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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.10.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 11.10.1907
- Sprache
- Deutsch
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^ 238, 11. Oktober 1907. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 10433 Programm könne nur in langjähriger gcmeinsainer Arbeit ver wirklicht werden. In der folgenden lebhaften Aussprache wurde namentlich darauf hingewiesen, daß es sich um ein großes Reformwerk der künstlerischen, industriellen und kommerziellen Tätigkeit in Deutsch land handle. Sehr bedeutungsvoll waren die Ausführungen des Professors Theodor Fischer, der im Baufache eine Besserung der Qualität der Arbeit als dringend notwendig bezeichnete. Professor Scharvogel (Darmstadt) entwickelte in lichtvoller Weise die Ziele des Bundes. Ihm schloß sich in verwandten Aussührungen Josef August Lux (Dresden) an. Es wurde die Ausarbeitung eines Arbeitsprogramms be schlossen auf der Grundlage »Förderung fruchtbaren Zusammen wirkens von Kunst, Industrie und Gewerbe zur Steigerung der Güte ihrer Arbeiten-, Ein Vorbcreitungsausschuß von siebzehn Personen soll die Bundessatzungen ausarbeiten, Vertrauens männer in allen wichtigen Orten aufstellen, die nächste Mit gliederversammlung spätestens im Oktober 1908 vorbereiten und bis dahin die Mitgliederaufnahmen betätigen. Zum 1. Vorsitzenden wurde mit Einstimmigkeit Professor Theodor Fischer (Stuttgart), zum zweiten Hofrat Bruckmann (Heilbronn) gewählt, in den Ausschuß u. a. vr. Dohrn und Schumacher (Dresden), Pantenius und Götschel (Leipzig). Die Vereinigung will zum Staatsbauwesen, zur Erziehung der Lernenden in Kunst und Kunstgewerbc, zum Submissionswesen und zu andern wichtigen Fragen Stellung nehmen und durch die Veranstaltung kleiner, aber gediegener Ausstellungen bildend und für die Erreichung seiner hohen ethischen Ziele befruchtend wirken. (Leipziger Tageblatt.) Buchhändlerverein Paris.*) Aus Paris empfingen wir folgenden Bericht: (Red.) Am Donnerstag den 3. Oktober d. I., abends 9 Uhr, fand im obern Saal des Restaurant Dariot, 17 rus cks Luci, Paris, die ordentliche Hauptversammlung des »Buchhändlervereins Paris-statt. Der 1. Borsitzende, Herr Franz Bossong, erstattete den Jahresbericht und konnte auch in diesem Jahre einen erfreu lichen Fortschritt im Vereinslebcn feststellen. Er berichtete über den Lesezirkel, die Vorträge, die Ausflüge nach Compitzgne, die Weihnachtsfeier re. und fand lebhaften Beifall. Besonders freudige Aufnahme fanden seine Ausführungen über die herzlichen Be ziehungen der deutschen Kollegen zu dem französischen Buch handlungsgehilfenverein (»Association amicale äss Oommis- librairos kravyais«), welchem Verein Herr Bossong im vergangenen Winter unentgeltliche Kurse in deutscher Sprache und Literatur erteilt und sich auch für den kommenden Winter dazu verpflichtet hat. Herr Körner, der alte, getreue Kassierer, berichtete über den Stand der Kasse, die durch zwei Rechnungsprüfer in bester Ordnung befunden wurde. Die Neuwahl des Vorstandes hatte folgendes Ergebnis: Einstimmige Wiederwahl des langjährigen 1. Vorsitzenden Herrn Franz Bossong, — Rinklacke 2. Vorsitzender, — Körner Kassierer, — Reich Schriftführer, — Haberccht Bücherwart. Herr Körner regte noch die Gründung eines Jubiläumsfonds zur Feier des sünfundzwanzigjährigen Stiftungsfestes (1909) an, welcher Vorschlag einstimmig angenommen wurde und durch eine sofort vorgenom mene Sammlung eine hübsche Summe ergab. Herr Bossong dankte dann noch im Namen des Vereins den deutschen Verlegern, die in hochherziger Weise Zeitschriften und Bücher der Gesellschaft übermittelten, und schloß gegen Mitternacht die anregend ver laufene Versammlung. * Ei« Carnegie des 18. Jahrhunderts. — Es ist gewiß nicht allgemein bekannt, daß der große schottisch-amerikanische Stahlkönig und Volksbibliothekengründer bereits im 18. Jahr hundert unter seinen Landsleuten einen Vorläufer hatte. Es war dies, wie wir der »Laturäa^ Reviere - entnehmen, Sir Francis Garden, Lord of Gardenstone (172l—1791). Sein Leben ge mahnt etwas an einen Sonderling. Er war Grundbesitzer, Rechts anwalt und Dichter und übte vor allem in dem Dorfe Laurencc- kirk, das er zum größten Teil durch Kauf in seinen Besitz gebracht *) Buchhändler-Verein Paris. Jeden Donnerstag abend 9 Uhr Versammlung. Vortrags- und Diskussionsabende. Französischer Sprachkursus. Deutscher Zeitschriften-Lesezirkel. Bibliothek. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 74. Jahrgang. hatte, eine großartige Wohltätigkeit gegenüber seinen Pächtern. Er verpachtete sein Land zu den niedrigsten Preisen, errichtete Fabriken und andre der Hebung des Wohlstandes dienende Anstalten und gründete zugleich — um 1765 — ein Museum und wohl als erster eine öffentliche Bibliothek. Allerdings war es nicht die Absicht des Lords, seine Pächter ganz unbehütet den Einflüssen des ge druckten Wortes preiszugeben; sondern er hielt es für richtiger, ie zugleich über den Wert oder Unwert der ihnen gebotenen Lite ratur in angemessener Weise aufzuklären, zu welchem Zweck er sich des eigentümlichen Mittels bediente, seine Meinung über den Wert einer Bücher jeweils in unzweideutigen Worten an deren Rand zu chreiben. Wer diese kritischen Betrachtungen, die mit den Ge dichten und Essays des Lords 1792 in Edinburg erschienen sind, heute liest, wird sich allerdings einigermaßen wundern, warum der Lord überhaupt jene Bücher gekauft und einer größern Öffent lichkeit zugänglich gemacht hat; denn außer Shakespeare fanden nur wenige Bücher Gnade vor den Augen des strengen Kritikers. Seine erste Bemerkung über zeitgenössische englische Stücke, von denen er eine große Auswahl besaß, bezieht sich auf den »Hypo- crite« und lautet, in zahlreichen Fällen gleichlautend wiederholt, olgendermaßen: »Diese plagiatorische Mode, Stücke zu machen, ist in unserem bedientenhaften Zeitalter aus Mangel an ursprüng lichem Genie nötig geworden-, über Addisons -Drummer- sagt er: »Ich möchte dieses Stück in einen Band schlechter Stücke von guten Autoren stecken, in dem Sir Richard Steeles .Zärt licher Gatte' einen Platz finden soll». Sehr scharf, und ver mutlich mit Recht, zieht er gegen die Herausgeber von Stücken los, die Änderungen und Pointen darin an zubringen lieben. -Die Änderungen und Zusätze in diesem Stück-, so schrieb er in die von Garrick besorgte Ausgabe des »Alchymist», »wurden von Garrick hinzugemacht, um seine Londoner Hörer lachen zu machen, und taugen nichtsl- Von Garricks -Guardian« sagt er: »Ich müßte jede Zeile verspotten und das ganze Ding unlesbar machen, wenn ich meine gewöhnliche Me thode anwenden wollte, das mit Spott zu kennzeichnen, was ich als albern, flach, affektiert oder unnatürlich betrachte. Es wurde in London mit Begeisterung ausgenommen-. Von Bickerstaffs »Thomas and Sally- sagte er lakonisch: -Unbedeutend, dumm, moderner Singsang». Dieser scharfe Spott ist auch den Gedichten des Lords eigen, die mit rücksichtsloser Schärfe die Sünden und Schwächen der be vorzugten Stände, besonders aber Kirche, Heer, Ärzte und Rechts pflege geißeln; auch die Geschäftsleute und unter ihnen die Buch händler werden von diesem Spott nicht verschont. Seine eignen Gedichte würden ihn übrigens kaum zu so scharfem Urteil über die mangelnde Begabung seiner Zeitgenossen berechtigen, denn sie sind, wenn auch metrisch sehr gewandt geschrieben, doch unschwer als Nachahmungen des Horaz und andrer von ihm be sonders geschätzten Dichter zu erkennen. Immerhin dürfte dieser Mann, der nicht nur die vielleicht erste »Volksbibliothek- ge gründet, sondern auch selbst in einer ganz modern anmutenden Weise das Wirtshaus seines Dorfes mit einer Bibliothek zum Gebrauch der Reisenden ausgestattet hat, eines freundlichen Gedächtnisses bei den Buchhändlern nicht unwert erscheinen. Vom finnläudtschen Bnchhan-el. — Der finnische Sorti mentsbuchhändlerverein hielt am 14. September eine außer ordentliche Sitzung ab, veranlaßt durch ein von den Verlagsfirmen Werner Söderström O.-D., Lustavous osalesz-tbiö Otava und O.-I. Weilin L Göös versandtes Rundschreiben, in dem Gemeinden bei Schulbüchereinkauf höherer Rabatt angeboten wird, und zwar bei Kauf von 300 Exemplaren desselben Buches 15 A, bei 500 Exem plaren 20A. — In der lebhaften Diskussion wurde betont, daß das Kundenrabatt-System sich keineswegs vorteilhaft erwiesen habe, daß cs besonders die Gefahr berge, dem Publikum eine falsche Vorstellung von dem Verdienste der Buchhändler zu geben. Dieser sei durchaus nicht so groß, daß man den Kunden ohne weiteres 15—20A bewilligen könnte. Man beschloß, an den Verlegervercin ein Schreiben zu richten, das eine Mißbilligung des Inhalts des Zirkulars aussprcchen und die Verleger ersuchen sollte, keine Bestellungen direkt auszuführcn, solche vielmehr zurück zuschicken, damit sie von den Gemeinden an die vom Verlegerverein oder NaalaisLirjalmuppg. littos anerkannten Sortimenter gerichtet werden. Da das Zirkular so spät versandt wurde, daß, auf Grund 1360
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