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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.11.1908
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 14.11.1908
- Sprache
- Deutsch
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1307 2 Börsenblatt f. d. Dlschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 266, 14. November 1908. hätte. Es handle sich hier jedoch nur um den Anspruch der Frau Vr. Foerster, die Publikation zu verbieten, und deshalb sei es durchaus richtig, das; die Vorlegung nicht ohne weiteres geschehen könne. Es müsse vielmehr Vorsorge getroffen werden, falls sie überhaupt vorgelegt werden, daß die Klägerin nichts weiter tue, als die Briefe einschen, namentlich sie aber nicht benutze, um sie etwa selbst zu publizieren. Es müßten deshalb Vorkehrungen durch Kautionshinterlegung usw. getroffen werden; das Ober landesgericht würde darüber zu befinden haben. Selbstverständlich sei den Overbeckschen Erben das Recht unbenommen, einige Briefe überhaupt nicht vorzulegen. (7. November 1908. Akt.-Z. I. 638/07.) M i ß l a ck. * Volks-Schillcrpreis. — Das Preisgericht für den Volks- Schillerpreis hat dem fünfaktigen Drama »Tantris der Narr« von Ernst Hardt den Preis von 3000^ zuerkannt. Zur engern Wahl standen die Werke »Blut« von Julius Bab, »Oedipus und die Sphinx» von Hugo von Hofmannsthal und »Das Weib des Vollendeten« von K. Gjellerup. Wie in Nr. 264 d. Bl. mitgeteilt wurde, hat Ernst Hardt, gleichfalls für sein Bühnenstück »Tantris der Narr«, auch den vom König von Preußen gestifteten »Schillerpreis» empfangen. Der neben diesem von den deutschen Goethebünden gestiftete »Volks-Schillerpreis« wird im Betrage von 3000 ^ alle drei Jahre am 9. Mai für das beste in diesem Zeitraum durch Druck oder Aufführung oder Zum erstenmal wurde er im Jahre 1905 verteilt, und zwar an drei Empfänger: Gerhart Hauptmann (für: Rose Bernd), Karl Hanptmann (für: Bergschmiede), Richard Beer-Hofmann (für: Graf von Charolais). * Anm Prozeß Olga Molitor gegen einen Redakteur. (Vgl. Nr. 66, 160, 164, 266 d. Bl.) — Das Reichsgericht ver warf am 12. d. M. die Revision des Redakteurs Albert Herzog von der »Badischen Presse«, der am 20. Mai d. I. vom Land gericht Karlsruhe wegen Beleidigung der Zeugin im Hau-Prozesse Fräulein Olga Molitor, begangen durch die Presse, zu der schweren Strafe von einem Jahr Gefängnis verurteilt worden war. * Verein Berliner Buchhändler. Jubiläum. Der Pflege geselligen Verkehrs der Berliner Kollegen unter sich und mit Gästen — von diesen in erster Linie mit den Familien-Ange- hörigen — dient seit nunmehr fünfzig Jahren in schöner und vor nehmer Weise der im Oktober 1858 ins Leben getretene »Verein Berliner Buchhändler«, dessen Leitung zurzeit den be währten Händen der Herren Friedrich Gebhardt, Gustav Schmidt, Ludwig Bloch, Neinhold Borstell und Bernhard Fahrig anvertraut ist. Am heutigen Abend, 14. November, versammelt er sich mit zahlreichen Gästen — hervorragenden Männern der Wissenschaft, der Kunst, der Presse und des Handels — in den Räumen der »Gesellschaft der Freunde« (^V., Potsdamer Straße 9) zur würdigen, frohen und glanzvollen Gedenkfeier seines fünfzig jährigen Bestehens. Der Geschichte seines Werdens, Wachsens und Wirkens nach- znkommen ist selbst für den persönlich Beteiligten schwer, da für die ersten 25 Jahre keinerlei Niederschrift von Sitzungsprotokollen oder anderen Urkunden im Vereinsarchiv zu finden ist, die hierzu Anhalt und Nachweis geben könnte, und auch für spätere Jahre ist der Chronist zumeist auf persönliche Erinnerung, auf mündliche Überlieferung angewiesen. Doch ist bekannt, daß der Verein ursprünglich nicht ausschließlich dem heiteren Zweck dienen sollte, in dem sich seit Jahrzehnten seine Aufgabe erschöpft; viel mehr trat er als Schöpfung der unzufriedenen Jüngeren mit merkbarer Opposition gegen die um zehn Jahre ältere »Korporation der Berliner Buchhändler« ins Leben, die von einer kleinen Zahl älterer Kollegen mit Bedacht und vorsichtigem Ausschluß jugendlich-temperamentvoller Anwandlungen geleitet wurde. Daher auch der Name, unter dem ihn seine Paten aus der Taufe j hoben: »Verein jüngerer Mitglieder der Korporation der Berliner Buchhändler«. Dieser wenig mundgerechte Name wurde bald auf die kürzere Form »Verein jüngerer Ber liner Buchhändler« eingeschränkt. Wir haben nicht feststellen können, wie lange sich dieser Name erhalten hat; die erste Verzeichnung des Vereins im Schulzschen Adreßbuch findet sich in dessen Jahrgang 1874, und zwar schon als »Verein Berliner Es kann nicht behauptet werden, daß die älteren Kollegen in der »Korporation der Berliner Buchhändler« das Erscheinen des jungen Vereins mit besonderer Freude begrüßt hätten; doch hatten dessen Mitglieder die Genugtuung, alsbald mehrere der älteren Herren, darunter Adolph Enslin, Wilhelm Hertz, Hermann Kaiser, einen Ausgangspunkt für die weitere buchhändlerische Öffentlich keit bedeutet, bildeten A. Hofmann als Ehrenpräsident, P. Bern hards O. Enslin und G. Goßmann seinen Vorstand. Von späteren Vorstandsmitgliedern nennen wir Bernhard Brigl, Oswald See hagen, Adolph Enslin, vr. Hermann Paetel, Paul Parey, Fritz Borstell, Elwin Paetel, Wilhelm Lobeck, Ernst Schotte, Raimund Mitscher, Albert Goldschmidt, Georg Winckelmann, Hermann Meidinger, Richard Wilhelmi, Georg Stille, Ludwig Spaeth, Hans Reimarus, Rudolf Hofmann, Georg Wiegandt, Edmund Mangelsdorf, Alvin Prausnitz, Carl Bath, Max Winckelmann, Wilhelm Gronau, vr. Georg Paetel, Alfred Paetel, Friedrich Fontane, Karl Hosfmann, August Herbig, Fritz Rühe, Max Schotte, Georg Kühn. Die gegenwärtigen Vorstandsmitglieder haben wir eingangs dieser Zeilen schon genannt. Insbesondere waren es die Winterfeste des Vereins, die sich durch Originalität und glanzvolle Veranstaltung auszeichneten und unter der vornehmen Leitung Elwin Paetels es gar zu Be rühmtheit in der Berliner Gesellschaft brachten. Noch größeren Prunk, aber freilich auch kostspieligere Unterhaltung wußte der geniale Georg Stilke zur Geltung zu bringen. Die Feste fanden bis dahin im »Englischen Hause« (Mohrenstraße) statt. Dort wurde 1883 auch das unter Elwin Paetels Vorsteherschaft fallende Jubelfest fünfundzwanzigjährigen Bestehens gefeiert, das durch einen Prolog Julius Rodenbergs eröffnet wurde und in seinem Verlaufe manche eindrucksvolle Überraschung originellster Er findung brachte. Später verlegte der Verein seine Festlich keiten in die »Ressource«, an deren Räumen die Erinnerung an manches prächtige Kostümfest, insbesondere an interessante Alpenfeste haftet. Die Sitzungen fanden bis vor kurzen: im »Norddeutschen Hof« statt. Doch dieser fällt im unaufhörlichen Neubauen der Stadt zurzeit der Spitzhacke zum Opfer, und der Verein ist auf der Suche nach einem anderen behaglichen Obdach. Das heute bevorstehende Fest wird weit über 300 Teilnehmer vereinigen. Den Festausschuß bilden die Herren 1)r. Georg Paetel, Georg Krehenberg, Fritz Rühe, Max Schotte, Hermann Stilke und Heinrich Worms. Ihre umfassenden Vorbereitungen ver heißen einen schönen, erinnerungsreichen Abend. Wieder wird, wie vor fünfundzwanzig Jahren, Professor vr. Julius Rodenberg die Feier durch einen Prolog eröffnen. Dem Festessen wird ei» szenischer Gelegenheitsscherz von vr. Oskar Blumenthal: »Buch^ Händlerfreuden« folgen, diesem eine »Geschichte des Vereins« in Lichtbildern mit amüsantem Begleittext (von vr. Rudolf Presber) nach berühmtem Muster. Ein Ball wird dem Feste den würdigen. Abschluß geben. Wir gedenken in Ehren der vielen bewährten und liebens würdigen Kollegen im Verein, deren Namen der heutige Festtag aus dem Reiche der Abgeschiedenen heraufführt. Den Lebenden widmen wir unsere aufrichtigen Wünsche zu weiteren langen Jahrzehnten treuen Wirkens im Dienste kollegialer Geselligkeit und Freundschaft. Red.
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