228, 30. September 1911 Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt t b. Dlscha. Buchhandel. 11327 Auszug aus dem Vorwort von Sven Hedin zu Ossian-Nilffon, der Barbarenwald. oji Während des ersten Dezenniums des 20. Jahrhunderts sind neue Männer in unserer Literatur ausgestanden. Manche von ihnen haben durch markante und originelle Züge in ihren Dichtungen mit Recht die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt, manche sind vielleicht auch dazu berufen, draußen in Europa dem schwedischen Namen Ehre zu machen. Der hervorragendste in dieser jüngeren Schriftstellergcneration ist K. G. Ossian-Nilffon. Llnter seinen sozialen Arbeiten ist „Der Barbarenwald" diejenige, welche in seinem Vaterlande das größte Aufsehen erregt hat. Gepackt von der sozialdemokratischen Volksbewegung und selbst Zeitungsmann in ihrer Presse, erkannte er klar, daß das, was ihm das Teuerste war: Kultur, persönliche Freiheit, Vaterland, gesunde gesellschaftliche Entwickelung, Ordnung und Stärke — unter den Sozialdemokraten um nichts heiliger galt, als in anderen Lagern, sondern daß im Gegenteil diese Begriffe und Ideale von ihnen oft ver höhnt und niedergetrampelt wurden. Die Entrüstung hat dieses Buch geschaffen, das ich hiermit allen deutschen Lesern aufs wärmste empfehle. In Schweden wurde „Der Barbarenwald" leidenschaftlicher gelesen und diskutiert als irgend ein ähnliches Buch seit vielen Jahren. Schlag auf Schlag ist es in sieben Auflagen erschienen, und in Deutschland, wo dieselben Parteifragen aus der Tagesordnung stehen, wird es ohne Zweifel gleich lebhaftes Interesse erwecken wie bei uns. Stockholm, 11. September 1911. Sven Hedin.