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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.06.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-06-02
- Erscheinungsdatum
- 02.06.1923
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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Ium Schlüsselzahlslistem. Vor einiger Zeit hatte Herr Geheimrat Paalzow von der Preu ßischen Staatsbibliothek in Berlin eine Rücksprache mit einer größe ren Anzahl angesehener Berliner Sortimenter, bei der er sich im wesentlichen für den Biblivthckartag informieren wollte über die Be währung des Schlüssclzahlsystems. Das Schlüsselzahlsystem wnrde vom Sortiment als Wohltat und Notwendigkeit bezeichnet, wenn auch zugegeben werden mußte, daß sich verschiedene Miszstände hcrausge- stcllt haben, die zu beseitigen unbedingt die Organisationen des Buch handels sich zur Aufgabe machen müßte. Die gemeinsam festgestellten Mißstände sind kurz folgende: 1. Fortsetzungen auf Zeitschriften und Lieserungswerke werden oft nicht mehr unverlangt gesandt, obwohl der Käufer der ersten Liefe rung einen rechtlichen Anspruch hat ans billigste Lieferung mit Schlüsselzahl des Erscheinungstages. Insoweit besteht unbedingt eine Lieferuugspflicht von Verlag und Sortiment. Werden Fortsetzungen erst nach Anzeige im Börsenblatt und dar aus folgender Bestellung bzw. Anmahnung des Sortimenters geliefert, so erhält vielfach der Kunde (Bibliothek) die Fortsetzungen zu einer höheren Schlüsselzahl geliefert, als sie zur Zeit der Börscnblattanzeige bestand. 2. Die Neuerscheinungen und Fortsetzungen werden von einigen dem Sortiment bekannten Verlegern planmäßig früher und direkt an die Privatkundschaft geliefert, als ihr Erscheinen den Bibliotheken und Sortimentern durch Börscnblattanzeige bekanntgegebcn wird. Auch hierdurch wird der Bezug den Bestellern verteuert. 3. Das sogenannte »Manipulieren« des Verlages, der die Novi täten planmäßig dem Sortimenisbuchhandel und den Bibliotheken ver schweigt und durch Einfordcrn von Reversen, die ihm selbst kaum Sicherheit verschaffen, das Kundenmaterial des Sortimentsbuchhandels zu erforschen sucht, um ihm bei späteren Novitäten durch Schnelligkeit den Rang abzulaufen. 4. Vielfach werden Bestellungen des Sortiments abgeleugnet und selbst wiederholte Bestellungen der Bibliotheken, wenn sie durch das Sortiment erfolgen, nicht ansgeführt. Berlin, Linkstraße. vr. Eugen Bah r. Bücherpreise in der Schweiz. Im Börsenblatt stehen ständig Klagen über zu hohe deutsche Bnch- preise im Ausland. Ich habe dieser Tage bei einem Besuch in der Schweiz mich sehr umgesehen und gefunden, daß französische Bücher, broschiert, zu dem gleichen Preis wie gleichwertige deutsche Bücher, in Halbleinwand gebunden, verkauft werden. Dabei ist im großen und ganzen die deutsche Ausstattung besser. Dagegen sind die nicht eben billigen französischen Einbände fast durchweg Ganzleinwand. Englische Bücher und Zeitschriften sind wesentlich teurer als die deutschen. Die eng lischen Reviews und Magazine und die englischen Lieferungswcrke, die 1 Schilling und Schilling kosten, werden mit 1.5V Fr. bis 2.50 Fr. (die Preise sind nicht überall gleich) verkauft, also mit einem sehr hohen Aufschlag. Deutsche ähnliche Erzeugnisse sind entweder bei gleichem Preis besser ausgestattet (Velhagen L Klasing), oder wesentlich billiger. Ich kann mir nicht denken, daß in anderen Ländern andere Verhältnisse sind, nur kommt dem Schweizer, der den deutschen Jn- laudpreis erfährt, oder der nmrechnet, der Frankenpreis hoch vor, und so wird es in andern Ländern auch sein, und eine geschickte Propa ganda könnte da und dort die falsche Ansicht der Ausländer be kämpfen. .WZ. Die „Deutschs Presse" vermittelt Buchbesprechungen. Die wirtschaftlichen Verhältnisse zwingen heute auch den best- fundierten Verlag dazu, bei der Abgabe von Rezensionsexemplaren haushälterisch nmzngehen, und so kann die Frage nach der zweck mäßigsten Versendung von Besprechungsstücken nicht reiflich genug erwogen werden. Auch hier im Börsenblatt ist diese Frage schon wiederholt erörtert worden, in letzter Zeit namentlich durch Professor Oppermann (Rudolstadt) und Otto Niebicke (Berlin), von denen ein jeder seine eigene Idee zu verfechten suchte. Professor Oppermanns Vorschlag läuft hinaus ans folgendes: seiner »Deutschen Presse-Korre spondenz« solle je ein Exemplar der Neuerscheinungen zugesandt wer den, worauf die betreffenden Werke bibliographisch genau in die Liste »Nene Bücher« der I)?X ausgenommen und so deren Abonnenten be- kanntgemacht werden; Abonnenten der sind aber Zeitungen, deren Redakteure sich nun die ihnen zur Besprechung zusagenden Stücke aus dieser Liste jeweils von den Verlagen einfordern und sich dabei j zugleich zu einer Besprechung verpflichten sollen. Otto Riebickes Plan geht insofern weiter, als er eine besondere Zeitungskorrespondenz in den Dienst der Buch-Propaganda stellen will. Soweit cs sich dabei um die Versendung von Rezensionsexemplaren handelt, gleicyt je doch sein Vorschlag dem Oppermanns: je ein Exemplar der Neuerschei nungen soll ihm zngestellt werden, worauf seine Korrespondenz die betreffenden Bücher in em Verzeichnis von Besprechungsstücken aufneh- mcn und so den bei ihm abonnierten Zeitungsredaktioncn anzeigen wird; deren Redakteure sollen sich dann die Rezensionsexemplare mit der Verpflichtung zur Besprechung von den Verlagen ebenfalls cinsordern. Die Idee, durch eine der gesamten deutschen Presse zngehende An zeigendste die kostspieligen Einz-elangebote zu sparen, ist zweifellos gut; aber nun und nimmer können die Beziehungen einer Zeitungskorre spondenz, und wäre es selbst die leistungsfähigste mit dem größten Abonnentenkreis, als dazu hinreichend angesehen werden. Denn selbst die leistungsfähigste Korrespondenz steht nur mit einem Teil der Pressc- redaktionen in Verbindung, ganz angesehen davon, daß erfahrungs gemäß gerade die bedeutendsten deutschen Blätter, die den größten Wert auf ein selbständiges Gepräge legen, von der Benutzung solcher Korre spondenzen ivenig wissen wollen. Um die deutsche Presse insgesamt für ein neues Verlagswcrk zu interessieren, darf man also nicht die eine oder die andere Korrespondenz als Mittlerin wählen, sondern man muß das offizielle Vcrbandsorgan der deutschen Presse selbst für die Buchpropaganda zu gewinnen suchen. Und wie ich zu erklären ermächtigt bin, ist die »Deutsche Presse«, das Organ des Ncichsvcr- bandes der deutschen Presse, grundsätzlich bereit dazu, eine Seite ihres Blattes für eine Liste von Neuerscheinungen des Büchermarktes zur Verfügung zu stellen. Voraussetzung dazu wäre freilich, daß die Be teiligung der Verlage stark genug wäre, um solche Anzeigenliste zu einer dauernden Einrichtung für das Reichsverbandsorgan zu gestalten. Auch muß natürlich die »Deutsche Presse« dabei auf ihre Rechnung kommen: sie wird eine gewisse nach Zeilen berechnete Anzeigcngebühr erheben, will diese aber in mäßigen Grenzen halten. Dafür spart dann der Verlag jenes eine Rezensionsexemplar, das sowohl die Korre spondenz Professor Oppermanns wie die von Otto Niebicke für ihre Vermittlung in Anspruch nehmen und dessen Wert jene Anzeigengebühr in der »Deutschen Presse« oft erheblich übersteigen dürfte (man denke z. B. nur an die mehrbändigen Werke und deren Herstellungspreis!). Ferner fiele bei der »Deutschen Presse« die von jenen Korre spondenzen gestellte Bedingung weg, daß nur Bücher von einer bestimmten Preishöhe ab in die Anzeigenliste ausgenommen werden: auch neue Neclam-Bändchen, neue Nummern der Insel-Bücherei usw. können hier angezeigt werden. An der Spitze der Anzeigenliste könnte endlich durch einen besonderen Vermerk das Recht zu abschlägi gem Bescheid gegenüber zu starker Nachfrage nach Rezensionsexemplaren ein für allemal dem Verlag gesichert und andererseits der Rezensenten Pflicht zur Besprechung angeforderter Neuerscheinungen innerhalb einer angemessenen Frist grundsätzlich betont werden. Dies das Angebot des Neichsverbandes der deutschen Presse. Ob es zur Ausführung gelangt, hängt von der Stellungnahme der Verlage ab. Da die »Deutsche Presse« wöchentlich erscheint und von den meisten Redakteuren sämtlicher deutschen Zeitungen und Zeitschriften gelesen wird, böte solche Bücherliste jedenfalls die beste Gewähr dafür, daß die Neuerscheinungen wirklich allen deutschen Redakteuren bekannt wür den und so auch die in Frage kommenden Rezensenten, die sonst oft erst durch Anfragen bei den einzelnen Redaktionen gesucht werden müssen, mühelos gefunden würden. Verlage, die gewillt sind, von dem Angebot des Neichsverbandes Gebrauch: zu machen, werden um ihre Zustimmung gebeten*). vr. Fritz Berge mann. Berichtigung. Gegenüber wiederholten gänzlich unbegründeten Mitteilungen, meine Firma gehöre dem S t i n n e s - K o n z e r n an (neuerdings im Korrespondent fiir Deutschlands Buchdrucker enthalten), lege ich Wert darauf, festzustcllen, daß meine Buchdruckerei und Musikalien druck-Anstalt, die alle buchgewerblich-graphischen Betriebszweige in cinheitlicker Organisation umfaßt, im weitesten Maße auf völliger Selbständigkeit und Unabhängigkeit beruht und daß keinerlei Absicht oder Anlaß besteht, diese Position aufzugebcn. Leipzig. Oscar Brandstetter. *) Die Red. d. Bbl. ist bereit, Anmeldungen für diese Anzeigen und die Vermittlung mit dem Neichsverband der deutschen Presse zu übernehmen. Wir bitten, Zuschriften an uns in dieser Angelegen heit deutlich zu kennzeichnen, um Verwechselungen zu vermeiden. Verantwort!. Redakteur: Richard Albert t. — Verlag: Der Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus. Druck: Ramm L Teemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse derNedaktion uu>- Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 sDuchhändlerhauSs
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