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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.11.1908
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 10.11.1908
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- Deutsch
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12780 Birsenilatt 1 d. Dtschn. Buchhand-l. Nichtamtlicher Teil. 262, 10 November 1908. daß der AbonnemeniLpreis selbst bei stattlicher Aus lage kaum in der Lage sein dürste, die kolossalen Kosten für den redaktionellen Teil aufzuwiegen. Erst durch die Hinzufügung des Inseratenteiles wird es möglich geworden sein, ein derartig glanzvolles Bild medizinischen Könnens allwöchentlich den Fach genossen zu- unterbreiten. Auch hier glaube ich also mit einem Beispiele gezeigt zu haben, wie sehr selbst ein glänzend dastehendes Zeitschriften - Objekt eines reichlichen Jnseratenetats bedarf, um befruchtend auf alle Zweige seines Betriebes wirken zu können. Welch ungeheuerer kultureller Faktor für die einzelnen Wissenschaften aber außerdem durch diese hohe Leistungsfähigkeit erzielt wird, kann uns das gewählte Beispiel im weiteren illustrieren. Als Robert Koch mit seiner ersten Publikation über das Tuberkulin durch die Deutsche medizinische Wochenschrift an dis Öffentlichkeit trat, griffen Tausende und aber Tausende von Ärzten nach der Nuinmer dieses Blattes, um den Kranken möglichst schnelle Hilfe zu bringen. — Den positiven Effekt lasse ich dabei natürlich unerörtert. — Alle diese Erfahrungen, die die Zeitschristenpresse den Fachgenossen in rascher Folge bietet, dürfen für die hoch entwickelte Kultur unseres Volkes nicht gering eingeschätzt werden, helfen sie doch der deutschen Wissenschaft, in dem hastenden Drang ihrer Tätigkeit in vorderster Linie im Wettkampf der Nationen zu stehen. Ich bin mir sehr wohl darüber klar, daß die bevor stehende Jnseratensteuer diese glanzvolle Entwicklung in keinem Falle hemmen kann; aber wer wollte es den Leid tragenden — und das sind in diesem Falle die Zeitschriften- Verleger — verdenken, wenn sie sich darüber klar würden, wie die Ausfälle wett zu machen sein werden. Bei der Verschiedengestaltigkeit auf diesem Gebiete ist es infolge der großen Konkurrenz nicht kurzer Hand möglich, die neue Steuer den Inserenten aufzuerlegen, — die Erfahrung des Praktilers steht eben auf einem ganz anderen Standpunkr, als die Anschauungen des Theoretikers der Regierungs vorlage — es wird daher die Frage erhoben werden müssen, an welchen Positionen der Herstellung und der Vermittlung Ersparnisse eintreten können. lind hier könnte es nach meinem Dafürhalten nicht ausgeschlossen erscheinen, das deutsche Sortiment zur Anteilnahme mit heranzuziehen. Es wäre nicht unmöglich, daß eine Rabatt verkürzung zur Durchführung gelangt, welche namentlich bei den illustrierten Zeitschriften, wie denjenigen wissen schaftlichen Organen, die in den großen Kulturzentren ver trieben werden, eintritt. Indirekt dürste aber neben anderen Einschränkungen auch der Raum für Bücherempfehlungen eine wesentliche Beschränkung erfahren und hierdurch der von mir bereits erwähnte dann fehlende Anreiz zum Ankauf von Büchern schädigend für das Sortiment wirken. Der Staatssekretär des Reichsschatzamtes veranschlagt die Einnahme aus der Jnseratensteuer auf 33 Millionen Mark. Bei der Schwierigkeit der Schätzung muß es zunächst als ein Geheimnis desselben angesehen weiden, wie bei der graduierten Bemessung der Belastung sich der Anteil für die Zeitungs- und Zeilschristenpresse beziffert. Aber selbst bei ganz willkürlichen Annahmen ist schon aus der Höhe der geschätzten Summe zuverstch lich zu erkennen, daß auch die Zeitschriften presse einem starken Aderlässe entgegenzusehen habe. Auch dieses wird für das deutsche Sortiment eine Nebenwirkung nicht vermissen lassen. Bei der starken Anteilnahme, die die deutsche Zeitschriftenpresse am deutschen Buchhandel, der durch den Börsenverein vertreten wird, hat, muß diese Be- lastung zu einer prozentualen Einschränkung der Produktion führen oder in manchen Verlagsbetrieben zu einer hemmenden Wirkung auf die von seiten des deutschen Sortiments mit überzeugender Notwendigkeit angestrebte Rabatterhöhung. Der Anteil der deutschen Schriftstellerwelt an dem Um satz der Zeitschriftenpresse darf wohl glattweg hinsichtlich der Einnahmen, die sie aus dieser zieht, ein sehr bedeutender gmannt werden. Ich habe schon vorher darauf hingewiesen, daß seitens des V.rlages, wenn die Vorlage Gesetz würde, neben dem Vertriebe auch die Herstellung hinsichtlich der Ein schränkungen in Betracht gezogen werden dürfte. Auch dieses könnte sich dem Sortiment als eine Nebenwirkung fühlbar machen. Gerade die wissenschaftlichen Mitarbeiter der Zeit schriften sind die interessiertesten Biicherkäufer und werden eine Beschränkung ihrer Einnahm n, wie solches leider stets am nächsten liegt, zunächst das Gebiet entgelten lassen, das sie kurzerhand für die ausfallende Einnahme verantwortlich machen, — den Buchhandel. Ich möchte ausdrücklich hervorheben, daß die von mir vorstehend als Nebenwirkungen bezeichneten Aussichten nur hin und wieder vom Sortiment empfunden werden, fügt man sie aber den direkten Schädigungen, welchen das Sorti ment ausgesetzt sein könnte, hinzu, so wird zu erkennen sein, daß auch das deutsche Sortiment ein dringendes Interesse daran hat, diesen Steuervorschlag abzulkhnen und die ge gebene Anregung, als seine Interessen schädigend, zu bedauern. Hannover, den 3. November 1908. Max Schaper. Entwurf eines Elektrizitäts und Gassteuergesetzes. I. Abschnitt. Besteuerung der elektrischen Arbeit und des Gases. D' w'-t ' b st' t- l kt sch A b> t i ^ss f s; Die Steuer beträgt: 3.) für die elektrische Arbeit, die gegen Entgelt abgegeben wird, fünf vom Hundert des Abgabepreises, jedoch nicht über 0,4 H für die Kilowattstunde, b) für die elektrische Arbeit, die für den eigenen Bedarf des Erzeugers bestimmt ist, 0,4 für die Kilowattstunde. Auf Antrag tritt eine Ermäßigung auf fünf vom Hundert der für die Er zeugung der elektrischen Arbeit aufgewendeten Selbstkosten ein, wenn auf Grund geordneter Buchführung nachgewiesen wird, daß jener Steuersatz diesen Prozentsatz übersteigt. Die näheren Be stimmungen über die Berechnung der Selbstkosten erläßt der Bundesrat. § 3. Die Steuer betrügt: u) für das Gas, das gegen Entgelt abgegeben wird, ünf vom Hundert des Abgabepreises, jedoch nicht über 0,4 «- für das Kubikmeter; b) für das Gas, das für den eigenen Bedarf des Erzeugers bestimmt ist, soweit es einen oberen Heizwert von wenigstens 3000 Wärmeeinheiten im Kubikmeter bei 0° und 760 mm Druck aufweist, 0,4 H, soweit es einen geringeren Heizwert aufweist, 0,2 für das Kubikmeter. Auf Antrag tritt eine Ermäßigung auf fünf vom Hundert der für die Erzeugung des Gases aufge wendeten Selbstkosten ein, wenn auf Grund geordneter Buch führung nachgewiesen wird, daß jene Steuersätze diesen Prozent satz übersteigen. Die näheren Bestimmungen über die Berechnung der Selbstkosten erläßt der Bundesrat. § 4. Als Abgabepreis ist, vorbehaltlich der Vorschrift im tz 8 Abs. 2, der vom Verbraucher zu entrichtende Preis, einschließlich der Zählermiete, zu verstehen. Besteht in den Fällen der §8 2, 3 zu 3 das Entgelt in
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