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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.09.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-09-29
- Erscheinungsdatum
- 29.09.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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11204 Börsenblatt f. ». Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 227, 29. September 1911. den ganzen Vorrat niemals höher sein als Zukunftsabsatz minus etwaige neue Herstellungskosten minus Unkosten minus Gewinn aufschlag. In der ersten Niederschrift war diese ganze Stelle anders gefaßt, und bei der Reinschrift wurde dieser Passus ver sehentlich unabgeändert übernommen. Das folgende »Rechnet man . ..« versteht sich im Sinne von «einkalkulieren, mit ein rechnen. nicht aber im Sinne von »Hinzuaddieren«. Im letzten Satz des Absatzes sind sinngemäß die Pluszeichen durch Minus zeichen zu ersetzen. Berlin N. IV. 52. H a n s S t o U. Bom Auchbuchhandel. — In der Nummer vom 23. Sep tember des Basler Vorwärts, die uns von einem Leser übersandt wurde, lesen wir folgende Anzeige: Auf der kürzlich in Eisenach abgehaltenen außerordentlichen Hauptversammlung des Verbands der Kreis- und Ortsvereine, die sich u. a. auch in eingehender Weise mit der Frage der Auch- buchhändler beschäftigte, erklärte der als Gast anwesende Herr Otto Maier-Leipzig, daß er es selbstverständlich mißbillige, wenn an Friseure und ähnliche »Kunden« seitens der Grosso- geschäste geliefert würde. Es wäre daher interessant, zu erfahren, welches Leipziger Kommissionsgeschäft sich durch Lieferung an diese Tabakhandlung zu noch liberaleren Grundsätzen bekennt, als sie in Eisenach durch den Mund des Herrn Otto Maier bekannt gegeben wurden. 2. Bureau-Ausstellung in Wien. — Zu der in Nr. 218 unter dieser Spitzmarke erschienenen Notiz wird uns von inter essierter Seite noch geschrieben: Um unsere Ausstellung recht vielseitig, reichhaltig und inter- essant zu gestalten, werden wir in einer eigenen Abteilung ver eint Bücher und Zeitschriften für Handelswissenschaften, Buch führung und Stenographie, sowie solche für Geschäfts-Organisation, Fabriksbetrieb, allgemeine Propaganda und Reklame- und Plakat wesen im besonderen zur Ausstellung bringen. Interessenten erhalten die Bedingungen und näheren An gaben, betreffend die Beteiligung in dieser Abteilung, auf Wunsch vom Sekretariat der Ausstellung, Wien IIl/2, Löwengasse 29. Die Ttaatsdr»ckerei in Rio de Janeiro (Brasilien) ist durch eine Feuersbrunst vollständig zerstört worden. Der Brand brach auf bisher unaufgeklärte Weise in einem Lagerraum aus, ergriff die dort aufgestapelten Papiervorräte und zerstörte das riesige Gebäude, ohne daß die Feuerwehr dem verheerenden Element Einhalt tun konnte. Die wertvollen Maschinen sind zerstört, der Schaden wird auf 15 Millionen Frcs. beziffert. Persoiialnachrichten. «estorbrn: nach längerer Krankheit am 26. September in seiner Villa in Baden bei Wien der kaiserliche Rat Herr Adolph Künast. Künast, der im Jahre 1846 in Schluckenau geboren wurde, widmete sich zuerst dem kaufmännischen Beruf und übernahm am 1. Januar 1882 die berühmte Buchhandlung Wallishausser in Wien, die, 1789 gegründet, sich bis 1856 im Besitze der Familie Wallishausser befand. In diesem Jahre verlegte sich der Besitzer lediglich auf die mit der Buchhandlung verbundene Buch druckerei und verkaufte die Buchhandlung an Josef Klemm, der sie bis zur Übergabe an Künast inne hatte. Von 1882—1905 war Adolph Künast ihr Chef. Durch seine Beziehungen gewann Künast das besondere Vertrauen des Kronprinzen Rudolf, dessen Kammerbuchhändler er wurde. Auch wurden verschiedene Schriften des Kronprinzen bei ihm verlegt, darunter seine ersten Werke »Fünfzehn Tage auf der Donau« und »Uber Auer-, Birk- und Rackelwild«. Auch das Werk der Kronprinzessin Stephanie »Lacrome« erschien im Wallishausserschen Verlag. Künast erweckte die unter Klemm einigermaßen heruntergekommene Firma zu neuem Leben und wandte insbesondere der Jagdliteratur sein besonderes Augenmerk zu. Auch war er bis vor kurzem Verleger der altbekannten Hugoschen Jagdzeitung. Trotz seiner reichen geschäftlichen Wirksamkeit fand er Zeit, sich im öffentlichen Leben zu betätigen. Zu Anfang der neunziger Jahre wurde er in den Gemeinderat der Stadt Wien gewählt. Später nach dem Niedergange der liberalen Partei, deren treuer Anhänger er gewesen, obwohl er persönlich mit seinen politischen Gegnern zum Teil eng befreundet war, und insbesondere nachdem er 1905 die Wallishaussersche Hofbuchhandlung an den jetzigen Inhaber Herr Paul Knepler verkauft hatte, widmete er sich in ausgedehntem Maße der öffentlichen Wohltätigkeit, in erster Linie der Obdach losenfürsorge. Hier hat Künast wirklich Hervorragendes geleistet. Nicht nur, daß er mit einer fast unglaublichen Selbstverleugnung und Selbstaufopferung das Asyl der Obdachlosen in Wien ge- radezu persönlich leitete, war es seiner Energie und seinem Fleiße in erster Linie zu danken, daß vor wenigen Jahren das neue Asyl in der Nähe des Südbahnhofes gebaut und eingerichtet wurde. Mit Adolph Künast schied ein Mann aus dem Leben, der in Wien und in weiten Kreisen bekannt und geschätzt war. In Baden war er ebenfalls sehr populär. Allgemein fiel seine markante Erscheinung, seine imposante Statur und sein wallen- der weißer Bart auf. Jung und alt liebte und ehrte ihn wegen seines äußerst jovialen, menschenfreundlichen Wesens. Künast besaß zahlreiche in- und ausländische Auszeichnungen, darunter den Orden der eisernen Krone 3. Klasse. Samuel Oettli f. — Am 23. September ist in Jllenau in Baden der ordentliche Professor der Theologie an der Universität Greifswald Geh. Konsistorialrat vr. tksol. b. o. Samuel Oettli im Alter von 65 Jahren gestorben. Wissenschaftlich ist der Dahin- geschiedene, der der kirchlich positiven Richtung angehörte, mit verschiedenen Kommentaren zu biblischen Büchern (in dem von Strack und Zöckler herausgegebenen »Kurzgefaßten Kommentar z. A. T «) und mit einer Reihe religionshistorischer Beiträge zum Alten Testament hervorgetreten, unter denen »Das Königsideal des Alten Testaments« (1899), »Der religiöse Wert des Alten Testaments« und die »Geschichte Israels bis zu Alexander d. Gr.« (1905) hervorzuheben sind. Auch in den durch Delitzsch an- geregten Babel - Bibelstreit hat er mit mehreren Broschüren eingegriffen, sowie eine Anzahl Predigtsammlungen veröffentlicht. Eine seiner letzten Arbeiten behandelte »Das Buch Hiob« (1908). Sprechsaal. Zur Reform des Börsenblattes. (Vgl. hierzu die Nrn. 220 u. 225.) Die in der Nummer 220 »Zur Reform des Börsenblattes« von Herrn J.Eckard Mueller vorgeschlagene Abtrennung der »Angebotenen und Gesuchten Bücher« vom Hauptblatte würde ich sehr begrüßen, da als aparte Beilage deren Aufbewahrung und Handhabung für Notizen usw. bequemer gemacht und das Börsenblatt selbst da durch erleichtert würde von einem Stoffe, der den größeren Teil der Leser doch nicht interessiert. Wünschenswert scheint mir aber, daß dieses Beiblatt mit jeder Nummer erschiene; keines falls dürfte es zur Vermeidung einer allzu großen Stoffansamm lung weniger als dreimal wöchentlich erscheinen. Basel, 27. September 1911. Adolf Geering.
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