißam«, »Sunntignoch- mitts«, »Lach bir a wing«, in einer Märchensammlung und ver schiedenen Jugendschriften, auch gab er seit Jahren den bekannten Kalender »Der gemittliche Schläsinger« heraus. In der Pro vinziallehrerversammlung, die zu Pfingsten d. I. in Breslau tagte, hielt er noch einen mit vielem Beifall aufgenommenen Vortrag über »Die schlesische Mundart und ihre Berechtigung«. Sprcchsaal. Unerledigte Bestellung. Durch den Hinweis im Sprechsaal des Börsenblatts vom 9. September sehe ich mich veranlaßt, mitzuteilen, daß auch ich auf eine direkte Bestellung vom 10. Juli 1911 und deren Wieder holung vom 13. Juli weder die erbetenen Bücher, noch eine auf klärende Antwort von der Stahel'schen Verlagsanstalt in Würzburg erhalten habe. Was den früheren Beschwerdeführern in vergangenen Jahren, was der Schulze'schen Buchhandlung in Celle und mir und anderen in letzter Zeit passiert ist, kann jedem Börsenvereins - Mitglied künftig widerfahren. Wie kann man sich gegen eine derartige unmotivierte Ver nachlässigung schützen, die den Sortimenter empfindlich schädigt? Leipzig, im September 1911. Paul Beyer. Aus langjähriger Erfahrung kann ich jedem Kollegen nur raten, Bestellungen auf Verlagswerke der Stahel'schen Verlags anstalt in Würzburg nicht anzunehmen. Man erspart sich da durch Arger und unnütze Kosten und seinem Auftraggeber Ent täuschungen. Ich habe vor einigen Jahren sogar einen Prozeß mit Stahel wegen Restlieferung vorausbezahlter Hefte führen müssen, an den ich trotz Obsiegens mit wenig Freude zurück denke. Die Kosten sind, da Stahel zahlungsunfähig ist, mir ge blieben. Es wäre nur die Frage zu erörtern, ob bei einer Adreßbuch reinigung solche Firmen nicht lieber zu streichen seien; denn was soll eine Firma im Adreßbuch, die grundsätzlich nichts liefert und überhaupt keine Antwort gibt? Wieviel Arger und zwecklose Kosten würden dadurch dem Sortiment erspart! Erlangen. Theodor Krische, Universitätsbuchhandlung.
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