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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.10.1911
- Strukturtyp
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- 1911-10-07
- Erscheinungsdatum
- 07.10.1911
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- Deutsch
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11682 ÄörMbllsL S. Nichtamtlicher TeU. 234. 7. Oktober 1911. wie auch über die finanziellen Verhältnisse des Geschäfts getäuscht worden sei. Die Einlage müsse darum zurückgegeben werden. Das Oberlandesgericht K. hatte dann erkannt, der Gesellschafts vertrag könne zwar nicht wegen arglistiger Täuschung angefochten werden, jedoch biete die mangelhafte Solidität des Beklagten einen wichtigen Grund, aus dem das Gesellschaftsverhältnis sofort ge löst werden könne. Wenn der Beklagte, wie erwiesen sei, bis tief in den Tag hinein schlafe, mitunter vormittags erst kurz vor 12 Uhr ins Bureau komme, so handle er dem § 6 des Gesell schaftsvertrages direkt entgegen, der ihn verpflichte, seine ganze Kraft dem Geschäfte zu widmen und alles zu vermeiden, was dem Geschäfte schaden könnte. Gerade die Vormittagsstunden seien im Baugeschäfte die wertvollsten, da meist diese Stunden von Baulustigen für ihre Unterredungen mit den Architekten gewählt würden. Ob der Beklagte tatsächlich oft abends länger arbeite, sei darum unerheblich. Solche Mißstände müßten dem Kläger ein Recht geben, von seinem Gesellschafter, mit dem ihn noch ein längerer Vertrag binde, loszukommen. Diese Ent scheidung ist auch vom Reichsgericht bestätigt worden. Analog den Bestimmungen, so führte der 6. Zivilsenat des höchsten Gerichtshofes aus, die bezüglich der Handlungsgehilfen gälten müßte auch dem Gesellschafter das Recht zustehen, aus einem »wichtigen« Grunde einen langjährigen Gesellschaftsvertrag zu kündigen. Ein solcher wichtiger. Grund biete sich aber in dem erwiesenen geschäftsschädigenden Verhalten des Beklagten. Otto Julius BierbaumS Grab. — In den »M. N. N.« lesen wir: Auf dem Waldfriedhof, der so groß und schön und tröstend vor Münchens Toren liegt, hat man in den letzten Wochen dem frühgestorbenen Dichter ein Grab gegraben und in dieses Grab eine Urne gesenkt, die seine Asche birgt. Sicherlich sind nicht viele von denen, die seine graziösen Lieder lieben, bisher hinausgepilgert; sicherlich sind nicht viele von denen, Stein, das ist alles; und auf dem Stein die drei kargen Worte seines Namens, wo doch so viele Male auf dem Waldfriedhof klingende, prangende Titel tragen. »Otto Julius Bierbaum« — was ist das; was nimmt der Tag und das heutige Leben noch für ein Interesse an ihm? »Otto Julius Bierbaum« — vielleicht bloß ein Traum oder ein Gran Schönheit. Das Grabmal krönt gleichsam des Dichters gemeißelter Kopf. Ein wenig weinerlich repräsentieren sich die guten, rundlichen Kaplanzüge dem Beschauer; und man bedauert, daß der Dichter nicht lächelnd dargestellt wurde. Ist doch unter der Büste ein charakteristischeres Relief eingehauen . . . Drei antike Gestalten treiben ein heiteres Spiel mit Früchten, die ein Jüngling herzu trägt und wirft, und zwei andere recken die Arme nach den wunderlichen Bällen. Wenn die Tannen nicht wären — die greisen, tröstenden, die sicherlich schon viel Leid unter ihren Zweigen gesehen, möchte man wehmütig werden.. . nicht zum mindesten deshalb, weil dieses Grabmal, das viele Tausende hüten und feiern sollten, so gar verlassen und trotz seiner Anmut so dürftig sich erhebt. Dem Kundigen mögen dabei ein paar Strophen aus Bierbaums »Des Narren Nachtlied« in den Sinn kommen: »O Sterne, o Stille, o mondliche Pracht! Wer hat in den tieftiefen Wald mich gebracht. Zwei Männer mit Larven sind über mich her. Sie graben mich ein. Die Erde ist schwer. Der Winde Wehen hör' ich nicht mehr. All — alles ist stille.« Und doch — es ist gut, daß man dieses »Narren« letzte Reste nach München gebracht hat. Was sollten sie wohl in Dresden, wo er gestorben ist und wo er sich nicht mehr heimisch gefühlt? München ist seine Stadt geworden, und München war sein letzter Wunsch. Er würde gejubelt haben über die Ruhestätte, die er hier gefunden; aber nun kommt auch und besucht ihn — ihr Freunde, seid seine Brüder! 6. x. Errichtung einer van't Hoff-Ttiftung. — Außer einem van't Hoff-Denkmal soll auch eine van't Hoff-Stiftung in Amster dam das Andenken an den großen Vertreter der physikalischen Chemie festhalten, der am I. März d. I. in Berlin verstorben ist. Ein Komitee hat sich gebildet und ist damit beschäftigt, die Stif tung, die zur Unterstützung von Arbeiten auf dem Studiengebiet van't Hoffs bestimmt ist, ins Leben zu rufen. Die Erneuerung von LchillerS erster Grabstätte — ein Privatunternehmen! — Aus Weimar wird dem »Berliner Tageblatt« geschrieben: In das mysteriöse Dunkel der Aus grabungen im sogenannten Kassengewölbe hat erst die letzte Sitzung des Gemeinderats der Stadt Weimar einiges Licht ge bracht. Man erfuhr, daß weder die Stadt noch eine Behörde oder ein öffentliches Institut die Sache angeregt und unternommen hat, vielmehr der Anatom Professor Froriep-Tübingen, ein Glied der aus Weimars klassischer und nachklassischer Zeit berühmten Familie, die ganze Angelegenheit nach Einholung der Genehmi gung des Grobherzogs allein unternommen und auf eigene Kosten durchgeführt hat. Der tempelartige Aufbau, der sich über dem ehemaligen Kassengewölbe, der eigentlichen Gruft, in Bälde wieder in ursprünglicher Form erheben soll, ist ebenfalls ein Geschenk des Genannten an seine Vaterstadt. Reue Bücher, Kataloge »sw. für Buchhändler. 1) kaäagogi8oÜ6 V/erks uuä Lobliktsv. 8°. 24 8. 2) ktnlosopdiseüs ^Vsrks uncl 8cbrikt6u. 8". 20 8. 3) kopulüro ^Vsrko unck 8ebrikdeu. 8". 8 8. ^ 8°!^18 8^ ^ ^ 080pbi8od6 unä populäre >Vsrks. 6) 8ü.edlied gsoränets Dbsrwobt cksr 8ebrikt6n Läuarck von üurtwanQ'L. 8". 12 8. Nr. 102, I: TüsLter. 66seüiedbIieÜ68, ^.utograrums uuck kortrs>it8 Narionktdentüsatsr, Variete, 2irku8. 8°. 68 8. Nr. 1—326 u. 770—1469. Nr. 102, II: vrawati^ebe l-iteratur. 8". 40 8. Nr. 327—781. kurt a/^I. 8°. 8. 306—352 Abteilung IX: Xönigroieb 8aod86o. 8". 8. 363—404. ^.btsiluug X: krovioL 8aod8en uuck 8". 8. 405—446. Abteilung XI: Tdüringsn. 8". 8. 447—491. Nr. 395: ^lneriea. II. Mittel- unä 8ää-^.msriea. 8°. 160 8. 1805 Nrn. 8°. 48 8. 533 Nro. o * ^ o o» s unä I^mguiwik. Nr. XXl von Ü4ai ?srl iu Lsriia 8>V. 19, l-sipriger 8t>r. Nr. 89. 8". 127 8. u. 4 Takeln ^bd. 1123 Nrn. — Verweigerung 16. u. 17. Oktober 1911. Personalnachrichten. Karl Felix Köhler f. — In Baden bei Wien ist der lang- jährige verantwortliche Redakteur der Neuen Freien Presse Karl Felix Köhler im Alter von 73 Jahren gestorben. Mit ihm ist eine der hervorragendsten Persönlichkeiten der Wiener Journalistik und einer der besten Shakespeare-Kenner aus dem Leben ge schieden. Josef Bell f-. — Mit dem in diesen Tagen in Edinburgh gestorbenen Chirurgen vr. Bell ist das Urbild des Sherlock Holmes aus dem Leben geschieden, vr. Josef Bell war während Sir Conan Doyles Studienzeit Chirurg am Spital in Edinburgh und pflegte seine Hörer durch brillante Kunststücke induktiver Logik in Erstaunen zu setzen. Aus kleinsten Details, die er beim ersten Blick auf den Patienten oder aus den ersten Worten mit ihm erfaßte, entwickelte er dann Krankheits- und Lebensgeschichten von außerordentlicher Wahrheit und Wirkung. Conan Doyle hat selbst erklärt, daß er nach vr. Bell seinen Sherlock Holmes konzipiert habe.
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