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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.10.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-10-17
- Erscheinungsdatum
- 17.10.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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10730 Sörs-nblatt s. d. Dtschn, Buchh-nd-l. Nichtamtlicher Teil. 243, 17. Oktober 1907. Namen, höchster Behörden und Persönlichkeiten, die auf seiner Seite ständen. Fast einstimmig stehe die Presse auf seiner (Van- selows) Seite, mit wenigen Ausnahmen auch die orthodoxe, ebenso höchste Persönlichkeiten in leitender Stellung, Vertreter hoher preußischer Kunstbehörden, Galeriedirektorcn u. a. Selbst die Sittlichkeitsvereine betrachteten die Anklage als bedauerlichen Fehlgriff. Die Begriffe über Sittlichkeit hätten sich ja sehr geändert, mehr als man denke. Beweis dafür sei das Freibad Wannsee. Nach kurzer Beratung verkündete der Vorsitzende Landgerichts rat Peltasohn das Urteil dahingehend: Der Angeklagte wird freigesprochen, die Kosten trägt die Staatskasse. Die vier beanstandeten Bilder seien nicht unzüchtig im Sinne des Gesetzes. Das eine Bild (Im Mai) könnte losgelöst von dem ganzen Heft einigermaßen anstößig sein; in dem ganzen Rahmen sei das aber nicht der Fall. Es handle sich nur um Abbildungen, die im wesentlichen den nackten Körper darstellen. Die Örtlich keiten ließen kein Hervortreten der Lüsternheit erkennen, die das Scham- oder Sittlichkeitsgefühl verletzen könnte, ebenso wenig der ganze Zuschnitt des Heftes und der Zeitschrift. Es handle sich vielmehr um Reproduktionen für einen ganz bestimmten Zweck. Aus den Umständen war nicht die Überzeugung zu gewinnen, daß die Abbildungen unzüchtig seien. Das Gericht habe angenommen, daß der Angeklagte sorgfältig zu Werke gegangen sei und ihn auch subjektiv kein Verschulden treffe. * Geschäftsjubiläum. — Am 10. Oktober 1907 durfte Herr Carl Hermann Trenkle, Inhaber der Buchhandlung seines Namens in Rothenburg ob der Tauber, auf glücklich voll endete fünfundsiebzig Jahre seit Gründung seiner geachteten Handlung zurückblicken. Diese wurde am 10. Oktober 1832 von L. M. Beck unter der Firma dieses Namens eröffnet und kam am 1. Januar 1863 (unter Änderung der Vornamen im Wortlaut der Firma) an dessen Sohn Paul Julius Beck. Im Juli 187b ging sie in den Besitz von A. Stahl über, der das Geschäft als Beck'sche Buch-, Kunst-, Musikalien- und Landkartcn- handlung weiterführte, es aber schon am 1. November 1881 an Friedrich Wilhelm Klein überließ, der sie mit seinem dort bestehenden Verlage vereinigte. Die Firma lautete fortan Fr. W. Klein's Buchhandlung. Von Friedrich Wilhelm Klein erwarb das Geschäft am 1. Januar 1887 Herr Hermann Trenkle. In Augsburg geboren, hat er den Buchhandel unter der tüch tigen Leitung von Ernst Rohmer in der C. H. Beck'schen Buch handlung in Nördlingen erlernt und sich weiter bei den Herren Hans Körber (Haber L Co.) in Bern, Wilhelm Braun (Elwert'- schc Unioersitätsbuchhandlung) in Marburg, A. Ricker (I. Ricker) in Gießen im Berufe ausgebildet. Das günstige Arbeitsfeld, das sich ihm in der alten Reichsstadt bot, hat er mit Fleiß bebaut, so daß er auf gute Erfolge seines umsichtigen Wirkens zurück blicken darf. Wir nehmen den Ehrentag seines Hauses gern zum Anlaß, ihm nachträglich unsere ausrichtigen guten Wünsche für weitere gedeihliche Arbeit und persönliche Wohlfahrt auszu sprechen. (Red.) * Deutscher Verein für Kunstwissenschaft. — Die Gründung eines Deutschen Vereins für Kunstwissenschaft ist, wie die -Deutsche Literaturzeitung- meldet, bei einer Beratung in engerm Kreise beschlossen worden, die unter Vorsitz des Generaldirektors Bode im Kaiser Friedrich-Museum zu Berlin dieser Tage stattgefunden hat. Der Verein will sich die Aufgabe stellen, Kunstwiffen und Kunstleben auf breitester Grundlage zu fördern. Neben um fassenden und illustrierten Veröffentlichungen soll er vor allem ausgiebigere Berücksichtigung der Kunst im Unterricht der Uni versitäten, Hochschulen und der höhern Lehranstalten für Knaben sowohl wie für Mädchen erstreben und Interesse und Verständnis für Kunst durch vielseitige Veranstaltungen wecken. Außer Generaldirektor Bode und d>m Ministerialdezernenten für Kunst angelegenheiten vr. Friedrich Schmidt haben u. a. die Herren Althosf, v. Böttinger (Elberfeld), Museumsdirektor Koetschau (Weimar), Oberbürgermeister Marx (Düsseldorf), v. Seidlitz (Dresden) und vr. Eduard Simon (Berlin) an der Besprechung teilgenommen. * Kölner Verlagsanstall und Druckerei, Aktiengesell schaft 1« Köln a. Rh. — Zu einer außerordentlichen General versammlung werden die Aktionäre auf Donnerstag den 7. November, vormittags 11 Uhr, in die Geschäftsräume des A. Schaaffhausen'schen Bankvereins in Köln eingeladen. — Tages ordnung: 1. Bericht des Aufsichtsrates über die durchgeführte Sanierung. 2. Änderung des Z 3 des Statuts. (Infolge der Umwandlung sämtlicher Aktien in Vorzugsaktien soll die Be zeichnung der Aktien der Gesellschaft als Vorzugsaktien wegfallen. Ferner soll im Zusammenhang damit Absatz 2 des Paragraphen wieder gestrichen werden.) Hinterlegung der Aktien (oder eines Depotscheins der Reichs bank oder eines deutschen Notars mit den Nummern der deponierten Stücke) spätestens 5 Tage vor der Generalversammlung (Tag der Hinterlegung und der Generalversammlung nicht ein gerechnet) bei der Gesellschaft selbst oder beim Ä. Schaaffhausen'schen Bankverein in Köln, Berlin oder Düffeldorf, bei dem Bankhause I. H. Stein in Köln oder bei der Dresdener Bank in Frankfurt a.M. in Frankfurt (Main). *Zur Wahrung -es TelephongeheimnifftK. — Der Ver kehrsanzeiger der Post- und Telegraphenverwaltung veröffentlicht, wie wir der Allgemeinen Zeitung (München) entnehmen, folgende Verfügung des k. bayerischen Verkehrsministers an das Telephon personal: Vor einiger Zeit wurde die mit der Bedienung einer öffentlichen Telephonstelle betraute Beamtin von einer Privat person ersucht, ein von der öffentlichen Telephonstelle ausgeführtes Gespräch unter Benutzung des zweiten Hörrohrs mit anzuhören. Die Beamtin kam diesem Ersuchen nach. Später wurde sie in einem Rechtsstreit, dessen Entscheidung von dem Inhalt des Ge spräches abhing, dem Gericht als Zeugin benannt. Durch eine derartige Inanspruchnahme des Personals kann das Vertrauen des Publikums aus die unbedingte Wahrung des Telegraphen- geheimniffes nur zu leicht eine Einbuße erleiden. Auch ist es aus allgemeinen dienstlichen Rücksichten unerwünscht, daß das Personal auf solche Weise in fremde Angelegenheiten verwickelt wird. Den mit der Wahrnehmung des Telephondienstes betrauten Personen wird deshalb untersagt, sich fernerhin dem Publikum auf Ansuchen als Zeuge telephonischer Gespräche zur Verfügung zu stellen. *Neue Bücher, Kataloge re. für Buchhändler: XataioA sinsr Xutoxraxbsn-8ammluvA, bsstsksnd aus vvortvoiisn Musik-Manuskripton aus dsn kiaoblässsn von dulius 8toclrb russn und IVilbelw laubsrt uvä des Nusiirvsrlexsrs NauriosLobissioger, karis (1798—1871), sovvis aus XutoKrapbsn vou Oiobtsrn, 8obriltstsllsrn, 8obauspisisrn, bildsodsn Xünstisrn, bürsten, 8iaatswännsrn, Xrisqslsutsn und kskorwatorsn. 8". 120 8. 483 8. — Vsrsteigsrung am 4. und 5. Hovowbor 1907 bei I-so Uisprnannssobn, Antiquariat in Lorlm. Der Katalog zersällt in 3 Teile: I. Musiker. II. Schriftsteller, Schauspieler, bildende Künstler, Gelehrte, Reformatoren. III. Fürsten, Staats- und Kriegsmänner, Politiker. Von diesen ist die erste Abteilung als die bedeutendste anzusprechen. Sie hat nicht nur den größten Umfang (72 S.), sondern enthält auch die seltensten Stücke, darunter allein 17 Nummern von Beethoven, und zwar solche seltenster Art, die bisher zum Teil als verschollen galten. Einige von ihnen sind dem Katalog in Faksimile bcigcgeben. Auch die andern be deutenden Komponisten sind gut vertreten; wir nennen nur: Brahms, Chopin, Haydn, Liszt, Loewe, Mendelssohn, Mozart, Wagner. Äuch die übrigen Abteilungen enthalten schöne Autographen; doch würde es zu weit führen, hier auf Einzel heiten cinzugehen. (Red.) Osutsobo Intsratur und 8praobs: Asitsobriktoo, 8ammk>ivk>rirs, UeriiroArapbio, LilKioqrapbio, Xiwanaobs, Xalondor, lasobsn- büobsr, lislistristilr, Ubs>sstrungen, Uiedsr, Mundarten, 8ass0n. — Lntiqu.-Xataiog; Hr. XXXV von M. Uauptvogsl in Ootba. 8°. 82 8. 2164 Nrn. * Rrformationßfest in Sachse«. — Auf das Reformations fest am Donnerstag den 31. Oktober, das in Sachsen als hoher kirchlicher Festtag (bei völligem Schluß der Geschäfte) ge feiert wird, sei für den Verkehr mit Leipzig wiederholt auf merksam gemacht.
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